Wolfenstein 2

Dieses Thema im Forum "Fragen an die Redaktion" wurde erstellt von Gelöscht 372945, 9. Oktober 2017.

  1. Husky666 Mit Schleife

    Husky666
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    Ich hab im Gefühl das will man bei den Verlagen gar nicht. WOlfenstein 2 zieht Klicks. Obwohl man diese natürlich auch mit massiver Kritik an dem Spiel hätte kriegen können. Nur wäre Bethesda davon kaum begeistert
     
  2. Lurtz lost

    Lurtz
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    https://www.facebook.com/Jochengebauert/posts/931794146975712

    Und spätere Posts...

    Da ich nicht davon ausgehe dass Herr Gebauer der einzige deutsche Videospieljournalist ist, dem solche Gedanken kamen, bleibt schon die Frage wieso man derartige Gedanken nicht bei einer Verlagszeitschrift liest. Da wird Bethesdas allumfassende Änderungswut als unausweichlich hingestellt.
     
    Zuletzt bearbeitet: 12. November 2017
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  3. Husky666 Mit Schleife

    Husky666
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  4. Oi!Olli Vollzeitskinhead

    Oi!Olli
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    Die Behauptung, es wäre auch kein Malus, dass Symbole fehlen oder bestimmte Aussagen und Bezeichnungen ist sowieso falsch. Selbst wenn derjenige Youtube nicht kennt, bei genug Szenen merkt man, es fehlt was.

    Sei es ein von der Menge gerufenes Viktoria, (jeder weiß, was eigentlich gerufen wird), ein mein Kanzler, der Herr ohne Bart oder die bekannten Uniformen nur halt ohne das passende Hakenkreuz.

    Vergleicht man dann mit der internationalen Fassung, fällt einem sogar noch mehr auf, die ganzen inhaltlichen Zensuren wurden ja schon genannt. Hinzu kommt noch die weitaus breitere Wahl an Sprechern, inkl. Akzenten.
     
  5. Habe ich hier auch schon geschrieben, aber die GS ignoriert solche Sachen gekonnt.
     
  6. philsen

    philsen
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    Genau das zeigt mir dass Ihr scheinbar immer noch gar nichts verstanden habt. Es geht mittlerweile nicht mehr um die rechtliche Situation, sondern darum dass die gesammelte deutsche Spielepresse hier einfach gepennt hat und dass die Version deutsche Version von Wolfenstein eine Katrastrophe ist.

    Stand jetzt wäre eine sachliche Aufklärung über die deutsche Version von Wolfenstein richtig, gerne mit Beispielen und Details (Bsp. Holocaus Verleugnung usw.). Eine Kaufwarnung kann auch nachträglich noch vergeben werden.

    Wieso jetzt ein Interview mit einem Anwalt zum Verbot von Hakenkreuzen in Spielen geplant ist verstehe ich ehrlich gesagt nicht.
     
  7. Husky666 Mit Schleife

    Husky666
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    Vor allem, hatten wir das schon. Bei Hearts of Iron und auch da war die Argumentation des Anwaltes kaum nachzuvollziehen. Der Stand nämlich auf Publisherseite...
     
  8. Hirogen Chef-Theoretiker

    Hirogen
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    Zum Glück ist er nicht der Einzige

    http://derstandard.at/2000067578755...-Zu-real-fuer-Videospiele-Wolfenstein-COD-WW2

    Mich wundert, dass Gamestar hier keine Wertungsverlust vergibt...
     
  9. Michael Graf GAMESTAR Mitarbeiter

    Michael Graf
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    Er hat das Geolock nicht verteidigt, sondern erklärt, warum ein Geolock (EU-)rechtlich möglich ist, und welche Gedanken seitens Paradox dahinterstecken. Er hat sogar erklärt, dass die deutsche Rechtslage in Hinsicht auf verfassungsfeindliche Symbole in Spielen "zu pauschal und veraltet" ist und sich in naher Zukunft ändern könnte und sollte.

    Das weiß man aber nur, wenn man das Interview gelesen hat.
     
    Spectre_II und Tumlu gefällt das.
  10. ancalagon Alarmarzt Meier-Wohlfühl

    ancalagon
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    das muss "aus" heíßen nich "von" :p
    Könnte man Adi nicht einfach ein schlecht aufgelöstes Muttermal verpassen? :ugly:
     
  11. captain_drink

    captain_drink
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    Das ist geradezu schizophren. Um den Nationalsozialismus und dessen Verbrechen nicht zu verharmlosen, streicht man sie kurzerhand ganz aus dem Spiel und entkernt damit jegliche antifaschistische Wirkung, welche auf semiotischer Ebene indes ungerührt erzeugt wird. Auf den Punkt gebracht: Man will den Holocaust nicht verharmlosen, indem man ihn leugnet. Dass dergleichen vonseiten des deutschen Verlagsspielejournalismus auch noch beklatscht wird, lädt zu kräftigem Kopfschütteln ein.
     
  12. Darryll Kärntner C-Promi

    Darryll
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    Ein erstaunlich objektiver Artikel und fehlerfrei argumentiert (etwas, was ich sonst normalerweise ungern zugeben würde, da ich die ideologische Färbung "des Standards" ansonsten ziemlich verachte).

    Es ist wirklich traurig, wie erwachsene Menschen im deutschsprachigen Raum durch veraltete Gesetze bevormundet werden... :uff:
     
  13. Husky666 Mit Schleife

    Husky666
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    Du meinst durch ein fehlinterpretiertes Urteil? :ugly:

    In dem Artikel ist ein Fehler, soweit ich das noch in Erinnerung habe fand die beschlagnahmung wegen Gewaltverherrlichung statt
     
  14. Die Indizierung war wegen Gewalt, die Beschlagnahme erfolgte sowohl wegen 131 als auch 86.
     
  15. Hirogen Chef-Theoretiker

    Hirogen
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    Du meinst Anti-FPÖ?
     
  16. Darryll Kärntner C-Promi

    Darryll
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    Anti-FPÖ, Anti-ÖVP, Anti-NEOS, Anti-alles, was nicht Rot-Grün ist...
     
  17. Oi!Olli Vollzeitskinhead

    Oi!Olli
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    Was dir egal wäre, wenn sie auf deiner Seite stehen würde.
     
  18. Husky666 Mit Schleife

    Husky666
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    War klar, Gamestar verteidigt im Podcast die Zensur in Wolfenstein in großteilen auch noch.

    Natürlich darf ein Spiel den Holocaust thematisieren. Es gibt keinen Grund dagegen, wem es nicht passt braucht es ja nicht Spielen.
     
  19. FUGS

    FUGS
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    Ah ja, die Gamestar findet es also wichtig, dass die Thematik Nazisymbolik etc diskutiert wird, blockt aber die Kommentarfunktion unter dem Podcast. Hallo Doppelmoral. Das müsste man ja unter Umständen moderieren, das könnte ja Arbeit sein. Neeeee das wollen wir nicht.....
     
  20. Liebe Gamestar, das Spiel hätte auch mit Hitler und ohne Symbolik diese Gegenstimmen bekommen! Hitler in Heiler umwandeln ist da nur ein Faktor. Zensur stört viele Spieler halt und noch viel mehr der Geolock, welcher im Grund eine Diskriminierung deutscher Spieler darstellt. Versteht ihr aber anscheinend nicht.

    Die Meinung von Frau Petra Schmitz ist halt ihre Meinung, welche ich respektiere. Für Frau Schmitz dürfen auch gerne aus Filmen die Hakenkreuze rausgeschnitten werden, so lange ich nicht gezwungen werde diese Versionen zu gucken, so lange habe ich damit kein Problem! Bei Wolfenstein will mich Bethesda zwingen die German Edition zu spielen, wenn ich das Spiel auf dem PC spielen möchte und genau diese Sache geht absolut nicht in Ordnung.
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 18. November 2017
  21. Oi!Olli Vollzeitskinhead

    Oi!Olli
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    Wobei das auch wieder nur das halbe Thema ist. Das andere Thema sind die Akzente und besseren Sprecher in der englischen Version. Ja, gerade die deutschen Sprecher.
     
  22. Natürlich, die deutschen Sprecher mögen ja gut sein (ich habe die German Edition nicht gespielt, kann es nicht beurteilen. Herr Heiler aber finde ich ziemlich schlecht im Vergleich zum Original). Aber es gehen halt die Akzente verloren, welche übrigens auch wieder bestimmten Klischees entsprechen. So hört man bei den KKK-Mitgliedern eben den Südstaaten-Dialekt und Seth mit seinem jiddisch-deutsch-englisch Wortschatz wird wohl ebenfalls in der deutschen Version diesen nicht haben.
     
  23. jan_w

    jan_w
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    Ok, dann Podcast-Comment also hier rein:

    Ich fand Petras Argumentation im Podcast leider auch ein bisschen am Thema vorbei. Auch wenn ich grundsätzlich der möglichen Trivialisierung der Thematik durch Unterhaltungsmedien kritisch gegenüber stehe. Nur ist das halt eine völlig andere Diskussion. Denn dieser Vorwurf wäre bei der Wolfenstein Serie ja etwas Grundsätzliches, das losgelöst von der deutschen Version betrachtet werden kann. Die Intention seitens Publisher und Entwickler bleibt doch trotzdem einen B-Movie Splatter Shooter mit Nazithematik herauszubringen. Die Modifikationen für die DE Version wurden ja lediglich vorgenommen, weil dies die Rechtslage mehr oder weniger verlangt und man schlicht den einfachsten und billigsten Weg gehen wollte, das Game in DE in die Läden zu bringen.

    Und wie einige hier ja schon angedeutet haben: was leider - gerade bei einem PC Magazin - in der Diskussion völlig fehlt, ist der Geolock-Aspekt. Denn hier unterscheidet sich die PC Version ja eklatant von XB1 oder PS4 Versionen, wo ich einfach die Internationale Variante kaufen und in DE spielen kann.

    Aber trotz Kritik: grundsätzlich ein guter Podcast und immerhin wurden ja auch ein paar gute Punkte angesprochen.
     
  24. Vögelchen Baumwolldealer des Vertrauens

    Vögelchen
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    Auch für mich geht Petras Argumentation völlig am Thema vorbei. Denn es geht den meisten doch weniger um die Entscheidung ob Hitler nun Hitler heißen soll, sondern um die völlig merkwürdige Entscheidung, dass Deutsche ein anderes Spiel bekommen.
     
  25. Petra Schmitz Leitende Redakteurin Mitarbeiter

    Petra Schmitz
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    Inwiefern? Kannst du das begründen, so dass ich es nachvollziehen kann?
     
  26. Petra Schmitz Leitende Redakteurin Mitarbeiter

    Petra Schmitz
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    Auch an dich die Frage: Wo geht meine Argumentation konkret am Thema vorbei? Fingerzeig: Unser Diskussionsanstoß war zunächst mal nicht "Hakenkreuze: ja oder nein?", sondern "Holocaust in Wolfenstein 2: ja oder nein?".
     
  27. Vögelchen Baumwolldealer des Vertrauens

    Vögelchen
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    Wie gesagt:
    Du fragst: "Sollte man überhaupt Hakenkreuze in Spielen zeigen und den Holocaust thematisieren?"
    Die Leute hier im Forum fragen: "Wieso bekommen wir als Deutsche ein kastriertes Spiel?"

    Die eine Diskussion hat imo mit der anderen Diskussion nicht viel zu tun. Natürlich sind beide es wert betrachtet zu werden, aber der Grund für die Aufregung ist der Community doch nicht, dass die Nazis keine Nazis sind, sondern dass es überall sonst sehr wohl Nazis sind. Deswegen finde ich den Podcast irgendwie sehr unbefriedigend.

    Disclaimer: Mir fehlen noch ein paar Minuten, die Runde mit dem Hund wurde durch einen Regenschauer verkürzt. Vielleicht kommt das ja noch, aber viel Zeit bleibt in meinem Player nicht mehr.
     
  28. Petra Schmitz Leitende Redakteurin Mitarbeiter

    Petra Schmitz
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    Verstehe, unser Podcast hatte aber nicht die die Fragestellung "Wieso bekommen wir als Deutsche ein kastriertes Spiel?". Wenn man einen Podcast über Äpfel hört, aber einen über Birnen hätte hören wollen, dann sollte man vielleicht nicht unbedingt den Podcastern vorwerfen, sie hätten am Thema vorbei argumentiert. ;)
     
  29. jan_w

    jan_w
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    Mh. Ich dachte, dies hätte ich mit den Nachfolgenden Sätzen deutlich gemacht. Ich versuche es noch einmal anders: ich hatte den Eindruck, Deine Argumentation zielte generell auf die Frage ab, inwiefern Nazi- insbesondere Holocaustthematik in "seichten" Unterhaltunsgprodukten überhaupt adäquat behandelt werden kann. Das halte ich für durchaus Interessant - auch im Hinblick auf die Wolfenstein Serie. Nur sehe ich den Zusammenhang zur der deutschen Version da nur an dem Punkt, dass jetzt irgendwie "zufällig" dabei eine Version entstanden ist, die Dir scheinbar persönlich in diesem Punkt besser gefällt. Nur ist es ja scheinbar nicht so, dass die DE Version ein Ergebnis dieser gründsätzlichen Fragestellung ist, sondern eben schlicht und ergreifend aus rechtlichen / wirtschaftlichen Aspekten so modifiziert wurde. Es kann natürlich sein, dass ich Deine Argumentation aber auch mißverstanden habe.
     
  30. Petra Schmitz Leitende Redakteurin Mitarbeiter

    Petra Schmitz
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    Das Ding ist: In unserem Podcast geht es eben ganz konkret um die Frage nach der Thematisierung des Holocausts. Ich kopiere schnell den Text aus dem Podcast-Highlight (Highlights = Kästen mit Bildern, etwa die sechs oben auf der Startseite): "Darf man den Holocaust ausklammern? Petra Schmitz und Christian Schiffer diskutieren."
     
  31. Vögelchen Baumwolldealer des Vertrauens

    Vögelchen
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    Hier haben wir glaube ich das Kernproblem, daher nehme ich beide Zitate zusammen. Ich höre Podcasts über Spotify und habe erst beim tippen dieser Antwort den Artikel hier dazu gelesen.

    Der Podcast heißt bei Spotify: "Wolfenstein und die Zensur - darf man den Holocaust ausklammern?"

    Wolfenstein und die Zensur ist für mich der h1-Teil, die Frage eher der h2-Teil, um mal die Wertigkeit, die ich beim Lesen vor Auge habe, zu verdeutlichen.

    Du bzw. ihr legt den Fokus aber viel mehr auf den zweiten Teil des Titels und die Problematik der Zensur kommt mir viel zu kurz. Ich bin jedenfalls basierend auf dem Titel mit einer Erwartungshaltung an den Podcast herangegangen, die der Inhalt nicht befriedigt hat. Es ist also zumindest für mich einfach nur der falsche Titel für den Podcast und wenn ich mir mit deiner Erklärung nochmal vor Augen halte, funktioniert er für mich auch direkt viel besser.

    Aber wie gesagt, er geht für mich auch irgendwie an der allgemeinen Diskussion vorbei, was ich schade finde.
     
  32. Petra Schmitz Leitende Redakteurin Mitarbeiter

    Petra Schmitz
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    Ah, nun ist alles klar. Micha (Herr über den Podcast) liest hier sicherlich mit und wird das bestimmt als nützliches Feedback verbuchen. Merci!
     
  33. Natürlich sollte der Holocaust auch Thematik von Spielen sein dürfen, schließlich ist er eben auch ein sehr dunkler Teil der Menschheitsgeschichte. So lange man den Holocaust nicht leugnet oder verherrlicht, so lange sollte es eben auch möglich sein diese Thematik ohne Probleme in Spiele zu integrieren. Für mich persönlich ist es ein Unding, dass man gerade in Deutschland wo Hitler die Person mit den meisten Fernsehauftritten ist (dazu gibt es Studien) und wo das Thema auch in Schulen wirklich intensiv behandelt wird (was gut ist) nicht offiziell gegen die Nazis mit allem was dazu gehört in den virtuellen Krieg ziehen kann.

    Und ihr hattet ja auch mehrmals die Möglichkeit das Thema Geolock direkt bei Entwickler und Publisher anzusprechen und mal den Unmut vieler Spieler deshalb aufzuzeigen, aber auch hier kam nichts.
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 18. November 2017
  34. captain_drink

    captain_drink
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    Vorweg: Ich finde es löblich, dass die Thematik noch mal in einer Diskussionsrunde aufgegriffen wurde. Nachfolgend meine Kommentare zu den einzelnen Argumenten im Podcast:

    Erst einmal stimme ich mit Christian Schiffer nicht überein, dass in der deutschen Version nicht der Holocaust geleugnet werde. Schiffer argumentiert, TNC unterscheide sich hier von einer Holocaustleugnung z.B. eines Horst Mahlers. Es ist zwar richtig, dass Mahler explizit die Aussage getroffen hat, dass eine Vernichtung von Juden nicht stattgefunden habe, während in TNC diese lediglich nur nicht darstellt bzw. ersetzt wird; da aber, wie von Schiffer richtig angemerkt, das fiktionale Szenario in TNC von Hitler, der SS, der Wehrmacht sowie der damit assoziierten Bildsprache bevölkert wird, ist es auf der Ebene des Rezipienten durchaus so, dass das NS-Regime und der Holocaust dargestellt werden -- nur ohne Juden und ohne deren Vernichtung. Mit anderen Worten: Obwohl TNC ganz augenfällig eine Fiktion präsentiert, gründet diese doch auf realhistorischen Tatsachen, welche in der deutschen Version aber schlechterdings geleugnet werden. Für mich ist daher ganz offensichtlich der Tatbestand der Holocaustleugnung erfüllt (was, ungeachtet der Terminologie, keine juristische, sondern eine kulturkritische Einschätzung sein soll).

    Petra Schmitz' Argumentation wiederum besteht im Wesentlichen aus zwei Teilen: Zum einen wird argumentiert, das es sich bei TNC zuvorderst um ein Unterhaltungsprodukt handle, welches lediglich dazu geeignet wäre, in einer nichtseriösen und unterkomplexen Weise ein Thema wie den Holocaust zu behandeln. Insofern seien die Kürzungen (trotz der mangelnden Eleganz beim Ansetzen der Schnitte) sogar angenehm, da so (das ist der zweite Punkt) anders als in der nicht-deutschen Version das NS-Regime nicht verharmlost werde. Dieses zweite Argument entspricht mehr oder weniger 1:1 der veröffentlichten Sichtweise Bethesdas.

    Dass ausgerechnet eine Redakteurin einer Spielezeitschrift ein so geringes Vertrauen in ihr eigenes Medium hat, finde ich bemerkenswert. Dabei verhält es sich zudem auch noch gerade umgekehrt: Erst die Zurichtungen der deutschen Version lassen TNC zum schnöden Spaßprodukt herabsinken; nicht weil TNC dümmliche Unterhaltung ist, wird der Holocaust ausgeklammert, sondern weil der Holocaust ausgeklammert wird, wird es zur bloßen Bespaßungsübung. Der Vergleich mit Indiana Jones geht indes fehl, weil dort lediglich das NS-Regime als Staffage vorkommt, nicht aber der Holocaust als historisches Verbrechen Topos ist; TNC geht zumindest außerhalb Deutschlands weit über dergleichen hinaus. Der Holocaust ist keineswegs bloße Backstory, sondern integrale Motivation für den Protagonisten, welche zu streichen das Geschehen in austauschbarer Beliebigkeit zurücklässt. Dass TNC keine Aufklärung über die deutsche Geschichte betreibt, bedeutet nicht, dass es keinen kulturellen Wert abseits einer hedonistischen Dimension hätte.

    Damit geht einher, dass (wie von Schiffer angemerkt) es eine merkwürdige Verdehung ist, die nichtdeutsche Version als das NS-Regime verharmlosend anzusehen, und sich zu wünschen, es gäbe nur die deutsche. Weder lässt sich die persönliche Motivation des Protagonisten noch die historische Einzigartigkeit des NS-Regimes und der Shoa zu einem platten Klischee eines Widerstands gegen eine diktatorische Macht abstrahieren; es ist vielmehr verharmlosend, die persönlichen Schicksale, zu denen dasjenige BJs in der Fiktion ebenso wie diejenigen vieler anderer in der Realität zählen, durch eine Umschreibung der Geschichte aus der Erinnerung zu verbannen.

    Zuletzt wird beiden Argumente dadurch die Grundlage entzogen, dass die Änderungen in der deutschen Version lediglich kosmetischer Natur sind: Man sieht SS-Uniformen (ohne SS-Runen), Hakenkreuzflaggen (ohne Hakenkreuze), Wehrmachtsuniformen (ohne Wehrmacht) und Adolf Hitler (ohne Bärtchen). Man sieht arische Herrenmenschen, Bauten aus den Träumen Albert Speers und Juden (die keine Juden sein dürfen). All das, was Petra Schmitz in ihren Unterhaltungsprodukten nur ungern haben möchte -- es ist unverändert da, nur mit anderem Namen. Auf semiotischer Ebene wird unweigerlich das NS-Regime und damit auch der Holocaust evoziert, lediglich ausgesprochen wird es nicht. Es ist also keineswegs so, dass der Holocaust und das NS-Regime in der deutschen Version nicht präsent seien. Das sind sie unentwegt, und gerade das macht die deutsche Version so unerträglich: Ein perlenweißes Unterhaltungsprodukt, das den Nationalsozialismus in einer leicht verträglichen, politisch korrekten Variante präsentiert. Ein Holocaust ohne Juden -- würden Computerspiele in Deutschland, auch wegen der (mitunter unfreiwilligen) Lobbyarbeit des deutschen Spielejournalismus, nicht immer noch unter Kinderkram firmieren, die jüdischen Verbände würden Sturm laufen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 18. November 2017
    Sp00kyF0x, xtrat, johnnyD und 5 anderen gefällt das.
  35. Petra Schmitz Leitende Redakteurin Mitarbeiter

    Petra Schmitz
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    Möchte jetzt hier ungern noch mal alles durchkauen, was ich bereits im Podcast gesagt habe, aber ein paar Dinge kann ich nicht unkommentiert stehen lassen.

    Ich finde es bemerkenswert, dass du von mir offenbar erwartest, dass ich "mein Medium" nicht auf Dinge hin hinterfrage, die _für mich_ okay oder nicht okay sind.

    Dass der Tenor dieses Satzes nicht mit meiner Haltung übereinstimmt, ist dir hoffentlich bewusst.

    Was denn nun? Politisch korrekt oder diskriminierend gegenüber den Juden? Abschließend nochmal: Ich halte Wolfenstein 2 nicht für ein brauchbares Vehikel für einen Kommentar zum NS-Regime oder zum Holocaust.
     
    Skadu gefällt das.
  36. Lurtz lost

    Lurtz
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    Edit.
     
  37. captain_drink

    captain_drink
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    Wenn man seine Ansichten in einem Podcast öffentlich zur Diskussion stellt, muss man auch damit rechnen, dass diese auf inhatlicher Ebene kritisiert werden. Was du persönlich denkst oder tust, sei dir unbenommen.

    'Politisch korrekt' ist ein mehrdeutiger Begriff. In diesem Fall ist er im Sinne eines 'safe space' gemeint.
     
  38. Michael Graf GAMESTAR Mitarbeiter

    Michael Graf
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    Wir haben sowohl mit Activision als auch mit Bethesda im Vorfeld der Veröffentlichungen hierüber gesprochen - und auch nun danach abermals Interviews angefragt. Nur möchten die Publisher derzeit eben leider nicht darüber sprechen.
     
  39. Husky666 Mit Schleife

    Husky666
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    Klar möchten die nicht, brauchen Sie auch nicht, ihre hohen Wertungen kriegen Sie ja eh, da dürfte auch deren Rechtsabteilung nicht begeistert von sein das sich irgendwelche Bethesdaleute in irgendwelche Widersprüche verstricken

    Wieso eigentlich Activision? Die haben mit Wolfenstein nicht mehr viel am Hut, die Steamfassung von Wolfenstein 3D trägt noch Activision ©, nur die ist nicht geolocked...

    Aber immerhin WIRD die Diskussion geführt. Aber wenn Leute diese extreme Zensur noch verteidigen, da kann ich echt nur den Kopf schütteln und ich verliere jegliches Vertrauen in solche leute, sorry. Publisher sollten gefälligst den Rechtsweg bestreiten oder die veröffentlichung gleich ganz sein lassen wie sie zu feige sind.
     
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