U.S.-Politikthread - Biden jetzt Trump(f)?

Dieses Thema im Forum "Smalltalk" wurde erstellt von Helli, 21. Januar 2017.

  1. Terranigma

    Terranigma
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    Innerhalb der Logik ergibt das in der Tat Sinn. Damit begibst du dich aber in eine Spirale des gegenseitigen Wettrüstens, weil die Verfügbarkeit von Waffen auf beiden Seiten ansteigt. Anstatt Staaten, sind es hier also Privatpersonen, die sich jeweils - aus subjektiv nachvollziehbaren Gründen heraus - dazu entscheiden, ihr eigenes Waffenarsenal aufzurüsten und u.a. beim Schulbesuch, usw. griffbereit zu haben.

    Ich kann die Bedenken gegen eine Abrüstung der Gesellschaft durchaus nachvollziehen, d.h. innerhalb einer Gesellschaft, in der Waffen derart frei zugänglich sind, setzt man sich im Vergleich zu etwa Deutschland einer erhöhten Gefahr aus, wenn man selbst unbewaffnet bleibt. In diesem Sinne ist auch die Abschreckwirkung von Nuklearwaffen in sich durchaus stimmig, denn auch da möchte niemand sagen: "Warum sollte ich meine Waffen abgeben? Die anderen haben sie auch noch, ich mache mich dadurch doch angreifbar!" Auf dieser Ebene wird man dem auch kaum widersprechen können und auf dieser Ebene mag es tatsächlich eine nachvollziehbare Schlussfolgerung sein, dass es besser ist Lehrer mit Waffen auszustatten als es nicht zu tun.


    Das ist, sofern man innerhalb dieser Logik verbleibt. Man könnte sie natürlich auch aufbrechen, und einen grundlegenden Kulturwandel in den USA anstoßen, der die Fetischisierung von Schusswaffen angeht. Ich glaube, dass die losen Waffengesetze in den USA weniger der Ausgangspunkt des Problems sind, sondern als abhängige Variable vielmehr die kulturelle Wertschätzung von Schusswaffen zum Ausdruck bringt und auch dort das Problem liegt: Schusswaffen werden als normales Gebrauchsgut gesehen und als solches beworben und gehandelt. Ich glaube nicht, dass der Gesetzgeber dies wird verändern können - er will es ja auch nicht. Aber die Letalität von solchen Schießereien ließe sich schon dadurch senken, dass man (a) den Verkauf und (b) den Besitz von Maschinengewehren verbietet; und diese Waffen konfisziert und zerstört.

    Man stelle sich mal vor, beim Amoklauf ins Ansbach (2009) hätte der Schüler kein Beil, sondern eine AR-15 Colt besessen; und auch beim Amoklauf in Winneden (2009) hat der Täter alleine mit einer Semiautomatik 15 (!) Menschen erschossen. Was hätte der wohl mit einem Maschinengewehr angerichtet?
     
  2. |Kirby|

    |Kirby|
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    Ich will ja gar nicht Erbsen zählen, zumal ich dir in der Sache gar nicht wirklich widerspreche und auch selbst schwerlich als Waffenexperte durchgehe. Aber es hilft der Argumentation denke ich auch nicht, mit falschen Begrifflichkeiten zu argumentieren. Ich könnte mich irren, aber Maschinengewehre (also vollautomatische Waffen) sind afaik auch in den USA nicht frei verkäuflich. Ein Colt AR-15 ist eine halbautomatik. Nur halt ein Gewehr und keine Pistole.
     
  3. Terranigma

    Terranigma
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    Oi - ich hatte im Kopf, es wäre eine Vollautomatik. Allerdings dürfen Vollautomatikwaffen in den USA weiterhin erworben werden. Die Regelungen wurden meines Wissens unter Obama verschärft, aber der Verkauf und Besitz ist weiterhin nicht illegal.
     
    Zuletzt bearbeitet: 27. Februar 2018
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  4. cpt.ahoi Reserve hat Ruh

    cpt.ahoi
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    Ich glaube nicht, dass das eine weitere Aufrüstung auf Verbrecherseite zur Folge hätte .John Doe kann dies ja schon heute tun. Tut er es nicht, hat er noch viel weniger Chancen, hat also in jedem Fall verloren.

    Allerdings muss man auch berücksichtigen, dass der freie Waffenbesitz in den USA ein elementares Recht ist, welches historisch begründet ist. Auch die Gründerväter sind mit einigen Aussagen verbrieft, dass der zweite Verfassungszusatz zum Sturz tyrannischer Regierungen gedacht ist und eben nicht "Jagdgewehre" oder Musketen betrifft, wie es manchmal behauptet wird. Afghanistan und Vietnam zeigen, dass auch mit Gewehren ausgestattete Bauern sich gegen eine Supermacht behaupten können.
    Es ist ja keine Fetischisierung, sondern vielmehr eine Grundsatzfrage auf philosophischer und freiheitlicher Ebene, die meiner Meinung nach auch ihre Berechtigung hat. Der Bürger vertraut dem Staat und der Staat vertraut dem Bürger.

    Außerdem sind die USA auch nicht das einzige Land, in dem Waffen normales Gebrauchsgut sind. Die vielbemühte Schweiz sei da genannt. Die "Volksbewaffnung" ist dort Normalität. Ebenso ist der legale Besitz von Vollautomaten in vielen mitteleuropäischen mit relativ geringem Aufwand Ländern möglich.

    Eine Konfiszierung von Maschinenwaffen dürfte keinen erkennbaren Erfolg versprechen. Gab es denn ein Attentat mit einer legalen Maschinenwaffe? Diese sind auch in den USA nicht "einfach so" und für jedermann erhältlich, sondern erfordern viel Papierkram, eine weiße Weste und Dollarzahlen in 5-stelliger Höhe (10000$ - 30000$ sind normal)
    Genauso hätte man mit einer Konfiszierung gerade nicht die illegalen Maschinenwaffen, die in Gangster-Kreisen kursieren und somit deliktrelevant sind, erfasst.

    Das schlimmste Schulmassaker in den USA spielte sich 1927 in Florida ab. Dort wurden mit Dynamit 44 Menschen getötet. Kein Schusswaffenverbot hätte etwas ändern können, ein Tatmittel findet sich leider immer.
    Auch eine Dämonisierung des AR15 ist in der Hinsicht eher Augenwischerei. Es ist nicht tödlicher oder gefährlicher als andere Halbautomaten und ist seit den 60er Jahren auch in Zivilistenhänden in Umlauf. Dass es in den USA oft in Erscheinung tritt, ist Natur der Sache. In Deutschland wird auch eher ein VW Golf auf der Straße sehen als ein Saab.
     
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  5. Xizor kann oft nicht so gut mit Bildern

    Xizor
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    Bis auf einige wenige Bundesstaaten sind sie es. Legal handelbar sind aber nur Vollautomaten, die bis 1986 hergestellt bzw. importiert und beim BATF registriert wurden. Für einen Transfer zahlt man 200$ Steuern und wartet ein paar Monate auf den Papierkram. Das eigentliche Problem ist jemanden zu finden der einen legalen VA verkaufen will und den dann zu bezahlen. Bei einem so beschränkten Angebot ist die Nachfrage erheblich höher und so sehen auch die Preise aus. Selbst für an sich ziemlich schrottige Konstruktionen muss man fünfstellige Summen einplanen. Verbrechen sind mit den Dingern afaik noch nie verübt worden.
     
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  6. Terranigma

    Terranigma
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    Die Frage ist ja, wie man ein "Verbrecher" wird. Bis der Junge mit einer Waffe in die Schule lief und dort Kinder und Jugendliche erschoss war er auch kein Täter - er wurde zum Täter. Banal gesagt: hätte sich keine Waffe im Haushalt befunden, hätte er nie zur Waffe greifen können. Natürlich hätte er auch wie im Ansbach ein ein Beil nutzen können, gleichwohl ist die Hemmschwelle einen Menschen mit einem Beil (!) zu erschlagen höher, als ihn quasi durch Drücken eines Abzuges zu erschießen.

    Wenn ich mir sowas wie Shooting Ranges anschaue, auf denen bereits Kinder in die Schusswaffenkultur der Erwachsenen eingeführt werden, dann nenne ich das einen Fetisch: es hat sich eine Kultur um Schusswaffen gebildet, der von einem Markt auch bedient wird. Der gemeine US-Amerikaner kauft sich ja nicht deshalb Gewehre für den etwaigen Fall, dass er die diktatorische Machtübernahme des US-Präsidenten mit Waffengewalt verhindern muss. Er wird zumeist tun, weil sich ein Gewehr wohl einfach nur geil in den Händen anfühlt - und diese Faszination auch dem Nachwuchs vermittelt.

    Außerdem sind die USA auch nicht das einzige Land, in dem Waffen normales Gebrauchsgut sind. Die vielbemühte Schweiz sei da genannt. Die "Volksbewaffnung" ist dort Normalität. Ebenso ist der legale Besitz von Vollautomaten in vielen mitteleuropäischen mit relativ geringem Aufwand Ländern möglich.

    Der Punkt ist eher, dass die Illegalität die Grundlage bietet um die Waffen aus dem Verkehr zu ziehen. Maschinengewehere sind in den USA legal zu haben - und genau dies stellt überhaupt erst die Grundlage dar, damit sie auch in Hände gelangen können, in denen sie nichts verloren haben. In diesem Sinne erscheint mir die zahlenmäßige Verbreitung durchaus ein Problem zu sein. Die wiederum in der US-Amerikanischen Kultur begründet ist. Der freie Waffenbesitz scheint dort ja Kulturgut zu sein; keine Ahnung, ob dies aus dem empfinden der meisten Schweizer entspricht. In Deutschland teilt man diese Wahrnehmung wohl nicht.

    Da hast du wohl recht. Aber was wäre das deutsche Pendant zur AR-15? Welche Art von Waffe ist in Deutschland eigentlich am verbreitesten?
     
  7. cpt.ahoi Reserve hat Ruh

    cpt.ahoi
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    Wie gesagt, es finden sich immer Tatmittel, auch solche, die man "aus der Ferne bedient" Siehe das Sprengstoffattentat von 1927. Oder Breivik, der zum Schein einen Bauernhof betrieb um an Dünger zum Sprengstoffbau zu kommen. "In Mode" sind Anschläge mit Fahrzeugen, die ebenso verheerend sind. Wer auf maximalen Schaden aus ist, wird sich etwas einfallen lassen.


    Zugegeben - es gibt natürlich auch Hohlbolzen, die so drauf sind, die gibt es hier auch (höhö, Waffe voll geil!)
    Aus dem was ich mitbekomme, ist ein großer Teil der Befürworter aber auch aus dem Lager derer, die darin ein elementares Freiheitsrecht sehen. Und natürlich erzeugt solch ein Mindset eine entsprechende Kultur. Dies ist, wie gesagt, historisch gewachsen und nachvollziehbar.
    Auch in der schon genannten Schweiz finden sich Kinder am Sturmgewehr, es ist dort normal. Neuerdings ist dies auch für 10-Jährige erlaubt. ( https://www.aargauerzeitung.ch/schw...ige-hantieren-mit-scharfer-munition-132188507 )
    In gewissem Sinne gibt es auch in Deutschland eine Waffenkultur. Das deutsche Schützenwesen ist vor gar nicht allzu langer Zeit zum immateriellen Weltkulturerbe ernannt worden.



    Bleiben immer noch die Waffen, die illegal, auch über Grenzen und Kontinente hinweg, geschmuggelt werden. In Deutschland sind sie verboten, trotzdem kann man sie bekommen, wenn man will.


    Am verbreitesten dürften Repetiergewehre sein, entweder im Kleinkaliber oder eine Waffe auf K98-Basis, diese sind auch am "einfachsten" zu bekommen. Übrigens dürften auch in den USA Kleinkalibergewehre die am weitesten verbreitetet sein. Bei den Pistolen finden sich am häufigsten wahrscheinlich welche der Marke Glock, Walther und Heckler und Koch sowie Revolver von Smith und Wesson
    Das deutsche Pendant zum AR15, im Sinne eines Halbautomaten, ist mit Abstand das AR15. ;)
     
  8. Terranigma

    Terranigma
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    Ich dachte es ging aktuell um Schulattentate? Sprengstoff ist jetzt nicht der Regelfall und das Argument "Wäre es kein Gewehr, wäre es halt was anderes" überzeugt mich nicht. Ich denke es hat seinen Grund, dass die meisten Attentäter auf Schusswaffen zurückgreifen, weil diese auf eine gewisse Art sauber sind. Um mehrere Schüler mit einem Beil zu erschlagen, muss die Hemmschwelle schon um einiges mehr überschritten werden. Das Betätigen eines Abzuges ist da vergleichsweise unpersönlich.

    Die Verfügbarkeit der Mittel erschafft aber erst die Möglichkeit. Die Entscheidung ein Schulmassaker anzurichten wird ja nicht unabhängig von den Mitteln gedacht, um dies zu tun. Mittel wollen benutzt werden. Wer einen Hammer hat, für den sieht jedes Problem wie ein Nagel aus. Wer ein Gewehr hat ... naja.
     
  9. cpt.ahoi Reserve hat Ruh

    cpt.ahoi
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    Das Sprengstoff-Attentat von 1927 in Florida WAR ein Schulattentat, das Motiv war gefühlte Steuerungerechtigkeit im Zusammenhang mit der Schule.

    In Deutschland hat auch schon ein durchgedrehter Frührentner 8 Kinder und 2 Lehrer an einer Schule ermordet. 20 weitere schwer verletzt. Mit Lanze und selbstgebautem Flammenwerfer. (Attentat von Volkhofen)
    Tatmittel finden sich leider.
    In Zeiten von Google und Co. ist es ohnehin ein Leichtes, sich Anleitungen usw. zu besorgen.

    Sehe ich nicht so, siehe oben.
     
    Zuletzt bearbeitet: 27. Februar 2018
  10. cpt.ahoi Reserve hat Ruh

    cpt.ahoi
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    gedoppelt.
     
  11. Terranigma

    Terranigma
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    Ja, aber dass wir nun ein fast 100 Jahre altes Attentat zitieren, zeigt ja, dass Bomben ja nicht das reguläre Mittel der Wahl sind. Der reguläre Schulattentäter legt keine Bomben.

    Ich paraphrasiere dich so, wie ich es verstehe. Deine These ist: "Gäbe es - fiktiv gesprochen - in den USA keinerlei Schusswaffen, so hätte es dennoch alle Attentate gegeben, aber die wären stattdessen mit Bomben, Autos oder Beilen durchgeführt worden." Das erscheint mir nicht plausibel. Ja, es gibt Fälle, wo jemand definitiv ein Attentat begehen will und dann nach einem Mittel sucht. Es gibt ebenso Fälle, in denen jemand in Versuchung ist ein Attentat zu begehen - Schulattenate sind ja sehr emotionale Angelegenheiten - und dann ein passendes Mittel beim Papa im Schrank findet, und aus dieser Kombination von Motiv und Mittel dann Tat begeht.
     
  12. cpt.ahoi Reserve hat Ruh

    cpt.ahoi
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    Bombenanschläge sind durchaus üblich, siehe Breivik oder den Oklahoma-Bomber von 1995.
    Edit: habe deinen Bezug zu Schulen überlesen. Aber ein Anschlag ist ja nicht verwerflicher als ein anderer.

    Nein, sicherlich nicht alle.´bzw. sie hätten ein anderes Ausmaß gehabt - in die eine oder andere Richtung.
    Andererseits kann man sich fragen: Wären andere Attentate ebenso ausgegangen, wenn der Attentäter Schusswaffen verwendet hätte, anstatt sich etwas zusammen zu brauen? Oder wären sie dann glimpflicher geendet? Davon ausgehend, dass laut deiner These das am einfachsten Verfügbare genommen wird.
    Ich bezweifle, dass ein Timothy McVeigh 168 Menschen mit einem Gewehr (Schusswaffen hatte er parat) hätte ermorden können.
     
    Zuletzt bearbeitet: 27. Februar 2018
  13. Terranigma

    Terranigma
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    Ich tue mir schwer damit, dass alles in einem Topf zu werfen. Breivik begann ein politisch motiviertes Attentant, d.h. aus einer ideologischen Überzeugung heraus - nicht aus einer emotionalen Reaktion. Die Motive für das Oklahoma-Attentat sind ungeklärt. Das erscheint mir jetzt mit den Rahmenbedingungen eines Schulattentants nicht vergleichbar - da sollte man differenzieren.

    Das ist nicht meine These. Meine These ist: Mittel schaffen Zwecke. Wenn ich eine im Besitz habe, dann treffe ich alle zukünftigen Entscheidungen ausgehend von der Prämisse, dass ich eine Waffe habe. Oder ganz banal: Wenn ich im Monat 1.000€ zum Leben habe dann setze ich mir keine Ziele, die mir finanziell unerreichbar sind - ich plane mit 1.000€ nicht meinen nächsten Karibikurlaub, weil er nicht umsetzbar ist. Wenn ich hingegen 10.000€ im Monat habe erschafft die Verfügbarkeit der Mittel auch neue Zwecke.

    Eine Tat basiert nicht nur auf einem Motiv, sondern auch auf der Möglichkeit, d.h. auf dem Mittel. Ich folge daher nicht deiner Annahme, dass es zu jedem Attentat gekommen wäre, hätten die Schüler nicht einen leichten Zugang zu den Mitteln gehabt. Ja, womöglich wäre manch einer die extra Meile gegangen und hätte sich extra eine Waffe gekauft, geklaut, o.Ä. getan. Viele hätten das aber wohl nicht getan. Auch das mag sich im Einzelnen unterscheiden, aber bei vielen Attentätern in Deutschland waren die Motive wohl persönliche Kränkungen und Mobbing, d.h. emotionale Krisen. Vieles davon werden auch Kurzschlusshandlungen sein. Und wenn in solch einem Moment eine Pistole oder ein Gewehr griffbereit da ist, dann nutzt man es; ist es nicht da, dann ist's nicht da.

    Mit ideologisch motivierten Attentaten erscheint mir das nicht vergleichbar.
     
  14. Kugelfisch

    Kugelfisch
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    Bomben wurden auch in Columbine verwendet.
     
  15. cpt.ahoi Reserve hat Ruh

    cpt.ahoi
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    Nur geht es bei der Gesamtbetrachtung ja nicht nur um Schulattentate. Diese sind ja nicht grundsätzlich "schlimmer" als andere.
    Wie gesagt, ich sehe es anders. Beispiele zeigen, dass "Not" erfinderisch macht.
    Da sind wir eben unterschiedlicher Meinung, das ist ja nichts schlimmes.
     
  16. abelian grape Normalteiler

    abelian grape
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    Ich glaube nicht, dass Terra das damit sagen will. Es wird ja auch nicht per se das am einfachsten verfügbare Tatmittel genommen, es wird das einfachste verfügbare Tatmittel genommen, was dem imaginierten Zweck entspricht. Daher hätte ein Attentäter, der ein Bombenanschlag verübt, wohl nicht unbedingt zu einer Schusswaffe gegriffen - selbst wenn die geladen vor ihm gelegen hätte.

    Fakt ist: Es gibt in den USA eine große Anzahl von Shootings an Schulen und diese wird durch die leichte Verfügbarkeit sicherlich begünstigt - wer das bestreitet, der wird wohl auch bestreiten, dass verschließbare Eingänge Diebstähle aus Wohnungen verhindern. Das ist der eine Punkt. Der andere Punkt ist, dass eine Schusswaffe eine über ihren funktionellen Wert hinausgehende Bedeutung hat: Sie strahlt Macht aus. Nicht umsonst posen viele der Attentäter vorher mit Schusswaffen. Den Effekt hast du so weder mit einem Küchenmesser, einem Auto oder einer Dynamitstange. Zudem sind Schusswaffen in der Art, wie sie das Töten ermöglichen, recht einzigartig: Man kann schnell, direkt und sauber Leute treffen. Um bspw. Rache zu üben, ist das fast ideal, weil man seinen Opfern noch in die Augen sehen kann, ohne große Angst haben zu müssen, dass es von ihnen problematische Gegenwehr gibt. Es hatte in meinen Augen schon seinen Grund, warum es in Columbine nicht nur Sprengsätze gab (um den Punkt von Kugelfisch aufzugreifen): Die Täter verfolgten ja mehr oder minder zwei Ziele. Die Bomben dienten einerseits dazu den Bodycount hochzu- und die Leute ihnen vor die Flinte zu treiben (was Gott sei Dank nicht gelang). Der "eigentliche Spaß" war für sie dann eher das Abknallen.
     
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  17. Terranigma

    Terranigma
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    Ich hatte in der Schule auch über längere Zeit unschöne Mobbingerfahrungen gemacht, wie wohl auch viele andere Kinder und Jugendliche. An manchen Tagen dachte ich mir auch, dass ich meinen Mitschülern gerne mal eine Kugel ins Gesicht jagen würde. Tat ich nicht, wir besaßen Zuhause auch keine Schusswaffe.

    Meine Behauptung ist da nur: "Wenn Jugendliche in emotionalen Krisensituationen einen unproblematischen Zugang zu Schusswaffen haben, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie diese auch nutzen signifikant höher, als wenn Jugendliche keinen Zugang dazu haben." Eben weil eine Tat nicht nur vom Motiv abhängig ist, sondern von der Gelegenheit. Es sind nicht unbedingt Affekthandlungen, weil dem Ganzen eine gewisse Planung vorausgeht, aber es sind Handlungen, die emotional begründet sind; nicht ideologisch oder politisch, wie etwa ein Terroranschlag.

    In diesem Sinne würde ich sagen, schaffen Gelegenheiten auch Täter. Letzten Monat wurde in Lünen doch ein Schüler durch einen Messerangriff eines Mitschülers getötet; auch hier wäre zu fragen, wie diese Situation eskaliert wäre, hätte der Vater des Täters eine Schusswaffe rumliegen gehabt. Womöglich hätte der Junge trotzdem das Messer genommen und nur einen Mitschüler erstochen - womöglich hätte er aber auch die Pistole oder das Gewehr genommen, und da wäre es wohl nicht bei einem Opfer geblieben.
     
  18. JFK

    JFK
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    Meinetwegen können wir über Flammenwerfer reden, wenn die ersten fünf oder zehn Amokläufe damit verübt wurden und hocheffiziente Flammenwerfer Teil der amerikanischen Kultur und Haushalte sind. Bis dahin ist das irgendwie ein bisschen Whataboutism.
     
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  19. Spawn Total Overdose

    Spawn
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    Die Frage ist provokant, aber hättest du die Möglichkeit gehabt, hättest du darüber vielleicht mal nachgedacht?
     
  20. Sir Gallahan The one who knocks

    Sir Gallahan
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    Meinst du mich?
     
  21. Terranigma

    Terranigma
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    Genau das ist mein Punkt: Wer weiß das schon. Womöglich.
     
  22. Shavo Odadjian Gonorrhea Gorgonzola

    Shavo Odadjian
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    Es gibt einen Haufen Statistiken.

    http://www.latimes.com/opinion/opinion-la/la-ol-guns-self-defense-charleston-20150619-story.html
    http://www.vpc.org/revealing-the-impacts-of-gun-violence/self-defense-gun-use/

    Zu 99,9% wird eine Waffe gestohlen, bevor man mit ihr in eine Situation kommt, in der man gerechtfertigt jemanden erschießen würde.

    Es gibt zwar rund 67.000 verhinderte Verbrechen durch Anwesenheit von Schusswaffen, also Einbrüche, Raubüberfälle, körperliche Angriffe, alles. Dabei kommen dann rund 250 "gerechtfertigt" um.
    Aber das sind auf 1,3 Mio. Fälle von Kapitalverbrechen (da sind Einbrüche und der ganze harmlose Kram gar nicht drin) bei einer so enormen Schusswaffenverbreitung ja nicht gerade beeindruckende Zahlen.

    Auch nicht, wenn man dann noch an die 230.000 jedes Jahr gestohlen Waffen denkt, davon rund 170.000 bei Einbrüchen. Ich mein, pro verhindertem Verbrechen mit einer Waffe werden 3 Waffen im Rahmen eines Verbrechens gestohlen.
    Das spricht schon eine eindeutige Sprache.

    _____

    Am besten kennen sich mit Risiken doch Versicherer aus... ich kenne z.B. vergünstigte Hausrats-Tarife, weil man eine Diebstahl-/Einbruchsicherung installiert hat.
    Vielleicht sollte man einfach mal da fragen, warum Waffenbesitzer keinen Rabatt auf die Hausrat bekommen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 27. Februar 2018
  23. Silent Hunter Bambis Alptraum

    Silent Hunter
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    Einer ist zu wenig?
     
  24. JFK

    JFK
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    Ein einziger, der vor einem halben Jahrhundert passierte, ist als Argument zu wenig, ja.
     
  25. Faulpelz II

    Faulpelz II
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    Wüsste nicht, dass hier sonst jemand die Bewohner eines ganzen Kontinents als unmännliche Schwächlinge (aka Untermenschen) bezeichnet hätte.

    Ach ich vergaß, das Ganze war ja nur eine Theorie deinerseits. Basierend auf Beobachtungen, die auf ausführlichem Medienkonsum (lass mich raten, FOX News?) beruhen.

    Mach dir nicht die Mühe zu antworten, da gibt's jetzt nichts mehr zu beschönigen oder zu besprechen, du landest bei mir auf ignore.
     
  26. Thandor

    Thandor
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    Das kann einfach keiner ernst nehmen. Der hat sich als junger Kerl mit angeblich kaputten Füßen vor Vietnam gedrückt - wie hier ja schon jemand schrieb. Später konnte man diese “Behinderung“ dann nicht mehr finden.

    Und so jemand soll freiwillig und unbewaffnet in einen Amoklauf stürmen? Das Trump eigentlich ein kühner mutiger Held ist, aber Vietnam nun damals rein aus politischen Gründen verweigert hatte weil er diesen konkreten Krieg nach langem Nachdenken aus tiefer innerster Überzeugung für ungerecht/sinnlos hielt - was mE an sich sehr ehrenwert wäre - sorry, glaube ich irgenwie auch nicht.
     
  27. cpt.ahoi Reserve hat Ruh

    cpt.ahoi
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    Warum wird dann seitenweise das good guy deathmatch als Argument herangezogen? Was ja so noch nicht einmal passiert ist.
     
  28. cpt.ahoi Reserve hat Ruh

    cpt.ahoi
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  29. Silent Hunter Bambis Alptraum

    Silent Hunter
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    Warum, in einem Land, in dem sich die Einbrecher die Dinger auch kaufen könnten? Stahlschränke halten nur Leute mit höchstens mäßiger krimineller Energie ab; alle anderen knacken entweder den Schrank oder seinen Besitzer.

    Nach der Statistik sollte man also mindestens vier Waffen im Haus haben, möglichst gut verteilt, damit man eine noch übrig hat, um sich gegen die Einbrecher zu wehren.
     
  30. Pain553

    Pain553
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    Wenn ich mir so manche Videos aus amerikanischen Klassenzimmern anschaue, ist es doch auch nur eine Frage der Zeit bis der erste Lehrer einen Schüler erschießt. Die Gedankenspirale die bei manchen Waffennarren da abläuft ist doch nicht mehr nachzuvollziehen. In zwei, drei Jahren heißt es dann die Schüler selbst brauchen Waffen... Dann schließt sich wenigstens der Kreis. :uff:
     
  31. JFK

    JFK
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    Das kann kein Hindernis sein - man hat ja auch noch nie in einem verwinkelten Gebäude 50 Zivilisten mit Waffen ausgestattet und ausprobiert, was sich im Falle eines echten Amoklaufes für Dynamiken zwischen Amokläufer (ohne Ich-bin-ein-Amokläufer!-Schild), Zivilisten, unbewaffneten Schülern und Polizisten entwickeln. Irgendwo muss man halt immer anfangen, zu abstrahieren.

    Wir wissen, dass Flammenwerfer bis auf eine einzige Ausnahme vor 54 Jahren nicht für Amokläufe genutzt werden, halten sie aber trotzdem für gefährlich genug, sie in Deutschland als Kriegswaffe zu betiteln und faktisch zu verbieten. Wir sagen also: da ist ein Instrument, dessen einziger Sinn Vernichtung ist, und das so viel Schaden anrichten könnte, dass es im Alltag einer Gesellschaft und in den Händen von Zivilisten nichts zu suchen hat. Ist meines Erachtens ein guter Ansatz.
     
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  32. itistoolate Sarkasmus!

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    Der Punkt ist doch einfach, das Kinderleben nicht so viel Wert sind, wie der freie Waffenbesitz.
     
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  33. Vilden

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    Mein RIG:
    CPU:
    Intel i5-6600k + Noctuah NH-U14S
    Grafikkarte:
    AORUS GeForce GTX 1080 Ti Xtreme Edition 11G
    Motherboard:
    Gigabyte Z170X-UD3
    RAM:
    2x 8GB G.Skill Aegis K2 DDR4
    Gehäuse:
    Fractal Design R5
    Maus und Tastatur:
    Logitech G910 + Roccat Kone Pure
    Betriebssystem:
    Windows 10
    Monitor:
    Acer XB280HK 4K
    Waffen belasten auch das Sozialsystem weniger. Hat schon alles Vorteile.
     
  34. endlaster ist Abfall

    endlaster
    Registriert seit:
    17. Oktober 2011
    Beiträge:
    15.617
    Angesichts der Tatsache, dass Schusswaffen bei dem Großteil der Amokläufe an US-Schule benutzt werden, finde ich den Verweis auf mögliche Reserveursachen unzulässig.

    Sie bieten ja offensichtlich einen besonderen Vorteil, der im übrigen sogar dazu führt, dass selbst in Deutschland ein nicht unerheblicher Anteil der Amokläufe mit Schusswaffen stattfindet. Ich persönlich würde ja die besondere Machtposition und die Coolness vermuten. Daran ist sicherlich auch diese Waffenkultur nicht gänzlich unschuldig.
     
  35. abelian grape Normalteiler

    abelian grape
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    26. Mai 2001
    Beiträge:
    27.658
    Um hier noch etwas zu ergänzen, weil ich Obiges mittlerweile für nicht ganz korrekt halte: Verschiedene Attentate haben verschiedene Entstehungsgeschichten. Gerade bei den School Shootings gibt es in meinen Augen eine Art Reifeprozess; da gibt es kein "Projekt: School Shooting", zu dem sich die Person an einem bestimmten Zeitpunkt X rational entschließt, um dann die effizientesten Mittel und Möglichkeiten zu evaluieren. Vielmehr gibt es vermutlich erst Fantasien, welche dann nach und nach konkreter werden. Dieser Prozess wird in meinen Augen kanonisch durch die Verfügbarkeit von geeigneten und wirkmächtigen Werkzeugen unterstützt. Eine Axt unterstützt diesen Prozess in meinen Augen nicht so gut, wie ein halbautomatische Feuerwaffe, da sie in ihrer Symbolik (siehe endmaster) da bei Weitem nicht heranreicht. Insofern glaube ich schon, dass eine hohe Verfügbarkeit von Schusswaffen für einen großen Teil der Attentate an Schulen in den USA notwendig ist. Denn es gäbe ja durchaus ähnlich verfügbare Alternativen, welche aber nicht genutzt werden.
     
  36. JFK

    JFK
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    18.416
    Das coole Image von schnellen, leistungsfähigen Schusswaffen halte ich auch für ein massives, ur-amerikanisches Problem. Das hat ja auch nichts mehr mit dem 2nd Amendment zu tun, sondern mit einer gewaltigen Industrie, die ganz gezielt gewisse Triebe anspricht. Da gibt's Anzeigen, die den Besitz eines AR-15 offen mit Männlichkeit gleichsetzen. Das darf, muss und wird man diskutieren.
     
  37. cpt.ahoi Reserve hat Ruh

    cpt.ahoi
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    1.566
    Das hat nichts mehr mit dem 2nd Amendment zu tun? Inwiefern? "Schnelle, leistungsfähige" Waffen gibt es seit hunderten Jahren, noch bevor das 2nd Amendment geschrieben wurde. Das ist kein Novum ,welches durch das AR15, welches 1957 konstruiert wurde, entstanden ist.
    Hast du einen Link zu der Anzeige?
     
  38. Shavo Odadjian Gonorrhea Gorgonzola

    Shavo Odadjian
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    13.547
    Wenn du meinst. Das senkt dann aber die 0,2% verhinderten Einbrüche und 1% verhinderter Gewalttaten noch ein wenig ab, bei den ~65000 verhinderten Verbrechen haben die Opfer ihre Knarre sicher in den wenigsten Fällen aus 'nem Safe holen müssen.
    Zumal die NRA solche Auflagen ja ebenso bekämpfen würde. Ich mein, die reden davon Lehrer direkt zu bewaffnen und sicher nicht davon, dass im Lehrerzimmer ein gesicherter Waffensafe stehen soll.
    Vermutlich würde pro Situation in der ein bewaffneter Lehrer eine Gewalttat verhindern kann, min. einem anderem Lehrer seine Waffe geklaut.
     
  39. JFK

    JFK
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    10. Juni 2002
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    18.416
    Habe ich, und hier weil's so schön ist der Text der Anzeige mal direkt. Neben einem Bild des AR-15, das unter anderem in den Amokläufen von Newtown, Aurora, Sutherland Springs, San Bernardino, Las Vegas und Parkland benutzt wurde.

    CONSIDER YOUR MAN CARD REISSUED

    What's a man card?

    In a world of rapidly depleting testosterone, the Bushmaster man card declares and confirms that you are a Man's Man, the last of a dying breed, with all the rights and privileges duly afforded. You carry it in your wallet, ready to show at a moment's notice, instantly ending the discussion for any who would doubt you.

    Da geht es letztlich nur noch um die Geilheit der Waffe. Um die Position eines Mannes in einer Welt, die ihn klein und impotent machen will - oder halt die Position eines Schülers in einer Umgebung, die ihn ausgestoßen hat. Die Instinkte, die da angesprochen werden, decken sich perfekt mit den wutgesteuerten Machtphantasien der Amokläufer.
     
    itistoolate und Superdomi gefällt das.
  40. danmage Mastermind

    danmage
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    Star Wars Collectors Edition
    Die Frage ist eigentlich ob das 2nd Amendment in einem modernen, demokratischen Staat im 21. Jahrhundert noch zeitgemäß ist. Es stammt aus dem Jahr 1791 auch unter dem Einfluss der englischen Bill of Rights von 1689. Es ging 1791 vor allem um Milizen und militärische Bewaffnung.

    "...Im späten 18. Jahrhundert garantierte das Second Amendment den Besitz von Waffen durch Angehörige einer Miliz. Jeder männliche Bürger der Vereinigten Staaten war ein solcher Angehöriger. Da die Waffen vom einzelnen Milizsoldaten gepflegt und aufbewahrt wurden, wurde – laut der Urteilsbegründung von United States v. Miller (1939) – ein Gesetz notwendig, das dem Miliz-Angehörigen den Besitz seiner persönlichen Waffe garantiert. Der Verlust der Waffe war nämlich mit dem Ausschluss aus der Miliz verbunden, was in der Folge zu einem Prestigeverlust des Soldaten führte. Außerdem bestand die gesamte amerikanische Armee zu jener Zeit ausschließlich aus Milizionären. Die Bewaffnung der Streitkräfte sollte so sichergestellt werden...."
    https://de.wikipedia.org/wiki/2._Zusatzartikel_zur_Verfassung_der_Vereinigten_Staaten

    Da die USA inzwischen tragfähige und effektive militärische Organisationen hat wie die Nationalgarde und die US-Armee, sind die Gründe für die Bewaffnung von Milizen eigentlich obsolet.

    Es gibt die Möglichkeit Waffenbesitz auf Bundesebene klar zu regulieren und einzuschränken und das 2. Amendment dadurch auszuhebeln. Allerdings ist das noch juristisch umstritten und immer wieder eine Interpretationsfrage.



     
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