Sicherheitsabstand im Berufsverkehr

Sorry, aber das ist mir absolut unverständlich. Straßen, die mit 100 km/h ausgeschildert sind, sind auch entsprechend sicher, dass man dort problemlos 100 fahren kann.
Fährst du dann mit deiner Tochter auf der Autobahn auch nur z.B. 60? Oder nur 30? Wo ist die Grenze zwischen "sicher" und unsicher"? Da bekomme ich aber auch die Pimpernellen.

 

Mir wird grad sowas von schlecht, nachdem, was Klatsch und Tommy86 hier von sich geben, daß ich hiermit aus dieser Diskussion aussteige. Leute wie die sind der Grund, weshalb ich kein Mitleid mit Psychopathen im Straßenverkehr habe, die möglicherweise irgendwann mal erschlagen im Graben liegen.

 

Ich kenne genügend Straßen die man besser nicht mit der erlaubten Geschwindigkeit fahren sollte. Bei gutem Wetter und am Tag gehts grad noch, sobald die Umstände schlechter werden, sollte man sich anpassen.

Übermüdet zu fahren kann aber natürlich Probleme mit der Polizei geben. Man sollte fit sein.

 

Das ist, mit Verlaub, deren Problem. Wer sich von leichten Verzögerungen (das langsam fahrende Fahrzeug könnte ja auch einen triftigen Grund haben, das ist erstmal nicht feststellbar) zu riskanter Fahrweise verleiten lässt, der gehört nicht hinter ein Lenkrad.

 

Und du bist dir sicher, dass diese Werte der Wahrheit entsprechen? Großes Indianerehrenwort? Weil mir sind so krasse Abweichungen von der Norm bisher kaum untergekommen. Wenn ich irgendo 60 fahren darf und mit 60 unterwegs bin, dann werd ich mal mit 80 überholt, ja. Das halte ich persönlich aber auch für vertretbar. Wenn ich aber schon mit 70 unterwegs bin, dann sehen eigentlich alle vom Überholen ab.
Also keine Ahnung wo du so unterwegs bist, aber überall wo ich bisher war, ging es relativ zivilisiert zu. Ich fahr aber auch nicht Schneckentempo und schimpf dann über alle anderen...
... das hat für mich n bissl was von dem Fahrer auf der Autobahn, der im Radio ne Geisterfahrermeldung hört und dann ruft: "Einer?! HUNDERTE!!"

 

Nö. Da hat irgendwann jemand mal eine Geschwindigkeit beschlossen, teilweise als dort noch ganz andere Zustände herrschten, Bäume die Sicht nicht nahmen, der Asphalt ganz neu war oder man noch ganz andere Vorstellungen davon hatte, was sicher war. Dazu hat man wohl nicht ansatzweise so viel Bock wie es eigentlich nötig wäre, angepasste Verkehrsschilder z. B. für Regen und Dunkelheit aufzustellen.

Autobahnen sind eine etwas andere Sache, weil es dort eine Mindestgeschwindigkeit gibt und explizit Fahrzeuge von der Benutzung dieser ausgenommen sind und weitere zusätzliche Regeln existieren. Auf normalen Straßen darf aber ja jeder fahren. Du darfst auch mit dem Fahrrad oder eine Kutsche über die Straße mit 20 km/h zuckeln.

 

Ach ja:

https://www.youtube.com/watch?v=GPNOv7p9-kg

 

§ 3 Abs. 2 StVO „Ohne triftigen Grund dürfen Kraftfahrzeuge nicht so langsam fahren, dass sie den Verkehrsfluss behindern."

 

Also die erlaubte Höchstgeschwindigkeit um 30% zu übertreten hältst du für vertretbar, 10% Unterschreitung (was im Gegensatz dazu kein Verstoß gegen die StVO ist) sind aber gefährlich. Unfassbar.

 

Dazu hatte ich eingangs schon gesagt: du kannst auf dein Recht beharren, änderst damit aber nicht die Realität. Und dein eigener Sicherheitsgewinn wird recht schnell durch die anderen Fahrzeuge aufgewogen, die beim Beschleunigen an dir vorbei brettern. Das gilt insbesondere auf Landstraßen. Die meisten Unfälle passieren beim Überholen und nieman kann dir garantieren, dass du im Falle des überholt werdens nicht auch was abbekommst.

 

So wie die Leute hier schreiben würde ich auch lieber 90% der Leute die Fahrerblaubniss wegnehmen. Der Mensch ist einfach nicht dazu fähig nach der Arbeit oder am Morgen müde ein Fahrzeug sicher zu bewegen und das ist einfach Fakt und trotzdem tuen es die meisten. Es kann mir keiner erzählen das er jeden Morgen wirklich 100% sicher auf den Beinen ist.

Wir brauchen einfach neue Systeme.

 

Wenn 90 bei erlaubten 100 unter diesen Paragraphen fallen müssten alle LKW per Wohnmobile verboten werden.

 

Natürlich. Fahre da jeden Tag lang. Es geht durch ein Wald, aber an mehreren Stellen gehen Fußgängerwege über die Straße, weswegen die ganze Strecke (und der dahinterliegende Stadtteil) auf 30 km/h begrenzt ist.

 

Hab ich ja nicht behauptet

 

Ach komm buuhuu. Stell du dich mal nicht aufs moralische Podest hier. Von uns hat keiner zur Raserei aufgerufen, also stell das auch nicht so hin ja? Das ist ja lächerlichesVerhalten.

 

Bist du dir da sicher das das so ausnahmslos der Wahrheit entspricht? Großes Indianerehrenwort?

 

Du hast geschrieben das 30% zuviel vertretbar ist, 10% zu wenig aber gar nicht geht. Das ist schon eine sehr kritische Einstellung .

 

Kann das Argument der Sicherheit auch nicht so ganz nachvollziehen. Klar, bei Regen, Nebel und dergleichen gelten andere Regeln, aber ansonsten sind unsere deutschen Geschwindigkeitsbegrenzungen so ausgelegt, dass man auch mit 20km/h darüber in den meisten Fällen noch sicher unterwegs ist. Das ist jetzt nicht als Aufforderung schneller als erlaubt zu fahren zu verstehen und auch ein Fahren am erlaubten Limit fordere ich damit nicht grundsätzlich. Man sollte sich aber einfach bewusst sein, dass je nach Verkehrslage ein deutliches Unterschreiten des Limits den Verkehrsfluss schnell zum Erliegen bringt/zu langen Rückstaus führt, ohne, dass es unbedingt nötig wäre. Z.B. auf dem Land, wo das Überholen nicht immer einfach ist.

 

Also ich finde Urteile wos schon deutlich war. ZB unter 50 km/h auf ner Landstraße.

Allerdings kann man schon ne Teilschuld haben, wenn durchs eigene Langsamfahren ein Unfall passiert. Ist halt immer auf die Situation bezogen. 90 km/h bei erlaubten 100 sollten mE ok sein, wenn auch nervig.

 

Nach welchem Maßstab? Mit 20 - 30% zu viel bin ich in vielen, wenn nicht gar den meisten Fällen voll im Verkehrsfluss, weil alle anderen auch so schnell fahren. Mit 10% zu wenig hingegen liegt eine krasse Differenz zwischen meiner eigenen Geschwindigkeit und der faktischen (nicht der erlaubten!) Geschwindigkeit des Verkehrsflusses.
Welche Variante führt also zu einem Sicherheitsgewinn, welche zu einem Sicherheitsverlust? Diese Frage dürfen bitte auch die anderen Kriecher beantworten. Insbesondere @Megamind , du Armleuchter. Bei dir hakts ja wohl komplett. Wir reden hier von Geschwindigkeitsüberschreitungen, für die es keine Punkte gibt und die praktisch zum Alltag auf den Straßen gehören und du packst die Psychopatenkeule aus? Ge weida.

 

Tachos gehen doch eh krass nach. Wenn 100 erlaubt ist, kann man sicher locker 110 fahren ohne dass es blitzen würde. Gibt ja noch Toleranz.

 

Lässt sich nicht allgemein beantworten. Auf der A3 zwischen Köln und Frankfurt sind das Problem zum Beispiel nicht die, die 120km/h fahren, sondern die gefühlten 80%, die ohne Rücksicht auf Verluste mit gefühlten 160-180km/h die Straße entlangheizen und deren Lieblings"knopf" die Lichthupe ist. Nicht umsonst gibt es auf der A3 auch immer wieder sehr schwere Unfälle. Diese Raserei passt mit den ganzen Hügeln und den etlichen Lastern einfach nicht.

 

20 - 30 % zu viel ist nur bei 30 km/h irgendwie noch im Verkehrsfluss - ungeachtet davon, dass einige natürlich immer deutlich zu schnell fahren.

 

Also ich fahre öfter hier ne Bundesstraße entlang. An einer Stelle ist 120. Auf der rechten Spur würde man damit regelmäßig ne Schlange hinter sich her ziehen. Flüssig läuft es bei 140.

Edit: ist allerdings immer Sonntags, also kaum LKW.

 

Es erscheint mir irgendwie merkwürdig die erhöhte Geschwindigkeit damit zu erklären das ja alle so schnell fahren und man sich anpassen muss um die Sicherheit insgesamt zu erhöhen. Wozu brauchen wir dann überhaupt noch Verkehrsschilder, wenn man sich nur dem Rest anpassen bzw. sein Auto zu Hause lassen muss, wenn man das nicht kann?

 

@UrbanForest @Hoppahoppa

Ich persönlich fahre grundsätzlich
In 30er Zonen 35, in 50er Zonen 60, in 60er Zonen 70 (bei mehrspurigen mit baulicher Trennung auch mal 80), auf Landstraße 110 - 120 und auf Autobahnen nie mehr als 150. Ausgenommen davon sind natürlich Fälle, in denen der bauliche Zustand der Straßen, Hindernisse am Wegerand o.ä. ne niedrigere Geschwindigkeit gebieten.
Mit dem System fühle ich mich immer als Herr der Lage, und wenn ich 12 Stunden gearbeitet hab.

 

Und weil alle anderen es machen muss es richtigt sein . Wenn alle anderen kleine Kinder verprügeln würden, würdest du das dann auch machen ?

 

Kommt mal runter

Wenn alle anderen 120 fahren, dann bremst man mit 100 halt den Verkehrsfluss erheblich. Da würde ich auch 120 fahren damit es flutscht.

 

Macht es weder richtig noch vernünftig.

 

Und wie entkomme ich in solch einer Situation dem Bußgeld? Fahre ich nur 100 werd ich rausgewunken und muss 20€ latzen, fahr ich 120 werd ich geblitzt und muss auch 20€ abdrücken.

 

Das machen wohl alle Unfallfahrer

Davon ab: So ähnlich (gemessen an deinen groben Angaben) fahre ich je nach Verkehrslage auch, seit ich meinen Führerschein habe (über 10 Jahre) wohlgemerkt unfallfrei. Die anderen Fahrer auf der Straße sind dabei für mich allerdings kein ausschlaggebendes Maß und zum Beispiel fällt mir mit der A3 direkt ein Beispiel ein, wo zwar der Großteil rast, das dadurch aber nicht gut oder richtig wird. Das, was da trotz den Verkehrsmassen oftmals abgeht, ist einfach nur lebensmüde und zeugt von gnadenloser Überschätzung.

 

Fakt ist halt, dass man überholt wird wenn man langsamer fährt als alle anderen. Das ist gefährlicher als es den anderen gleich zu tun. Aber natürlich nur, wenn man sein Auto auch bei 20 km/h mehr noch gut unter Kontrolle hat.

 

Hm? Wenn 100 erlaubt ist und du 100 fährst gibts doch kein Bußgeld.

 

Die Frage ist, ob du immer Herr der Lage bist oder es nur meinst. Die wenigsten ahnen vor einem schweren Unfall etwas davon, dass sie eigentlich nicht der Herr der Lage sind.

Nachdem was wir hier lernen, bremst man damit den Verkehrsfluss um 20 km/h ab und man ist verantwortlich für schwere Unfälle.

 

Die Physik besorgst du auch mit deiner tollen (vermutlich eingebildet, schließlich denken die Mehrheit der Deutschen sie wären überdurchschnittliche Fahrer) Kontrolle nicht. Dein Anhaltewege bei 120 Stat 100 wird Mal eben um locker 25 Meter länger.

 

Also wie gesagt, ich finde nur Urteile wo jemand deutlich zu langsam war. 45 bei erlaubten 100 etwa. Alles andere ist Pillepalle.

 

Bist du getriggert?

Überholen ist nun mal gefährlich. Ein Verkehr ohne Überholen wird immer sicherer sein, als einer mit vielen Überholvorgängen.

 

Aha, es gibt also die Grenze von 100, die zu übertreten wird damit begründet weil es andere auch tun. Merkwürdige Logik irgendwie.

 

Stichwort Schmetterlingseffekt. In der Stauforschung istbekannt, dass abrupte Bremsmanöver sich unter ungünstigen Umständen auf dahinterfahrende Fahrzeuge ausbreiten und dadurch Staus entstehen. Wenn ich auf der Autobahn unterwegs und Lkw sehe, dann erwarte ich, dass die langsamer fahren. Wenn ich aber Pkw sehe, dann rechne ich grundsätzlich nicht damit und das allein erhöht schon die Gefahr. Wenn jetzt der Verkehr locker flockig mit 150 dahin fließt, ich im monotonen Fahrstil bin und plötzlich vor mir einer ausschert, um nen Pkw zu überholen, der 120 oder gar 110 fährt, dann kann das bei mir erstmal zu ner Bremsung führen. Das allein stellt schon ein Risiko dar. dann führt es zu nem Stau, was für sich genommen ebenfalls ein Risiko darstellt.
Bei agressiven Fahrern führt es auch dazu, dass sie sich ärgern. Wieder: Das ist nicht gut und es ist nicht schön und schon gar nicht richtig, aber es kommt vor. Die fangen dann an, den Kriecher zu schneiden, um ihm nen Denkzettel zu verpassen. Also warum ist diese Argumentation nicht nachvollziehbar, dass zu langsames Fahren zu nem Sicherheitsverlust für alle führt? Es gibt schon nen Geund, warum man auch für grundloses zu langsam fahren belangt werden kann.

Also, ja, wir können jetzt darüber reden, wie behindert das alles ist, @Captain Tightpants kann meinetwegen auch versuchen, den bewährten Erziehungsansatz für Kleinkinder anzuwenden ( :coffee: ), aber ändern wird sich dadurch nichts.
Die meisten Leute betrachten "Tacho + 20" als vertretbare Geschwindigkeitsüberschreitung, weil die Tachos eh ein niedrigeres Tempo anzeigen (auf Landstraße/Autobahn ca. 7 - 10 kmh), es dafür noch keine Punkte gibt und die Behörden bei der Festlegung der Tempolimits aus sicherheitstechnischer Sicht eh einen Puffer nach oben lassen. Nochmal: Das machts nicht richtiget, aber es rechtfertigt eben das Vorhandensein dieser Schwelle in den Köpfen der Autofahrer, die eine Ordnungswidrigkeit von der echten Raserei trennt.

Deshalb kann der TE sich weiterhin darüber aufregen, dass er selbst stets unter dem Tempolimit bleibt, sich abet durch das Verhalten aller anderen in seiner Sicherheit beeinträchtigt fühlt, oder er passt sich an und verbringt sein Autofahrerdasein ab sofort n paar kmh überm Tempolimit und gleichzeitig in Harmonie mit dem Verkehrsfluss.