Bill Gates hat schon vor 19 Jahren vorausgesagt, dass Apple den Erfolg des iPods aufgrund des unvermeidlichen Einzugs von Smartphones nicht halten kann

Der Microsoft-Chef hat damals schon vorausgeahnt, wie erfolgreich Smartphones einmal werden – wenn auch nicht die mit Windows Mobile.

Der Microsoft-Gründer hat früh geahnt, welche Bedeutung Smartphones einmal haben werden. Der Microsoft-Gründer hat früh geahnt, welche Bedeutung Smartphones einmal haben werden.

Im Mai 2005 erschien in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ein Interview mit Bill Gates, das im Rückblick auch 19 Jahre später noch sehr interessant ist. Der Titel zitierte Gates damals mit den Worten Die Erfolgsserie des iPod wird abreißen.

Eine Prognose, die sich bewahrheitet hat, aber nicht zuungunsten von Apple – ganz im Gegenteil. Im Kern hat das auch Bill Gates schon vorausgeahnt, aber nicht so, wie er es sich wohl gewünscht hätte.

Wichtig für die zeitliche Einordnung: Seine besten Jahre hatte der iPod 2005 noch vor sich, wie Absatzzahlen laut Statista.de zeigen. Und das iPhone war noch eine ganze Weile nicht in Sicht.

  • Im Jahr 2005 wurden 22,5 Millionen iPods verkauft. In den Jahren von 2007 bis 2010 waren es mit jeweils über 50 Millionen Stück mehr als doppelt so viele.
  • Das erste iPhone ist Mitte 2007 erschienen.
  • Microsofts Bemühungen im Handy-Umfeld sind mit dem inzwischen eingestellten Windows Mobile letztlich gescheitert, während Apple mit dem iPhone bis heute große Erfolge feiert.

Was hat Bill Gates damals genau gesagt?

Einstiegpunkt des FAZ-Gesprächs mit Bill Gates war der geringe Marktanteil von Microsoft im Handy-Geschäft, das damals erst so richtig ins Rollen kam.

Gates sieht Smartphones kommen: Auf die Frage, wann Microsoft damit rechne, dabei nicht mehr defizitär zu sein, hat Gates einerseits keine genaue Prognose abgegeben – und andererseits vorausgeahnt, was heute Standard ist. Ein Gerät in der Hosentasche, das (fast) alles kann:

Für mich hat das Gebiet [der Handy-Markt, Anm. d. Redaktion] absolute strategische Bedeutung, und ich sage Ihnen auch, warum: Die Herausforderungen im Geschäft mit mobiler Kommunikation liegen genau dort, wo wir unsere Stärken sehen. Immer mehr Funktionen werden in einem einzelnen Gerät integriert sein, und dazu braucht es Softwarelösungen.

Auch das Abspielen von Musik ist eine dieser Funktionen, was letztlich zu Gates präziser Prognose über die langfristige Zukunft des iPods führt:

Ich glaube nicht, dass der Erfolg des iPod sich auf Dauer fortsetzen lässt, so gut Apple auch sein mag. Ich finde, man kann da Parallelen zum Computer ziehen: Auch hier war Apple mit seinem Macintosh und der grafischen Benutzeroberfläche früher einmal extrem stark - ähnlich wie der iPod heute - und hat dann seine Position eingebüßt. Die Verbraucher wollen mehr Möglichkeiten haben, und sie werden diese auch bekommen, weil es auf diesem Gebiet so viele Innovationskraft gibt.

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Der eine Apple-Erfolg geht, um dem nächsten Platz zu machen

Was Gates damals wohl noch nicht hat kommen sehen (oder nicht ansprechen wollte), ist Apples eigene Innovationskraft und ihr Erfolg auf dem Gebiet, dem Verbraucher mehr Möglichkeiten zu bieten.

  • Zwei Jahre später manifestierte sich das in Form des ersten iPhones.
  • Apple hat den iPod damit gewissermaßen selbst obsolet gemacht, auch wenn er erst 2022 final eingestellt wurde.
  • Auf den großen Erfolg des iPods folgte der des iPhones: Bis heute erzielt Apple damit die klar größten Umsätze des extrem erfolgreichen Unternehmens, wie Zahlen von Statista zeigen.

Ein Erfolg, der Microsoft mit Windows Mobile und Windows Phones verwehrt geblieben ist.

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