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Dieses Thema im Forum "Medienforum" wurde erstellt von Spartan117, 23. Februar 2016.

  1. Helli LI-LA-LAUNELÖWE Moderator

    Helli
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    Ich habe heute Morgen Clockwork Orange von Anthony Burgess beendet.

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    Der junge Alex prügelt, vergewaltigt, tötet - bis man mit Hilfe moderner Technik einen wahren Christen aus ihm macht. Doch zu welchem Preis? Anthony Burgess´ Meisterwerk in überarbeiteter Neuausgabe, mit umfassendem Glossar.

    Wir alle kennen und lieben Clockwork Orange. Dabei rede ich vom Film. Das Buch habe ich nun zum ersten Mal gelesen und es gefiel mir sehr.
    Der Film hält sich durchweg sehr nah am Buch, das hat mir gefallen. Jede Szene kam mir daher unglaublich vertraut vor.

    Im Anhang ist ein Glossar enthalten. Das ist auch nötig, da Alex, der Hauptprotagonist, ständig in seiner eigenen Sprache spricht.

    Beim Lesen musste immer an "Die Geister, die ich rief" denken, das war mir beim Film nie passiert.
    Alex baut Mist, Alex wird dafür bestraft, wird ein Opfer der Bestrafung und kann sich nicht mehr gegen das wehren, was auf ihn zurückfällt.
    Doch am Ende... alles gut?!

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    Lieblingsstellen:
    „Und dann, noch bevor er mir's sagte, wußte ich, was es war. Die alte Petieze mit den vielen Kottern und Koschkas war in einem städtischen Krankenhaus in die bessere Welt hinübergegangen. Irgendwie hatte ich wohl ein bißchen zu hart zugeschlagen. Well, well, das war's. Ich dachte an all die Kotter und Koschkas, wie sie nach ihrer Molocke mauzten und keine mehr kriegten, jedenfalls nicht mehr von dieser starrigen alten Forelle. Das war's. Da hatte ich mir was eingebrockt! Und ich war noch keine sechzehn.“

    „Aber Jugend heißt nur, so sein, wie ein Tier auch sein könnte. Nein, nicht wie ein Tier, sondern wie so eins von diesen malenkigen Spielzeugen, die auf den Straßen verkauft werden, wie so ein kleiner Tschelluffjek aus Blech, mit einer Feder drinnen und einem Griff zum Aufziehen draußen, und wenn man ihn aufzieht, macht er grrrrrrrrrr und itzt los, wie wenn er ginge, o meine Brüder. Aber er itzt nur geradeaus und bängbängbängt mit Sachen zusammen und kann nicht anders. Jung sein ist so, als wäre man eins von diesen malenkigen Maschinchen.“
     
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  2. Helli LI-LA-LAUNELÖWE Moderator

    Helli
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    Kann man auch mal so machen:
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  3. MrBurns uncooler Geostalker

    MrBurns
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    Ein Like für die coole Idee und ein Like für die tollen Haare :yes:
    Unter den ganzen Büchern hab ich eins ausmachen können, das auch bei mir im Regal steht.
     
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  4. Lilias unfuckable

    Lilias
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    The music of Chance von Paul Auster. Solide, aber ich hatte mir vom Ende deutlich mehr versprochen, mehr mindfuck, something creepy, es gab so tolle Anknüpfungspunkte dafür. Das alles komplett rauszulassen kam mir 'n bisschen lustlos vor, als hätte er dann einfach fertig werden wollen.
     
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  5. Helli LI-LA-LAUNELÖWE Moderator

    Helli
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    Welches denn?
     
  6. MrBurns uncooler Geostalker

    MrBurns
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  7. Avalanche

    Avalanche
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    In der Natur kontrollieren Weibchen den Zugang zu Sex. Die Biologie nennt das FEMALE CHOICE. Bis zur Sesshaftwerdung galt das auch für den Menschen. Doch dann schufen die Männer eine Zivilisation unter Ausschluss der Frauen. Doch die finden langsam zu ihrer natürlichen Stärke zurück. Uralte Geschlechterverhältnisse sind endlich in Bewegung. Die Zeit ist reif, das Zusammenleben von Frauen und Männern neu zu denken.

    Mit meiner Hamburger Buchgruppe zusammen gelesen und diskutiert. Wahrscheinlich triggert schon der Klappentext diverse Leute. Aber wenn man's genau nimmt, leben wir gerade eh in einer Zeit, in der sich ständig irgendwer von irgendwas getriggert fühlt. Darauf nimmt Meike Stoverock in der Einleitung auch direkt Bezug und distanziert sich von der Vereinnahmung durch bspw. radikale Feministen und Feministinnen. Sie schreibt sehr kurzweilig, manchmal fast klamaukig, aber nie am Thema vorbei - und schafft es historische Entwicklungen mit aktuellen in Einklang zu bringen. Was mir besonders gefallen hat war die stetige Rückbesinnung auf ihr Hauptthema: Evolutionsbiologie. So kritisiert sie Debatten, die sich rein um kulturelle Sozialisation drehen und die reine Biologie außen vor lassen oder gar so tun als kenne der moderne Mensch keine Triebe mehr. Und mit diesem Blickwinkel kommen spannende und für viele sicher auch radikale Ideen zustande. Alle ergeben jedoch im Kontext Sinn und sind nicht einfach nur reißerisch. Diese hier alle einzeln aufzuführen würde den Rahmen sprengen, aber ich kann die Lektüre nur weiter empfehlen - besonders, wenn man Leute zum Diskutieren hat und einen der Blickwinkel lockt.
     
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  8. pfui

    pfui
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    Ich grabe das mal aus ... gibt es die Mistborn-Reihe auf Deutsch überhaupt irgendwo als Ebook?

    Habe einen Tolino geschenkt bekommen und habe mir etwas herausgesucht, das mich anspricht. Und tada, scheint es nicht als Ebook zu geben :ugly: :uff:
     
  9. Fang Ewiger Zweiter

    Fang
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    Jagd auf Roter Oktober von Tom Clancy ausgelesen.

    Inmitten des kalten Krieges nimmt das mit einem fast lautlosen Antriebssystem ausgestattete Atom U-Boot unter Kapitän Ramius Kurs auf die USA. Während die westlichen Geheimdienste herauszufinden versuchen, was Ramius vorhat, schickt die ihm die Sowjetunion ihre gesamte Flotte hinterher. 18 Tage lang kommt es zum nervenzermürbenden Katz und Maus Spiel im Atlantik.

    Sehr spannender Thriller. Viel technisches Know How, gut geschriebene Charaktere, recht hohes Tempo. Neben der Handlung auf dem Ozean fand ich auch das taktieren auf diplomatischer Ebene sehr interessant. Hauptheld Jack Ryan fand ich sehr sympathisch. Kein typischer James Bond, sondern ein Mann der nur allzu oft Nerven zeigt.
    Es ist nur vielleicht ein wenig zu amerikanisch. Soll heißen, die Überlegenheit der Amerikaner, sowie ihres Systems wird gegenüber den unfähigen Russen etwas zu viel herausgekehrt.
     
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  10. IvanErtlov

    IvanErtlov
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    Das legte sich bei Clancy erst in späteren Jahren, als Araber und Chinesen das Feindbild übernahmen. Immer noch USA! USA! USA!, aber die Russen kamen zB in "Im Zeichen des Drachen" weitaus besser weg.
     
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  11. MrBurns uncooler Geostalker

    MrBurns
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    Ich hab das Buch Jahre nach dem Film gelesen und hatte Letzteren gar nicht derart übertrieben patriotisch in Erinnerung. Beim Lesen hatte ich das Gefühl, dass die Russen jeden Moment gegen einen Felsen fahren könnten, weil sie einfach viel zu blöd für all den modernen Kram sind. Das ging mir schon arg gegen den Strich.
    Als ich mir später nochmal dem Film ansah, um ihn mit der Vorlage zu vergleichen, war der Eindruck auch nicht mehr sooo viel besser. Seitdem meide ich Tom Clancy wo es nur geht.
     
  12. Lilias unfuckable

    Lilias
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  13. pfui

    pfui
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  14. abelian grape Normalteiler

    abelian grape
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    Ich habe das mal in einen passenderen Thread gezogen. :ugly:

    Ich bin da auch beileibe kein Experte - aber "Sein Leben, seine Milliarden" gehört für mich in jedes halbwegs gut sortierte Bücherregal. Don Rosa ist ein absoluter Perfektionist und Barks-Bewunderer, der mit wahnsinnig viel Liebe zum Detail und zum von Barks erzeugten Universum die Geschichte von Dagobert Duck erzählt. Dabei haucht er der Figur auch eine Tiefe ein, welche es bei vielen anderen Zeichnern nicht gibt - die Figur wird komplex, sentimental und die Geschichten dadurch teils sehr rührend. Kann ich also nur wärmstens empfehlen, wenn man etwas für diese Figuren und das Universum übrig hat. :)
    Auch abseits der Biografie ist Don Rosa großartig - insbesondere hat er ein paar teils aberwitzige eher kürzere Geschichten und dann noch ein paar längere Abenteuergeschichten, in die er auch noch nebenbei viele gut recherchierte geschichtliche Fakten einbaut.
     
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  15. HypNo5

    HypNo5
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    Ich habe es mal auf die Liste gepackt. Als Kind habe ich in der Welt natürlich Comics gelesen und Folgen geschaut. Es ist aber immer wieder interessant, welche Seiten diese Reihen/Serien haben, die entweder in den populären Ausgaben nicht vorkommen oder die man als Kind einfach nicht verstanden hat. Tim & Struppi zum Beispiel auch. Wer mal so alles den Eisner-Award gewonnen hat müsste ich mir aber eh mal anschauen. Wobei ich bei Comics/Mangas immer so ein bisschen zwischen den Stühlen stehe: es fehlt die Ausführlichkeit von Romanen, es fehlt Bewegung und Ton von Filmen/Serien. Aber es gibt schon sehr viele interessante Comics und Mangas, die interessante Sachen machen (Maus zB). Auf jeden Fall danke für den Tipp. Darauf wäre ich wohl nie selbst gekommen.
     
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  16. abelian grape Normalteiler

    abelian grape
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    Durch die Micky Maus damals habe ich viel von Don Rosa gelesen, ohne dass ich das damals wusste - in den 90ern standen die Autoren und Zeichner noch nicht unter dem Comic. Die hatte dann auch über ein paar Jahre die komplette Biografie gedruckt und das waren immer tolle Geschichten - ebenso wie die grandiosen Abenteuergeschichten über mehrere Hefte. Da war es für mich dann während meines Studiums eine Offenbarung, als ich erstmal lernte wer überhaupt der Verfasser dieser Comics war und was der noch alles gezeichnet hatte. :ugly: Und auch, dass fast alle historischen Fakten in den Geschichten gut recherchiert sind und er sich wirklich so genau wie möglich auf Barks bezieht (und dafür in jedem seiner Comics eine versteckte Widmung einbaut - da hat man noch immer ein schönes Suchspiel :ugly:).
     
  17. Core Concept

    Core Concept
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    Isaac Asimov - Foundation-Trilogie

    Mein Eindruck von vor ca. 10 Jahren, als ich das Buch zum ersten Mal gelesen habe, bleibt bestehen: Gute Idee, aber völlig veraltet.

    Ja, man muss dem Autor Respekt zollen, da er maßgeblich daran beteiligt war, das SciFi-Genre aus dem Bereich der Pulp-Literatur herauszuheben und diesem einen seriösen Anstrich zu geben. Aber wie Sascha Mamczak im Nachwort anmerkt muss man den Erfolg des Werkes zumindest in Teilen im Kontext seiner Zeit sehen. Keine Helden im klassischen Sinn, stattdessen eine Reihe austauschbarer Männer im mittleren oder gesetztem Alter, die Zigarre rauchen. Keine Action, Schießereien, Verfolgungsjagden oder Raumschlachten. Stattdessen lange Gespräche, die manchmal durchaus interessante Noten aufweisen und denen man (ich) gerne folge, aber viel zu oft unnatürlich und naiv daherkommen. Ein Frauen- und Gesellschaftsbild, dass sich Pudelwohl in den 40er und 50er Jahren des 20. Jhd. fühlt, obwohl die Handlung tausende Jahre in der Zukunft spielt. Eine zentrale Idee - quasi die Zukunft über eine spezielle Form der Mathematik zu steuern - die aber gleichzeitig überhaupt nicht erklärt wird und auch nicht erklärt werden will oder soll und im besten Fall den (unaufmerksamen) Leser gegen Ende hin zweifeln lässt, ob der Seldon-Plan überhaupt noch läuft. Diesem Gedanken werden aber dermaßen offensichtliche Plot-Pointen vorangeschickt, dass ich darüber nur schmunzeln kann.
     
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  18. Razmael

    Razmael
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    So! Eben ausgelesen. Das war lang. Und gut. Manches hat mich aber auch arg genervt, aber mal der Reihe nach. Ich versuche, nachfolgend spoilerfrei zu bleiben, wobei ich Verschiedenes umreißen muss, um etwas Gehaltvolles schreiben zu können. Dabei versuche ich dann, vage zu bleiben.

    In "Ein wenig Leben" erzählt Hanya Yanagihara von vier Freunden in ihren Zwanzigern und begleitet diese durch das Leben. Im Lauf des Romans schnappt sie sich den körperlich beeinträchtigten Jude St. Francis, den immerzu etwas Rätselhaftes umgibt, und rückt diesen in den Mittelpunkt. Dabei werden auch Episoden seiner Vergangenheit beleuchtet, aus denen er seelische Traumata davongetragen hat. Diese Episoden sind schwer zu verdauen, und ich kann mir vorstellen, dass manche Leser dort aussteigen.

    Kann es nach einer solchen Vergangenheit etwas wie eine Heilung geben? Oder eine Linderung? Der Großteil des Romans beschäftigt sich mit dieser Frage. Den vergangenen Grausamkeiten werden schöne Augenblicke gegenübergestellt, glückliche Episoden, in welchen der Wert anhaltender Freundschaft zum Tragen kommt. Diese Freundschaft und dieser Prozess sind aber beileibe nicht linear: Es gibt ein stetes auf und ab, es gibt Streitigkeiten, Vorwürfe und Fehler – Menschlichkeit, um es mal auf den Punkt zu bringen. Und hier begegnen wir einem der Punkte, der mich doch etwas gestört hat: Ich hätte gerne mehr darüber erfahren, was die anderen so umtreibt. JB und vor allem Malcolm werden meinem Empfinden nach mehr und mehr an den Rand gedrängt, während Willem viele sehr gute Passagen bekommt. Und Jude, der tritt gegen Mitte des Romans doch etwas auf der Stelle.

    Gut gefallen hat mir die sehr amerikanische Schreibweise, die auch den Alltag sehr plastisch wiedergibt. Ob nun Willem, der sich als Schauspieler verdient, oder Jude, dessen Metier das Rechtswesen ist, alle Facetten aus dem Leben der Figuren werden glaubhaft beschrieben. Zweifellos geht dem eine immens aufwändige Recherche vorher, was ich als faule Socke (nicht umsonst sind Sci-Fi und Fantasy meine bisherigen Steckenpferde) nur bewundern kann. Auch die Sprache an sich ist sehr reich, oft poetisch und dann wieder wundervoll klar. Handwerklich ist "Ein wenig Leben" wirklich eine Wucht, und nicht zuletzt dadurch habe ich mich an den kleinen Längen nicht sonderlich gestört.

    So realistisch dieser eine Teil der Erzählung auch gehalten ist, überdehnt die Erzählung an anderen Stellen allerdings meine Bereitschaft, das Geschriebene zu glauben: Im Grunde wurde die Vierergruppe und deren weiteres Umfeld zusammengewürfelt, wie es im Studium häufig passiert. Irgendwie werden dann trotzdem alle reich, sind talentiert und hilfsbereit und alles. Gut, auch hiervon gibt es Ausnahmen, aber es zeichnet sich ein Ungleichgewicht ab, wie es in der Realität kaum vorkommen dürfte. Erst recht sind alle so viel verständnisvoller, einfühlsamer und geduldiger, als ich es mir von echten Menschen erwarten würde. Da kann Jude noch so freidrehen und die unmöglichsten Dinge anstellen, am Ende haben ihn alle lieb. Und über diese freundschaftliche Liebe wird seitenweise geschrieben. Irgendwann habe ich begonnen, den Begriff "Liebe" in meiner Vorstellung durch "Machtlosigkeit" zu ersetzen, dann hat es gepasst – in einigen Fällen wird es späterhin auch so aufgeschlüsselt.

    In manchen Punkten hatte ich auch den Eindruck, dass Yanagihara selbst etwas den Überblick verloren hat. So wird recht früh ein Dr. Trayler, erwähnt, der dann aber erst im letzten Drittel (glaube ich) eine sehr kurze Episode bekommt, nachdem andere Teile aus Judes Vergangenheit viel, viel mehr Platz erfahren haben. Tja, und nach dieser kurzen Episode steigt seine Relevanz für den Jude der Gegenwart raketenhaft wieder an.

    Sind das alles Kleinigkeiten in einem ansonsten überragenden Roman? Auf jeden Fall. Habe ich während der letzten hundert Seiten mehrmals stark aus den Augen geschwitzt? Jup. Aber gerade weil "Ein wenig Leben" in vielerlei Hinsicht so rund, so geschliffen und so klug ist, habe ich mich an diesen Patzerchen derart gestoßen. Bonuspunkte gibt es für das schwierige Thema und die Art und Weise, quasi ein ganzes Leben durchzuerzählen – darauf stehe ich total. Durch den letzten Punkt habe ich auch einige Parallelen zu Naoki Urasawas "20th Century Boys" erkannt (ganz andere Richtung, ich weiß), das mich mit der folgenden Frage konfrontiert hat: Wie fühlt es sich an, sein ganzes Leben damit zu verbringen, eine vermeintliche Schuld aus der Vergangenheit abzubüßen oder sie zu bereinigen, statt sein Leben frei zu gestalten? Kann man so noch Glück finden? Wie ich jetzt beim Schreiben feststelle, lassen sich diese Fragestellungen in leicht abgewandelter Form auch auf "Ein wenig Leben" ummünzen, und ich werde wohl wieder eine Weile daran zu kauen haben.
     
    Zuletzt bearbeitet: 13. August 2021
  19. HypNo5

    HypNo5
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    Hier meine Meinung, die ich hier vor ein paar Monaten geteilt habe:
    An sich teile ich deine Einschätzung. Wie im Zitat ersichtlich, mochte ich den ersten Teil des Romans sehr, aber mir hätte es besser gefallen, wie du es auch schreibst, wenn sich das Buch nicht so sehr auf Jude gestürzt hätte, sondern demokratisch auf die gesamte Gruppenkonsellation (wie eben im ersten Drittel). Wie am Anfang die Freundschaft beschrieben wird, der Werdegang jeder einzelnen Person, ihre Hintergründe, Träume, Hobbies usw. war großartig. Danach war es auch noch gut und es gibt viele tolle Momente (der Prof hat mir sehr gefallen), aber, ebenso auch deine Einschätzung, zergeht das ein bisschen in übertriebenes Leiden und unglaubwürdige Entwicklungen/Lebensläufe. Eine geerdete Geschichte, die vier Personen begleitet, hätte so viel besser sein können. Meinetwegen mit den gleichen Themen, aber mit einem anderen Fokus. Lesbar ist das Buch dabei immer, mit einfacher aber poetischer Sprache. Empfehlen würde ich das Buch definitiv, wenn auch mit der Vorwarnung, dass man keinen schwachen Magen haben darf. Hanya Yanagihara werde ich auch weiterhin verfolgen. Aber es hätte so viel besser sein können. Ich weiß nicht, ob ich das Buch nochmal lesen möchte, obwohl mir das Genre (Urbanes Coming-of-Age von 20-Jährigen mit viel kulturellen Referenzen) sehr liegt.

    Naoki Urasawa (den Namen musste ich googeln, für mich schon immer der "Monster-Typ" :D) ist tatsächlich eine gute Erwähnung, auch wenn ich auf eine Verbindung nie gekommen wär und jetzt sogar eine andere ziehe. Er baut auch immer wunderbar Charaktere, Konzepte, Welten auf und dann zerfällt das im Laufe des Romans immer mehr. Aber das ist nicht ungewöhnlich, Murakami ist da meiner Meinung nach ähnlich und auch bei Stephen King finde ich die Enden die "schlechtesten" Teile.

    Darum bin ich ein Freund davon, was für viele ein Kritikpunkt ist "Es gibt keine Story! / Es passiert nichts! So langweilig! / Es wurde nichts erklärt!". Häufig braucht man einfach keinen abgesteckten Plot und keine Antworten, sondern einfach nur eine Darstellung von (;)) ein wenig Leben.

    Hast du andere Empfehlungen, die in die Richtung gehen? Max, Mischa und die Tet-Offensive kann ich nicht oft genug erwähnen und auch Rules of Civility war gut. Eine sympathische Runde an Figuren, deren Leben man verfolgt, geht immer.
     
    Zuletzt bearbeitet: 13. August 2021
  20. HypNo5

    HypNo5
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    Replay

    Der Klassiker, der das "Ein Tag/Jahr/Leben wird ständig wiederholt"-Genre angestoßen hat, aber gar nicht so bekannt ist. Ein Genre, das sehr bekannt ist, aber gar nicht so viele hochwertige Produkte umfasst und, da Replay aus den 80er ist, auch noch relativ jung ist, obwohl es gefühlt schon immer da ist. Das ist wiederum eine etwas blöde Einschätzung, immerhin habe ich die 80er nicht erlebt, aber sie fühlen sich kulturell nicht so weit entfernt an. Auf der anderen Seite trifft das auf alles zu, denn vor 70 Jahren gab es noch nicht einmal die Klassiker, die noch wichtigere Grundsteine gelegt haben. Das ist immer lustig, wenn man sich mit Personen über Bücher, Filme & Co unterhält und dann bei der Definition von "alt" unterschiedliche Standpunkte hat, was selbstverständlich am eigenen Erfahrungsschatz liegt. Für viele, die lediglich moderne Filme schauen, ist alles vor den 90ern natürlich alt. Für mich sieht das anders aus.

    Dieses Mal sollte ich wirklich meinen Vorsatz einhalten und nicht mehr Bücher dieser Art lesen. Ich habe mir das schon nach Harry August und Midnight Library gedacht, da mich das Szenario jedoch reizt, dann doch wieder einen Kauf getätigt. Wie bei den soeben genannten Büchern habe ich auch viele Seiten und Kapitel am Stück gelesen und ich hatte meine Unterhaltung, aber ich habe stets die falschen Erwartungen und komme mit den üblichen Entwicklungen und Tropes dieser Literatur nicht zurecht. Wenn ich daran denke, was ich eigentlich möchte, dann muss ich auf Siddhartha von Hesse zu sprechen kommen, wo an sich nur ein Leben beschrieben wird, das sich aber viel mehr wie mehrere Leben anfühlt. Allein die Vorstellung, sein Leben wiederholt leben zu können und aus Vorwissen und Erfahrung schöpfen zu können, was zwangsläufig Fragen anschneidet wie "Was ist der Sinn des Lebens?", "Welche Entscheidungen würde ich zurücknehmen und wo würde ich mich anders entscheiden?", "Was ist ein richtiges Leben?" usw., öffnet die Pforte zu tiefen (alltags-)philosophischen und theologischen Gefilden. Diese Unterhaltungsliteratur aber wird diesem Gebiet nicht gerecht und verliert sich wahlweise in Banalität, unsinnige Geschichten, bei denen gleich das Schicksal der Welt auf dem Spiel steht, Melodrama oder was man sich sonst so vorstellen kann. Meist ist auch Exzess dabei, wie bei Replay, wo sich der Protagonist für sein erstes Leben nichts besseres vorstellen konnte, als bis zum Tod nur an Geld, Geld, Geld zu denken und an Sex - das ist mal verdammt konservativ und langweilig und wie das gesamte Buch recht amerikanisch. Kusamakura oder Siddhartha oder auch Into the Wild erzählen eher, was ich mir von solchen Büchern erwarte, was selbstverständlich einfach eine falsche Erwartungshaltung sein kann und vermutlich auch ist: Erkenntnis (Paterson schlägt tatsächlich in die gleiche Kerbe). Ich mag Groundhog Day in diesem Zusammenhang auch so sehr, weil es fokussiert ist.

    Wie gesagt: ich wurde unterhalten und habe heute so ziemlich nichts anderes gemacht als das Buch zu lesen (bin ein recht langsamer Leser). Aber mich hat schon einiges gestört, auch vermutlich weil dies hier der Klassiker ist und was hier ein Klischee/Trope ist, eigentlich in diesem Fall keines ist. Manche Abschnitte hätte viel mehr Aufmerksamkeit bekommen sollen und sogar im Buch fiktive Bücher hatten mein Interesse mehr geweckt als der Roman selbst. Ich bin mal gespannt, wann ich das nächste Buch dieser Art lese, auch wenn ich das eigentlich vorerst nicht machen möchte und auch gar nicht weiß, was in diesem Genre noch so empfohlen wird.

    Zum Genre: ich bin immer wieder irritiert, wenn Zeitreise oder Time-Loop per Definition als Science Fiction bezeichnet wird, wie hier der Fall, auch wenn überhaupt keine Erklärung geliefert wird. Irgendeine Form von Science sollte meiner Meinung nach schon eine Rolle spielen, um dieses Label zu erhalten. Aber wahrscheinlich ist auch hier meine Einstellung einfach die falsche.
     
  21. HypNo5

    HypNo5
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    Ja. Ich bin mir nicht sicher, ob wir das Thema hier hatten oder in einem anderen Thread, aber die Universität hat mir gehörig die Unterhaltung aus dem Kopf geprügelt. :D:ugly:
     
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  22. MrBurns uncooler Geostalker

    MrBurns
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    Deine Erwartungshaltung und folgende Einschätzung bzw. Bewertung des Buchs hat jedenfalls dafür gesorgt, dass ich mich wie ein ungebildeter und anspruchsloser Einfaltspinsel fühle, weil mir das Buch so hervorragend gefallen hat :ugly:
    Deine Kritikpunkte kann ich zwar nachvollziehen, ich hab das alles beim Lesen jedoch gänzlich anders empfunden oder vielleicht auch gewichtet.
     
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  23. Helli LI-LA-LAUNELÖWE Moderator

    Helli
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    Video killed the Radio Star oder so ähnlich. :teach:
     
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  24. Terranigma

    Terranigma
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    Randnotiz: dieses Problem hatte ich die Tage ebenfalls. Im kommenden Schuljahr leite ich'n Projektkurs in Englisch (Oberstufe) zu Literatur, Lyrik, Film, Drama und Gedönse. Einer der Themenvorschläge - von dem ich hoffe, dass die Kiddies ihn wählen! - ist Horror- und Mystery. Also so'n Krams wie Lovecraft, King, Twilight Zone, Black Mirror - hat jemand Alan Wake gesagt? - und insb. bei Twilight Zone und Black Mirror tat ich mir sehr schwer, es dem Horror- und Mystery-Genre zuzuordnen.

    Vom Gefühl her würde ich einige der Episode dem zuordnen, weshalb ich dies auch als Referenzen auf die Liste setzte. Umgekehrt spielt Technologie insb. bei Black Mirror eine wiederkehrende Rolle, weshalb die Serie insgesamt auch als Science Ficton klassifiziert wird, wobei ich bei vielen den Eindruck habe, dass die Technologie nur Vehikel zum Erkunden einer Idee ist, die auch unabhängig davon funktioniert, insb. weil die Technologie selbst selten im Fokus steht, sondern vielmehr die Auswirkungen auf das Leben des Menschen. Die Übergänge sind wohl recht fließend.
     
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  25. HypNo5

    HypNo5
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    Über Leute, die die Primärliteratur nicht lesen wollen, habe ich mich dieses Semester genug geärgert, als ich das erste Mal ein Tutorium geben "durfte". :bse::ugly:

    Quatsch. Meine Erwartungshaltung ist häufig einfach absurd, weil ich nicht auf Unterhaltung aus bin, sondern "auf der Suche" bin. Vor allem bei diesem Genre mache ich mich dann schon bereit in die Kirche zu gehen, lande dann aber doch nur [hier steht ein guter Vergleich, der mir selbst nicht einfällt].

    Dass Werke in diversen Genres gleichzeitig sein können, ist logisch. Aber ich finde es immer komisch, wenn Zeitreise, die einfach so passiert, ohne irgendeine Technik oder ähnliches, als Science Fiction betitelt wird. Wobei, wenn man darüber nachdenkt, die Thematik Zeitreise an sich, natürlich eine wissenschaftliche Fragestellung ist. Und irgendwo muss man es einordnen. Fantasy würde falsche Vorstellungen wecken. Black Mirror ist ja häufig dystopisch, also eine Mischung aus Horror, Mystery, Technik usw. Über Genres sollte man sich einfach keine Gedanken machen, denn die Kategorien sind eh nicht von Moses vom Berg gebracht worden. Star Wars zum Beispiel, sieht wie Science Fiction aus - Raumschiffe, Laserzeug usw. - hat dann aber auch Magie und von der Technik wird das meiste nicht erklärt. Und würde man eine Umfrage unter Normalsterblichen - lies: keine Nerds - machen, wäre das Ergebnis sicherlich: Star Wars ist Science Fiction (und dann packen die Trekkies ihre Plastikfelsen und Phaser aus).
     
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  26. Helli LI-LA-LAUNELÖWE Moderator

    Helli
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    Es ist doch total egal, wessen Genre ein Buch oder ein Film angehört, solange es/er unterhält, non?
     
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  27. MrBurns uncooler Geostalker

    MrBurns
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    Meine Aussage war natürlich mit einem Augenzwinkern gemeint. Offenbar macht es einem das Leben aber leichter, wenn man von vornherein nur Unterhaltung erwartet :D

    Ich finde es sogar ein Unding, dass man meint, jedes Werk in irgendein Genre stecken zu müssen. Oft macht es schon Sinn, aber vieles passt ein bisschen zu allem oder auch zu nichts, und überhaupt interessiert mich vor dem Kauf/Konsum nur, worum es in etwa geht.
     
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  28. Ich sage als nicht Trekkie. Star Wars ist absolut keine Science Fiction. Da erwarte ich z.b wirklich irgend etwas halbwegs wissenschaftliches. Star Wars ist eigentlich genau das, worauf man lust hat, wenn man Fantasy will, mit allem was dazu gehört :yes:

    Ich bin ein ganz klarer Genre Konsument. Ein Buch oder Film kann super gut sein, wenn ich gerade nicht die Stimmung für das Genre habe, find ich es öde.
     
  29. Terranigma

    Terranigma
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    Egal würde ich's nicht nennen. Es hilft ja der Orientierung, weil an die Genres ja auch Erwartungshaltungen geknüpft sind. Subverting Expecations ist gut, aber wenn ein Roman als Horror-Literatur bezeichnet wird und es am Ende aber ein Melodrama ist, dann nützt mir's nichts, wenn ich eben einen Horror-Roman lesen möchte. Abseits davon allerdings auch: einzelne Genres besitzen ja eigene Strukturen. Ein Horror-Roman erzählt anders als ein Fantasy-Roman. Und diese Strukturen lassen sich über verschiedene Werke innerhalb des Genres beobachten. Zu schauen, wie diese Strukturen auszusehen, welche Wirkung zu haben und so'n Krams, das finde ich spannend. Gerade wenn man - bzw. Schüler*innen - selbst ein Werk innerhalb des Genres erstellen sollen.

    Sich das Handwerkszeug und Instrumentarium anzuschauen, das gefällt mir. Und da haben einzelne Genres ihre eigenen Besonderheiten.
     
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  30. Wobei ich es auch gut finde, wenn mit der Erwartungen gebrochen wird, aber nur solange das Genre nicht völlig verfehlt wird.
     
  31. Razmael

    Razmael
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    Oha, unsere Eindrücke sind ja echt fast deckungsgleich. Für mich war Naoki Urasawa übrigens auch ewig bloß der Monster-Typ, bis ich durch Zufall mal auf eine Art Biografie gestolpert bin: Ein dreizehnstündiges Interview, das seine gesamte Karriere umspannt und noch dazu mit vielen Skizzen und dergleichen angereichert ist. Seit ich das gelesen (und seine Musik auf Spotify gefunden) habe, hat sich mir der Name eingebrannt. Ob es die Biografie auf Deutsch gibt, weiß ich allerdings nicht, hab das Ding auf Französisch hier liegen.

    Empfehlungen kann ich allerhöchstens in die ganz grobe Richtung liefern. Mir fällt Dan Simmons' "Terror" ein, das über weite Strecken nur den Alltag in der Arktis festsitzender Seemänner umreißt. Gegen Ende hin hat er aber einen klassischen King/Murakami/Urasawa abgeliefert und sich auf die Schnauze gelegt. Ansonsten vielleicht noch "Goodnight Punpun"? Das hat mich innerlich weitaus mehr zerfetzt als "Ein wenig Leben", und es ist schon eine sehr andere Färbung, hat bei mir aber durchaus ähnliche Hebel bedient.

    Mein nächstes Abenteuer wird jetzt "Shangri-La", das heute eingetrudelt ist. Freu mich drauf!
     
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  32. HypNo5

    HypNo5
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    Natürlich (bzw. was Terra schreibt). Das war einfach nur so ein Gedanke, der mir eben schon bei anderen Büchern gekommen ist. Mit meiner Einschätzung des Buchs hat das nichts zu tun gehabt. Das Denken in Kategorien, Genres, Schulen, Paradigmen usw. ist aber wiederum so eine Sache, die mit der Uni zusammenhängt, denn dort ist das unerlässlich. Diese Denkweise hat anschließend alle Lebensbereiche erobert und es wird: eingeordnet, verglichen, abgewogen, einsortiert etc.
     
  33. HypNo5

    HypNo5
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    Mir hat der Name im ersten Moment wirklich gar nichts gesagt. Dabei habe ich von ihm auch noch Pluto und 20th/21st Century Boys gelesen. Billy Bat müsste ich mal anfangen. Obwohl ich immer ein bisschen unzufrieden mit seinen Entwicklungen war, ist er meiner Meinung nach einer der interessantesten Manga-Autoren (wobei: so gut kenne ich mich in dem Bereich gar nicht aus, also zumindest im Vergleich zu denen, die regelmäßig Mangas lesen). Von Inio Asano sind Solanin und Goodnight Punpun schon länger auf meiner Liste. Ich wollte bald mal wieder etwas im Manga-/Comic-Bereich lesen, vielleicht greife ich da endlich zu. Von The Terror habe ich mal die Serie angefangen, die mich aber nicht gereizt hat (trotz sehr gutem Cast). Da ich von Dan Simmons aber noch nie was gelesen habe, muss ich da auch mal die Lücke füllen. Aber an sich habe ich hier noch genug Material liegen und bei Comics/Mangas ist man bei Reihen immer ganz schnell im dreistelligen Bereich unterwegs.
     
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  34. Lurtz lost

    Lurtz
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    Wobei man davon in Terror imo praktisch nichts merkt.
     
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  35. Fang Ewiger Zweiter

    Fang
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    In "Hyperion" auch nichts. Das fand ich fantastisch.
     
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  36. Kann ich nur zustimmen, grandioses Buch :yes: Und ein erstaunlich passender Genremischmasch in der ersten Hälfte.

    Der Nachfolger hat sich aber ewig gezogen, war aber auch nicht schlecht.
     
  37. Lurtz lost

    Lurtz
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    Kann man die deutschen Übersetzungen von Sanderson, konkret Sturmlichtchroniken, genießen, oder sind die ganz furchtbar? Hintergrund: Überlege das als Hörbuch anzufangen, aber das englische Hörbuch hat keine guten Bewertungen was die Sprecher angeht, das deutsche hat mit Detlef Bierstedt dagegen einen sehr guten Sprecher. Weiterer Nachteil ist, dass sie die Bände im Deutschen mal wieder verdoppelt haben...

    Hätte auch mal Bock auf Robin Hobb, leider schneiden die englischen Hörbücher da durch die Bank auch eher schlecht ab :(
     
  38. Razmael

    Razmael
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    "Billy Bat" fand ich wirklich cool. Da hat er deutlich mehr experimentiert, wobei nicht jeder Schuss ein Treffer war, aber ich hatte damit richtig, richtig viel Spaß. "Solanin" fand ich auch stark, Asano braucht nicht viele Seiten, um Wirkung zu entfalten. Seine aktuelle Serie "Dead Dead Demon's Dededede Destruction" ist auf jeden Fall auch einen Blick wert. Vieles davon lässt sich auf die Pandemie ummünzen – Zukunftsängste unter Jugendlichen z.B. Auch ansonsten erfasst er perfekt den Zahn der Zeit. "Homunculus" ist noch so eine Serie, die ich im Manga-Bereich empfehlen würde. Und falls du auf Zahlen stehst, guck dir mal "Liar Game" an. Das sind Mathe-Hausaufgaben mit lustigen Bildern.

    Wenn du Simmons in Höchstform probieren willst, würde ich statt "Terror" dagegen "Hyperion" und "Endymion" nehmen. Das ist ein heftig guter Ritt! Bei der Lektüre von "Hyperion" habe ich durchgehend das dazu passende Konzeptalbum von Manticora gehört – hat meine Erfahrung stark aufgewertet.
     
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  39. HypNo5

    HypNo5
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    Homunculus habe ich mir mal aufgeschrieben, danke. Auf Matheaufgaben habe ich nun nicht so wirklich Lust. Irgendwann werde ich sicherlich mal zu Simmons greifen und Hyperion ist da selbstverständlich naheliegend. Ilium klingt aber auch spannend, vor allem da ich auf griechische Mythologie stehe.
     
  40. tolotos*

    tolotos*
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    Die Beschreibung nach schnellem googeln hört sich mehr nach Mathe bzw. genauer nach Logik-Rätseln oder so an, als nach Zahlen. Ist das richtig und "auf Zahlen" war hier mehr ein Synonym für "auf Mathe" für dich? Nur damit ich einordnen kann, ob die Serie für mich interessant wäre.
     
    Zuletzt bearbeitet: 15. August 2021
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