Manipulierte Bilder gehören inzwischen fest zu unserem Online-Alltag dazu. Doch wie können wir erkennen, ob es sich um ein naturgetreues Foto oder eine per Hand oder KI erstellte Fälschung handelt?
Zum Glück gibt es eine ganze Reihe Tricks, die ihr beachten könnte. Auch eine Reihe von Tools und Apps kann euch unter die Arme greifen.
Was bei diesem Thema aber noch stärker gilt als sonst: KI-Generatoren entwickeln sich aktuell unfassbar schnell weiter. Was heute als zuverlässig gilt, kann bereits morgen veraltet sein.
KI-manipulierte Bilder: Was sich mit bloßem Auge erkennen lässt
Hände, Füße, Arme, Beine, Gelenke und Ohren
KI-generierte Bilder haben noch immer ein Problem mit der Darstellung von Händen und anderen Gliedmaßen. Die sind dann oft in einem falschen Größenverhältnis, mit zu vielen oder zu wenigen Fingern und Zehen oder in unnatürlichen Haltungen oder Formen dargestellt.
Schrift und Symbole
Auch Buchstaben, Schriftzüge und fest definierte Symbole können nicht zuverlässig erstellt werden. Auf den ersten Blick sieht das dann zwar wie Schrift aus, beim genauerem Hinsehen, erkennen wir aber oft kryptische Zeichen oder Buchstabenfolgen, die keinen Sinn ergeben.
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Logik
Ausgerechnet künstliche Intelligenz hat ein frappierendes Defizit in Sachen Logik. Scannt einfach mal gezielt die Szene des Fotos nach Unstimmigkeiten ab, wie bei dem Spiel »It's Kooky«. Eine Winterlandschaft mit Skifahrern? Okay, aber warum trägt die Person im Hintergrund nur eine Badehose? Hier hat die KI also einfach nur »Ski«-Fahren abgebildet und die kleinen Details vergessen.
Ebenso kann man auf Licht- und Schatteneffekte achten, die von KIs häufig fehlerhaft umgesetzt sind und auf Personen, die eine Sehhilfe tragen: Hier sollte sich etwas in den Brillengläsern spiegeln, das zum Rest passt. Bei Fensterscheiben und Spiegeln ist es dasselbe.
Weitere bekannte KI-Schwächen: Wetter-, Tageszeit- und Proportions-Kontinuität, Muster-Wiederholungen, Objekte, die mit dem Hintergrund verschmelzen, unsinnige Unschärfe.
Das kenne ich!
KIs brauchen Informationen, um künstliche Bilder erstellen zu können. Die ziehen sie aus einem riesigen Pool von Internetquellen. So kann es passieren, dass manipulierte Abbildungen offensichtlich auf bereits Bekanntes zugreifen und es in eine neue Szene einfügen.
Insbesondere Ersteller von Fake News und Verschwörungstheoretiker setzen auf Elemente, die sie zu ihren Zwecken in Deepfakes neu verwursten. Die Bilder sind dann oft aus dem Zusammenhang gerissen oder fanden zu einem völlig anderen Zeitpunkt statt.
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Metadaten
Ein Blick auf die Metadaten kann manchmal auch helfen, die Echtheit von Fotos zu verifizieren. Sie können zum Beispiel Auskunft darüber geben, wann, wo und von wem ein Bild aufgenommen wurde. Stimmen die Informationen nicht mit dem überein, was angegeben wird, handelt es sich höchstwahrscheinlich um einen Fake.
Ganz wichtig: Quellen
Schaut, von welcher Quelle das Bild stammt. Ist es ein recht neuer Account? Wurde das Konto verifiziert? Wie viele Personen folgen dem Account? Auf Social-Media-Plattformen solltet ihr prinzipiell besonders kritisch sein. Werden die gezeigten Informationen von anderen, seriösen und etablierten Quellen bestätigt?
Apps, Tools und KIs zum Überprüfen von Fotos
Es gibt eine Vielzahl von KI-Bild-Erkennungstools, wie beispielsweise verschiedene GAN-Detektor-Softwares oder -Webseiten. Aktuell jedoch gelten die meisten davon als nicht sehr zuverlässig. Trotzdem können sie euch unter die Arme greifen, wenn ihr euch selbst nicht eindeutig sicher seid. Folgende Tools solltet ihr dafür kennen:
- Eine recht hohe Trefferquote und noch dazu gratis ist Hive Moderation.
- Schon etwas älter, aber ebenfalls ohne Account-Erstellung nutzbar, ist der AI Image Detector. In der Praxis ist aber recht schnell überfordert.
- Ebenfalls gratis, aber nur per Login verwendbar, ist AI or Not.
So funktioniert die Google-Bilder- und Rückwärtssuche
Um zugeschnittene und aus dem Kontext gerissene Fotos zu ermitteln, eignet sich die Google-Rückwärtssuche. Dabei handelt es sich um eine sehr schnelle, unkomplizierte Möglichkeit der Überprüfung. Per Drag-and-Drop kann das betreffende Bild einfach in die Suchleiste gezogen werden. Google analysiert dieses dann und zeigt Überschneidungen mit anderen Fotos.
So geht's:
- Öffnet die Google-Bildersuche.
- Klickt das Kamerasymbol an.
- Wenn ihr das Bild heruntergeladen habt, zieht es in das Fenster. Andernfalls klickt per Rechtsklick auf das Foto, wählt »Grafikadresse kopieren« aus und fügt es dann ein. Danach könnt ihr die Ergebnisse der Google Suche analysieren.
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