Historienthread - Ötzi, es tut uns leid!

Dieses Thema im Forum "Smalltalk" wurde erstellt von legal, 29. Dezember 2017.

  1. Terranigma

    Terranigma
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    Das sind allerdings zwei gänzlich verschiedene Millieus. Natürlich gab es in der Nachkriegszeit auch Prozesse, in denen jedoch zumeist exporniete Täter behandelt wurden, es wurden eben große Namen auf die Anklagebank gezogen. Daraus kannst du allerdings keinerlei Aussage über den Diskurs in der Zivilgesellschaft ableiten. Es macht ja einen Unterschied, ob es vereinzelte Prozesse gegen führende Nazis gab, oder ob Hans mit seinem Vater am Essenstisch über dessen Leben zwischen 1933 bis 1945 spricht. Die Aussage, dass es dieselbe Entwicklung auch ohne die 68er gegeben hätte, erscheint mir absurd. Die Behauptung kann man wohl nur dann aufmachen, wenn man ganz konkret über "die Vergangenheitsbewältigung" spricht, und damit alles und nichts meinen kann.

    Die historische Aufarbeitung; die Kriegsverbrecherprozesse; die Privatprozesse; der mediale Diskurs; der familiäre Diskurs; usw. sind alles verschiedene Aspekte von "über die NS-Vergangenheit" reden, sodass ich Aussage, man könne dass eine quasi beliebig durch das andere ersetzen, für sachlich falsch halte. Es ist ein Unterschied, ob in der Zivilgesellschaft, in den Schulen, an den Universitäten und in den Familien über die NS-Vergangenheit gesprochen wird, oder ob dies in einzelnen Prozessen vor dem Gericht geschiet. Aber Aly wirft das alles in einem Topf.

    Er sieht der Ursprung von gesellschaftlichen Veränderungen anscheinend ausschließlich auf die Parteienpolitik beschränkt, da er auch nur Politiker als "Reformatoren" aufzählt. Akteure aus der Zivilgesellschaft scheint er nicht zu beachten. Politiker können auch keine Reformen durchsetzen, die innerhalb der Zivilbevölkerung null Rückhalt haben. Das ist ein bisschen so, als würde man die SPD nun als Urheber der Gleichstellung von gleichgeschlechtlichen Beziehungen nennen, nur weil sie die Abstimmung zur Ehe-Öffnung ins Parlament brachten. Hätte es in den letzten Jahrzehnten keine Bürgerbewegung gegeben, die für dieses Thema überhaupt erst die Grundlagenarbeit erledigt, hätte die SPD mit dieser Abstimmung niemals Anerkennung in der Bevölkerung gefunden.

    Offenbar glaubt Aly jedoch, dass gesellschaftliche Veränderungen von großen Männern in polit. Ämter herbeigeführt werden. Nicht sehr liberal, von ihm. ;)
     
    Zuletzt bearbeitet: 21. Januar 2018
  2. legal Der Zufall und die Zeit Moderator

    legal
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    Er sagt aber auch, dass die familiäre Aufarbeitung sehr oberflächlich blieb.

    Da es in meiner Familie biographiebedingt keine Nazis gab, hab ich da aber keinen Vergleich. Mein Vater musste diese Themen wohl nie besprechen und meine Mutter auch nicht.
     
  3. Terranigma

    Terranigma
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    Blieb sie in der Mehrheit sicherlich auch, aber die 68er hat das Thema raus aus den bürgerlichen Gerichtssäälen, raus auf die Straße getragen. Die Aufarbeitung der NS-Vergangenheit in Rahmen von vereinzelten Gerichtsprozessen erscheint mir nicht identisch mit einer Studentenbewegung, welche dies auf der Straße zum Thema macht. Die Unmittelbarkeit ist eine ganz andere; die eine Form der Aufarbeitung ist staatlich und offiziell, die andere ist zivilgesellschaftlich und individuell. Es geht dabei nicht um besser oder schlechter, sondern darum, dass es zwei ganz verschiedene Formen von Aufarbeitung sind und es nicht sinnvoll ist, dass eine gegen das andere aufwiegen zu wollen und zu sagen, auf die zivilgesellschaftliche Aufarbeitung hätte man ebenso gut verzichten können.

    Das sind zwei ganz verschiedene Diskurse. In dem einen Diskurs redet der Staat in Form der Gerichtsbarkeit und befindet darüber, wie mit ehemaligen Nazis zu verfahren sei. Die Zivilgesellschaft ist hier aber ausgeklammert. Sie kann die Prozesse verfolgen, aber nicht mitgestalten. Der andere Diskurs ist aber ein Diskurs, der aus der Zivilgesellschaft - genauer: der Jugend - kam, wo die Jugend sich hinstellte und sagte, sie wollen auch ein Wörtchen mitreden. Mir erscheint das sehr demokratisch, unabhängig davon ob man die Forderungen, Durchführung oder Ergebnisse am Ende für gut oder schlecht erachtet.


    Vergleichbar gab ja auch nach dem Ende der Apartheid in Südafrika ja auch keine Gerichtsprozesse, sondern vielmehr öffentliche Anhörungen, in denen Täter und Opfer miteinander die Möglichkeit zum Reden erhalten haben. Aus demokratischer Perspektive erachte ich es immerzu für sinnvoll, wenn möglichst breite Bevölkerungsgruppen in einen Diskurs einbezogen werden, anstatt die Diskurshohheit nur Politikern, Anwälten, u.Ä. zu überlassen. Aber dafür plädiert Aly ja zwischen den Zeilen, indem er den Gerichtssaal und die hohe Parteienpolitik zum eigentlichen Motor historischer Aufarbeitung und gesellschaftlicher Veränderung zählt.

    • Hätte es allerdings z.B. nicht Ende der 60er eine durchgängige LGTB-Bewegung gegeben, hätte die SPD auch nie die gesellschaftliche Akzeptanz besäßen - oder den Willen dazu - im letzten Jahr eine Abstimmung zur Eheöffnung in den Bundestag zu bringen.
    • Die Grünen hätten sich als Partei gewiss nie etabliert, hätte es nicht eine jahrzehntelange zivilgesellschaftliche Umweltschutzbewegung gegeben.
    • Die heutige Pädagogik ist stark von der Reformpädagogik und antiautoritären Erziehung geprägt, die ein Element der 68er waren. Die Prügelstrafe in Schulen wurde erst 1973 in der BRD verboten - auch als Reaktion auf ein sich verändertes Gesellschaftsklima und eines neuen Konsens' in der Pädagogik.
    • Heutige Erziehungskonzepte in Kindergärten, z.B. die starke Aufwertung der individuellen Freiheit und Freiheit zum Spielen, wurde u.a. in s.g. "Kinderläden" der späten 60er als Kritik zu damaligen Kindergärten entwickelt.
    • Das heutige bürgerliche Ideal, das sich auch in schulischer Erziehung niederschlägt mit Worten wie "Kritikfähigkeit", "Ideologiekritik", "Selbstbestimmung", u.Ä. wurde prominent in den späten 60ern forciert, zu einer Zeit, als "Triebunterdrückung" und "Eingliederung" noch eher dem schulischen Ideal entsprachen.
    Die Geringschätzung der Zivilgesellschaft, die bei Aly anklingt, halte ich weder für sachlich richtig noch für sonderlich sympathisch.
     
    Zuletzt bearbeitet: 21. Januar 2018
  4. blurps

    blurps
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    Dass die 68er der Ursprung alles Bösen sind und mindestens für das Wetter, die unzüchtige Jugend und das schlechte Fernsehprogramm verantwortlich zeichnen, ist eines der zentralen Glaubensbekenntnisse der "Man wird ja nochmal sagen dürfen" Fraktion. Das reicht von Leuten mit eher finanziellen Motiven wie Fleischhauer bis zu denen ganz weit draußen auf der ideologischen Umlaufbahn.

    Wenn du jetzt behauptest, von der, nennen wir sie mal "kontroversen", Debatte nichts mitbekommen zuhaben, ist das nicht gerade glaubwürdig. Dazu hättest du schon die letzten 20 Jahre unter einem Stein verbracht haben müssen.
     
  5. legal Der Zufall und die Zeit Moderator

    legal
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    Das war ja auch nicht meine Behauptung.
     
  6. Akuma From Helli Kommentar-Moderator

    Akuma
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    Kennt einer zufällig gute Bücher über die Karibik und 7 Jähriger bzw. Amerikanischer Bürgerkrieg welche es auch als eBooks gibt? :hmm:
     
  7. Allquantor

    Allquantor
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    Ich halte Götz Aly für eine ziemlich unredliche Person. Man hat immer den Eindruck, dass er beliebige Nazi-Vergleiche benutzt, um gegen den Sozialstaat und alles Linke zu ätzen. Ich erinnere mich an die Behauptung, der deutsche Sozialstaat sei ein Überbleibsel des Nationalsozialismus und Gerhard Schröder habe mit der Agenda 2010 quasi das überfällige Ende der "Volksgemeinschaft" herbeigeführt :rolleyes:

    Einen Historiker, der seine Forschung so penetrant mit seiner politischen Privatmeinung vermengt, kann ich nicht ernst nehmen.
     
  8. Terranigma

    Terranigma
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    Das stört mich weniger. Es ist nur so, dass seine Meinung undifferenziert und der Nazi-Vergleich ausgesprochen dumm ist. Dass Historiker - oder sonstige Wissenschaftler - ihre Expertise auch nutzen, um sich in zeitgenössischen Diskussion sinnvoll einzubringen, begrüße ich eigentlich. Wissenschaftler sollen gerne politisch sein. Nur sie sollten dabei halt redlich sein, anstatt auf Polemik zurückzugreifen, um ihr Buch zu promoten.
     
  9. Terranigma

    Terranigma
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    Wollte ich nur einmal einwerfen, weil ich gerade darauf stieß: Warum ich in die NSDAP eintrat. Eine Quellensammlung von 1934 von US-Amerikanern, in der Privatpersonen darlegen, warum sie noch vor 1939 der NSDAP beitraten. Gibt einen sehr interessanten Einblick in die Selbstwahrnehmung und Motive für NSDAP-Anhänger und Hitler-Wähler. Die Methode der Datenerhebung war dabei sehr genial: da die meisten Personen nicht freiwillig mit den Forschern reden wollten, wurde ein Preisausschreiben fingiert, in denen die Teilnehmer schreiben sollten, warum sie der NSDAP beitraten. Clever. :D
     
  10. Terranigma

    Terranigma
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    Facebook, Gruppe für Geschichtslehrer!

    Ah, wollte ich auch gesagt haben.

    "Trick" würde ich es insofern nennen, als den Teilnehmern - soweit ich es überblicke - nicht explizit gesagt wurde, dass es sich hierbei um eine Forschungsstudie handelt, sondern es wurde als Preisausschreiben dargestellt. Das war's auch in gewisser Weise, allerdings mit anderer Intention.
     
  11. Terranigma

    Terranigma
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    Natürlich! Zum Verständnis der vielfältigen Motive für den Beitritt zur NSDAP und dem Selbstverständnis der NSDAP-Mitglieder finde ich die Quellen extrem aufschlussreich. Auch weil in ihnen gut zum Ausdruck kommt, wie verschieden die Teilnehmer dachten: die einen entsprechen dem Stereotyp vom tumben, deutschtümelnden Patrioten, während andere sehr selbstreflektiert über ihren Gesinnungswandel schreiben und sich unerwartet kritisch zum Ersten Weltkrieg äußern, z.B. die Einsendung von A. Schralin ist eine echte Goldgrube.
     
  12. Ulsterman Madden des GSPB

    Ulsterman
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    Weil es sich heute jährt:

    Am 7. Februar 1943, heute vor 75 Jahren, evakuierte das Kaiserreich Japan seine letzten Soldaten von Guadalcanal. Die Insel, die zu den Salomon-Inseln gehört und mit etwa 5.300 km² etwa fünfeinhalb mal so groß wie Rügen ist, war sieben Monate lang das wesentliche Schlachtfeld im Pazifik gewesen. Guadalcanal ist sehr tropisch und gebirgig, bietet dichte Dschungel, stechende und beißende Insekten und giftige Schlangen. In der in Europa heute nur wenig bekannten Guadalcanal-Campaign haben Japan und die Alliierten (hauptsächlich die USA, aber auch die australische Marine) eine Schlacht nicht nur gegen den Feind, sondern auch gegen Hunger, Malaria und andere Krankheiten geführt. Bis zu 60.000 US-Soldaten waren ursprünglich auf der Insel gelandet, um das Flugfeld, dass gerade von den Japanern errichtet wurde, zu erobern und zu verteidigen.
    Um dieses Flugfeld (von den Amerikanern "Henderson Field" genannt und heute der internationale Flughafen der Inselhauptstadt Honiara) hat es schwere Kämpfe gegeben. Die größte Schwierigkeit der Japaner war dabei die Versorgung der bis zu 36.000 eigenen Soldaten.
    Nachdem die Amerikaner Henderson Field im August 1942 eroberten, war ihr größter Feind zunächst die Dysenterie (umgangssprachlich auch die Ruhr), an der zeitweise jeder vierte Soldat litt, und Malaria. Auch die Japaner waren schwer von beiden Krankheiten gezeichnet. Die Japaner antworteten mit der Anlandung von Soldaten an verschiedenen Stellen zu verschiedenen Zeitpunkten. Dabei unterschätzten die Japaner zunächst sowohl Anzahl und Stärke als auch Kampfeswillen der Amerikaner. Beim ersten Angriff starben fast 800 des etwas über 900 Mann starken Regiments. In der Folge versuchten die Japaner, ihre Position zu stärken und schickten gleichzeitig die Marine, die mehrfach Henderson Field beschoss, unter anderem auch mit zwei Schlachtschiffen. Die Verstärkung der Position und insbesondere die Versorgung war durchgehend problematisch für die Japaner und führte dazu, dass sich die Soldaten wochenlang von Wurzeln und Wasser ernähren mussten. Sie trauten sich nicht einmal, ihre Reisrationen zu kochen, weil der Rauch der Feuer von den Amerikanern als Zielpunkt für Mörser und Artillerie genutzt worden wäre.
    Die Guadalcanal-Campaign war eine Abnutzungsschlacht im großen Stil. Beide Seiten schickten im Verlauf der siebenmonatigen Kampagne enorme Mengen an Soldaten und Material nach Guadalcanal. Mehrere Seeschlachten wurden um Guadalcanal geführt, bei denen insgesamt fast 70 Schiffe versenkt wurden. Bis heute nennt man die Gewässer nördlich von Gaudalcanal "Ironbottom Sound" wegen der vielen dort versenkten Schiffe. Zwei der fünf großen Flugzeugträgerschlachten im Pazifikkrieg wurden im Rahmen der Guadalcanal-Campaign geführt. Und auch wenn auf taktischer Ebene manche Schlacht von den Japanern gewonnen wurde, waren die Alliierten ganz klar der strategische Sieger. Den Japanern gelang es trotz erfolgreicher Gefechte nicht, die Anlandung der Amerikaner und die Versorgung der Armee auf der Insel zu unterbrechen, während die Alliierten umgekehrt es schafften, die japanische Versorgung zu einem hochriskanten Unternehmen zu machen. Die Versorgung wurde durch schnelle Schiffe wie Zerstörer übernommen, die im Schutze der Nacht von Rabaul kommend kleine Mengen an Personal und Vorräten liefern konnten - der berühmte "Tokyo Express". Mit langsamen Transportschiffen, die sehr viel größere Mengen transportierne konnten, gelang den Japanern das Durchkommen nur selten.
    Insbesondere den Verlust an Schiffen konnte Japan nie wieder richtig ausgleichen. Zwar war auch bei den Alliierten die Situation am Ende des Jahres 1942 nicht gerade berauschend (im Pazifik gab es nur noch einen alliierten Flugzeugträger, die beschädigte Enterprise). Während die Amerikaner und Australier die verlorenen Schiffe jedoch mit der Zeit ersetzen konnten, war das bei den Japanern nicht möglich. Die Abnutzungsschlacht hat aber auch bei den japansichen Piloten und (gerne bei der Betrachtung übersehen) japanischen Flugzeugmechanikern Lücken gerissen, die nie wieder zu füllen waren.
    Auf Guadalcanal hatten sich die Amerikaner in einem stabilen Verteidigungsring um Henderson Field eingeigelt und warteten auf die immer wieder kommenden japanischen Angriffe. Den Abzug der Japaner, der ab Januar geplant und ab dem 1. Februar durchgeführt wurde, gelang ohen große Angriffe der Amerikaner. Bis zum 7. Februar wurden in drei Wellen rund 10.600 japanische Soldanten von Guadalcanal evakuiert. Die zurückgebliebenen, oft stark geschwächt von Ruhr und Malaria, simulierten Aktivität. Es dauerte zwei Tage, bis die Amerikaner bemerkten, dass die Japaner abgezogen waren. Von den rund 19.500 Toten Japanern war nur etwas über 1/3 bei Kämpfen gefallen, der Rest ist Krankheiten oder Hunger und Durst zum Opfer gefallen. Rund 7.100 amerikanische Soldaten sind auf Guadalcanal gestorben, auch von ihnen ein nicht zu unterschätzender Anteil nicht durch Kämpfe.

    Guadalcanal gilt üblicherweise als der wirkliche Wendepunkt im Pazifikkrieg. Nach Guadalcanal war es den Japanern nicht mehr möglich, zu irgend einem Zeitpunkt ernsthaft gegen die Alliierten in die Offensive zu gehen und die strategische Initiative zurückzugewinnen. Erst 1944 hatte die japanische Marine genug Schiffe gebaut, um die Verluste zu ersetzen - aber die amerikanische Marine hatte allein 1943 mehr als dreimal so viel Schiffe dazubekommen wie die japanische Marine im gesamten Krieg. Auch die Qualität konnte die japanische Marine nicht mehr annähernd erreichen. Knapp 500 der rund 750 Fliger (Piloten und sonstige Besatzung), die im Dezember 1941 Pearl Harbor angegriffen hatten, waren bis Ende 1942 gefallen.
     
  13. Terranigma

    Terranigma
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    "Es ist wert behandelt zu werden, weil es wichtig ist", ist eine Behauptung, noch kein Beleg. Warum ist es wichtig - und für wen? Ob es spannend ist, ist eine Geschmacksfrage. Der eine findet diese Thematik spannend, der andere nicht. Meinem Interesse entspricht es nicht, da fühle ich mich in der außereuropäischen Geschichte und transnationalen Geschichte wohler. Umgekehrt kann ich aus meinem Interesse aber auch keine Bedeutsamkeit für andere ableiten. Ist halt eine Frage des Geschmacks.

    Dass nur die letzten 200 Jahre Relevanz besitzen, das will ich nicht sagen. Der Geschichtsunterricht muss aber im erheblichen Maße allerlei Relevantes aussparen, verkürzen und komplett weglassen, weil du in 1x 45 Minuten an Geschichtsunterricht pro Woche zwischen der 5 und 10 Klasse nur sehr wenig tun kannst. Wäre Geschichichtsunterricht ein Hauptfach mit 4x 45 Minuten die Woche, dann wären die Verteilungsdiskussionen - Was muss definitiv rein? Was kann man weglassen? - wohl ein wenig entspannter. Ich meine, würde es nur nach meiner Präferenz gehen, dann würde ich auch bereits im europäischen Altertum und Mittelalter kontrastiv arbeiten, z.B. mit Vergleichen zwischen Rom und China (Altertum) oder der feudalen Gesellschaftsordnung in Zentraleuropa und Japan (Mittelalter). Das fände ich wiederum spannend, aber leider sind meine Vorlieben da nicht der alleinige Maßstab. :D

    Ich würde da nur mal grundsätzlicher nachhaken, weil es hier ja im Prinzip um die Deutungshoheit über das Curriculum geht und der Frage, was und aus welchen Gründen in das Curriculum sein soll, und was nicht. Daher mal so gefragt:

    (1) Was soll deiner/eurer Ansicht nach verbindlich im Curriculum stehen?
    (2) Warum sollte dies deiner/eurer Ansicht nach im Curriculum stehen?
    (3) Nach welchen Kriterien würdest du/würdet ihr die Inhalte des Curriculum auswählen?
     
  14. legal Der Zufall und die Zeit Moderator

    legal
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    Ich würde, mal allgemein gesagt, den Fokus darauf legen, was uns aus der Historie weltweit und speziell in Europa und Deutschland heute noch beeinflusst. Griechische Gesellschaftsformen, römisches Recht. Der deutsche Föderalismus.

    Eingebettet in einen sehr viel gröberen Zeitverlauf mit Verweisen für die Schüler, die interessiert sind.
     
  15. Shintaro - Steilenmein

    Shintaro - Steilenmein
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    Ich denke die Inhalte sind nichtmal wirklich bedeutend. Viel wichtiger wäre doch eine ordentliche Methodik um den Schülern beizubringen wie man mit Quellen umgeht.
    Auf welche Phase der Geschichte sie diese Methodik dann anwenden ist eher nebensächlich.

    Aber wie Terra würde ich mir insbesondere eine Öffnung für die Geschichte anderer Kulturen wünschen.

    Arabische Geschichte, chinesische, japanische Geschichte und wie sich die Kulturen gegenseitig beeinflusst haben.
     
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  16. blurps

    blurps
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    Hört sich eher nach einer Aufgabe für Staatsbürgerku... Politische Bildung an, Themenblock "Demokratie ist mehr als Wahlen".

    Ich befürchte, das ist vom Geschichtsunterricht in seiner derzeitigen Form und angesichts der Aufmerksamkeitsspanne der Schüler absolut nicht machbar. Mehr als ein ganz grober Abriss der Weltgeschichte mit einigen wenigen Schwerpunkten ist da einfach nicht drin.
     
  17. danmage Mastermind

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  18. legal Der Zufall und die Zeit Moderator

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    Gar nicht schlecht.
     
  19. SpeedKill08 Zynische & extrem DEMODIVIERTE Kartoffel*in in BERLIN Moderator

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    Eigentlich bräuchte es dafür ein dezidiertes Fach - sowas wie Medienkompetenz.

    Dafür stehen mMn weder Zeit noch genügend qualifizierte Lehrer zur Verfügung.
     
    Zuletzt bearbeitet: 3. Juni 2018
  20. legal Der Zufall und die Zeit Moderator

    legal
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    Im Zweifel halt leider auf gar keine - aus eigenem Antrieb.

    Ein paar Fakten wird man schon zwangsfüttern müssen.
     
  21. Ulsterman Madden des GSPB

    Ulsterman
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    Methodik/Kompetenzen ohne Inhalte ist das, was derzeit in den Schulen ohnehin schon komplett falsch und total aus dem Ruder läuft, da braucht man nicht noch mehr von.
     
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  22. Wenn jedes Fach diesen Anspruch der allumfassenden Wichtigkeit stellen würde und damit durch käme, dann würden Schüler 25 Jahre bis zum Abitur brauchen.

    Und Quellenarbeit? Dafür gibt es Universitäten.

    Man sollte hier nicht in die Falle tappen, im Geschichtsthread den Kontext auszublenden. Schule hat per se nur einen begrenzten Zeitrahmen, viele Fächer und setzt das gemeinsame Vorankommen/Tempo der Klasse voraus. Wenn nun im G9 schon geächzt wird, weil zu viele Fächet in zu kurzer Zeit usw., dann kann man doch nicht her gehen und den auf Europa zentrierten Geschichtsunterricht auf x andere Kulturkreise UND deren Interdependenzen ausweiten... :huh:
     
  23. Zumal das Lehrpersonal dafür auch in keiner Weise ausgebildet ist. Was weiß ich von chinesischer Geschichte? Eben, nix. Juckt mich auch nicht weiter. Ich kann froh sein, wenn ich mit der deutschen Geschichte (mit gesamteuropäischem Einschlag) halbwegs durchkomme.

    @Ulsterman
    So siehts aus.
     
  24. Terranigma

    Terranigma
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    Was genau meist du? Es werden immer Inhalte vermittelt d.h. man lernt mit Material. Aber die Auswahl des Materials scheint mir freier geworden zu sein und man kann eigene Schwerpunkte setzen. Sagt mir zu.

    Quellenarbeit ist die Grundlage des Fachs.
     
  25. legal Der Zufall und die Zeit Moderator

    legal
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  26. Oi!Olli Vollzeitskinhead

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    Ich finde das Paket interessant. Wer weiß, wie es ohne kalten Krieg ausgesehen hätte, da wäre die Frechheit der Parteien wohl nicht geduldet worden.
     
  27. blurps

    blurps
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    Ich halte die Argumentation für haarsträubend. Der Autor vermengt die Geschichtsschreibung mit Einsicht der jeweils Besiegten in ihre Fehler direkt nach der Niederlage. Das sind aber zwei völlig verschiedene Ebenen.
     
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  28. legal Der Zufall und die Zeit Moderator

    legal
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    Unsere Sicht auf den WK2 ist tatsächlich aktuell nicht durch die Verlierer, also Nationalsozialisten, geschrieben. Ich würde daher sagen, dass Geschichte ja auch immer wieder neu interpretiert wird, aus aktueller Sicht.
     
  29. blurps

    blurps
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    Es reicht ja schon ein Blick auf das aktuellste angeführte Ereignis, die Wiedervereinigung. Mit dem Ende der DDR wurde deren eigene Geschichte faktisch ausgelöscht und spielt im bundesdeutschen Bewusstsein keinerlei Rolle. Gerade vor ein paar Tagen ging wegen irgendeines Jubiläums mal wieder Siegmund Jähn durch die Medien, von den vormaligen Westdeutschen und den Nachgeborenen kennt den Mann trotzdem keine Sau.
     
  30. dabba

    dabba
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    Den Westdeutschen würde ich das nachsehen. Unter den DDR-Kindern dürften umgekehrt auch nur die regelmäßigen Westfernsehen-Zuschauer die bundesrepublikanischen Themen mitbekommen haben. Ende der 80er war die Mauer in den Köpfen schon ziemlich hoch gebaut; der jeweils andere deutsche Staat war für viele junge Menschen fast genauso Ausland wie Polen oder Russland bzw. Frankreich oder Amerika.

    Die meisten heutigen Medien sind eher westdeutsch geprägt, weil sie eben häufig im Westen beheimatet sind und ihren Fokus eher auf den Westen haben. (Zeitungen neigen mMn. häufig dazu, ihren Heimatort als Drehscheibe ihrer Welt zu betrachten). Wobei es auch im heutigen Westdeutschland Regionen gibt, die weniger im Bewusstsein sind also andere.
     
  31. Akuma From Helli Kommentar-Moderator

    Akuma
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    32GB G.Skill Aegis DDR4-3200 DIMM CL16
    Laufwerke:
    Viele
    Gehäuse:
    650 Watt be quiet! Straight Power 11 Modular 80+ Gold
    Betriebssystem:
    Windows 10 Pro
    Monitor:
    3x
    Ja da ging um Jähn als ersten deutschen im All. Hat mein Vater geguckt.

    Hat mich weniger beeindruckt, da man quasi damals in der Hinsicht doch relevanter war als heute. Wo selbst Luxemburg schon für Ressourcenabbau Gesetze hat und man sich eher fragen muss ob die Entwicklung in Deutschland in der Hinsicht nicht eher falsch gelaufen ist.
     
  32. blurps

    blurps
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    War auch nur ein Beispiel. Der Punkt ist doch: Ostdeutschland kommt bis heute ( ! ) in der bundesdeutschen Öffentlichkeit nur vor, wenn dort mal wieder falsch gewählt wurde oder ein paar Spacken Auftrieb im rechten Arm hatten.

    Das ist mit der Aussage des Artikels ( "Verlierer schreiben die Geschichte" ) absolut unvereinbar.
     
  33. legal Der Zufall und die Zeit Moderator

    legal
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    Wobei es dort primär um Kriege ging.
     
  34. Terranigma

    Terranigma
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    In dem Fall müsste man aber weiter differenzieren: der Autor spricht zwar von Geschichtsschreibung, spricht im Falle von 1918 aber vom zeitgenössischen Diskurs über die eigene Niederlage. Der Diskurs fand in diesem Fall - in der Weimarer Republik - innerhalb einer Community statt. Die Entente-Mächte haben den Krieg gewonnen, aber nicht die Hohheit über den deutschen Diskurs - wieso sollten sie auch? Sie haben Deutschland nicht besetzt und den Diskurs nicht geprägt.

    "Gewinner schreiben die Geschichte" wird häufig im Zusammenhang mit Ereignissen gebracht, in denen es gar keinen Diskurs unter den Verlierern gibt, z.B. weil diese gar keine Möglichkeit haben sich zu artikulieren. Die ersten Quellen über die Kolonialisierung Amerikas durch die Europäer bilden die europäische Perspektive und damit den europäischen Diskurs ab, eben weil die Kolonialisierten keine Schrift besaßen und es für sie daher sehr schwierig war, ihre Perspektive in die Geschichtsschreibung einzubringen. Dabei steht es ja außer Frage, dass die Kolonialisierten innerhalb ihrer Community - so wie es auch die Verlierer von WW1 taten - über ihre Niederlage berichtet haben. Der Diskurs unter den Azteken wird von den Aztekenund nicht Spaniern geprägt worden sein; nur wissen wir heute kaum etwas davon, weil uns quasi nur die spanische Perspektive zugänglich ist.


    Der Artikel überzeugt mich da nicht sauber. Er vermengt teilweise Geschichtsschreibung mit zeitgenössischen Diskursen, etwa hier:

    Richtig, der zeitgenössische Diskurs unter den Verlierern von WW2 wurde von den Verlierern geprägt. Aber 1945 war WW2 eben noch nicht Geschichte, sondern nur Vergangenheit. Wenn man sich hingegen die Darstellung von WW2 in späteren Geschichtsbüchern anschaut wird man sehen, dass dort eben doch die Perspektive der Gewinner das Geschichtsbild prägt und es bis heute tut. Der Autor verwechselt hier regelmäßig zwei Zeitebenen.
     
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  35. blurps

    blurps
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    Das ändert aber am Problem des Artikels nichts. Die Definition des Autors von Geschichte bzw. Geschichtsschreibung ist völlig willkürlich und imo einfach Quatsch und deswegen mag die daraus folgende Argumentation zwar formal sauber geführt sein*, bleibt aber trotzdem Quatsch. Natürlich wird es unter den Besiegten immer Gruppen geben, die das Narrativ der Sieger nicht übernehmen ( sofern es Überlebende gibt ).

    Ich habe ja irgendwie den Eindruck, das das ganze ein um die Passage "Nicht alle, die diese Redewendung benutzen, sind Rechte" herum konstruierter Trollversuch ist...

    *Selbst das stimmt nicht ganz, man denke u.a. an die Genehmigungspflicht für Medien durch die Siegermächte nach dem 2.Wk. Da wurde selbstverständlich nach politischer Richtung aussortiert.
     
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  36. legal Der Zufall und die Zeit Moderator

    legal
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    Ok, nach näherer Überlegung ist die These mist. :D
     
  37. Alex86 Nick der Schlitzer McGurk

    Alex86
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  38. Ulsterman Madden des GSPB

    Ulsterman
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    Ich hole den Thread angesichts eines "Jubiläums" wieder aus der Versenkung.

    Heute vor 75 Jahren, am 25. April 1945, sind sich amerikanische und sowjetische Truppen in Lorenzkirch bei Strehla im Landkreis Meißen an der Elbe begegnet, nachdem eine drei Mann starke amerikanische Patrouille die Elbe in einem Boot überquerte und auf dem Ostufer russischen Soldaten begegnete - inmitten einem Berg von Leichen deutscher Zivilisten. Da sich das natürlich nicht für ein historisches Ereignis eignete, das man der Weltbevölkerung verkünden konnte, wurde das Treffen schnell abgebrochen. Im Laufe des Tages gab es bei Torgau ein weiteres Treffen.
    Das groß verkündete Ereignis, der "Handschlag von Torgau" wurde von amerikanischen und russischen Offizieren am 26. April besprochen und am 27. April fotografiert und in den Medien der Welt verkündet. Ab diesem Moment war das dritte Reich in zwei Teile geteilt.
     
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  39. Lurtz lost

    Lurtz
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    Bin die Tage auch über einen spannenden Artikel gestolpert, der aufdröselt warum die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki nicht so kriegsentscheidend und zwingend waren, wie bis heute allgemein angenommen - letztlich aber weder Japan noch den USA daran liegt, diese Annahme zu korrigieren:
    https://getpocket.com/explore/item/the-bomb-didn-t-beat-japan-stalin-did
     
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  40. ancalagon Alarmarzt Meier-Wohlfühl

    ancalagon
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    das muss "aus" heíßen nich "von" :p
    weil die einen dann keine Kriegsverbrecher und die anderen keine Looser mit eingeklemmten Schwanz sind...? :hmm:
     
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