Deutschland - Politik- und Wahlsammelthread (alter Thread)

Schwarz-Weiß-Denken?

Dafür kann man aber auch die Medien verantwortlich machen, die haben ja offenbar dieses System so "etabliert". Entweder man ist Merkel-like bzw. normal und wird von den Medien quasi akzeptiert oder man ist populistisch und wird dementsprechend (als schlecht) gebrandmarkt. Grautöne scheint es irgendwie nicht mehr so wirklich zu geben. Könnte auch daran liegen, dass Populismus durch die AfD und die anderen europäischen Konsorten einen zu negativen Anstrich bekommen hat, sodass sich kaum noch einer traut aus dem System auszubrechen. Die CSU macht das hin und wieder, aber dann leider mit AfD-Themen und unter dem Deckmantel der CDU.

edit:
Vor allem während der Jamaika-Verhandlungen konnte man sehr gut sehen, wie die einzelnen Parteien Spielball der Medien waren und nur darauf bedacht gewesen sind, möglichst gut dazustehen:
Info gelangt nach draußen > Eilmeldungen/Nachrichten > Anpassung der Parteien > repeat

 

Naja, was heißt in dem Zusamenhang unfähig. Wenn du etwas von mir willst und ich bin dagegen und bleibe bei meinem "Nein" liegt das ja nun nicht daran, das du unfähig bist...

 

DIe Frage ist halt immer, ob genug Inhalte umgesetzt werden können, um das Profil nicht immer weiter zu verwässern. Das war schon in der letzten GroKo nicht der Fall wie wir wissen, obwohl grundsätzlich Themen umgesetzt wurden (ob man mit Details zufrieden ist, steht noch auf einem anderen Blatt). Und wenn man dann weiß, das bis heute Zusagen der CDU/CSU aus der 1. GroKo unter Merkel nicht umgesetzt wurden. Dazu beantwortet der Vertrag wichtige zukunftsweisende Fragen nicht oder verschiebt sie soweit in die Zukunft, das es lächerlich ist. Dazu kommen die ganzen Arbeitsgruppen, die man vereinbart hat, weil man sich eben nicht einig ist, und was man damit schön übertünchen will. DIe Rentenproblematik wird weiterhin nicht angegangen, es wird wieder ein wenig rumgeflickt. Kinderarmut und Altersarmut werden weiterhin nicht struktiriert angegangen, auch hier gibt es hier und da ein Pflaster und fertig. Das ist alles zu wenig. Auf meine persönliche Situation bezogen würde mir der VErtrag reichen, er bringt mir ein paar hundert Euro Entlastung im Jahr, wäre nett die zu haben. Aber gesamtgesellschaftlich ist mir das zu wenig.

Es geht auch nicht um eine Radikalisierung der SPD. Wenn der Wähler das wollte, würden die Linken von der SPD-Krise profitieren, tun sie aber nicht.

 

Es zwingt niemand die SPD anzunehmen. Werden ihr zwar inhaltliche Themen zugestanden, die Grundsätze als solche aber nur unzureichend bedient, ist es wahrscheinlich weitsichtiger auf die inhaltlichen Zugeständnisse zu verzichten und sich den eigenen Grundsätzen zu verpflichten. So wie jetzt läuft man halt mit wehenden Fahnen Richtung Abgrund.

 

Man müsste es wie die Linken tun: mit maximalen Forderungen in eine Verhandlung einsteigen. Logisch, dass man bei Koalitionsgesprächen Kompromisse finden muss, aber eine Partei, die bereits im Vorfeld einer Verhandlung auf ihre Ideale scheißt und zugunsten eines Bündnisses Kompromisse mit sich selbst beschließt, ist am Ende der Verlierer der Verhandlung und verkauft sich unter seinem Wert.

Merkel wollte/will weder Neuwahlen noch eine Minderheitsregierung mit Partei XY. Die SPD hatte also einen massiven Verhandlungsvorteil - ich verstehe nicht, wie man sich die Chance entgehen lassen konnte.

 

An dem Satz ist viel dran.

Aber wenn eine Führungskraft nun mal nach vielen Jahren der Leitung unter offensichtlich akutem Burn Out leidet, teilweise erratische Entscheidungen trifft, teilweise auch widersprüchliche oder gar keine Entscheidungen mehr trifft, immer wieder umkippt und teilweise bereits ungepflegt oder verspätet zur Arbeit kommt, dann kann die Lösung doch nicht sein, ihn nicht aus der Verantwortung zu entlassen. Er muss endlich zur Kur und in Behandlung.

 

Ich kann den Satz "man sehnt sich nach Verantwortungslosigkeit" nicht einmal im Ansatz mittragen. Warum stellt nicht auch das Ablehnen einer Koalition die Übernahme von Verantwortung (gegenüber Deutschland als auch der Partei) dar?

 

Eschede!

 

Ich glaube die Leute, die der Partei Verantwortungslosigkeit vorwerfen, sind die gleichen, die es für nicht demokratisch halten, wenn die Basis einer Partei über eine Koalition bzw. die Zukunft der Partei abstimmt.

 

Wuff, wuff

 

Wenn man's genau nimmt, müssen Tiere auch mit den Konsequenzen von Regierungen leben, können aber selbst nicht mitbestimmen - von daher: mein Gott.

Mal im Ernst - es war eine dämliche Bildaktion, die aufgezeigt hat, dass die Aufnahme von Mitgliedern bei der SPD Fehler aufweist. Man hätte das auch so einfach der Partei mitteilen können, um zu sehen, ob die Partei darauf reagiert, aber nein, man lässt den Fehler so stehen, schleust einen Hund in die Partei ein und schlachtet die Story dann hinterher medial aus Profilgier aus und gibt der AfD (siehe Facebook) Gratis-Content.

 

Und allen anderen Parteien und allen Stireshows. Warum erwähnst du wieder nur die AfD? Immer dreht sich alles um die AfD und wird darauf hin abgeklopft, wie es der AfD nutzt.

 

Weil die AfD als einzige vom Absturz der SPD zu profitieren scheint. Und nur mal am Rande: keine andere Partei schlachtet so einen Mist auf diese Art und Weise aus.

Den Rest meines Posts ignorierst du?

 

Ne den hab ich auch gelesen.

 

Ist nur witzig, ich kritisiere die Bild und du hängst dich nur daran auf, dass ich die AfD erwähne.

 

Sehnen nach Verantwortungslosigkeit != Partei handelt verantwortungslos

 

Möchtest du dafür gelobt werden oder wie?

 

Nein, mich wundert halt, wieso du ausgerechnet diese Randbemerkung kommentierst.

 

Weils mir halt immer wieder etwas sauer aufstößt, wenn jegliches Handeln nur noch am Maßstab „Nutzen für die AfD“ gemessen wird, auch wenn’s nichts mit dieser Partei zu tun hat.

„Schleusen wir einen Hund als SPD-Mitglied ein?“
„Moment, wie sehr könnte das der AfD nutzen?“

„Vergleichen wir japanische Autos in einem großen Vergleichstest mit deutschen Autos?“
“Moment, wie sehr könnte das der AfD nutzen?“

...

 

Japp, das würde ich ebenso sehen. Die SPD muss nun auch langfristig denken und das heißt in dem Fall auch an sich selbst. Es gibt mit der AfD eine direkte Konkurrenz von rechts, gegen die sich die SPD auch festigen muss und das gelingt in meinen Augen nur durch eine scharfe Opposition. Verschwimmt die SPD hingegen in der Regierungsarbeit wieder mit der Union, dann ist es nicht unrealistisch, dass sie in immer mehr Wahlen hinter die AfD zurückfallen wird und das halte ich persönlich für nicht wünschenswert. Diejenigen, die der SPD den Wunsch nach Verantwortungslosigkeit unterstellen, sehen das kurzfristiger und vergleichen nur 4 Jahre Oppositions- mit 4 Jahren Regierungsarbeit. Und da unterscheiden sich die Verantwortungen schon - Oppositionsarbeit ist auf eine gewisse Art einfacher. Aber das ist für mich auch ein Grund, warum man der AfD nicht die Führung der Opposition überlassen sollte.

Insofern: Die SPD muss nun neue Konzepte für die Sozialdemokratie entwickeln. Arbeit und Gesellschaft haben sich nunmal verändert und verändern sich immer mehr, aber die Politik reagiert darauf mit der Geschwindigkeit von kontinentalen Platten. Die SPD muss also auch neue Visionen von Arbeitswelten und Gesellschaft entwickeln und das geht am Besten in der Opposition, wenn man keine Kompromissfesseln spürt. In einer GroKo muss man immer auch die geschlossenen Kompromisse mittragen und kann sich kaum glaubhaft stark gegen diese stellen - das war ja auch immer ein Grund, warum die Kanzlerduelle zwischen GroKo-Partnern so überaus spannend waren.

 

Ruhig....denk doch mal über die Frage vorher nach:
"Wir sind Journalisten, haben einen Fehler bei der Aufnahme von Mitgliedern einer Partei gefunden - Sollen wir unserer Verantwortung gerecht werden und teilen es der Partei mit? Moment...wir wollen Geld verdienen. Scheiß auf Verantwortung, schleust einen Hund ein."

 

Na also, klappt auch ohne die AfD zu erwähnen.

 

Das sollte so aus dem Post oben auch schon klar geworden sein.

Man sollte aber immer im Hinterkopf behalten, dass die AfD solche Machenschaften für sich nutzt. Das *gehört quasi auch zur journalistischen Verantwortung - Konsequenzen seiner Arbeit im Blick haben und nicht nur auf Klicks, Reichweite und verkaufte Zeitungen schielen.

*edit:
bzw. sollte mMn dazu gehören

 

Und glaubst du wirklich das die Konzepte die man nur in der Opposition ohne Verantwortung entwickeln konnten dann auch umgesetzt werden können falls die SPD wieder in der Regierung landet? Oder muss dann nicht wieder zurück gerudert werden da solche Konzepte komplett unrealistisch sind und sich nur gut anhören?

 

Grade das sollte man nicht immer im Hinterkopf haben. So entsteht auch Selbstzensur. Journalisten machen ihre Arbeit, Satiriker machen ihre Arbeit, wenn’s irgendwer ausschlachten will: Egal. Man kann doch sein Handeln nicht immer an der AfD fest machen.


Zum Thema SPD-Hund: Sehe ich grundsätzlich weniger dramatisch. Andere Parteien rufen meist auch nur an und reden kurz mit Neumitgliedern. Da erkennt man vielleicht nicht, ob der Mann am anderen Ende der Leitung vor zwei Wochen schon mal mit dem Namen seiner Katze und vor einer Woche mit dem seines Hundes eingetreten ist.

Würde in anderen Parteien also sicher auch klappen. Falls so ein Telefonat gefehlt hat, war die Hürde natürlich geringer.

In der Regel ist das ja egal, Herrchen überweist dann halt drei Mitgliedsbeiträge und wenn er zu einem Parteitag geht, hat er trotzdem nur eine Stimmkarte.

Wenn’s aber, und das ist jetzt hier die Besonderheit, eine Briefwahl ist, kann natürlich keiner kontrollieren ob auch für den Hund oder die längst tote SPD-Oma mit ausgefüllt wird.

Der Impact aufs Erhebnis dürfte jedoch vernachlässigbar sein. Wer zahlt schon gern extra Mitgliedsbeitrag für ein Haustier ohne Stimmrecht?

 

Das werden wir dann sehen. Nur ohne Konzepte und Visionen überhaupt populär zu entwickeln, kann man auch keine großen Schritte gehen. Dann ist Politik eben Verwaltung und das ist etwas, was die CDU unter Merkel so meisterhaft versteht, dass das nicht auch noch die SPD machen muss. Man muss sich doch nur ansehen, wie die SPD von den populären politischen Entscheidungen der jüngeren Vergangenheit profitiert: Agenda 2010 war ein gravierender Einschnitt, der negativ auf die SPD und positiv auf die CDU zurückfällt, was völlig absurd ist. Auch vom Mindestlohn konnte die SPD überhaupt nicht profitieren. Ich sehe da keine Chance, wie man sich mit unpopulären Forderungen und Entwicklungen irgendwie profilieren könnte. Lieber starke Visionen bilden und dann Kompromisse eingehen, als gar kleine Visionen, welche man dann eh noch mit Kompromissen verwässert.

 

Legal vs SpeedKill08. Oder Blome vs. Augstein im GSPB.

 

Ich will nicht Blome sein

 

Würden alle Journalisten ihre Arbeit gescheit tun, würde man sich die Frage wegen der AfD gar nicht erst stellen.

 

Achja stimmt, Enschede wurd gesprengt

 

Zu dem Thema Hund: https://www.dwdl.de/nachrichten/65671/spd_wendet_sich_wegen_bildbericht_an_presserat/

Kurz: Wer für seinen Hund abstimmt und eine eidesstattliche Erklärung unterschreibt, macht sich strafbar. Dass die Bild das unterschlägt, ist entweder grob irreführend oder grob fahrlässig.

 

Naja, möglich zwei mal ab zu stimmen wäre es dennoch. Niemand überprüft hunderttausende Unterschriften.

Die Hürde sowas zu versuchen, ist aber natürlich dann sehr viel größer.

 

Apropros Bild und Lügen

http://www.titanic-magazin.de/news/miomiogate-juri-kuehnert-bild-und-titanic-9482/

Tollen "Cybersecurityprofessor" haben die, war sicher der Lügen Julian selbst

 

Ja, die Möglichkeit gibt es, aber die gibt es auch theoretisch bei der BTW - es kommt halt immer auf die kriminelle Energie an. Man kann natürlich darüber diskutieren, ob die Hürden hier noch höher sein sollten, aber das erscheint mir nicht wirklich notwendig.

Das Weglassen dieser Information ist aber entweder auf schlechte Recherche zurückzuführen oder auf bösen Willen.

Sehr gut. Zutrauen würde ich der Titanic das allemal. Und der Bild unter der Führung von Julian Reichelt sowieso - der Typ ist für mich einfach nur ein ekelhafter, bösartiger Widerling.

 

Ist die Bild, also letzteres

Die machen wo die nur können Werbung für die AfD, und gelten entsprechend für die AfD (und andere Neonazis) als Primärquelle

 

Wie Bild-Redakteur Piatov erst vorgestern noch mit Computerexperten "neue Erkenntnisse in der Email-Affäre um Juso-Chef Kevin Kühnert" aufzudecken versuchte.

https://www.bild.de/politik/inland/spd/neue-erkenntnisse-kuehnert-mails-54866088.bild.html#fromWall

Oder der leitende Redakteur auf Twitter:
https://twitter.com/Lokoschat/status/964274200839155715

 

Vor allem ist es keine "Intrige" gegen die SPD, sondern gegen die Bild, und die Fälschung ist so extrem plump, dass kann ein 12 jähriger.

Ich glaub die Titanic war dann selbst überrascht das Bild drauf reingefallen ist

 

Dass die Parteispitze anwaltlich nur gegen diese lächerliche “Hunde dürfen abstimmen”-Geschichte vorgeht, aber nicht dagegen, dass die größte Tageszeitung Europas auf der Titelseite Fake-News über ihren JuSo-Vorsitzenden verbreitet, spricht übrigens Bände. Da werden tausende Euro für einen Star-Anwalt bezahlt (das Geld der Mitglieder), obwohl der Presserat ein zahnloser Tiger ist, aber auf die Idee die BILD wegen Verleumdung, übler Nachrede und Hochverrat wegen der erfundenen Titelgeschichte über den Einsatz von russischen Bots durch Kevin Kühnert anzuklagen kommt da niemand? Mit so einer Parteispitze gibt es für die SPD keine Zukunft.

https://www.derwesten.de/politik/ei...-geht-gegen-bild-bericht-vor-id213503821.html

 

"Wir möchten uns trotzdem gegen den Vorwurf der Jusos verwehren, es handle sich um eine 'plumpe Fälschung'. Das ist unverschämt. Da stecken mindestens drei Stunden Arbeit drin"