Was habt ihr zuletzt durchgezockt - Impressionen & Meinungen 3.0

Dieses Thema im Forum "Spieleforum" wurde erstellt von Helli, 20. September 2016.

  1. HypNo5

    HypNo5
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    Firewatch

    Jetzt auch endlich mal gespielt. Ich hatte eigentlich etwas anderes erwartet und da ich keine Informationen im Vorfeld gesichtet habe, wurde ich vom Verlauf der Handlung ziemlich überrascht. Vor allem da der Anfang des Spiels mich in meiner falschen Erwartung noch bekräftigt hatte. Insgesamt hat mir Firewatch gut gefallen.

    +: Die Umwelt ist schön, die Musik sehr stimmig und der große Pluspunkt, die Beziehung zwischen den beiden Charakteren, hat sehr gut funktioniert.

    -: Die Steuerung war für meinen Geschmack nicht flüssig genug. Vor allem im Hinblick darauf, dass man oft die gleichen Orte besucht, etwas nervig: Mini-Cutscenes beim Klettern etc. Das Voice-Acting (an sich passend) hat sich in manchen Situationen etwas falsch angefühlt (der Hauptcharakter hörte sich immer sehr tiefenentspannt an). Ein paar Gespräche haben zu vorherigen Situationen nicht so recht gepasst und man könnte eventuell ein paar Plotholes/Logikfehler ausmachen. Das Ende war naja.

    Ich hatte schon länger keine Walking Simulator mehr gespielt. "Früher" hatten die mir immer gefallen und auch Firewatch war gut. Aber nach so viel Lob hatte ich, vor allem in Hinblick auf eine emotionale Handlung, mehr erwartet. Vielleicht liegt es daran, dass ich mit Firewatch nicht so recht eine Verbindung aufbauen konnte. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass sich seit Gone Home usw mein Geschmack verändert hat.

    Im Endeffekt mag ich aber Spiele sehr, die mit dem Medium experimentieren und gleichzeitig genau die richtige Spielzeit haben. Für einen Abend war das also okay.
     
    Zuletzt bearbeitet: 6. September 2019
  2. Also ich fand das Ende ja grandios:

    Der Fokus liegt ja darauf, dass du als Spieler eine Beziehung zu der weiblichen Hauptfigur aufbaust und dir am Ende von ihr schon verarscht vorkommst und das fand ich soooo gut gemacht und es hat mich wirklich voll getroffen, war am Ende einfach nur total enttäuscht von ihr :D

    Weswegen das Spiel für mich auch zu den besten Spieleerlebnissen überhaupt zählt, weil ich sowas bei keinem anderen Spiel erlebt habe.
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 6. September 2019
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  3. HypNo5

    HypNo5
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    Ja, so kann man es auch sehen.

    Das Spiel spielt (*tusch*) ja sehr stark mit den Erwartungen des Spielers. Vor allem im Hinblick darauf, ob hier im Wald tatsächlich irgendeine Verschwörung stattfindet: Henry als auch der Spieler werden zunehmend paranoid und am Ende war es dann nichts. Es gibt ja auch viele Theorien, dass Delilah gelogen hat (bspw sollte sie von ihrem Turm aus eigentlich den Zaun und die Forschungsstation sehen: Plothole oder lügt sie?

    Dass man Delilah nie sieht (viele hatten das ja erwartet), war aber klar und auch dass das Ende so "enttäuschend" abläuft hatte ich erwartet.

    Also: sehr gut, wie das Spiel und Delilah den Spieler und Henry täuscht, aber es war irgendwie zu erwarten und man hätte das Ende eventuell besser inszenieren können (auch wenn es cool war wie man mit ihr spricht und währenddessen die Zeichnungen etc sieht)
     
  4. RedRanger ●-Stein-der-Schande

    RedRanger
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    Firewatch war schon ein tolles Spiel. Ich fand, es hatte eine ganz tolle und auch realistische Atmosphäre. Es gab kein unergründliches Mysterium oder irgendwelche abgehobenen Charaktere.
     
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  5. jan_w

    jan_w
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    Jo. Ich glaube, dass Spiel ist irgendwie mit eines der "erwachsensten", die ich je gespielt habe. Die bearbeiteten Themen fand ich super ansprechend.
     
  6. HypNo5

    HypNo5
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    Ich finde das Spiel hätte am Anfang etwas Zeit zum Atmen gebraucht. Erstmal kurz den Park erkunden und dann die "Action". Aber im Spiel kommt man an und sofort passiert was.

    Was mich auch gestört hat - aber ich weiß auch nicht, wie man es hätte anders machen können - war diese ständige Funkgerät-Auswahl-Aktion bei Gegenständen. Klar, alles ist optional, aber die daraus entstehenden Gesprächsfetzen haben sich unorganisch angefühlt. Eventuell wäre eine Mechanik ala "man markiert so und so viel Gegenstände und hat dann ein Gespräch am Stück" besser gewesen.

    Insgesamt aber ein tolles Spiel.
     
  7. Die Star Wars Battlefront 2 Story.

    Kurz gesagt war ich sehr überrascht wie schön fluffig es sich gespielt hat. Hat mir wesentlich besser gefallen, als die Warstories in den neueren BFs. Es lief erstaunlicherweise auch sehr gut auf meinem System. BF 1+5 liefen dagegen nicht so rund.

    Normalerweise stören mich dumme Gegner nicht sonderlich oft, aber in BF2 ist die KI die so ziemlich dümmste, die ich je "bekämpft" habe. Es war teilweise wie bei Moorhuhn. Man hat sich an ein Nadelöhr gestellt und hat die in einer Reihe anlaufenden Gegner erledigt. Das habe ich wirklich noch niemals erlebt. Am besten war es allerdings, wenn die KI mal Deckung gesucht hat. Dann bugten sie immer schön rum und haben hinter der Deckung Kniebeugen gemacht. Naja für den kurzen Spaß konnte ich das gut ausblenden.

    Jetzt bin ich fast ein wenig gespannt auf das Dingen von Respawn.
     
  8. MrBurns uncooler Geostalker

    MrBurns
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    Wie viele Stunden ist man denn ca. damit beschäftigt? Ich überlege, mir das mal zum Schnäppchenpreis zuzulegen, aber für 3 Stunden müsste es dann schon für einen Fünfer zu haben sein :ugly:
     
  9. Balthamel Kam, sah, siegte.

    Balthamel
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    Ca. 5 Stunden. Wobei es gab ja noch eine Erweiterung der Kampagne zum Filmstart von Episode 8. Dürften dann insgesamt so 6-7 Stunden sein.
     
  10. MrBurns uncooler Geostalker

    MrBurns
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    Ok, dann muss sich am Preis definitiv noch was ändern :D
     
  11. Mein Origin zeigt 7 Stunden an. So im Bereich von 5-8 sollten es dann sein. DoD-Länge also.
     
  12. jan_w

    jan_w
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    She Remebered Caterpillars
    (gespielt unter Linux / Steam / Proton 4.11-3)

    Sehr cooles, kleines Draufsicht Puzzle-Spiel. Hatte irgendwie völlig vergessen, dass ich es besitze und unbedingt mal spielen wollte und wurde dank des Steamgifts- / Gratis-Thread daran erinnert, weil es dort gerade wer verschenkt.

    Das Konzept ist simpel: man muss kleine, farbige "Dinger" auf jeweils eine der Exit-Plattformen bringen. Dabei ist es auch möglich zwei Farben zu mischen oder später sogar die Farben (temporär) zu entfernen. Es gibt Brücken aus Raupen, über die kommt man nur mit der richtigen Farbe und Tore, die den Weg versperren, wenn man die gleiche Farbe hat. Im späteren Spielverlauf kommen noch Einweg-Plattformen hinzu. Eine wirklich überschaubare und gut ausgewählte Menge an Mechaniken.

    Der Schwierigkeitsgrad ist angenehm fordernd mit ein paar harten Nüssen, aber nichts, woran man verzweifeln müsste.

    Das Ganze ist in eine ziemlich traurige Geschichte eingebettet, die in Texten beim Levelanfang erzählt wird. Ich finde bei Puzzle-Spielen die Geschichte immer nicht so wichtig und beachte sowas nur beiläufig, aber sie trägt gut zur Atmosphäre bei. Das reicht mit persönlich bei dem Genre.

    Ich habe laut Steam 6 Stunden gebraucht und empfand die Länge als perfekt.

    Fazit: 8/10 - sicher nur was für Genre-Fans, aber dann geht es imho schon in die Richtung "must play".

    P.S.: was mir beim Spielen gar nicht aufgefallen war, aber ein cooler Bonus ist, auf den ich durch die itch.io Seite aufmerksam geworden bin: alle Elemente sind auch mit Formen eindeutig bestimmbar. D.h. obwohl es ein "Farbspiel" ist, ist es auch für Menschen geeignet, die überhaupt keine Farben oder manche nur eingeschränkt unterscheiden können.
     
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  13. Husky666 Mit Schleife

    Husky666
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    The Walking Dead - A New Frontier

    Staffel 3 von Telltales einzig erfolgreicher Spieleserie (neben dem Minecraft Adventures) kommt genau so daher wie die ersten 2 Staffeln, in einer Welt die von Zombies überrannt wird versuchen die letzten Überlebenden eine zuflucht zu finden. So auch Javis und die Familie seines Bruders. Welche auf einem Schrottplatz landen und dann von den Mitgliedern der "New Frontier" Gruppe angegriffen werden um die sich die komplette Staffel dreht.

    Telltale setzt dabei wieder auf sehr sehr viele Dialoge wo man sich als Spieler hin und wieder für einen bestimmten Dialog entscheiden muss, welcher meistens Auswirkungen auf Ansehen oder auch unmittelbar folgene Aktionen hat. Hin und wieder gilt es diverse Aktionszenen zu bestehen indem man einfach die auf den Bildschirm angezeigten Tasten drückt. Der Schwierigkeitsgrad schwankt dabei zwischen Telefonnummern aus dem Telefonbuch wählen und Ryse. Sprich die dinger Spielen sich im Grunde von selbst. Manchmal gilt es auch Locations zu "durchsuchen" nach nützlichem. Da alles per Hotspot angezeigt wird gibt es auch hier keinen nennenswerten Schwerigkeitsgrad, dass Spiel geht eh erst weiter wenn man alles gesehen hat. Wobei hier auch gerade mal wieder das Problem der Telltale Spiele hervorgeht. Diese gaukeln nur vor das man Entscheidungsfreiheit hat. Gut man kann entscheiden ob Charakter A stirbt, oder Charakter B. Auch laufen diverse Szenen etwas anders ab, an der Story ändert dies nichts, es gibt auch keine verschiedenen Enden. Am Ende kommt immer eine Deus Ex Machina und setzt alles auf Anfang. Gut ganz so extrem wie "Games of Thrones" macht Walking Dead das jetzt nicht aber man merkt es sehr deutlich.

    Clemtine aus Staffel 3 ist gar nur kompletter Nebencharakter der mal Auftauchen darf, und nur in Rückschauen kurz aktiv gespielt werden kann. Weiteres Problem ist, im Gegensatz zu den vorherigen Staffeln zünden die Charaktere nicht. Die Familiengeschichte plätschert nur so da hin, und wenn einer dieser stirbt ist einem als Spieler das ziemlich egal. Und nicht nur einem selbst. Auch die Charaktere im Spiel nehmen das ziemlich leicht. Nach 3 Minuten ist die Welt noch in Ordnung und die verstorbenen Familienmitglieder werden nur noch im vorbeigehen mal erwähnt. Selbst Clementine bleibt sehr blass.

    Das die 3 Season auch nicht mit der Story punkten kann macht das ganze sehr problematisch da sich schlichtweg spätestens nach Staffel 3 langeweile breit macht. Selbst die "plötzlichen Wendungen" hauen da kaum noch vom Hocker, man kann im Grunde eh raten was passieren wird und das Charakter XY ein dunkles Geheimnis hat.

    Technisch: Telltales Engine hinkte schon zu Staffel 2 wie ein Zombie, Staffel 3 bringt auch hier keine Verbesserung. Die Synchro und Musik ist dagegen gut gelungen. Bei meiner Xbox One Fassung (per Microsoft Gamepass) hatte ich 2x Totalcrashes. Zum Glück speichert das Spiel sehr oft.

    Fazit: Im Gegensatz zu den Vorgängern schaft Telltale es nicht hier eine spannende Story zu erzählen. Das ganze fängt zwar gut an verläuft dann aber ab Staffel 3 ziemlich im Sand. Highlights oder gar plötzliche Überraschungen werden selten. Dazu kommt das auch diese "Was zum Fick?" Momente extrem rar gesäht sind. Da boten Season 1 und 2 wesentlich mehr. Spielerisch gewinnt das "Quick Time Event" und das "Durchsuchen" der lokations kaum bis gar keinen mehrwert und streckt nur die eh schon kurze Spielzeit. Im Grunde ist man in 8 Stunden durch.

    Wertung: 60% (oder 6/10 oder 3/5)

    Und das hier auch gleich

    https://www.gamestar.de/xenforo/blogs/mag-das-magazin.18164/
     
    Zuletzt bearbeitet: 8. September 2019
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  14. Milione Zombie-Schlächter

    Milione
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    Just Cause 4

    Ein schönes Beispiel wie man nicht einen Nachfolger liefern sollte.
    Aber das gute zuerst, mit dem dritten DLC bekommt man ein Hoverboard, juhu. :ugly:
    Wie auch die Vorgänger macht es Spaß Schabernack zu treiben mit dem Enterhaken und den Wingsuit welcher mit Teil drei kam, will man nicht mehr missen. :D
    Der Enterhaken wurde auch aufgerüstet, so dass man nun Heliumballons oder „Minidüsen“ an Objekte befestigen kann um diese in die Luft durch die Gegend zu befördern.
    Auch gibt es nun mit Tornado, heftigem Donnerwetter und Sandsturm drei „extreme“ Wetterkonditionen. Im Gegensatz zum Marketing sind die aber nur ganz nett und kommen im Spiel auch nur wenig vor.

    Kommen wir nun aber zu den (vielen) Problemen. Bei Teil 3 ging man für die Kampagne von nachfolgenden Missionen, also eine typische Kampagne für Spiele. Teil 4 orientiert sich eher an Teil 2. Wenige Kampagnenmissionen die man erst freischaltet durch das Befreien von gewissen Sektoren. Die Missionen für die Kampagnen sind recht unkreativ und die zum Befreien eines Sektors repetitiv und teils nervig. Beispiel, begleite und beschütze eine Gruppe von drei Deppen durch eine Basis und tue dies bitte drei Mal. Die letzte Mission ist hierbei absolut enttäuschend da es nicht mal einen Endkampf gibt.
    Durch die wenigen Kampagnenmissionen ist die Geschichte selbst nicht wirklich die Rede wert. Die war zwar nie die Stärke der Just Cause Spiele, man hatte sich aber Mühe gegeben dem Feind und Freunden etwas Charakter zu geben, hatte eine gute Portion Humor und der dritte Teil war da den richtigen Weg gegangen. Zur Schaustellung, Gabriela wurde viel und oft in den Trailer vorgeführt, kommt aber im Spiel zusammen für maximal zwei Minute in Cutscenes vor. Da ist es auch mehr als schädlich (und unpassend für ein Just Cause), dass man nun versucht auf Ernst zu machen.

    Die KI ist strunzdumm und weiß etwa teils nicht mal sich richtig vom Helikopter abzuseilen. Die Gegner sind insofern eher eine Gefahr durch ihre schiere Masse.
    Traurig bekannt ist der Teil ja auch durch eine eher bescheidene Technik. Sagen wir es so, es lief flüssig auf meinem System und die Grafik selbst war ordentlich. Diese wurde ja in der Zwischenzeit verbessert. Gilt aber leider nicht für gewisse Cutscenes, da waren so manche wirklich hässlich bzw. wurde Rico ordentlich verschandelt. :ugly:
    Auch gab es immer Ladezeiten, wenn man eine Mission startet, egal ob Neben- oder Kampagnenmission, mit oder ohne Cutscene. :hmm:

    Was hingegen ein Problem ist, ist ironischerweise die hoch gepriesene Physik im Spiel. Insbesondere Helikopter haben da teils eigenartige Pirouetten vollführt oder wenn man gegen ein Fahrzeugwrack stößt kamen so manche „interessante“ Reaktionen. Das wohl absurdeste war ein Flugzeug welches mit voller Geschwindigkeit angeflogen kam und ich mit einer Rakete vom Helikopter angeschossen habe. Das Spiel muss das irgendwie als einer Mauer interpretiert haben, denn das Flugzeug ist dann direkt stehen geblieben hat sich um fast 90° gedreht nur um zu merken, dass es in der Luft war und dann komisch runterfiel. :ugly:

    Ansonsten gab es eine gute Portion an Glitches oder Bugs. Sehr amüsant, etwa wo ich einen Helikopter kapern wollte und die Animation zum Öffnen des Cockpits nicht kam. Hing also neben dem Piloten und konnte nichts tun bis der Helikopter abgeschossen wurde und ich mit gestorben bin. :KO:
    Zum Kotzen ist dagegen die Tatsache, dass mir das Spiel in 18 Stunden 7 Mal abgestürzt ist. Schlimmster Absturz war in der letzten Mission während ich gerade den zweitletzten Gegner vor der finalen Cutscene erledigt habe.
    Natürlich durfte ich den ganzen Quark nochmal spielen. :uff:

    Das wohl traurigste an dem Spiel ist aber die Tatsache, dass man den Chaosfaktor durch Zerstörung von Basen so ziemlich redundant machte. Zum Verständnis, das ist/war ein Schlüsselelement der Reihe und war nötig um Missionen freizuschalten (Teil 2) bzw. einen Sektor zu übernehmen (Teil 3). Hier nur eine Option um Squads zu rekrutieren um einen Sektor zu übernehmen und die zweite Option überschüttet einen später mit Squads.

    Womit noch die drei DLCs übrig bleiben. Wofür ist Just Cause bekannt? Seine schwammige Fahrzeugsteuerung.
    Was ist der erste DLC? Autorennen. :ugly::uff:
    Beim zweiten muss man in befallenen Arealen eine Art von dämonischen Insekten bekämpfen. Klingt auf dem ersten Blick absurd amüsant, ist in Wirklichkeit aber hochgestapelte Scheiße. Nach drei Arealen (von acht) hatte ich keinen Boch mehr auf den Mist.
    Beim dritten DLC muss man mehrere U-Boote außer Gefecht setzen und bekommt, wie erwähnt, ein Hoverboard. Da man aber immer wieder die fast selben U-Boote angreift, wird der DLC schnell repetitiv.
    Von den drei DLCs, der einzige den ich als nett empfand und man sich vielleicht kaufen könnte.

    Ich bin eigentlich ein Fan der Reihe, insofern schmerzt es mich wie sehr man Teil 4 vergeigt hat. Kenner der Reihe können damit ihren Spaß haben, der Rest ist mit Teil 3 besser aufgehoben.
     
    Zuletzt bearbeitet: 12. September 2019
  15. der.Otti arachnophiler Fant

    der.Otti
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    Es ist mal wieder Rocksmith-DLC Zeit. Erstmal ein bißchen was "normales", bevor es dann in den Bereich "cheesy Jugendsünden" geht. Die lohnen sich diesmal aber durchaus. :yes:

    Goldfinger - 99 Red Balloons
    Eine der besten Coverversionen überhaupt, und dann noch eine, die als RS-DLC einfach nur einen Riesenspaß bietet. Die Rhythmusgitarre ist ein guter Einstieg, um den Song und die grundsätzlichen (Power)chords kennenzulernen, mit der Lead kommen dann noch "Soli" (es ist immer noch Punk) und Variationen dazu. Nicht zu schwer, aber aufgrund des Tempos auch nicht zu leicht. Fetzt.

    Foo Fighters - Best Of You
    Schöner DLC. Drei Gitarrenspuren, einmal Lead und zweimal Rhythmus, alle machen Spaß, der Song ist sowieso toll. Die beiden Rhythmusgitarren unterscheiden sich nicht komplett, aber dennoch genug, und sind einfach authentisch, da auch in der Studioaufnahme die drei Spuren schon vorhanden sind.

    Foo Fighters - The Pretender
    Wieder was zum abgehen. Im Gegensatz zu "Best Of You" nur zwei Gitarrenspuren, die dann aber abseits der (Intro)Melodie mit jeweils eigenen Dingen beschäftigt sind und unterschiedliche Anforderungen stellen. Und gar nicht mal so leicht, in erwähnter Melodie, aber auch dem Refrain gibt es da Stellen, die vom Timing her etwas verschoben sind und einen anfangs gerne mal aus dem Konzept bringen. :ugly:

    Green Day - 21 Guns
    Zwiespältiges Ding. Die Rhythmus-Gitarre ist genau das, was sie ist: die Rhythmus-Gitarre. Die ist bei dem Song nicht sonderlich herausfordernd und über die Gesamtlaufzeit recht repetitiv. Die alternative Leadgitarre ist zwar, genau wie bei den Foo Fighters, authentisch, sie bietet einem zu 99,9% aber nichts, was man nicht auch mit der Rhythmus- oder der eigentlichen Leadgitarre bekommt und kann vollkommen vernachlässigt werden, die ist auf der Studioaufnahme nur da, um den Sound fetter klingen zu lassen, aber nicht, um großartig Nuancen hinzuzufügen.

    Aber die Leadgitarre... verdammt, die ist so gut! Ich spiele sie aktuell jeden Abend. Mindestens! Steigt akustisch-rhythmisch in den Song ein, liefert druckvolle Powerchords samt leckerem Lick im Refrain, kommt in der Bridge mit einer simplen, aber Drama aufbauenden Melodie daher, und auch im Solo ist man ganz weit weg vom anspruchsvollen Gegniedel eines Van Halen, aber emotional wird man da (oder zumindest ich) vollkommen abgeholt, ich fühle das so immens! Die Leadgitarre ist einfach Gold wert. Oder zumindest die 1,79€ im Sale, für 2,99€ jedoch... naja, würde ich jetzt auch bezahlen, da ich sie so gut finde, aber der Rest ist halt erwartbar bzw. überflüssig.

    Papa Roach - Getting Away With Murder
    Da bin ich ebenfalls zwiegespalten. Ich mag den Song, ich mag das Riff, aber aus viel mehr als dem Riff besteht der Song auch nicht. Die Leadgitarre spielt die Akkorde etwas offener und schrammelt als Alibi-Solo noch ein paar Oktavchords über's Riff, während sich die Rhythmussektion auf Powerchords beschränkt, unddas war es auch schon. Es macht Spaß, gefühlt bekommt man aber nicht wirklich viel, würde ich insofern eher als Sale-Kandidaten sehen.

    Volbeat - Fallen
    Lead- und Rhythmusgitarre, die sich mal überschneiden, mal abwechseln und mal eigene Wege gehen. So ist es doch schön und so macht es auch Spaß. Schöner DLC, nicht überragend, aber auszusetzen hab ich daran auch nichts.

    Jetzt mal noch etwas eher ungewöhnliches, nämlich das Classic Melody Songpack von The Notetrackers.
    Noch nie von der Band gehört? Ich auch nicht bis zu diesem DLC, und genaugenommen sind The Notetrackers auch keine eigentliche Band, sondern es sind die Leute, die sonst die Songs als RS-DLC umsetzen. Anstatt aber irgendwelche Lizenzen einzukaufen und sich dann an die Arbeit zu machen ist man hier mal einen etwas anderen Weg gegangen. Man hat sich ein paar Klassiker der Geschichte herausgesucht, welcher wohl jeder mindestens von der Melodie her kennt (namentlich "Amazing Grace", "Frere Jacques" und "When The Saints Go Marching In") und hat diese selbst interpretiert. Und das ist großartig! Jeder Song bietet viele Spuren (bei "When The Saints..." sind es drei plus Bass, bei den anderen beiden vier plus Bass), welche sich unterschiedlich spielen und auch unterschiedliche Dinge von einem verlangen. Und das beste: das ganze Songpack kostet soviel wie sonst ein einzelner Song. Klare Kaufempfehlung! :yes:

    Aber kommen wir doch zu dem Teil, welchen ich eingangs als "cheesy Jugendsünden" bezeichnet habe, angefangen mit:

    Fountains Of Wayne - Stacy's Mom
    Man hört den Song das erste Mal und weiss direkt: der muss von Anfang der 2000er Jahre sein. So ging es mir zumindest, und mit dem Erscheinungsjahr 2003 passt das auch ganz gut. Harmloser Pop-Rock, wie er belangloser nicht sein könnte, aber auch, wie so oft, eingängig, fröhlich und unbeschwert. Das ist weder bei der Rhythmus- noch der Leadgitarre anspruchsvoll zu spielen, aber dennoch spaßig. Kann man mal mitnehmen, wenn man auf sowas steht.

    Kelly Clarkson - Since U Been Gone
    Im Gegensatz zum vorherigen Song kannte ich den hier schon, als er rauskam und hab deswegen direkt zugeschlagen als der DLC kam. Pop-Rock zum Thema "Beziehungsende" von einem Castingstar, kitschiger geht es kaum. Und das ist großartig, da steh ich zu! :yes::ugly:

    Beide Gitarrenparts sind simpel, aber machen trotzdem Spaß, egal ob die Akkorde der Rhythmussektion oder die Melodien der Lead, und beide sind schön unterschiedlich. Empfehlung, wenn man auf Popmusik steht, die zwar simpel, aber nicht dumm ist.

    Und zu guter Letzt:

    Creed - Higher
    Eine Band, die regelmäßig in Listen über die meistgehassten Bands auftaucht und denen oft, nicht ohne Hintergrund, vorgeworfen wird, Wegbereiter für Gruppen wie Nickelback gewesen zu sein. Das muss schmerzen. Und dennoch gibt es da eine Sache, die jeder, der diese Band innig hasst, innig liebt: Mark Tremonti, Gitarrist von Creed und verantwortlich für die absolut genialen Riffs und Licks. Und die wollte ich mir natürlich nicht entgehen lassen, für diese vergöttere ich diesen Song auf fast schon abartige Weise. Dementsprechend war das hier eigentlich auch der erste DLC, den ich mir für RS zugelegt habe, aber es hat eine ganze Weile gedauert, bis der endlich mal einigermaßen sitzt. Kein "Griffbrettgewichse" mit ultraschnellem Tapping oder ähnliches, aber definitiv auch nicht mal eben so weggespielt, im Gegenteil. Ob nun Introriff, oder aber die cleanen Parts in den Strophen, das ist alles irgendwo immer etwas tricky und gar nicht ohne, und wenn es dann mit der vollen Wucht des Drop D Tunings in den Refrain geht fühlt man sich einfach nur "higher".

    Was die beiden Gitarrenspuren angeht: die Rhythmusgitarre ist hier wieder eine Art abgespeckte Version der eigentlichen Gitarre, spart die etwas fummeligeren Parts erst mal aus und bietet einen guten Einstieg, um dann mit der Lead in die Vollen zu gehen. Sonst immer etwas doof, aber hier kann ich nicht anders und sage: scheiß auf den Hate, für Tremonti's Riffs alleine lohnen sich die 3€ schon. :bet::bet::bet:
     
    Zuletzt bearbeitet: 13. September 2019
  16. Fellknäuel

    Fellknäuel
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    Habe heute Torchlight 2 auf der PS4 durchgespielt. Auch auf Konsolen ist das Spiel ein Bombenspaß, keine Frage - nicht umsonst ist es mein Favorit in diesem Subgenre.

    Allen, die es ebenfalls auf der Konsole spielen wollen, möchte ich aber raten, lieber noch ein paar Patches abzuwarten, denn derzeit ist das Spiel noch ziemlich unvollständig und teils sogar verbuggt.

    Beispiele?
    - Ein zweites Waffenset (und damit auch die Möglichkeit zu wechseln) fehlt. Blöd für alle Chars, die sich auf zwei verschiedene Waffen spezialisieren möchten; wie z. B. den Outlander mit Pistolen und Schrotflinte.
    - Eine Lebensenergie-Anzeige fürs Pet fehlt ebenfalls, und auch die Möglichkeit, es mit einem Heiltrank wieder auf die Beine zu bringen.
    - Couch-Coop? Fehlanzeige! Dabei wäre gerade das die große Stärke einer Konsolenversion.
    - Wer tief in einen mehrstöckigen Dungeon vordringt und zwischendurch per Portal in die Stadt zurück kehrt, mag sich bei seiner Rückkehr durchaus direkt am Eingang der ersten Etage wieder finden. Schon lustig, nacheinander durch mehrere leer geräumte Maps zu laufen...
    - Der Umwandler, der z. B. Tränke und Edelsteine weiter verarbeitet, scheint noch gar nicht im Spiel zu sein. Wer ihn anspricht, bekommt nur ein Textfenster zu sehen, das darauf hinweist.

    Soweit alles noch nicht sooo schlimm, ich hatte trotzdem eine Menge Spaß beim durchspielen. Was meine Motivation aber erst mal gekillt und mich dazu gebracht hat, mit dem weiterspielen zu warten, ist dieser Bug hier:

    - Nach dem besiegen des Endbosses (und einem kleinen Abstecher ins Kartenwerk) hab ich mit meinem Summoneer im NG+-Modus noch mal neu angefangen, dann aber erst mal ausgeschaltet. Als ich vorhin wieder reingeschaut habe, mußte ich feststellen, daß das Spiel dem Modus ganz frech noch ein weiteres + hinzugefügt hat. Weshalb ich jetzt mit Level 58 gegen Feinde der Stufe 82 kämpfen darf. :aua:

    Immerhin, falls das nicht mehr durch Patches rückgängig gemacht werden kann, darf ich wenigstens noch im Kartenwerk weiter leveln, bis ich mit den Feinden wieder auf Augenhöhe bin... :wahn:
     
  17. misterbrown

    misterbrown
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    Doom (2016)

    Das ist für mich insofern eine der bemerkenswerteren Spielerfahrungen, als das ich vorher wirklich nicht gedacht hätte, ich und dieses Spiel könnten Freunde werden. Weit gefehlt.

    Doom ist schlichtweg herausragend in dem was es macht. Gunplay, Bewegung, Pacing, Leveldesign - alles grandios. Sogar das bischen Story ist genau richtig. Schön das es da ist. Nett, das es nicht nervt. Überhaupt ist Doom weitestgehend frei von angeklebten und überflüssigen Spielinhalten. Es funktioniert einfach komplett flüssig. Nur bei den Upgrades für den Pratorsuit hätte man sich ein paar interessantere Dinge ausdenken dürfen.

    Ich glaube am Ende hat mich das hohe Spieltempo am meisten begeistert. Hier muss man ständig in Bewegung bleiben, sonst ist man ziemlich schnell ziemlich tot. Womöglich habe ich sowas auch einfach vermisst, es war mir nur nicht wirklich klar.


    9/10
     
    godehardt, Xenoglossy, Lurtz und 6 anderen gefällt das.
  18. Husky666 Mit Schleife

    Husky666
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    Life is Strange 2

    Awwwooo, es ist Vollmond, perfekt um die 3. Life is Strange 2 Episode zu beenden (Die 4 ist noch nicht im Gamepass und die 5 noch gar nicht erschienen, trotzdem reicht es mir bereits für eine Wertung) Das Spiel erzählt die Geschichte von Sean und Daniel Diaz. Deren Vater unter gewissen Umständen stirbt und beide vor der Polizei fliehen und sich auf machen nach Mexiko in die Heimatstadt ihres Vaters. Schnell kommt raus das Daniel Telekinese beherrscht. Hier kommt aber auch gleich der Unterschied zum Vorgänger. Man setzt die Kraft nicht "selbst" ein sondern kann nur an ganz wenigen Stellen Daniel auffordern sie zu nutzen.

    Auch in Teil 1 konnte man die Zeit halt nur an bestimmten Stellen manipulieren aber als Charakter selbst, was sich völlig anders anfühlt. So Streifen die zwei Wölfe wie sich selbst nennen, durch die USA. Die Programmierer machten sich alle mühe die aktuelle Lage in den USA einzufangen so das, dass Spiel extrem politisch wird. Polizeigewalt. Ausländerfeindlichkeit. Drogen. All das Spielt eine große rolle in der Geschichte. Die Brüder lernen Freunde und Feinde kennen, und einige Freunde bleiben auch auf der Stecke. An einigen Stellen kann man als Spieler aktiv in das geschehen eingreifen und die Story in gewisse Bahnen lenken. So darf man z.b. Entscheiden ob man jemanden schlägt oder eben nicht. Allerdings sind die Entscheidungen recht marginal. Mal überlebt Person A oder B. Dies hat allerdings weitaus weniger Einfluss auf die Geschichte als man denkt. Denn die Hauptereignisse sind alle vorbestimmt. Sterben kann man eh nicht. Ein weiterer Unterschied zum ersten Teil, dieser spielte nur an einem Ort, der fiktiven Stadt "Arcadia Bay" (die einen winzigen Auftritt im 2. Teil hat). Teil 2 hingegen wechselt in jeder Episode die Schauplätze. Man hat im Grunde gar keine Chance sich "zuhause" zu fühlen. Zwischen den Episoden vergehen zudem immer Wochen und Monate. Das ganze wirkt daher etwas wie Stückwerk.

    Wirklich in Fahrt kommt die Story auch nicht. Während Arcadia Bay von einem riesigen Sturm bedroht wird geht es in LiS 2 wirklich nur um die 2 Wölfe äh Brüder. Wobei das nicht falsch zu verstehen ist. Die Geschichte ist voller Emotionen und sehr gut geschrieben. Sie plätschert aber eben einfach vor sich hin. So komplett ohne Höhe und Tiefpunkte. Lediglich kurz vor Ende einer Episode blitzt so etwas wie Überraschung auf. Besonders wenn Daniels Kräfte zum vorschein kommen die immens groß sein müssen.

    Hin und wieder gibt es noch Locations abzusuchen, da dass Spiel mit Hotspots arbeitet ist dies im Grunde nur abarbeiten von Dialogen. Was sich manchmal ziemlich in die Länge ziehen kann. Allerdings erhalten Charaktere dadurch eine Tiefe wie es wenige Spiele haben. WIrkliche Rätsel oder schwierige Stellen gibt es nicht.

    Technisches Im Gegensatz zum ersten Teil wurde die Technik etwas verbessert. WIrkliche Sprünge macht es aber nicht, hervorragend hingegen sind die Vertonung und die Musik. Was ja schon in Teil 1 (und dem Prequel) der Fall war. Einige Szenen sind so gut das man gerne einfach mal 5 Minuten nix tut und der Stimmung und der Musik lauscht.

    Fazit:
    Life is Strange 2 erzählt war eine gute Geschichte, allerdings bleibt das Spiel dabei um Welten hinter den ersten Teil zurück. Dieser war ein Überraschungshit der viel neues mitbrachte. LiS2 ist einfach nur die fortsetzung davon und bringt im Grunde nichts neues mehr. Die Story kommt dabei auch nur schwer in Fahrt und hat gleich noch einige Längen im Gepäck. Episode 4 und 5 müssen da schon einiges Auffahren damit das Spiel noch die kurve kriegt. Es ist natürlich bei weitem nicht schlecht. Aber das was LiS 1 ausmachte fehlt halt einfach. Die Überraschung, Teil 2 ist arg vorhersehbar. Besser als die letzten Telltale Spiele ist es natürlich allemal...

    Wertung: 72% (7/10 oder 3/5) (Zum Vergleich, Teil 1 bekam von mir 93%, dass Prequel noch 80%)
     
  19. State of Mind

    Den Titel gab es erst neulich im Monthly und er hatte mich am Rande immer ein wenig interessiert. Wobei hier zu Release glaube ich extrem wenig Werbung gemacht wurde.

    Das Spiel überzeugt für mich bei vielen Punkten. Die Story ist über die ca. 10h interessant und bietet kleinere Überraschungen und teils auch Entscheidungen im Telltalerahmen. Es wird zu keiner Zeit langweilig und die gute Regie treibt die Handlung immer schön inszeniert voran.

    Hervorzuheben sind die für mich die erstklassigen deutschen Sprecher. Die Person Richard ist so saugut vertont, dass ich teilweise lachen musste, weils so gut passt. Auch die Animationen sind bei der gewöhnungsbedürftigen Grafik völlig in Ordnung. Das ist gewollt etwas minimalistisch gehalten. Die Speicherpunkte sind fair und dem Zeitgeist geschuldet (hallo Konsole) fair gesetzt. Freies Speichern gibt es nicht. Aber das ist seit vielen Jahren üblich und kein Kritikpunkt.

    Man merkt es vielleicht, aber ich arbeite hier einige der lächerllichen Kritikpunkte aus dem Gamestar-Test ab. Wie man so daneben liegen kann. :battlestar: Zu der Wertung sage ich an dieser Stelle nichts. Es kommt einem Abstrafen gleich.

    Alle, die etwas mit der Thematik anfangen können und es durch das Bundle erhalten haben, sollte auf jeden Fall einen Blick wagen. Alternativ gibt es die Retail für PC und Konsolen immer wieder für 10€ bei den großen Elektrohändlern. Die paar Piepen ist der Titel definitiv wert.
     
  20. HypNo5

    HypNo5
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    Cooles Spiel, welches vor allem Spaß gemacht hat, da es viel zu wenig Spiele gibt, die Action mit Basenbau und einer kleinen offenen Welt verbinden. Das Spiel hat natürlich unglaublich viele Fehler und in jedem Aspekt gibt es viel Luft nach oben, aber es war spaßig. :yes:

    Ähhh, hier stand Bullshit.
     
    Zuletzt bearbeitet: 15. September 2019
  21. Renegade09

    Renegade09
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    Assassins's Creed - Ezio Trilogy

    AC 2 war nett, wirkt im Vergleich aber etwas altbacken, es fehlt an effektiven 1 Hit Kill Stealth-Fernkampfwaffen und das Missionsdesign kann mitunter monoton sein, vor allem in den Nebenmissionen.
    Brotherhood war toll, zwar immernoch die gleiche Engine, sieht aber dank schärferer Texturen und besserer Beleuchtung ungemein stimmiger aus. Auch spielerisch ein großer Schritt vorwärts. Viele Gadgets (die Armbrust :bet:) und vielseitiges Missionsdesign sind eine große Bereicherung für die Serie. Auch bei den lineareren Abschnitten funkioniert das AC Gameplay überraschend gut. Sogar die optionalen Nebenmissionen machen Spaß und wirken nur sehr selten wie Copy & Paste Fleißaufgaben.
    Revelations macht vieles ähnlich wie Brotherhood, kann aber nicht ganz dessen Qualität beibehalten, vor allem beim Missionsdesign hinkt es etwas. Das neue Bombencrafting mag umfangreich sein, aber sonderlich oft genutzt hab ich die Dinger nicht. Bei Brotherhood war das Verhältnis zwischen Items und den Situationen, in denen man diese auch sinnvoll nutzen kann, einfach besser. Trotzdem spielenswert IMO.

    AC 2 7/10
    Brotherhood 8/10
    Revelations 7/10
     
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  22. jan_w

    jan_w
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    Cooler Master MasterCase
    Betriebssystem:
    Arch Linux
    Doki Doki Literature Club
    (gespielt unter Linux / Steam / Proton 3.7-8)

    Man kann leider nicht viel über DDLC sagen ohne schon zu viel zu spoilern. Es ist halt ein Visual Novel Game mit diversen Twists. So richtig überraschend fand ich die meisten davon allerdings nicht. Vielleicht, weil ich eben schon wusste, dass es Twists geben wird. Und wenn man ein bisschen zwischen den Zeilen liest, ist es eigentlich nur noch eine Frage "wie" genau etwas passieren wird und nicht "was".

    Am Ende gibt es schon noch die ein oder andere coole Idee, aber es war unterm Strich für mich nicht mehr als seichte Wochenendunterhaltung. Ich fand es weit weniger verstörend, als der Schwall an Content Warnings bei Spielstart mir suggerieren wollte.

    Ich habe noch nie ein Visual Novel "gespielt" und empfand es schon streckenweise als eher lästig und anstrengend sich da durchzuklicken. Leider war selbst die schnellste "Auto" Speed Option, um den Text automatisch abzuspielen viel langsamer als mein Lesetempo. Damit es nicht so langweilig wurde habe ich selbst für Abwechslung gesorgt und random zwischen Space, Mausklick und Klick aufs Touchpad vom Notebook gewechselt ;-)

    Fazit: 5/10 - kann man sich mal ansehen, wenn man auf Artsy-Fartsy Kram steht. Man verpasst aber auch nix groß, wenn man es auslässt.
     
  23. pokusa

    pokusa
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    RAGE 2

    Da gibt es ja eigentlich nicht viel zu sagen: Das Spiel hat viele, viele Mängel (sinnlose Open World, nutzlose Fahrzeuge, unglaublich repetitives Gameplay, nach 30 Minuten hat man schon so gut wie alles gesehen) - ABER: Das Rumballern macht einfach so viel Spaß, dass ich es irgendwie geschafft habe, 25 Stunden zu investieren und fast 3/4 der Map zu clearen. Ich hätte den Sack nach 10 Stunden schon zu machen können, aber so viel Spaß mit einem Shooter hatte ich zuletzt bei DOOM 2016. Mir persönlich hat das Gunplay in RAGE 2 sogar noch etwas besser gefallen. Die ganzen Fähigkeiten und Verbesserungen halten einen bei Laune, sind aber wegen der schwachen KI total nutzlos.

    Es ist tatsächlich ein Spiel, dass bei allem richtig verkackt, aber das Core-Element perfekt umsetzt.

    Avalance bekommt eine 2/10 von mir, ID eine 9/10. :)
     
  24. HypNo5

    HypNo5
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    Also haben sie quasi den ersten Teil einfach nochmal gemacht? :ugly:
     
  25. Terranigma

    Terranigma
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    Final Fantasy IX

    So eben beendet. Trotz aller Schwächen und anfänglicher Hürden muss ich sagen: schön war's. Hat sich gelohnt. :)

    8 / 10
     
    P@l@din und Indiana_Bart gefällt das.
  26. Indiana_Bart ༼ つ ◕_◕ ༽つ GIB

    Indiana_Bart
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    wenn man sich für Visual Novel interessiert oder damit einsteigen will, dann empfehle ich immer Clannad und Steins;Gate :yes:

    Vielleicht auch noch Higurashi.

    ein sehr gutes Final Fantasy, hatte auf PSX Release noch ein paar Kinderkrankheiten (Geschwindigkeit vom Kampfsystem) die man mit der Steamversion (oder auch anderen Re-Releaseversionen afaik) umgehen kann :yes:



    heute durchgespielt: Blasphemous. Sehr toller Mix aus Castlevania und Dark Souls. Toller Artstyle, viel Lore und super Atmosphäre :yes:

    8,5/10
     
  27. HypNo5

    HypNo5
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    Wie lang hast du gebraucht?
     
  28. Husky666 Mit Schleife

    Husky666
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    The Walking Dead: Michonne

    Telltale machte mit der Walking Dead Lizenz nicht nur die Hauptserie, sondern auch noch 2 SpinOffs. Einmal das 400 Days was 5 Kurzgeschichten enthält die zwischen Staffel 1 und 2 Spielen. Wobei hier die Entscheidungen aus dem ersten Teil einfließen sollten. Der Unterschied wäre mit "marginal" schon zu groß umschrieben. Dann eben Walking Dead: Michonne welches den Seriencharakter Michonne bzw deren Hintergrundgeschichte etwas ausbaut. Das Michonne nur ein zwischenteil ist merkt man auch in der Länge. Es gibt nur 3 Episoden, und diese sind mit je ca. 1 Stunde nicht mal sonderlich lang.

    Die kurze Spielzeit hat aber auch eklatante Vorteile. Das Spiel ist deutlich kompakter als die Hauptspiele und hat keine längen. Erst recht kein nerviges "Suche die riesige Ortschaft ab, und finde doch nix" abschnitte. Es gibt zwar Abschnitte wo man als Michonne durch die Szenerie läuft aber jeder Hotspot ist diesmal relevant. Die Aktionszenen sind natürlich wieder nur "Drücke die richtige Taste, die auf dem Bildschirm angezeigt wird, zur rechten Zeit" ist also wieder in etwa so schwer wie eine Telefonnummer wählen, aus dem Telefonbuch". Das Herzstück sind wieder die Dialogsequenzen, hier lassen sich 4 Antworten auswählen welche dann den Fortschritt des Dialogs ändern. Das wars allerdings auch, wirkliche Konsequenzen hat dies nicht. Lediglich die "Entweder - Oder" Antworten sind spielrelevant. Als Beispiel kann man Auswählen zwischen "Erschießen" oder "von Zombies Fressen lassen". Wobei auch hier die Geschichte nur unwesentlich geändert wird. Aber das Problem haben im Grunde alle Telltale "Interactive Movies". Man verzichtete hier sogar auf ein Inventar. Und das tat dem Spiel auch noch verdammt gut. Die Rätsel wirkten schon im Nachfolger "A New Frontier" wieder massiv aufgesetzt und fehl am Platz

    Technisch basiert das Spiel mal wieder auf Telltales bekannter, und ranziger Engine. Lediglich das man einen Comiclook benutzte erspart das Spiel vom Prädikat "Hässlich". Die Vertonung ist hingegen wieder sehr gut, Telltale bekam sogar die original Sprecherin für Michonne.

    Fazit: Die deutlich gestraffte Geschichte tut dem Spiel sehr gut. Dadurch wirkt die Inszenierung Actionreich, aber trotzdem mit genug Zeit für die Charakterentwicklung. Vor allem verzichtet Telltale auf unnötige Elemente wie ein Inventar, oder das Absuchen von Szenarien nach einem bestimmten Gegenstand, und sinnlosen "Rätseleinlagen". Das Spiel legt den Fokus komplett auf diverse Actionszenen und vor allem die Charakterentwicklung. Was ja schon immer die stärken der Serie waren.

    Wertung: 70% (oder 7/10 oder 3/5)

    Bezug: Das Spiel gibts weder Retail noch auf Steam, lediglich im Xbox Gamepass ist es aktuell noch drin, Diverse Keyseller haben es noch für knapp 7€
     
  29. Indiana_Bart ༼ つ ◕_◕ ༽つ GIB

    Indiana_Bart
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    11 Stunden für das erste Ende und dann nochmal 2 weitere Stunden für das andere Ende (und dazwischen gefühlt 1 Stunde Credits weil man ja alle Backer nennen muss und man das nicht abbrechen kann :uff::ugly:)
     
  30. HypNo5

    HypNo5
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    Titanfall 2

    Okay, ich hatte wohl du viel erwartet. Das Gameplay war cool, aber der Rest ziemlich schlecht. Die Handlung fühlt sich an, als würde die Hälfte fehlen; nicht nur am Ende, sondern zwischendrin. So wie sie auch inszeniert war, hatte man den Eindruck das sollte eine epische Story mit weitreichen Folgen haben, aber im Endeffekt hat man ja nichts gemacht. Am schlimmsten sind aber die Charaktere. Auf der einen Seite die eindimensionalen Bosse, die eventuell noch absichtlich als Action-Film-Oneliner-Bösewichte geschrieben wurden. Aber viel peinlicher war die forcierte Beziehung zwischen generischer Vor-/Nachname und dem Roboter, da werden wirklich alle Klischees abgehakt.

    Wichtigste Fragen:

    Was soll es mit diesem melodramatischen Endcredits?
    Warum hat sich die Kommandantin geschminkt als würde sie gleich Geld anschaffen gehen?
    Warum zum Teufel kann ich meine Beine nicht sehen? :bse:

    Circa 5 Stunden die schnell vorbei gingen, ergo ganz spaßig waren, aber so erinnerungswürdig wie ein schlechter Marvelfilm sind.
    Mein Maßstab ist vermutlich einfach falsch, da ich keine Call of Duty, Battlefield und was es noch so gibt Kampagnen spiele. Bekommt die Kampagne so viel Lob, weil sie damit verglichen wird? Oder hängt das alles am Gameplay?

    An sich hat es sich nicht gelohnt, aber ich habe zum Glück nur 5€ investiert.

    Habe ich es doch nicht durch das Jahr geschafft ohne ein schlechtes/enttäuschendes Spiel zu spielen. :(
     
    Zuletzt bearbeitet: 17. September 2019

  31. Geht eher um den Gameplayflow und eben weil es Call of Duty im Leveldesign einiges vorauß hat und gegen Battlefield und Battlefront ist es Welten voran :D
     
  32. marioworld2013

    marioworld2013
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    A Plague Tale: Innocence

    Jede Menge Soldaten, die Inquisition und Ratten über Ratten sind die Feinde von Amicia (geschätzte 16 Jahre alt) und ihrem Bruder Hugo, einem kränklichen Jungen. Die beiden haben zu Beginn des Spiels, dessen Zeit im Mittelalter angesiedelt ist, kaum Bezugspunkte, Hugo verbringt den größten Teil seiner Zeit im Bett, gehegt und gepflegt von der Mutter, während Amicia mit dem Vater im Wald auf die Jagd geht.
    Doch plötzlich wird ihr Anwesen von Soldaten überfallen, fast alle werden getötet, nur Amicia gelingt mit ihrem Bruder die beschwerliche Flucht und plötzlich sind die beiden sich recht fremden Kinder aufeinander angewiesen, was nicht konfliktfrei vonstatten gehen kann.

    Wir steuern die beiden aus der Third-Person-Ansicht. Zumeist hält Amicia ihren Bruder an der Hand, sie kann ihm aber auch Befehl geben, zurückzubleiben oder ihn durch kleine Öffnungen schicken, um von der anderen Seite Türen zu öffnen. Amicia ist zunächst mit einer Schleuder bewaffnet. In der Spielwelt finden sich die passenden Steine. Die Schleuder dient zur Lösung von Rätseln, etwa, wenn wir eine Kiste von der Decke schießen, indem wir mit einem Stein ein Seil durchschlagen. Oder wenn wir einen Stein auf einen Haufen Blech werfen, um mit dem Geräusch Wachen abzulenken, um uns an ihnen vorbei zu schleichen. Aber sie dient auch als Waffe: Gegner, die keinen Helm tragen, können wir mit der Schleuder ausschalten.

    Dass Amicia mit ihrer Schleuder gegen Gegneransammlungen mit ihrer Schleuder nicht viel ausrichten kann, dürfte klar sein. Deshalb heißt es in der Regel Möglichkeiten zu finden, die Gegner zu umschleichen. Und in einigen Sequenzen hilft auch einfach nur die Beine in die Hand und rennen.

    Doch die Soldaten sind nicht die einzigen Feinde: Eine unfassbare Rattenplage sorgt immer wieder für höchstspannende Momente. Zum Glück haben die Tiere Angst vor Feuer. Solange wir also im Bereich eines Lichtkreises sind, kann uns nichts passieren. Wir können die Ratten aber auch als Waffe verwenden. So kann man mit einem gezielten Wurf die Fackel eines Soldaten löschen, damit die Ratten ihn in Sekundenschnelle verspeisen.

    Mit der Zeit lernen wir weitere Charaktere kennen, die uns auch neue Fähigkeiten beibringen, etwa Feuer löschen, Feuer entfachen. Nicht immer steuern wir Amicia mit ihrem Bruder als Anhängsel, mitunter haben wir auch andere Charakter mit eigenen Fähigkeiten an unserer Seite. So können wir einem beispielsweise den Befehl erteilen, Gegner leise aus dem Hinterhalt auszuschalten. Und einmal steuern wir auch eine ganze Weile den kleinen Hugo, der zunächst gar keine Möglichkeiten hat, sich zu wehren; da heißt es dann, besonders vorsichtig zu schleichen...Und gegen Ende lernen wir sogar, ganze Rattenschwärme zu beherrschen. Doch bis dahin liegt ein langer und beschwerlicher Weg vor uns.

    Natürlich lassen sich unterwegs, wenn man sich etwas besser umschaut, jede Menge Gegenstände finden, etwa üblichen Sammelkram, aber auch alle möglichen Dinge, mit denen wir an Werkbänken unsere Ausrüstung verbessern können oder neue Trankmunition für unsere Schleuder basteln können.

    Optisch macht das Spiel eine Menge her. Die Grafik sieht hervorragend aus, ist zudem sehr stimmungsvoll. Und auch, wenn wir Kinder steuern, ist das Spiel sicher nicht für solche geeignet, es gibt doch einige verstörende und auch krasse Momente; so werden wir, wenn von Soldaten erwischt, von Schwertern aufgespießt oder von Ratten aufgefressen. Oder wir bewegen uns durch ein riesiges Feld, dass voller Leichen liegt oder haben Wälle aus getöteten , da verseuchten Schweinen um uns herum. Gruselig.

    Storytechnisch stellt sich früh heraus, dass die Inquisition nebst Soldaten in erster Linie hinter Brüderchen Hugo her ist. Doch was macht den kränklichen Jungen so interessant für die Feinde? Und gibt es da etwa einen Zusammenhang zwischen seiner Krankheit und der Rattenplage? Das Ganze entwickelt sich durchaus spannend. Genauso wie das Verhältnis von Amicia, Hugo und den weiteren Charakteren im Spiel. Die Gespräche und die Entwicklung des Verhältnisses der Geschwister erinnern in ihrer Art fast ein bisschen an die von Kratos und Atrejus in God of war. Zudem reagieren beide zumeist absolut nachvollziehbar, etwa wenn Amicia erstmals Menschen mit ihrer Schleuder tötet, weil sie keinen anderen Ausweg mehr erkennt.

    Und schließlich wartet auch noch der eine oder andere Bosskampf auf uns. Hier gilt es zunächst, den Kniff herauszufinden, wie man den Gegner bekämpfen kann und das dann auch spielerisch umzusetzen. Gerade ersteres ist zum Teil gar nicht so einfach. Ebenso so manche Szenerie im "normalen" Spiel...wie kann ich die Situation lösen? Mit den wachsenden Optionen steigt natürlich auch der Schwierigkeitsgrad. Haben uns die Gegner entdeckt, bedeutet das in der Regel den sofortigen Tod. Zum Glück sind die Speicherpunkte zumeist sehr fair gesetzt und der nächste Versuch kann ohne längere Ladezeiten gestartet werden.

    Sollte man sich zum Ziel gesetzt haben, alle Gegenstände im Spiel zu finden und alle Trophäen zu ergattern: Bereits gelöste Kapitel (deren es insgesamt 16 gibt und die sehr unterschiedlich lang sind) können jederzeit erneut gespielt werden. Ein New Game Plus gibt es aber nicht.

    Fazit: Ich hatte mit Plague Tale geschätzte 12-15 Stunden lang sehr viel Spaß. Die Geschichte und vor allem die Entwicklung der glaubwürdigen Charaktere verleiten immer wieder zum Weiterspielen. Der Schwierigkeitsgrad ist fair und wächst in angemessenem Tempo. Wer Schleichspiele mag oder auch einen Einstieg in selbige finden möchte, wird mit diesem Spiel hervorragend unterhalten. Einen besonders hohen Wiederspielwert hat es dagegen meiner Meinung nach eher nicht. Könnte mir vorstellen, dass man in drei, vier Jahren mal auf die Idee kommt, es wieder herauszukramen und nochmal zu spielen.

    Von meiner Seite eine klare Empfehlung. Persönliche Wertung 8,5/10
     
  33. Faulpelz II

    Faulpelz II
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    Titanfall 2 ist halt im Prinzip eine gigantische Demo, wie modernes Gameplay und Leveldesign aussehen sollte. Wer eine interessante Story oder gar Charaktertiefe erwartet ist natürlich fehl am Platz. Für einen Hirn-aus-Shooter langt es aber, was aber auch daran liegt, dass das Genre nur noch sehr wenige Perlen hervorbringt.
     
  34. Husky666 Mit Schleife

    Husky666
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    7th Guest

    Erinnern wir uns zurück an das Jahr 1992, Spiele kamen auf 3 1/2" DIsketten, manchmal gar noch auf 5 1/4" Floppys, längst vergessene Grafikkarten nach EGA Standart (320x200x16 Farben) waren völlig normal. Soundkarten fanden gerade erst Verbreitung, es gab da zwar schon CD-ROMs für PCs aber gerade hatten sich erstmal die AudioCDs gegen Schallplatten durchgesetzt. PC Spiele? Auf CD? Es gab einige wenige Werke wie Sherlock Holmes Consulting Detective welche exklusiv für CD-ROM entwickelt wurden. Oder die Adaption Manhole. Aber wirkliche Gassenhauer waren nicht dabei. In diesem Jahr kündigte Virgin Interactive (gibts auch nicht mehr...) ein Spiel nur für PC-CDROM an welches laut Werbung die Zukunft der PC Spiele sein sollte. Gerenderte Grafiken frisch aus dem CAD System. Videosequenzen, Soundtrack und mehr sollten die Zukunft aufzeigen. Mitte des Jahres 1993 erschien der Multimediakoloss auf 2 CDs. Auch der Preis fing mit "2" an. Virgin wollte 200 DM (ca. 100€!!) für das Spiel haben.

    Zur Story: Henry Stauf ist Spielzeugmacher, und Erfindet eine Puppe die ein Verkaufsschlager wird, was erst später rauskommt, diese enthält einen Virus der Kinder tötet, worauf sich Stauf in sein Anwesen zurückzieht und nie mehr gesehen wird. Irgendwann später erhalten 6 Leute eine Einladung in die Villa und verschwinden Spurlos. Als Spieler ist man der 7. Gast und gibt sich auf die Suche nach des Rätsels Lösung. Wortwörtlich. In Staufs Villa sind 13 Rätsel versteckt worden die gelöst werden müssen. Hin und wieder trifft man auf die Geister der anderen 6 Gäste die, die Story etwas weiterbringen. Aber Hauptinhalt sind die 13 Rätsel und die sind... ziemlich kalter Kaffee oder grauenhaft. Das Damerätsel wo 8 Damen auf einem Schachbrett so angeordnet werden müssen das die sich nicht gegenseitig Schlagen können, sowas gabs in jedem 2. Rätselheft. Auch die anderen Rätsel sind genau in dieser machart.

    Dazu kommen noch irgendwelche verschiebe Rätsel wo irgendwelche Stangen verschoben werden müssen und ähnliches. Berühmt ist natürlich das Buchstabenrätsel. Im alten(!) Englisch des 19. Jahrhunderts gibts wohl die möglichkeit bestimmte Buchstaben durch Y(!) zu ersetzen. Wo dann der Satz "SHY GYPSY SLYLY SPRYLY TRYST BY MY CRYPT" rauskommt. Wie man sowas ohne Lösung hinkriegen soll bleibt wohl geheimnis der Designer.

    Viel mehr ist da nicht. 7th Guest ist nix weiter als 13 Rätsel mit guter Grafik. (im damaligen Verhältnis). Das ding macht nicht mal Spass. Während man Spielen wie Rebel Assault oder Myst noch einen gewissen Zeitlosfaktor anrechnen kann hat 7th Guest nix davon. Das war damals schon eine Gurke die aus irgendwelchen gründen mittelgute Wertungen bekam. Der Titel war defintiv 1993 schon nicht gut.

    Technisches: 7th Guest war etwas das man schon damals Grafikblender bezeichnete. Während ein Myst, Sherlock Holmes oder Rebel Assault wenigstens spielbare Inhalte haben ist 7th Guest eher eine Werbeanwendung für 3D Studio. Das mit der 2 CD ist ziemlich banal übrigens. Dort ist nen 30 Minuten Soundtrack drauf und gerade mal knappe 80 MB Daten. Das hätte man sicher auch noch anders lösen können, aber vermutlich wollte man mit "Das erste Spiel auf 2 CDs" Punkten und gleichzeitig den Preis hoch drücken.

    Fazit: Grafisch war 7th Guests damals natürlich extrem gut. Immerhin warf es schon mit SVGA Grafiken um sich, so bisher gerade mal VGA das "State of the Art" War. Nur im Unterschied zu Myst und Rebel Assault ohne Inhalt. Die 13 Rätsel haben 1 DM Rätselheft Niveau (bis auf das Worträtsel, dass ist echt... dämlich. ) und die Story ist ziemlich, banal. Im Grunde ist das Spiel nix als heiße Luft. Selbst ältere interactive Filme wie "Sherlock Holmes Consulting Detective" bieten deutlich mehr als 7th Guest

    Trivia: Die Geisterstory war eigentlich ungeplant, nachdem man die Filmsequenzen gedreht hatte fand man beim Konvertieren heraus das alles mit einem Lichtschein umgeben war der die Charaktere wie Geister aussehen lies. Auch gibt es massive Abweichungen vom Script. Das Spiel verkaufte sich 2 Millionen mal, allerdings unbekannt in welchem Zeitraum genau.

    Bezug: Das Spiel gibts für einige Euro im Original auf ebay. Wobei die Box Fassung bei 30€ liegt, die White Label Budget Version bei 15 €. Die Limited mit Videokassette liegt bei 50€. Das Original gabs einige Zeit auf Steam und GOG und ist mittlerweile durch die 25th Anniversary Version ersetzt wurden. Die höher Aufgelöste Grafik, verbesserten Sound und endlich auch deutsche Sprachausgabe und Texte erhält. Das alte PC release war komplett in Englisch, nur die CD-I Fassung gabs in Deutsch.

    Wertung: 34% (oder 3/10 oder 2/5)
     
  35. Husky666 Mit Schleife

    Husky666
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    11th Hour

    Was passiert nach einem Erfolgreichen Spiel? Es MUSS ein Nachfolger her. Wobei man bei Trilobyte den Nachfolger einfach mal mit einplante und schon einigen Monate nach 7th Guest zu veröffentlichen. Was nicht klappte, erst 2 Jahre später erschien 11th Hour. Man verlegte die Story 60 Jahre in die Zukunft, in das Jahr 1995, (7th Guest spielt ja um 1935) "Robin Morales" eine Produzentin einer Fernsehserie über ungelöste Kriminalfälle wird im Haus von Henry Stauf entführt und ihr Kollege "Carl Denning" will sie in eben diesem Haus suchen. Trilobyte änderte etwas an 11th Hour, es gibt jetzt Intros und Videosequenzen mit echten Schauspielern die eine art Rahmenhandlung bilden, und nicht mehr nur als Geister der Vergangenheit fungieren. Allerdings ist diese Story auch höllisch belanglos. Denn 11th Hour ist... Überraschung ... genau so eine Rätselkiste wie sein Vorgänger. Denn sämtliche Storyszenen sind, Videosequenzen mit echten Schauspielern. Diese machen in etwa eine Stunde aus, allerdings in verschiedenen Handlungssträngen die in drei enden gipfeln.

    Es gibt zwar einen "Treasure Hunt" aber das ist weder für Story noch fürs Spiel irgendwie relevant. Die Rätsel sind noch mal eine ganze ecke Schwieriger als im Vorgänger. Alleine der "Rösselsprung" ist eine harte Nuss. Es müssen auf einem Schachbrett 2 weiße und 2 schwarze Springer in der richtigen Reihenfolge versetzt werden so das diese die Positionen tauschen. Wer es durchschaut braucht 40 Züge. Wer nicht sitzt bis zur 11. Stunde (daher der Name) dran und hat verloren. Aber keine Angst das Spiel läuft nicht in Echtzeit ab. Nur die Rätsel selbst müssen in 11 Stunden bewältigt sein. Der "Rösselsprung" ist dabei noch einfach. Es gibt auch Verschieberätsel die mehr als 90(!) Züge benötigen. Wer mal mit einem Rätsel nicht klar kommt kann das sogenannte "Gamebook" fragen, was Tipps gibt. Die aber auch gleich wieder Kryptisch sind. Wenn man weiter nicht klar kommt löst das Gamebook das Rätsel auch. Dies geht bei allen ausser dem letzten Rätsel.

    Da liegt auch das Problem des Spieles. Im Grunde ist man mit den Rätseln so beschäftigt das man von der eigentlichen Story nichts mitbekommt. Immerhin kann man sich diese nach durchspielen noch mal angucken ohne von Rätseln belästigt zu werden. Im Gegensatz zum Vorgänger ist 11th Hour recht brutal. Allerdings erschien bereits einige Monate vorher Phantasmagoria von Sierra. Was noch WESENTLICH mehr schockeffekte hat. Wobei hier auch das Problem liegt. Phantasmagoria ist das was 11th Hour hätte sein müssen. Ein echtes Interaktives Adventure mit Videosequenzen. 11th Hour tut nur so als wäre es Interaktiv, um einige Rätsel zu präsentieren. Im Grunde ist es genau das was 7th Guest schon war. Heiße Luft.

    Technik: Trilobyte polierte die Engine mächtig auf so das 11th Hour noch mal deutlich besser aussieht als 7th Guest. VIdeosequenzen sind besser. Vertonung ist besser. Im Grunde war 11th Hour zu release technisch gut, nicht mehr ganz so weit wie 7th Guest alleredings. Das CD Format hatte sich bereits etabliert so was man so Spiele eh erwartete. Vor allem weil es mittlerweile tonnenweise ähnliche Spiele mit Kopfnussrätseln gab. 11th Hour ist halt nur ein Nachfolger, nix eigenständiges.

    Fazit: Die größte Kritik an 7th Guest war das es einfach nur eine Ansammlung von schwierigen Rätsel war die grafisch gut aussahen. Was machte Trilobyte? Man polierte die Grafik auf und machte die Rätsel NOCH schwieriger. Dazu bastelte man einige Videosequenzen und fertig. Am kritisierten Spielkonzept änderte man nichts. Immerhin war man so gnädig eine Hilfe einzubauen. Dies stellt 11th Hour aber vor massive Probleme. 7th Guest war damals konkurenzlos. 11th Hour hat diese, nicht nur in Form von Phantasmagoria sondern von sämtlichen Interaktiven Filmen der Jahre 93-95 und viele davon machten ihren Job deutlich besser als 11th Hour.

    Trivia: In der CD Fassung ist auf der ersten CD ein WAD für Doom und Heretic, dass Henry Staff Haus als Level für diese Spiele. In der GOG und Steam Fassung fehlt dieses. Für Trilobyte unerwartet floppte das Spiel deutlich und blieb mit seinen Verkaufszahlen etwa auf dem Level von 7th Guest, bei deutlich höheren Produktionskosten. Da brachte es auch nichts das 11th Hour einer der bis dahin größten Launches der Spielegeschichte war. Firmengründer Graeme J Devine machte danach noch Clandestiny für Trilobyte und verließ das unternehmen dann. Spielte eine wichtige Rolle am Quake 3 Design, arbeitete an Doom und Age of Empires 3 mit und war dann Lead-Designer für Halo Wars. Trilobyte hingegen machte noch "Uncle Henrys Playhouse" eine Rätselsammlung aus 7th Guest, 11th Hour und Clandestiny. welches sich ca. 150x verkaufte... WELTWEIT!. Ebenfalls geht "Tender Loving Care" auf das Konto von Trilobyte. Der komplett Interaktive Film erschien 1998. War aber ein Verkaufsdesaster. Danach schloss Trilobyte. Erst 2010 tauchte die Firma wieder auf, und brachte 7th Guest, Tender Loving Care und 11th Hour neu raus auf diversen Plattformen. Sowie ein Brettspiel. Aktuell versucht man wohl Geld für ein 7th Guest 3 aufzutreiben. Wer auch immer das Spielen will... ich jedenfalls nicht...

    Wertung: 23% (oder 2/10 oder 1/5)
     
    Zuletzt bearbeitet: 20. September 2019
  36. marioworld2013

    marioworld2013
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    Ich kann mich noch gut an das Spiel erinnern. Damals ein CD-Laufwerk gekauft und das Spiel für 29,99 DM als White Label Version mitgenommen. 1 Spiel, 2 CDs - unfassbar.

    Ansonsten kann ich dir nur zustimmen. Damals waren diese Videosequenzen wenigstens noch was Besonderes und so mancher, dem man sie zeigte, stand mit offenem Mund vor dem PC. Sowas geht heute??? Aus heutiger Sicht aber natürlich kein Hingucker mehr und das Spiel an sich halt nicht mehr als eine Ansammlung kleiner Rätsel. Um das heute nochmal zu spielen, muss man schon sehr nostalgisch veranlagt sein (hatte es neulich auch mal wieder gestartet, aber schnell wieder beendet),
     
  37. Husky666 Mit Schleife

    Husky666
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    Hab mir das auch erst 1994 gekauft. Es sah fantastisch aus ja, dass konnte aber auch nicht über den Inhalt hinwegtäuschen. Eigentlich bei niemanden. DAher bekam es fast auch fast nur Wertungen im 70er bereich und die auch nur weil es was neues war.

    PCPlayer sprach schon von "dreist" und PCGAmes davon "Den C64 vom Dachboden zu holen" gut kam das Spiel auch bei den Magazinen nicht an. Leider traute sich nur der PCJoker das auch entsprechend zu werten.

    Aka. Das war damals schon Mist
     
  38. Milione Zombie-Schlächter

    Milione
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    Detroit: Become Human

    Das aktuellste Spiel von David Cage bzw. Quantic Dreams und um es vorab zu sagen, es ist deren bestes Spiel.
    Dass das Spiel über Androiden handelt, die anfangen einen freien Willen zu entwickeln ist wohl bekannt. Die Thematik wurde schon oft behandelt und per se liefert da Detroit auch nichts Neues bei. Was aber nicht heißen soll, dass einen die Geschichte und Charaktere nicht mitreißen. Im Gegenteil, wegen der ausgebauten Entscheidungsfreiheit zieht es einen in den Bann, da man wissen wie sich die Geschichte entwickelt.
    Und um es direkt zu sagen, im Gegensatz zu den vorherigen Quantic Dreams bzw. Telltale Spielen machen die Entscheidungen wirkliche Unterschiede aus. Entscheidungen können nur eine Detailänderung oder aber vom großem Ausmaß sein, auch machen sich Konsequenzen teils direkt bemerkbar, andere erst später.
    Wobei mir aber zwei Elemente an der Geschichte missfallen haben.
    Das Land wird in den Ausnahmezustand versetzt und alle Androiden sollen bzw. werden zerstört, die eigentliche Herstellerfirma dagegen liquidiert nicht die Androiden in seinem Warenlager. :hmm:

    Und der Twist bezüglich Alice. Klar, im Nachhinein merkt man, dass es immer wieder kleine Andeutungen diesbezüglich gab und daher auch nicht unpassend ist oder so. Letztendlich, wäre es mir ohne lieber gewesen und so den Android Mensch Familie Aspekt zu behalten.
    Ansonsten, wer David Cages Erzählung nicht mochte, wird hier auch nicht glücklich werden. Es gibt Momente, wo man merkt, dass das Spiel einem unterschwellig sagt „Jetzt sei bitte traurig“. Ist mir zwar selten aufgefallen und wegen der gute Exekution letztendlich nicht störend empfunden, andere könnte es aber missfallen. Die Holzhammer Methodik wird ja ihm angekreidet.

    Das eigentliche Gameplay stammt von Beyond: Two Souls und man kann auch eine einfachere Steuerung auswählen. Wirkt sich auf die QTEs, die im Normalfall schnelle Reaktionen bzw. das Drücken von drei Knöpfen verlangen. Ist empfehlend für die, die vermeiden wollen durch einen Verdrücker die „falsche“ Reaktion/Entscheidung auszulösen.
    Auch von Beyond: Two Souls übernommen ist das Grusel/Horror Element. Einige Stellen gehen in Richtung (Horror-) Thriller und so mancher Jumpscare hat es auch geschafft.

    Neu ist eine Sicht, wo das Spiel angehalten wird. Hier kann man in Ruhe die Kamera drehen und die Umgebung untersuchen, oder in manchen Passagen einen Weg berechnen.
    Einen Hauch von Heavy Rain gibt es aber auch, da wir einen Detektiv Android spielen. Bei ihm ist diese Sicht auch erweitert, da wir Tatorte begutachten, Hinweise analysieren oder auch Zeugen befragen können.
    Auch neu ist ein Flowchart, was einem (spoilerfrei) die Verzweigungen der Geschehnisse und Entscheidungen anzeigt. Spoilerfrei in dem Sinn, dass man den Text nur da sieht was man gespielt hat. Der Rest sind nur weiße Verzweigungen.

    Die Grafik sieht einfach nur großartig aus, insbesondere in Anbetracht, dass ich das Spiel auf einer PS4 Pro gespielt habe. Da kann man auch mehr als verschmerzen, dass es in zwei Momente kurz ruckelte. Minimal verbuggt, bei einer Stelle hat sich ein Charakter zwischen Treppe und Tür zwei Mal im Kreis gedreht, bevor er die Treppe hinaufging. Und ein NPC welcher beim Aufstehen einfach durch meinen Charakter ging.

    Wer mit Spielen der Marke „Interaktiver Film“ was anfangen kann, ein Fan von Heavy Rain und/oder Beyond: Two Souls ist oder sich einfach für die Android Thematik interessiert für den ist ein Detroit Become Human genau das Richtige. Rechnet mit 12-13 Stunden für den ersten Durchgang und hat ein hohes Wiederspielwert wegen der Entscheidungen ( und dem Flowchart welches euch andere Möglichkeiten unter die Nase reibt :wahn:).
     
    Zuletzt bearbeitet: 22. September 2019
  39. Husky666 Mit Schleife

    Husky666
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    Ryse - Son of Rome

    Das römische Reich war unter Kaiser Nero bereits vom Sittenverfall gekennzeichnet. Bestechliche Politiker (Hallo CDU!), in saus und braus lebende "Obere Gesellschaft (Hallo CDU!) deuteten langsam an das sich das römische Reich überlebt hatte. Und dann fallen auch noch die Briten ein. Was macht man da als Legionär Marius? Man bringt den Kaiser in sicherheit. Aber nur um diesen seine eigene Geschichte zu erzählen, die bis nach Schottland und zurück führt.

    Ryse erzählt die Geschichte von Marius, der Auszog um den tot seiner Familie zu rächen, die von (englischen) Barbaren ermordet wurden, allerdings im Auftrag Neros wie sich spöter herausstellt. Der wiederrum auf Anweisung der Götter handelte. Auch Marius wird von den Göttern geleitet. Im Grunde spielen diese gegeneinander. Klingt wie ein Action Film mit jede menge Gemetzel und wenig Story? Ist es auch. Im Grunde metztelt man sich durch die Gegnerhorden, dazu kommt Ryse mit einem Stick und 4 Tasten aus. Angriff, Abwehren, Ausweichen und Schildattacke. Dazu kommt in einigen Momenten auch noch das "Kommando geben" fürs Pfeile (oder ähnliches) abschießen. Dazu hält man einfach den Linken Bumper des Pads gedrückt. Und natürlich die Exekutionen. Wenn man einen (oder zwei) Gegner lang genug mit Schwert und Schild malträtiert hat erscheint über deren Kopf ein Totenkopf und man kann eine Exekution auslösen. Exekution klingt dabei spannender als es ist. Beim Gegner läuchtet eine Farbe auf (Gelb oder Blau) und man drückt entweder X oder Y auf dem Xbox Gamepad, je schneller man reagiert desto mehr Punkte gibt es. Reagiert man gar nicht löst das Spiel die exekution sogar selbst aus. Es gibt dann halt kaum Punkte. Wofür man diese bekommt kann man einstellen. So erhält man entweder Lebenspunkte, oder Erfahrungspunkte, oder Fähigkeitspunkte. Diese darf man dazu nutzen seinem Charakter Fähigkeiten freizuschalten. Früher ging das auch gegen Echtgeld. Der Shop wurde aber entfernt, so dass man sich beliebt viel Spielwährung holen kann. Was das ganze aber auch Ad Absurdum führt. Die Fähigkeiten lassen sich sehr schnell zusammen kaufen.

    Sprich man verdrischt in Ryse nur Gegner nach Prinzip X. Ausweichen, Schild hoch, zuschlagen und das geht Stundenlang so. Hin und wieder gibt es Endgegner die nur mit entsprechenen Abwehr und Angriffkombinationen besiegen kann. Allerdings findet man diese sehr schnell raus so das auch diese nach einigen Versuchen kein Problem mehr sind. Der Spielinhalt besteht im Grunde nur aus "von A nach B laufen und zwischendurch leute verkloppen" Das soll Spass machen? Tut es in der Tat. Aber das liegt auch an was anderem.

    Technisches:

    Ryse fungierte damals als Xbox One Launchtitel und sollte zeigen wohin die grafische Reise gehen soll, knackscharfe Texturen, Wassereffekte, große weite Landschaften, realistische Mimik. All das hat Ryse schon in der Ursprungsfassung, als Xbox One X und PC 4K Fassung sieht das ganze noch mal besser aus. So schön war Rom wohl nur in echt. Auch die Vertonung und der Soundtrack ist Crytek sehr gut gelungen.

    Fazit: Selten passte "Grafikblender" besser zu einem Spiel. Crytek fährt hier eine sehr schwere Grafikballiste aufs und zerlegt die Konkurenz spielend damit. Allerdings ist der Inhalt eher mau, selbst unter der prämisse ein schnelles Hack'n Slay zu machen bietet Ryse einfach zu wenig Abwechslung, die Gegnerhorden sind immer die selben, und bis auf die Endgegner auch immer mit der gleichen Taktik zu besiegen. Buttonsmashing. Die Geschichte ist auch noch sehr vorhersehbar, aber die Grafik täuscht echt dadrüber hinweg. Jedenfalls für 1x durchspielen. Da es in Ryse keine alternative Story oder ähnliches gibt hat man nach einem durchspielen alles gesehen. Rom sah aber noch nie so schön aus. Wer auch nur etwas für Rom über hat für den ist Ryse eh pflicht. Wer Spiele mag die man mit einer Hand spielen kann ist hier auch gut aufgehoben. Im Sale fürn 5er macht man da nix falsch.

    Trivia: Ryse sollte zuerst ein Titel für die Xbox 360 und Kinect werden, wurde dann aber ein Xbox One Spiel, für Kinect, und schließlich wurd auch die Kinectunterstützung gestrichen. Warum ist nicht ganz klar. Jedenfalls war die Entwicklung von Ryse in etwa so teuer das sich jeder XBox One Launch käufer 5 Stück davon hätte kaufen müssen damit es Rentabel für Crytek wäre. Was allerdings nicht passierte. So kam 1 Jahr später noch die PC Fassung, konnte aber Cryteks finanzielle Schieflage auch nicht retten.

    Wertung: 50% (der 5/10 oder 2/5)
     
    MrBurns, Mech_Donald und der.Otti gefällt das.
  40. SolemnStatement

    SolemnStatement
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    Silver

    Analog zum was zockt Ihr gerade Thread hier mein Fazit, nachdem ich Silver nach ca. 11,5 Stunden beendet habe.

    Grundsätzlich bleibt es bei meinem positiven Fazit. Silver macht auch 20 Jahre nach Erscheinen immer noch richtig viel Spass und das Kampfsystem fällt auch heute noch aus dem Rahmen.

    Einzig das letzte Drittel baut ziemlich ab. Alleine weil das Spiel dann viel zu leicht wird. Das wussten die Macher wohl selbst und deshalb werfen sie einem viel zu viele Gegner je Szene entgegen. Die Balance war vorher besser, das streckt das Spiel und wirkt ziemlich repetetiv, nachdem man die erste Hälfte über mit Abwechslung und Ideenreichtum punkten konnte. Eine Schwäche, welche viele Spiele damals wie heute haben.

    In der Summe vergebe ich 8/10 Punkten. Für ein 20 Jahre altes Spiel eine beachtliche Wertung.
     
    KellogsFrosties und Helli gefällt das.
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