Deutschland - Politik- und Wahlsammelthread (alter Thread)

-2 %

 

Das Problembewusstsein hierfür ist vorhanden. Später dazu vielleicht mehr wenn ich nicht mehr unterwegs bin.

 

Es ist halt, wie beim Klimawandel ja auch, einfach zu bequem, nichts zu unternehmen. Man rast auf den Abgrund zu, aber Bremsen kostet halt Kraft...

 

Ja, wenn alle aber grundsätzlich erstmal die gleichen Chancen haben und der bessere gewinnt, ist das ja auch vollkommen in Ordnung. Wenn du aber allein dadurch, dass deine Eltern weniger verdienen schon in der Grundschule benachteiligt und aussortiert wirst, und du am Ende nicht zu dem besagten Bewerbungsgespräch eingeladen wirst, weil studieren zu teuer war, dann ist das allerdings etwas anderes.

Die Antwort der FDP ist allerdings so ein Quatsch zu befeuern anstatt zu beschränken.

 

Bildung ist als Antwort auf Probleme im Niedriglohnsektor auch nicht ausreichend. Man kann eben nicht jeden Lagerarbeiter mit 40+ zum KI-Ingenieur oder Biotech-Experten umschulen - Solche menschen werden überwiegend im Bereich der wenig wertschöpfenden Dienstleistungen bleiben und maximal Miniaufstiege darin hinlegen können.

Die deutsche Unkultur, Leuten, die es im ersten Anlauf nicht geschafft haben, keine zweite Chance zu geben, hilft auch nicht gerade.

 

Man sieht es ja auch in Pflegeberufen: Das Lohnniveau ist im Keller, gleichzeitig hat man viel zu wenig Pfleger. Eigentlich würden die Marktprinzipien in diesem Fall vorsehen, dass die Löhne steigen um den Beruf wieder interessanter zu machen. Was passiert stattdessen? Ausbildungskriterien werden aufgeweicht, Ausbildungen zu anderen Berufen auch für dieses Berufsfeld anerkannt, Pfleger aus Osteuropa importiert.

 

Insbesondere weil mangelnde Bildung ja nicht der Grund ist, dass überhaupt erst ein Niedriglohnsektor entstanden ist und befristete Verträge bei Neueinstellungen derart zugenommen haben. Die Gründe liegen in der Liberalisierung des Arbeitsmarktes. Warum nun Bildung ein Problem lösen soll, mit dem sie gar nicht im Zusammenhang steht, erschließt sich mir auch nicht.

Insbesondere suggeriert diese Fokussierung auf die Bildung als Problemlösung, dass die Arbeitnehmer zu doof und auch irgendwie selber dafür verantwortlich sind, dass der Gesetzgeber einen Niedriglohnsektor entstehen ließ. Bildung als Allheimmittel verkommt so auch zur Phrase.

 

Sklavenarbeit? Was willst Du mit Leuten die entweder keinen Schulabschluss bzw. keine Ausbildung haben oder solchen, welche die deutsche Sprache nicht können machen, denen kannst Du halt nur stumpfe Arbeiten geben wie Kommissionieren oder Saubermachen. Wir haben zu 90% Zeitarbeiter im Lager beschäftigt, die aus oben genannten Gründen eben nur solche Aufgaben machen können.

 

Afaik bestimmt viel eher die Bildung der Eltern ein Faktor, das Einkommen dagegen eher nicht.

 

So traurig es ist, aber das einzig Große was die SPD in den letzten 25 Jahren geschafft hat waren die Hartz-Reformen. Und die hätten auch von der FDP kommen können.

 

Du vergisst offensichtlich die Mehwersteuererhöhung. Ohne die SPD hätten wir nur 2% mehr bekommen, da haben sie sich ebenfalls richtig durchgesetzt.

 

Na okay und sie haben den Bankstern den Arsch gerettet. Die brauchen auch keine FDP mehr.

 

Und warum stellt ihr sie nicht zu einem vernünftigen Entgelt fest ein ?

 

Die können die Arbeit ja auch gern machen, aber vernünftig bezahlt, mit gesetzlicher Ruhezeit, Überstundenausgleich/vergütung, usw.

 

@Terranigma

Liberalismus ist ja erst mal eine politische Strömung. Als solche setzt sie natürlich auf den Staat und seine Gesetze um einen angemessenen Ordnungsrahmen für das Wirken der Gesellschaft zu schaffen.

Unterschiede werden hierbei nicht nur hingenommen, sie sind auch erwünscht. Sie dürfen aber auch nicht zu groß werden. Das Mittel um das zu verhindern sind die Einwirkungsmöglichkeitek des Staates.

Es ist zwar richtig, dass Liberalismus vor allem die Abwesenheit staatlichen Zwangs im Auge hat, aber über die „Spielregeln“ die der Staat seinen Bürgern mitgibt, soll natürlich auch verhindert werden, dass „ziviler Zwang“ Überhand nimmt.
Letztendlich haben Zivilisten jeweils ja meist nur mittelbare bzw. abstrakte Zwangsmittel gegen andere Zivilisten an der Hand. Erpressung ist schließlich verboten. Ansprüche gegen andere Bürger haben sich auf Ansoruchsgrundlagen der Gesetze zu beziehen. Der Staat ordnet also per Spielregeln in wie weit sich Bürger gegenseitig zu etwas zwingen können.

Dass ein Mensch auch in eine Lage kommen kann, in der er quasi die Wahl nur zwischen zwei oder mehreren sehr unvorteilhaften Alternativen hat, kommt vor. Hier bricht es absolut nicht mit der Liberalen Idee, wenn die Gesellschaft via Staat Hilfe gibt.
Aktuell ist diese Hilfe meistens an Bedingungen geknüpft. Zum Beispiel bei H4. Die Wahl kein H4 an zu nehmen ist zwar vorhanden, wird aber meist zu so unschönen Konsequenen führen, dass es keine wirkliche Option ist.
Das ist aber kein Problem des Liberalismus, sondern dieses Problem haben Konservative und Sozialisten doch ebenso. Auch in einer sozialistischen Gesellschaft gibt es doch sicher Ansprüche die an ihre Mitglieder gestellt werden, zB mit zu arbeiten. Da kennst du dich besser aus, ich kann mir aber nicht vorstellen, dass die Grundidee des Sozialismus davon ausgeht, dass - wer gerne möchte - einfach nichts tut oder sich einem Hobby hingibt, während er auf Kosten der Gesellschaft lebt.

 

Na super 6 Monate, in denen man weder halbwegs sein Auskommen hat und noch vom Amt abhängig ist und das dann für was? Vielleicht 200 € mehr? Da kann ich auch gleich für 450 € im Monat arbeiten, hab dann 165 € raus und arbeite keine 40 Stunden die Woche, sondern 50 im ganzen Monat.

Angebote ablehnen wird normalerweise sanktioniert. Ja, auch wenn du eigentlich nicht dafür geeignet bist, du musst dich bewerben. Du hast also mit dem Sachbearbeiter Glück gehabt.

 

Sagt wer? Gibt es dazu Statistiken?

 

Dass das Ablehnen von Arbeitsmassnahmen Sanktionen nach sich zieht und viele Sanktionen unberechtigt sind? Ne, davon hat noch nie jemand gehoert

 

Wir haben schon einige Zeitarbeiter eingestellt, allerdings ist der Arbeitsaufwand bei uns Season abhängig, deshalb brauchen wir eben ein paar Mal im Jahr mehr Leute.

Die Zeitarbeiter, die bei uns arbeiten haben genau die gleichen Schichten und Pausenzeiten wie unsere festen Mitarbeiter. Lohn, Überstundenausgleich, Urlaub usw. macht die Zeitarbeitsfirma. Wir buchen die Zeitarbeiter und bezahlen dann die gebuchten Tage, egal ob der Kerl hier 8 oder 2 Stunden gearbeitet hat (außer er geht halt einfach nach Hause was auch schon passiert ist, weil ihm die Arbeit nicht gepasst hat). Natürlich bekommen die Leute wenig Geld aber wenn man mal mit ihnen spricht, wie gesagt Schule abgebrochen, Ausbildung geschmissen, erst nach Deutschland gekommen und kann die Sprache nicht usw. Fragt man die Leute mit abgebrochener Schule, einem schlechten Hauptschulabschluss oder nicht abgeschlossener Ausbildung dann ob sie Zeitarbeit ihr Leben lang machen wollen kommen meist zwar ein Nein, aber ändern möchten sie auch nichts.

 

http://www.sozialgesetzbuch-sgb.de/sgbii/10.html

http://www.sozialgesetzbuch-sgb.de/sgbii/31.html

Steht aber auch auf den "Vermittlungsvorschlägen". Und den "Einladungen".

 

Habe ich mich wohl undeutlich ausgedrückt. Gemeint war: Gibt es Statistiken darüber in wie vielen Prozent der Fälle die Sanktionen wirklich ausgesprochen werden? Wenn ich "Glück" gehabt habe, deutet das darauf hin das du der Ansicht bist das es in den meisten Fällen sanktioniert wird. Ist das nur dein Gefühl oder gibt es dafür Belege?

 

Und die Zeitarbeitsfirma streicht das 5fache ein was die am Ende an Kohle rausbekommen (plus noch Extras vom Amt...), und zahlt ne schöne Dividende an ihre Auktionäre. Schöne neue Welt

edit: Aktionäre. Hallo Freud, was wurde gleich früher mal versteigert? ...

P.S: Was ist denn der Nutzen für eure Firma? braucht ihr 90% eurer Lagerarbeiter immer nur kurz? Kann man denen nicht einfach nen Halbjahresvertrag oder so anbieten?
Die Abrechnungen die ich gesehen habe sahen nicht so aus als würde man da sparen...

 

Das fünffache? Das wären über 40 Euro, welches Unternehmen zahlt das für Leiharbeiter?

 

"Wird es nicht"?

 

Aus dem Fehler die SPD zu wählen haben ja zum Glück viele gelernt.

 

Das geht zweimal glaub ich, dann darf man nicht mehr beim gleichen Arbeitgeber befristet arbeiten. Kettenbefristungen wurden ja stark eingeschränkt. Die Abrufarbeit ebenso.

Zeitarbeit ist das letzte verbleibende Instrument der Flexibilisierung.
Wir nutzen es nicht, bei uns schwankt der Bedarf aber übers Jahr nur unwesentlich.

 

Natürlich. Glaubst du etwa er spricht sich gegen Chancengleichheit aus, oder wie ist dein Post zu verstehen?

 

Du bezahlst für einen Leiharbeiter in Hessen Raum Kassel ungefähr 30 Euro l, die Preise schwanken halt von Firma zu Firma.

Meist beschäftigen wir Zeitarbeiter ungefähr 1 Monat vor Weihnachten und Ostern, da eben dann mehr Arbeit da ist.

 

Und wenn man dann den Nettolohn sowie die Lohnnebenkosten abziehen sehe ich nicht wie das Leiharbeitsunternehmen das 4-fache des Arbeiters kassieren kann.

 

Nein, hat er eben nicht. Das Einkommen hat nur geringen Einfluss.

 

Häng dich doch nicht an der Polemik auf. Und wenn es das Doppelte oder Dreifache ist, das ändert nichts an seinem Punkt.

 

Hihi

https://mobile2.bazonline.ch/articles/5a5720f4ab5c373ab6000001

Soll kein Anfang einer Diskussion sein, nur mal als Funfact, weil die gesundheitlich positiven Folgen gering dosierter Strahlung noch recht unbekannt sind.

 

https://www.n-tv.de/politik/SPD-in-Sachsen-Anhalt-lehnt-GroKo-ab-article20229969.html

Schade, dass das die GroKo an sich nicht abwenden kann.

 

Ja Leider aber es ist ein erstes Zeichen das es intern richtig deftig brodelt in der SPD.

 

War halt einfach dumm von denen, sich wieder dafür herzugeben. Soll es halt Neuwahlen geben, irgendwann müssen die anderen Parteien eben klarkommen. Selbst wenn es jetzt noch mal eine GroKo gibt, ist doch absehbar, dass es in 4 Jahren nicht mehr reichen wird.

 

Wen auf dem Sonderparteitag sich gegen die GroKo entschieden wird dann wird es sehr wahrscheinlich Neuwahlen geben und dann wird die SPD noch weiter abstürzen da die verarsche die der Schulz betrieben hat noch sehr frisch im Kopf ist. Wie die CDU oder AFD abschneiden wird kann ich echt nicht sagen, das mir zu undurchsichtig.

 

In der Theorie, aber nicht in der Praxis.

 

Und wenn schon? Dann hat sie aus der Opposition aber wieder 4 oder besser 8 Jahre Zeit, sich neu zu positionieren. So stürzt sie halt in 4 Jahren noch viel tiefer und kommt dann gar nicht mehr hoch.

 

Alter, stell dich nicht doof und lies meinen vorigen Beitrag.