Rechtsextremismus-Diskussionsthread

Unzulaessige und bloedsinnige Verallgemeinerungen fuer 300 bitte

Wenn es um Schmierereien und Stickergeklebe geht koennen wir gern darueber reden. Wenn mir jemand aber erst die Karre neben dem Haus anzuendet und dann Sprengsaetze an meiner Unterkunft deponiert, dann erwarte ich zeitnahe und wirkungvolle Hilfe - und nicht Sprueche a la "Das waren dumme Jungs die Scheisse gebaut haben". Derweil schon vergessen das es sehr mysterioese Kontakte zur Polizei durch die Gruppe Freital gab? Na die werden sicher besonders gruendlich arbeiten wenns darum geht, diesen Umtrieben Einhalt zu gebieten

Und ich haette gern immer noch den praktischen Vorschlag, was ihr an seiner Stelle gemacht haettet. 2 Jahre in Angst leben und dann wegziehen, weil Staat und Justiz es nicht geschissen bekommen?

 

Aktuell ist es möglich, dass gewisse Gruppierungen und Parteien Rassismus und Bullshit äußern können und sich hinter der Meinungsfreiheit verstecken.

Das nervt.

 

Geht klar.

Wir kabbeln uns aber ständig und aktuell ist’s doch nicht schlimmer als die letzen Wochen auch oder?

 

Und ich denke, das wir uns hier einig sind, dass das Problem viel zu lange (bzw. leider immer noch) bagatellisiert wird. Das gibt aber dennoch niemandem das Recht, das staatliche Gewaltmonopol zu untergraben.

 

Ich sag sowas lieber vorher, sonst muss ich wieder die überlaufenden Tränen wegwischen.

 

Na komm, hau mal raus. Als jemand, der (so scheint es mir) noch nicht von rechter Gewalt, bzw. rechtsradikalen Substrukturen bedroht wurde hat man da immer die easy Moralkeule. Aber was genau machst du, wenn Hugo und Heinz morgen deinem Toechterchen auflauern und mal ein paar Hakenkreuze auf den Ranzen malen? Keine Angst, der passiert schon rein physikalisch nichts Und da hat dein Auto noch nicht mal gebrannt

 

Im vorliegenden Fall wurden die Täter ja erwischt oder? So lese ich das.

 

Begrüsst wurde die Gewalt von weit mehr als den 300 (?) Tätern. Ich erinnere mich noch an den bärtigen Zausel der sinngemäß sagte "Die Jungs sollen sich ruhig austoben, aber doch nicht da wo wir einkaufen."

Wir werden da auf keinen gemeinsamen Nenner kommen. Das Gewaltmonopol liegt für mich beim Staat und - so traurig es ist - auch wenn der es nicht hinbekommt gibt mir das nicht das Recht gleiches mit gleichem oder schlimmerem zu vergelten. Dann haben wir hier nämlich die Wiedereinführung vom alttestamentarischen "Auge um Auge, Zahn um Zahn" - das kann kein zivilisierter Mensch wollen.

 

Und das ist der Teil, bei dem ich widerspreche. Es ist abgedroschen, aber weiterhin doch wahr: aus der deutschen Geschichte ziehe ich die Konsequenz, dass staatliche Gewalt nicht jederzeit hinzunehmen sei. Und hier habe ich nicht einmal nur den NS-Faschismus im Hinterkopf. @legal nannte ja bereits auch ein Beispiel

 

Sofern der Rechtsstaat intakt ist, sehe ich außer Notwehr und ggf. leichte Formen der passiven Gewalt (Sitzblockaden), keine Lefitimation.

 

Du kannst ja gerne versuchen mich auf die emotionale Ebene zu holen, das wird nur nicht funktionieren. Es ist aber halt ein ziemlich schäbiges Manöver.

Tipp: Man muss nicht alles selbst erlebt haben, um es nachfühlen zu können. Man sollte aber gleichzeitig auch erwachsen genug sein, um seine Impulse steuern zu können, gerade diesbezüglich. Wenn ich irgendwo im Internet meinen wie auch immer gearteten Hass ablassen muss, dann bin ich kein Stück besser als jemand, der das in die Tat umsetzt.

Wenn du konkret das hier nicht kannst, dann solltest du lieber aus dem Thread bleiben. Du darfst gerne berichten, wenn dir so etwas widerfahren ist. Du darfst aber nicht zu Gewalt aufrufen.

Zum Rest hab ich ja schon was geschrieben.

 

Ök Schatz, du musst nur noch bis zur vierten Klasse warten, dann hoert das auf "

Den NSU haben sie 'dann' auch erwischt. Hat halt nur n paar Tote gedauert.

In Freital? Und dann kam 'der baertige Zausel' (beste Quellenangabe ever) und hat als Vorsitzender der Antifa u.G. Haftungsbeschraenkt wirksam fuer alle Linken verkuendet das waere voll ok gewesen? Komm schon, probiers nochmal

Auf die... eigenwillige Sicht, einen gepluenderten Bundi (hint: war ne Scheiss Aktion) mit Morddrohungen und dem Versuch der Eigenheimsprengung gleichzusetzen gehe ich da gar nicht tiefer ein.

Es geht mir hier nicht um die Arschverletztheit einiger besonderer Schneefloeckchen, sondern um unmittelbare Gefahr fuer Leib und Leben, bzw. die Chance, Leute mit so einem Scheiss wirklich langfristig zu traumatisieren. Das Beispiel deiner Tochter habe ich nicht gebracht damit du emotional betroffen bist, sondern damit du die Reichweite dieser Probleme verstehst. Wenn du - so wie ich - 6 Jahre lang Samstags nicht aus dem Haus gehst, weil du sonst WEISST das du - unter den Augen der Polizei - von rechtsradikalen Fussball Hooligans verpruegelt wirst, ist dein Diskussionsbedarf mit diesen Leuten gedeckt. Und kluege Sprueche wie 'das darfst du aber nicht' ist ca. auf dem Level Krankenwagenfahrer wegen ihrer Fahrweise anzeigen oder Leute bei der Rettung im Schwimmbad ankacken weil sie vom Beckenrand gesprungen sind.
Kannste machen, ist rechtlich zulaessig, aber... Naja, du weisst schon

 

Was hättest du denn im Falle des NSU gemacht?

 

@Butterhirsch

Du unterlässt jetzt deine Polemik, sonst bist du raus aus dem Thread. Inhaltlich wäre das schade, aber die Verantwortung liegt da bei dir.

 

Ich sprach von den brennenen Autos bei den Ausschreitungen in Hamburg vor nicht allzu langer Zeit. Falls es wirklich noch nicht klar gewesen ist. Und der bärtige Zausel war, wenn ich mich nicht vertue, einer der Roten Flora.

 

Ich habe da eine andere Perspektive, denke u.a. an den §175 aufdessen Grundlage einige Tausende ihrer Freiheit beraubt wurden, aka Haftstrafen erleiden mussten. Außer das meinst du auch mit "Notwehr", d.h. Notwehr nicht nur gegen die Gewalt von Privatpersonen, sondern auch Notwehr gegen staatliche Gewalt. In dem Fall würde ich zustimmen. Einigermaßen. Ich würde aber aus den Erfahrungen der deutschen Geschichte niemals dem Staat eine bedingungslose Unbedenklichkeit zuschreiben und das Gewaltmonopol des Staates ohne jedwede Einschränkung akzeptieren. Dafür wurde in zu vielen (Rechts-)Staaten Unrecht im Namen des Rechtes begangen.



Ansonsten stimme ich aber zu: ich sehe nicht, was Gewalt hier - in Freital - Gutes tun sollte. Das Problem sind ja auch nicht die Taten, sondern das Millieu und Klima in dem diese Anschläge stattfanden. Es scheint ja so, als hätten die Attentäter auf eine große Gruppe an Unterstützern zurückgreifen können, sodass sie das taten, was viele dachten. Ich habe keine Ahnung, wie man mit sowas umgehen soll. Ich nenne das misslungene Integration in eine offene Gesellschaft, und Terrorismus. Aber die Polizei wird hier wenig tun können.

 

Die Grenze dessen was man sich als Bürger an eigener Gewalt herausnehmen kann, ist sicher eine gewisse Grauzone, aber nicht sehr breit.

 

Ja und die sprechen jetzt fuer alle Linke? Ich verstehe einfach nicht was die Flora, bzw die Bullshit Aussage "Linke haben kein Problem mit brennenden Autos" mit Neonazis in Freital zu tun haben.

 

§175 in Deutschland, chemische Kastration von Homosexuellen in u.a. Deutschland oder Großbritannien oder die Apartheit in den USA - alles drei westliche (Rechts-)Staaten - genügen mir als historische Evidenz, dass auch dem (Rechts-)Staat nicht blind zu vertrauen sei, und ich mir diese Grauzone jederzeit offenhalten werde.

 

Na dann. Ich persönlich verstehe halt nicht warum brennende Autos einer Seite schlimmer sein sollen als die der anderen. Oder vergessen wird das die eigene Seite genauso oder ähnlich handelt. Es waren auch in Freital sicher nicht alle Rechten die die Autos angesteckt haben. Macht es das irgendwie besser? Aber gut - lassen wir das.

Spinnen wir doch mal Deinen "Lösungsvorschlag" weiter. Was glaubst Du erreichst Du mit Gewalt? Was bringt es wenn zwei gewaltbereite Gruppen "in offener Feldschlacht" aufeinander treffen?
Willst Du alle Rechten in Freital totschlagen? Oder nur so lange auf sie einprügeln bis sie zur Vernuft kommen?
Was genau soll das Ziel dieser Art "Gegenwehr" sein? Wann "ist der Kampf gewonnen"?

 

Über diese Fälle kann man reden, aber jede Grauzone kann halt auch ins Unvernünftige ausgeweitet werden. Daher bleibe ich da vorsichtig.

 

Aufgrund der Motivlage und Aussage: in dem einen Fall wurde gezielt das Auto einer bekannten Person aufgrund dessen polit. Haltung gesprengt, um ihn einzuschüchtern. Das ganze verbunden mit der impliziten Nachricht: "Hör mit deiner Politik auf, sonst passiert noch mehr." Ein Großteil der brennen Autos in Hamburg wird man aber wohl unter Vandalismus zusammenfassen können, d.h. dass dort Autos nicht als Mittel der Einschüchterung angezündet wurden.

Es geht nicht darum, das eine gegen das andere auszuspielen, aber es erscheinen mir in der Sache doch zwei sehr verschiedene Sachverhalte zu sein. Es macht ja auch einen Unterschied ob ein Mensch im Zuge eines Raubüberfalls, Mordes, Totschlages oder Attentates getötet wurde.

Ich auch. Ich würde das Gewaltmonopol des Staates nur nie absolut setzen; mehr meinte ich nicht.

 

DAS ist doch ne Frage mit der man sich mal auseinandersetzen kann

Erstens bin ich keinesfalls dafuer, 'alle Rechten zu vermoppen'. Bloss nicht. Auch die CSU ist eine rechte Partei mit bloedsinnigen Positionen, aber dafuer muss man ihnen keins auf die Nase geben

Genauso wenig dem gemeinen PEGIDA Demonstranten. Da reden wir, trotz offen rechtsradikaler Positionen, beim zivilgesellschaftlichen Widerstand normalerweise von Sitzblockaden, Gegendemonstrationen und ganz ganz boesen Reimspruechen die sich beide Parteien zuwerfen (Barista Barista Antifascista oder so).

Das was in der Tagesschau dann aber gern als 'Asylkritiker' bezeichnet wird - also die hier - da erwarte ich von couragierten und engagierten Buergern zwar nicht einmal das sie sich dazwischenwerfen, wohl aber das nicht mit erhobenem Zeigefinger gesagt wird 'Ja sie muessen jetzt aber auf die Polizei warten'. Die 'vom Beckenrand springen' hab ich ja vorhin schon gebracht.

Das diese Antifaschisten dann noch angezeigt werden, weil der Staat es nicht schafft, Asylsuchende zu schuetzen und sie die Leute nicht dem Mob ausliefern wollen - das empfinde ich ob der deutschen (juengeren wie aelteren) Geschichte als so unfassbar widerlich, das mir da auch gelegentlich die Sachlichkeit abhanden kommt. Und du kannst ja gern beruhigend auf eine 30 - 40 Mann starke, alkoholisierte Gruppe einreden und sie beruhigen wollen. Ich verlasse mich da lieber auf... Nonverbale Kommunikation

PS: Mit den Trollos, die den Budni gepluendert haben habe ich jetzt auch mal so gar kein Mitleid. Ich fand den Polizeieinsatz in HH umfassend scheisse, die Fahndungsmethoden widerlich, aber deshalb nehme ich nicht diese Vollhorstis da in Schutz. Never

Im Zweifelsfall ist natuerlich das Mittel der Wahl im Rahmen der Verhaeltnismaessigkeit zu waehlen. Aber ich halte es falsch, sich angesichts brandstiftender und sprengender Neonazisgruppen hinzustellen, zuzusehen und auf den Staat zu hoffen, waehrend man Lichterketten gegen Rechts veranstaltet. Ich greife an der Stelle dann mal wieder einen Satiriker auf:

Spoiler: Mit Nazis reden

https://www.youtube.com/watch?v=nupzSsJ43m8

 

Geht doch, danke!

 

Danke für die Erklärung @Butterhirsch
Manche Deiner Posts lesen sich als ob Du schon die Messer gewetzt hast und nur einen Grund suchst anderen die Fresse zu polieren.

 

Wenn ich mich mit anderen moppen will gehe ich zum Kampfsport. Gewalt ist im politischen Diskurs natuerlich kein Argument, bei bestimmten Leuten aber die einzig verstaendliche Sprache.

Wenn wir dann nicht von Hobbystammtischproleten reden, sondern von organisierten Neonazis, ideologisch gefestigt und ggf. kampfsporterprobt/alkoholisiert - dann halte ich 'mit denen reden' fuer eine dentaltechnisch unkluge Option. Und wegsehen ist, zumindest fuer mich, keine Option, genauso wenig wie mich empoert daneben stellen und hoffen das die Polizei in 2-3h etwas tut, waehrend Molotov Cocktails in Asylunterkuenfte fliegen. Solch antifaschistischer Widerstand ist dann sogar ggf. nach § 127 Abs. 1 Satz 1 StPO rechtens. Also wenn man Glueck hat

 

Leider nimmt die Gewalt in Deutschland von allen Seiten zu und irgendwann MUSS der Staat auf diese neuen Gegebenheiten reagieren, weil es nicht sein kann das sich einzelne Bürger in einem reichen Land wie Deutschland nicht mehr sicher fühlen können weil an allem gespart wird.
Und einen oder zwei Streifenwagen schicken reicht in vielen Fällen schon gar nicht mehr aus weil die Beamten von vielen Problemgruppen (arabische, kriminelle Großclans/Nazis/Schwarzer Block/wer auch immer die Ärsche sind die neuerdings Sanitäter/Feuerwehrleute bedrohen oder sogar verprügeln) gar nicht für voll genommen werden.

 

Und wenn das nicht so entsetzlich selektiv geschehen wuerde waere das auch voellig ok. Warum tritt man in Erfurt zur Raeumung eines besetzten Hauses mit 800 Mann plus SEK an (im Haus waren... 40 Leute?), verwandelt ganz HH in einen Polizeistaat - schafft es aber nicht, auf Berlins Strassen die Brennpunkte zumindest im Ansatz unter Kontrolle zu bringen, oder laesst in Leipzig/Heidenau Neonazis frei walten?

Der Feind steht in den Augen der Polizei noch immer klar links, und darunter leiden nicht nur Linke, sondern alle die von Neonazis-Gewalt betroffen sind. 'Ja ruf doch die Polizei' ist mir als Antwort ein wenig zu kurz gegriffen, insb. wenn mir jemand die Huette unterm Hintern in die Luft jagen will

 

Naja das Hauptproblem wird sein das man nicht innerhalb von 15 Min. ein SEK-Kommando überall hinbeordern kann wo sich vor einem Grundstück gewaltbereite Gegner der Bewohner sammeln. Eine Räumung und Hamburg waren ja lange geplant. Schön wäre es wenn es möglich wäre und die Staatsgewalt zeitnah (nach 2 - 3 Std. brauch die gar nicht mehr losfahren) überall sein könnte wo sie gebraucht wird.

 

Zumindest in einer Stadt, bei einer konkreten Gefährdung, brauchen die nicht sehr lange, glaub mir. Weiß ich von einem Freund. Zumindest tagsüber, wenn ich die Bullen nachts rufe, brauchen die ne halbe Stunde. Und ich wohne nun wirklich nicht am Arsch der Welt (sind dann aber normale Streifenpolizisten)

 

Na dann mal her mit den Beiträgen, wo ich das abfackeln von Auto gutheiße.

Und auch beim G20 haben diverse Linke die Aktionen missbilligt.

Oder meinst du eher den Sarkasmus, dass von den Kommentaren her die Leute das abfackeln von Autos mehr gestört hat, als das abfackeln von Häusern?

 

When seconds count, police are only minutes away.

 

https://www.tagesschau.de/inland/urteil-gruppe-freital-101.html

 

Hui, Na das tut wenigstens Mal richtig weh. Zeigt aber auch, wie wichtig es ist, auch den 'man wird ja wohl noch sagen dürfen' und 'ich bin ja kein Rassist aber' keinen Platz zu machen. Die gesellschaftliche Akzeptanz dieser Idioten bestärkt solche Gruppen nämlich.

 

Ach komm, die paar Lausbuben.

 

Ach hör doch auf, linke Gewalt wurde von der Politik über Jahrzehnte so gut wie toleriert.

 

Wie kommst du darauf?

 

Hm? Wo denn?

 

2/10. Versuchs haerter