Dunkirk - neuer Film von Christopher Nolan

Dieses Thema im Forum "Medienforum" wurde erstellt von Dobson, 12. Dezember 2016.

  1. |Kirby|

    |Kirby|
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    ...Echt? Also ich bin da ja mindestens skeptisch.
     
  2. Von Villeneuve mochte ich bisher alles - mal mehr, mal weniger - und Deakins als CP ist grandios. Der Cast sieht auch gut aus.

    Was mir das Genick brechen könnte ist, dass ich keinen Trailer geschaut habe, in den Film also blind reingehen werde. Wobei ich den Film wahrscheinlich sowieso nicht im Kino sehen werde, als ob der hier im O-Ton läuft ...

    Meine Erwartungshaltung ist aber sowieso - obwohl ich echt Lust darauf habe: Wird es was, dann super, da es zu wenig gute Sci-Fi gibt, wird es nichts, auch nicht so schlimm, denn eine Fortsetzung zu Blade Runner hat es eh nicht gebraucht.
     
  3. |Kirby|

    |Kirby|
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    Gut, dem würde ich auch zustimmen, aber ich halte Option zwei halt für wahrscheinlicher. Villeneuve stehe ich allerdings komplett neutral gegenüber, von dem hab ich noch keinen Film gesehen...
     
  4. KingLamer

    KingLamer
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    Valerian, War for the Planet of the Apes sind auch schon auf unserer kinoliste.
    Blade Runner ist einer meiner "Herofilme". ich bin hinundher gerissen, ob ich den neuen sehen soll. ich finde ein remake absolut überflüssig, aber ich bin auch neugierig wie schlecht es ist. :ugly:

    dann kann ich nur Peaky Blinders empfehlen.
    die beiden sind für mich auch ein grund, ins kino zu gehen. ich mag englische schauspieler und diese beiden ganz besonders.
     
  5. Das macht halt einen großen Unterschied.

    Villeneuve ist meiner Meinung nach ein Meister im Spannungsaufbau und in visueller sowie akustischer Arbeit. Dahingehend habe ich überhaupt keine Bedenken, der Tenor zu den Trailern ist ja auch, dass sie richtig gut aussehen.

    Ob dann alles gut ineinandergreift, wie die Charaktere sind und die Handlung, steht in den Sternen. Seine letzten Filme haben da auch nicht enttäuscht, auch wenn seine Twists gefühlt nie funktionieren.

    Ich bin einfach mal neutral und freue mich allgemein auf einen hoffentlich guten Sci-Fi Film. Das Erbe könnte natürlich kaum größer sein.

    Pro: Wenn Blade Runner gut ist, kann man sich noch mehr auf Dune freuen.
     
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  6. Dobson

    Dobson
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    Ja, weil der Film eben KEIN klassischer Kriegsfilm mit viel Drama + Gore ist, sondern ein Suspense-Thriller. Nolan versucht im Genre etwas neues und konzentriert sich weniger auf den Horror des Krieges, sondern vielmehr auf den Terror. Er verzichtet größtenteils auf Hintergrundgeschichten für die Charaktere und wirft den Zuschauer mitten rein. Von der ersten bis zur letzten Minute lässt der Film niemals an Geschwindigkeit und Spannung nach, was auch durch die besondere Erzählweise unterstützt wird: 3 Handlungsstränge (Land, Wasser, Luft) werden quasi parallel erzählt, aber ich will hier nicht zu viel spoilern. Um die Spannung bis zum Ende aufrecht zu erhalten, darf der Film nur nicht so lang sein, sonst wird es ermüdend. Laut den Kritiken ist die Länge perfekt, Nolan hat sich durch den Verzicht auf zu viel Exposition etc. praktisch neu erfunden, vielleicht den besten Film seiner Karriere abgeliefert und auch einen der besten Filme des Jahres.

    Siehe oben; anscheinend hat Nolan eben gerade das geschafft, einen Kriegsfilm zu machen, den es so noch nicht gegeben hat. Auch Pathos soll erfreulicherweise sehr kurz kommen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 20. Juli 2017
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  7. Elbow of Melninec

    Elbow of Melninec
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    Natürlich schon längst gesehen. :yes: :ugly:
     
  8. Mich interessiert der Film schon deswegen, dass Dunkirk wohl endlich mal ein Nolan Film ohne Twist sein wird. Seine bisherigen Filmen waren immer, ob nun nur gewollt oder auch gekonnt, schlau und hatten große Wendungen. Mal erfrischend, etwas anderes von ihm zu sehen.
     
  9. Terranigma

    Terranigma
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    Ich verbleibe skeptisch. Ich tue mir grundsätzlich schwer damit wenn in s.g. Kriegsfilmen der Krieg ausschließlich aus der Perspektive von Soldaten dargestellt wird. Am Ende läuft's i.d.R. doch eben darauf hinaus, dass man Sympathie mit denen empfindet, deren Leid man sieht, eben die Kamera auf sie gerichtet ist - i.d.R. die Aliierten - und über dieses Vehikel die andere Seite indirekt als Antagonisten darstellt werden. Ich mag es nicht, wie Filme mich bei derartigen Themen zur einseitigen Parteinahme agitieren wollen. Es kann gut sein, dass Dunkirk in der Wahl seiner Mittel gänzlich anders funktioniert, aber am Ende erwarte ich nicht mehr als einen besseren Saving Private Ryan - und dafür habe ich nicht die Nerven. In Videospielen funktioniert platte Unterhaltung für mich gut, aber mit Kriegs- bzw. Militärfilmen werde ich einfach nicht warm.

    Sollte ich falsch liegen, werde ich es in ein paar Monaten erfahren. ;)
     
  10. Der Post lässt mich an unsere Silence Diskussion denken. :D
     
  11. Terranigma

    Terranigma
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    Stimmt, jetzt wo du's sagst. Ich will in Filmen genauso wenig mit Soldaten wie mit missionierenden Christen irgendwelche Sympathie empfinden sollen - das ist, als würden die Filme mit einer Nadel an meiner Filterbubble kratzen. Pfui! :Poeh:
     
  12. Nobody606 Ist ein Niemand

    Nobody606
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    Kann Terra da gut verstehen. So sehr ich z.B. Saving Private Ryan auch mag, geht mir dieser US-Amerikaner-Pathos auf den Senkel, den man in fast jedem Film dieser Art sieht, weil man halt keine "Bösen" zeigen will. In Büchern ist das ok, aber bei Filmen und Videospielen - der visuellen Ebene - hört der "Spaß" irgendwie auf.

    Daher sind so seltene Ausnahmen wie Band of Brothers nur umso schöner. Das Ende mit der Rede war da einfach wunderbar.
     
  13. Gibt doch gerade die GS-News, dass die Amis gar nicht erfreut sind, dass eine HBO-Serie kommen wird, die us-amerikanische Sklaverei thematisiert. :tdv:
     
  14. Nobody606 Ist ein Niemand

    Nobody606
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    Gab auch genug Amis, die Ubisoft wegen dem neuen Far Cry angegriffen haben. Langsam scheint sich der Wind ja etwas zu drehen, was eigentlich nur gut sein kann. :yes:
     
  15. Ach, das hatte ich nur noch nebenbei mitbekommen. Die sollen sich mal in die Schuhe von Arabern, Deutschen oder Russen reinversetzen. :ugly:
     
  16. Zig-Maen Bat-Buchstabennudelsuppe

    Zig-Maen
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    Zum Glück ist Nolan Brite und der Film dreht sich nicht um amerikanischen Pathos ;)

    Ich erwarte wie immer großes. Der Film wird als sein bester gehandelt und gerade die narative Struktur soll herausragend sein. Ich bin erstmal 2 Wochen im Urlaub aber ich werde mir gleich in Berlin die imax Fassung ansehen :)

    Und zu blade runner 2049:
    Das ist kein Remake und auch der Film wird fantastisch. In der aktuellen Empire gab es einen langen Artikel und einige Infos zum Plot und das wirkt extrem überzeugend. Neben Nolan und Villeneuve und vielleicht noch Cuaron wurde mir niemand sonst einfallen, der dieses Projekt umsetzen könnte...

     
  17. Trommelpeter

    Trommelpeter
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    Ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie unfassbar heiß ich auf Donnerstag bin.
    Werde aber nicht den Fehler machen und den Film während der Primetime zu sehen, sondern gehe erst ins Nachtkino.

    Habe das selbe schon bei Interstellar gemacht und konnte den Film, der ja hauptsächlich über seine Atmosphäre lebte, mit nur 10 Zuschauern schauen.
     
  18. Zettelbox

    Zettelbox
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    Zweifel noch ein wenig an Dunkirk. Habe da auch schon öfter gelesen, dass der Film seine Spannung aus dem Event selbst zieht und die Figuren daher im Hintergrund stehen, was wieder der gewissen emotionalen Unterkühlung von Nolan Figuren entsprechen würde. Weiß noch nicht, ob mir das in so einem Film reichen wird. Bin gespannt
     
  19. Terranigma

    Terranigma
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    Was funktional durchaus Sinn ergibt, wenn man gerade nicht der Heroisierung von Einzelpersonen folgen will, sondern die Soldaten vielmehr als gesichtslose, geschichtslose und anonyme Masse inszenieren will. Wenn das die Intention hinter dem Ansatz ist - und das vermute ich - dann ist das konsequent, clever-naheliegend und würde mich fast dazu bewegen, mir doch einmal einen Militärfilm im Kino zu geben.
     
  20. Zettelbox

    Zettelbox
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    Natürlich war es sicher der Plan und selbstverständlich muss man Nolan allein wegen dieser konsequenten Haltung loben, dennoch kann es eben sein, dass die Dramatik ein wenig verloren geht, wenn es an Idnetifitkationsfiguren mangelt. Kann, muss nicht, aber es ist eben meine Befürchtung, dass die "Nolan-Kühle" hier Probleme bereiten könnte
     
  21. MadCat N7 Moderator

    MadCat
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    Ich hab ihn vorhin gesehen. Der Film sitzt IMO perfekt. Die Darstellung des Terrors, dem die Soldaten ausgesetzt waren, habe ich so noch nirgendwo erlebt. Insbesondere wenn die StuKas ins Spiel kommen, wird einem wirklich anders. Das ganze kommt weitgehend ohne große Gewaltdarstellungen aus, wie man sich ja mit der Altersfreigabe schon denken kann. Die braucht's auch gar nicht, damit der Film funktioniert.

    Das ist ein fast zweistündiges Gewitter an Kriegsterror und IMO effektiver als viele andere Filme, die versuchen über möglichst viele brutale Szenen mit viel Blut, abgetrennten Gliedmaßen, Gedärm usw. ihre Botschaft zu überbringen. Das hätte nur vom eigentlichen Thema abgelenkt, wie es auch schon in einigen Interviews von Nolan gesagt wurde.
     
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  22. t-6 80plus-zertifiziert

    t-6
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    Zustimmung. Das Sounddesign ist wirklich aus einer anderen Welt. Man vergleiche nur den Anfang von Saving Private Ryan, das MG-Gewitter an Omaha Beach. Und dann die ersten paar Schüsse in Dunkirk. Letzteres wirkt deutlich eindrücklicher, da geht nicht alles in so einem Musch aus Blei, Blut & Gedärmen unter.

    Es ist etwas merkwürdig. Dafür dass der Film über hunderttausende Soldaten handelt, bleibt er in ziemlich vielen Aspekten äußerst minimalistisch.
    Da gibt es nicht dutzende Stukas am Himmel die sich mit der halben RAF überm Strand battlen. Da gibt es zwei Stukas deren Anlauf aber über eine halbe Minute hingezogen wird, und den einen Tom Hardy der es gerade noch so über den Kanal geschafft hat.

    Sehr eindrücklich.
     
  23. MadCat N7 Moderator

    MadCat
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    Der Sound ist wirklich beeindruckend, ja. Die ersten Schüsse, die Motoren der Spitfires, StuKas usw. -- braucht natürlich die entsprechende Lautstärke, um die volle Wirkung zu entfalten, aber ich habe das so noch in keinem Kriegsfilm erlebt. Eben weil nichts visuell ablenkt.
     
  24. Helli LI-LA-LAUNELÖWE Moderator

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    Warst du damals zu Ryan im Kino?
     
  25. MadCat N7 Moderator

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    Ja, rein technisch betrachtet ist das durchaus auf vergleichbarem Niveau, aber Dunkirk entfaltet einfach eine andere Wirkung -- subtiler, aber gleichzeitig eindringlicher.

    Ich weiß nicht, ob's sinnvoll ist, das überhaupt zu vergleichen. Die Filme sind zu unterschiedlich.
     
  26. Helli LI-LA-LAUNELÖWE Moderator

    Helli
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    Ich will nicht die Filme vergleichen, aber vielleicht den Sound. Ich weiß noch wie ich in James Ryan saß und mir die Geschosse nur so um die Ohren geflogen sind.

    Das habe ich so seitdem in keinem Kinofilm mehr erlebt.
     
  27. KingLamer

    KingLamer
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    ich war bei Private Ryan auch im kino. damals ist das halbe kino in der pause gegangen, es war einfach zu viel gewalt für diese zeit. und das hängt wirklich sehr am sound, der im kino einfach eindrücklich war. bei den schüssen hatte man immer den instinkt sich zu ducken.
    vom kinoerlebnis her, ist Dunkirk schon ähnlich. es ist roh und presst dich in den kinositz. und der sound spielt eine grosse rolle dabei. die flugzeugangriffe, das sinken der boote, die schüsse in den rumpf. im gegensatz zu Private Ryan ist Dunkirk aber so viel einfacher. keine story, keine hintergründe, keine sichtbaren feinde. nach den zwei stunden weiss man genau, wieso sich sowas nie wiederholen soll.
     
  28. Zettelbox

    Zettelbox
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    Habe den Film jetzt auch gesehen und bin wirklich hin und hergerissen.
    Auch technischer bzw. audiovisueller Ebene, ist der Film eine Wucht und kann sich durchaus Chancen bei dem Regie-Oscar ausrechnen. Allein dadurch erzeugt der Filme eine gewisse Sogwirkung.
    ABER: Es fehlte mir dann doch an dem letzten Quäntchen Dramatik, da die Nolan-Kühle stärkere Emotionen meiner Meinung nach kaum zuließ.

    7/10
     
  29. Trommelpeter

    Trommelpeter
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    Also, ich habe ihn am Samstag auch gesehen und bin ähnlich wie Zettelbox auch hin und her gerissen.

    Ich muss vorweg sagen, dass Interstellar und Drive mit Abstand zu meinen Lieblingsfilmen zählen. Dementsprechend war ich auf Dunkirk voller Hoffnung, Vorfreude und auch Erwartungen.
    Und diese Erwartungen wurden nur zum Teil erfüllt. Ich fand dieser Film ist einfach perfekt fürs Kino gemacht. Der Sound, die Bilder , sowas kann man nur im Kino erleben und sollte man auch erlebt haben. Aber hätte ich den Film irgendwann im Free-TV geschaut, kommt leider nur ein solider (Anti)Kriegsfilm dabei heraus.

    Ich bin nicht sonderlich gut im Texte schreiben, daher einfach eine Pro-Contra Liste

    Pro
    - Der Sound: Wenn eine Bombe einschlägt zuckt man einfach zusammen oder versinkt im Sitz, wenn die Schüsse nur so um einen herumfliegen.

    - Die Optik: Man darf hier keine Massenschlacht ala Private Ryan oder dergleichen erwarten. Die Schauplätze sind immer nur ein kleiner Ausschnitt des Gesamten, aber dafür sehr intensiv gestaltet. Gerade die Szenen im Flugzeug sind eindrucksvoll dargestellt. Man fühlt sich quasi wie im Cockpit, wenn man das Knarren des Metalls hört. Oder wie Cooper in Interstellar beim Eintritt auf den Wasserplaneten sagt "Schalte das Piepen nicht ab, ich muss den Lufwiderstand "spüren"". Und genau das hat man einfach aufgrund der Optik und des Sounds in Dunkirk gespürt.

    - Die Erzählweise: Ich möchte nicht zu viel Spoilern, aber die Erzählweise der 3. Bereiche/Protagonisten ist einfach angenehm und spannend gelöst und etwas erfrischendes im Filmbusiness.
    Durch diese Erzählweise kommen auch recht interessante Situationen zum Licht, die ich in 2 Beispielen mal nenne:
    1. Wenn der Flügelmann von Ferrier notwassert streckt er seine Hände aus dem Cockpit als würde er Ferrier noch einmal zuwinken und sagen "Hey, alles gut, kümmere dich nicht weiter um mich." Ferrier erwidert dies mit einem Winken aus seinem Cockpit. Erst wenn man die Erzählweise aus der Sicht des Wassers/Zivilisten betrachtet, erkennt man, dass der Flügelmann Probleme hatte aus seinem Cockpit zu kommen und es gar kein Winken war, sondern der verzweifelte Versuch das "Dach" des Cockpits zu öffnen.

    2. Wenn die Zivilisten den ersten Briten auf dem Meer aufgabeln, erscheint dieser als sehr verstörter und irrational denkender Mensch. In einer sehr viel später zeigenden Szene beim Abschnitt des Strandes wird diese Person hingegen als sehr rational denkende Person gezeichnet, indem er in einer stressigen Situation einen klaren Kopf behält.

    Diese Szenen sind nun kein Meisterwerk und gerade die zweite Szene ist leicht durchschaubar, aber ich fand sie im Zusammenhang mit der Erzählweise als sehr interessant und zeigte einfach wie unterschiedlich Sachverhalte aus nur einem Blickwinkel erscheinen können.

    - Der "Feind": Wenn ich mich recht entsinne wird in keinem Satz von den "Deutschen" oder der Wehrmacht gesprochen. Selbst in kurzen Einleitung zum Hintergrund von Dunkirk und der Situation der Briten/Franzosen werden die Deutschen nur als "Der Feind" beschrieben.
    Es ist einem zwar klar, dass es sich hierbei um die Deutschen handelt, aber für den Film ist es wichtig, sie so nicht zu nennen. Durch diese Neutralität und Distanz ist auch die Gefahr durch den "Feind" so distanziert und gleichzeitig so nah. Ein Torpedo schlägt wie aus dem Nichts ein. Schüsse fallen aus dem Nichts. Der Tod ist allgegenwärtig auch wenn er vor einer Sekunde noch so fern schien.
    Diese Gefahr ist im Film ein dauernder Faktor und lässt dem Zuschauer keine Sekunde los. Es könnte einfach immer etwas passieren.

    - Der Soundtrack: Ich bin nicht unbedingt ein großer Hans Zimmer Fan, da er meiner Meinung nach zu viel "Hollywood Einheitsbrei" für Filme komponiert. Aber für Filme, wo er sich Zeit (und vielleicht auch Lust) nehmen kann, komponiert er einfach einzigartige auf den Film zugeschnittene Musik. Auch wenn mir der Soundtrack für sich genommen nicht ganz so gefällt wie der von Interstellar, so untermalt er den Film perfekt.


    Contra
    - Tja, der Film ist halt einfach nur fürs Kino gemacht. Man baut 0 Emotionen zu den Charakteren auf sondern lediglich zu den Schauspielern. Die Geschichte von Tom Hardy als Ferrier hat mich nur deswegen so enorm mitgenommen, weil ich ein großer Tom Hardy Fan ist. Wenn man kein Heimkino sein Eigen nennt, kann der Film seine Stärken zuhause nicht entfalten.

    - Der Pathos: Ich hatte eigentlich gelesen, dass der Film frei von Pathos sei, aber die letzten 10 Minuten sind wirklich sehr sehr heftig.


    Gesamt
    Als Kinofilm gibt es von mir 9/10
    Als Free-TV hingegen nur eine 7/10[/spoiler]
     
  30. Helli LI-LA-LAUNELÖWE Moderator

    Helli
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    Wo ist die Verbindung zwischen Drive & Interstellar/Dunkirk?
     
  31. Trommelpeter

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    Verbindung zu Interstellar -> Nolan+Zimmer
    Verbindung zu Drive -> gibt keine. Es war lediglich eine Aufzählung meiner Lieblingsfilme.
     
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  32. Helli LI-LA-LAUNELÖWE Moderator

    Helli
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    Ersteres ist klar.
    Ok, ich dachte ich hätte was übersehen.
     
  33. MadCat N7 Moderator

    MadCat
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    Auf dem Fernseher wird Dunkirk viel von seiner Wucht verlieren -- Nolan macht nun mal Filme fürs Kino. Interstellar und insbesondere Inception sind auch primär für die große Leinwand gedacht. Die Szenen in Paris, der Schwerelosigkeit usw. im Kino zu sehen, ist einfach ein Erlebnis. Ebenso das schwarze Loch samt Gravitationslinse. Gepaart mit dem grandiosen Soundtrack, insbesondere die Orgel-Stücke, wirken im Kino eher, als würde den Film in einer Kathedrale anschauen.

    Dennoch, jeder der Dunkirk im Kino gesehen hat und ihn später daheim anschaut, wird sich daran erinnern wie heftig der Film im Kino war.
     
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  34. drudge

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    Habe ihn gestern in der Spätvorstellung angesehen und saßen mit 12 Leuten im Saal. Das hatte ich auch noch nicht.

    Kann mich meinen letzten Vorrednern nur anschließen. Es ist ein toller Film für das Kino, sofern man dem Thema etwas abgewinnen kann.
    Bildgewaltig und soundtechnisch eine Wucht. Man hatte permanent dieses Gefühl von Unbehagen und konnte sich gut in die Situation der Soldaten hineinversetzen.

    Aufgrund der vielen Vorschussslorbeeren die man überall gelesen hat, war meine Erwartung allerdings sehr hoch gesteckt und als Film ansich hat er mich nicht komplett überzeugt. Man hat es auch ganz gut an den anderen paar Männekens im Saal gemerkt. Der erste stand erst 5 Minuten nach Filmende auf und es herrschte ziemliche Stille. Die Bilder und der Sound waren so eindringlich und haben ihre Wirkung voll erzielt aber so ganz wusste auch keiner, wie er nun den gesamten Film bewerten soll.

    Das Ende war leider dann auch wieder zu sehr nach Schema F.

    Warum hat Ferrier sein Flugzeug nach der Landung in Brand gesteckt und sich gefangen nehmen lassen? Es bestand ja die Möglichkeit am Strand Notzulanden und mit den anderen auf die kleinen Boote zu gehen.


    Trotzdem klare Empfehlung von mir, ihn sich im Kino anzusehen. Es gibt und wird nicht viele Kriegsfilme dieser Art geben und damit hat der Film ein ziemliches Alleinstellungsmerkmal.
     
    Zuletzt bearbeitet: 1. August 2017
  35. Trommelpeter

    Trommelpeter
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    Habe mir darüber auch nach dem Film Gedanken gemacht und kam zu folgender Begründung:
    Er öffnete ja bereits sein Cockpit und hörte daraufhin die Jubel der tausende Soldaten am Strand. Durch eine Notlandung oder einen Fallschirmsprung wäre dieser Jubel direkt wieder verflogen und die Ernüchterung wäre gekommen. Ferrier wollte die soeben aufsteigende Moral nicht sofort wieder im Keim ersticken und entschied sich dafür, fern seiner Landsleute notzulanden.
    Desweitern wäre bei der geringen Höhe ein Fallschirmsprung viel zu riskant gewesen.
     
  36. drudge

    drudge
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    Das wäre durchaus eine Begründung, wenn auch rational nicht so ganz nachvollziehbar. Aber im Krieg wird ja nunmal nicht immer rational gehandelt und daher kann man das durchaus so akzeptieren. Ich glaube, es muss auch nicht jede Handlung genau analysiert werden. Ich hatte nur irgendwie das Gefühl, dass da mehr hinter steckt und mir da vielleicht ein Detail entgangen war. Aber danke für deinen Denkanstoß :)
     
  37. t-6 80plus-zertifiziert

    t-6
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    Rein flugtechnisch hätte ich jetzt gesagt, dass
    er mangels Motor nur einen Versuch hatte gleitend zu landen und er kontrolliert Geschwindigkeit abbauen musste, indem er den Gleitpfad eben langgezogen hat. Das gibt ihm Zeit Sink- und Vorwärtsgeschwindigkeit sauber auszubalancieren. Letzteres sorgt dann eben dafür, dass er außerhalb des Perimeters landen musste.

    edit:
    Wenn er sich also entscheidet zu landen statt auszusteigen um keine crashende Spitfire vor aller Augen zu haben, hat er eigentlich keine andere Wahl als weitab runterzukommen um die besten Chancen für eine Gleiterlandung zu haben.
     
    Zuletzt bearbeitet: 1. August 2017
    Black_arrow gefällt das.
  38. drudge

    drudge
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    Das mit dem Gleitflug war mir schon klar, aber er hätte schon noch vorher wenden können. Und selbst wenn nicht, er hat ja den Flieger direkt in Flammen gelegt und gar nicht erst versucht, zu fliehen.
     
  39. MuSu nässt sich ein

    MuSu
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    spontan würde ich sagen, dass die geringste Gefahr besteht erschossen zu werden, wenn man sich ruhig stehend und unbewaffnet bemerkbar macht. Wenn man flüchtet kann man leicht Opfer werden.

    €: irgendwie finde ich Spoiler hier unnötig. Wer guckt denn in den Thread wenn man den Film noch nicht gesehen hat?
     
    Zuletzt bearbeitet: 2. August 2017
  40. drudge

    drudge
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    Das ist wohl ein Argument.

    Bezgl. Spoiler gibt es schon so manchen der hier reinliest, um nur die Meinung zum Film zu erfahren, aber keine genauen Details lesen möchte. Bin da immer sehr vorsichtig :D
     
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