Sammelthread Anschläge/Amoklauf: Anschlag in Moskau!

Beleidigung und Bedrohung von PVBs. Das ist nicht nur arschlochmäßig, sondern in vielen Fällen auch ein Anzeichen für einen extremen Mangel an Impulskontrolle und akuter Dämlichkeit.

Das gilt nur in den Fällen nicht, in denen der Beleidigende bzw Bedrohende sich auf Grund zahlreich herbeitelefonierter Verstärkung sicher sein kann, dass er nicht in Gewahrsam genommen wird.

 

Als ob es Terroristen jemals an irgendeiner herbeigezogenen "Rechtfertigung" gemangelt hätte.

 

Die Franzosen geben auch ihren Senf dazu und meinen, dass ihnen der junge traumatisierte Herr länger bekannt war und sie wussten, dass er über Libyen nach Syrien gereist war um dort die wahre Lehre des Friedens kennenzulernen.

Geheimdienste abschaffen und das Geld besser in die Opferversorgung investieren. Mehr als nach mehr Befugnissen zu schreien bringt das Pack ja wohl doch nicht zustande.

 

Die oben verlinkte catch-all Rechtfertigung ist wenigstens ehrlich, konsequent und nicht herbeigezogen.

 

So oft hat man auch schon von Verhaftungen und verhinderten Anschlägen gelesen - wenn mans nicht übersehen hat. Ist halt kein Aufreger, wenn nichts passiert ist.

Die Ermittlungsbehörden auf zu lösen und stattdessen das Geld für Opfer bereit zu stellen, ist eine der unglaublichsten Formen von Kapitulation vor dem Terror, die ich je vernommen habe. Bismarcks "Selbstmord aus Angst vor dem Tod" ist da noch lebensbejaender, weil man für Selbstmord wenigstens erst mal aktiv werden muss.

 

Je mehr Selbstmörder, desto weniger Selbstmörder

 

Das ist ja auch nicht die Frage, eine Rechtfertigung für seine Gewalt findet der Aggressor immer. Es geht um die Zusammenhänge und Umstände, welche Terrorismus begünstigen. Nur auf Terroristen zu zeigen und zu sagen, das seien halt religiöse Fundamentalisten, halte ich für ähnlich hilfreich, wie auf Nazis zu zeigen und zu sagen, dies seien halt ideologische Fundamentalisten.

http://www.zeit.de/politik/ausland/2017-05/salman-abedi-anschlag-manschester-islamischer-staat Ein Beitrag in der Zeit über die mutmaßlichen Hintergründe des Mörders.

 

Nazis folgen doch nur der normalen Nazi-Mainstream-Ideologie?

Zusammengehörigkeitsgefühl, Stärke und ein klar definierter Gegner - solche Ideologien sind immer anziehend.

 

Deutschland in den 30ern ist ein gutes Beispiel, weil zB die Tagebücher von Viktor Klemperer etc. schön zeigen, dass niemand quasi zwangsweise zum Nazi werden musste. Man hatte immer die Wahl, die hatte man im vermeintlich gedemütigten Deutschland und die hat man auch, wenn man aus Syrien oder Afghanistan stammt. Oder, wie der Täter hier, aus England selbst. Die englische Herkunft des Täters, zieht die ganze Motivlage ja noch mehr ins Absurde. Das ist eher vergleichbar mit den RAF- oder NSU-Terroristen, die aus behüteten Verhältnissen irgendeine Rechtfertigung herbeigezogen haben, um ihrer Mordlust nachgeben zu können, ohne von kognitiven Dissonanzen zerrissen zu werden.

 

Aber das ist ja nicht unabhängig von der Umgebung, in der sie aufwachsen. Sonst wäre es ja nicht erklärbar, warum bestimmte Regionen in Ostdeutschland relativ gesehen ein viel größeres Naziproblem haben, als bspw. westdeutsche Großstädte.

Nunja, fast jeder Mensch hat eine Wahlfreiheit, die Tatsache hilft wenig beim Erklären des Phänomens Terrorismus. Der Nationalsozialismus entstand auch nicht im luftleeren Raum, unter anderen gesellschaftlichen Umständen hätte es diesen Aufstieg der Nazis in Deutschland womöglich nicht gegeben. Daher glaube ich, dass eine Gesellschaft durch das Herstellen eines geeigneten Klimas Terrorismus eindämmen kann. Demnach ist es für mich eben wichtig, nicht nur lapidar auf Terroristen zu zeigen und zu sagen "Sind halt religiöse Spinner". Das ist zwar erstmal eine oberflächlich korrekte Beschreibung, aber es hilft mir weder die Leute zu verstehen, noch Problemlösungen zu sehen, die über ein "Wegsperren" hinausgehen.

 

Wenn es nicht die Herkunft ist, welche andere Gemeinsamkeit hat denn der Manchester Attentäter zu den bisherigen Selbstmordattentätern?

Keulen los!

 

Was hat er denn in den Tagen vor dem Anschlag so gegessen?

 

Da habe ich mich wohl missverständlich ausgedrückt. Das sollte nur die Diskussion weiter führen, die daraufhin eigentlich immer folgt.
Vielleicht wären "" ne gute Idee gewesen

 

Vermutlich musste er in irgendeiner Form eine nazistische Kränkung erleiden.

Ob manche kulturelle Prägung eine solche begünstigt, etwa durch eine starke Betonung von Begriffen wie "Ehre" oder durch einen ausgeprägten Kollektivismus, der eine Projizierung vermeintlicher Kränkungen auf einen selbst zulässt, sollen andere Leute klären. Ist nicht mein Bier.

 

Kurzfristig?

Dann kannst gleich Atombomben auf den nahen Osten schmeißen. Oh btw gleich auf den Westen mit, denn jeden zu töten, dessen Weltbild einem nicht passt erinnert doch stark an Extremisten. Oder ist Extremismus nur Böse, wenn er vom Islam ausgeübt?

Waren die Gründe nicht unter anderem die stationierten Truppen in Kuwait? In der Nähe der heiligen Stätten?

 

https://en.wikipedia.org/wiki/Ramzi_Yousef#Arrest.2C_conviction_and_prison_life

Richtig putzig ist aber, wie Richter Duffy ihn über die korrekte Ausübung des Islam belehren will. Das ist mal westliche Überheblichkeit at its best.

Oh, grade mal auf die Karte geschaut: Kuwait ist 'ne ganze Ecke weg von Mekka und Medina...

 

Das Zitat stammt nicht von mir, da ist beim Quoten was durcheinander geraten.

 

Ist korrigiert.

 

Hier mal ein ziemlich guter Blog, der sich aktuell mit dem Thema Gründe und Nutzen von Selbstmordattentaten befasst:
https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=10203268405867190&id=1720801621

 

Meinen Post bitte nochmal lesen und diesmal verstehen.

"Dessen Weltbild einem nicht passt". Was hast du geraucht?

 

Hab da was durcheinander gebracht. Nach der Invasion Kuwaits wurden auch amerikanische Truppen in Saudi Arabien stationiert und deswegen hat Osama Bin Laden Ende der 90er eine Fatwa erlassen.

https://en.wikipedia.org/wiki/Fatawā_of_Osama_bin_Laden#1998_fatw.C4.81

 

"...And now you have invented new ways to kill innocent people. You have so-called economic embargo which kills nobody other than children and elderly people, and which other than Iraq you have been placing the economic embargo on Cuba and other countries for over 35 years. . . ."

Man kann unendlich viele Gründe finden Terrorismus zu rechtfertigen. Die Mordlust und Zerstörungswut einiger junger Männer lässt sich mit einer Ideologie und durch die Unterstützung von extremistischen Kreisen immer rechtfertigen und erklären.

 

Geraucht hab ich nichts. Aber ich habe auch in keine Gedankenspiele, in der, der Tod von ein paar Millionen Menschen vorkommt. Islamisten sind übrigens nicht nur die Terroristen, auch Leute die ihnen "nur" zustimmen oder in ihrer Haltung bestärken.

 

Hat er denn Unrecht mit seiner Aussage?
Problem erkannt, nur der Loesungsvorschlag (ein Attentat) passt halt hinten und vorn nicht. Das aendert ja nichts an dem ursaechlichen Probem.

 

Die habe ich auch nicht. Daher gehe ich davon aus, dass du meinen Post nicht verstanden hast.

 

danke für die feststellung. dann können wir ja zu den relevanten themen zurückkehren

 

Du hast meinen Beitrag falsch verstanden. Ich schrieb nicht, dass die Drohnenopfer Anschläge verüben, sondern dass auch in Ländern Anschläge verübt werden, die mit Drohnen gar nichts am Hut haben.

Natürlich befeuern die westlichen Interventionen und Übergriffe den Hass und liefern reichlich Material für Propaganda. Aber selbst wenn das Programm eingestellt werden würde, würde der islamistische Terror wohl kaum verschwinden - u.a. weil der sich völlig unabhängig von irgendwelchen aktuellen Konflikten begründet.

Ich bin ansonsten auch der Meinung, dass der Krieg gegen den Terror viel zu viele Opfer gefordert hat und weiter fordert (Trump macht leider alles noch viel schlimmer) - aber er ist keine Rechtfertigung und auch nicht der Entstehungsgrund für den Terror.

 

Ich habe auch nicht behauptet, dass mit den Drohnenangriffen auch der Terror verschwinden würde, einfach weil Terror nicht monokausal entsteht. Und nochmals: Begründen lässt sich Gewalt für den Aggressor immer irgendwie; es geht darum, welche Umstände Terror begünstigen. Meine Aussage ist: Der Krieg gegen den Terror hat den Terror zwar nicht erschaffen, aber zu chaotischen Umständen geführt, in welchen terroristische Vereinigungen aufgrund diverser Umstände erstarken konnten.

Er ist für einige Islamisten wohl Teil ihrer Rechtfertigung für den Hass auf den Westen; es soll ja auch im aufgeklärten Deutschland Menschen geben, die ihren Hass auf Muslime mit irgendwelchen Kriminalitätsstatistiken begründen.

 

Der 'war on terror' ist der Foehn, der da auf den Grill gehalten wird, um ihn auszupusten.

Weder hat der Foehn den Grill in Brand gesteckt, noch brennt der Grill zwingend nur mit Foehn. Aber uns fallen jetzt halt vermehrt sehr sehr heisse Kohlen auf die nackten Fuesse.

 

Das trifft auch auf den radikalen Islamismus zu (Im Grunde tauscht man hier nur Staat mit Religion) Der Umstand, dass solche Ideologien natürlich auch eine innere Anziehungskraft besitzen, negiert aber nicht die Tatsache dass die Entstehung dieser Bewegungen immer auch externe realpolitische Entstehungsursachen haben.

Beim Nationalsozialismus dürften das die unbefriedigende wirtschaftliche Lage durch die hohen Reparationszahlungen aus dem ersten WK sowie der die Knebelbedingungen des waimarer Friedens gewesen sein, beim islamischen Terror eben die US-Interventionen im nahen Osten die ja bis in die 50er Jahre zurückreichen.

Gibt da ja diese nette Geschichtsstunde von der Anstalt zum Thema.

 

Die US-Interventionen sind für mich als Zeitpunkt zu spät gewählt und für mich auch nicht der Auslöser, höchstens ein Katalysator. Den islamistischen Terror gab es vorher schon, nur hat er sich dann eher regional ausgewirkt und weniger direkt gegen westliche Staaten. Globalisierung, Internet, mangelnde Integration, Wohlstandsgefälle etc. pp. spielen eine gewichtige Rolle.

 

Wie hat denn der Prophet den richtigen Glauben vorgelebt?

(Und "Aber heute ist das doch alles ganz anders!" ist westlich-ungläubige Denke und Westler-Knows-Best in Reinkultur.)

 

http://www.focus.de/politik/deutsch...ttentaeter-war-in-deutschland_id_7176636.html

Und damit reiht er sich nahtlos in die Riege der anderen Attentäter ein, die ebenfalls über Deutschland kamen. Sollte der Politik und den Sicherheitsbehörden eigentlich zu denken geben.

 

Edit: Ach, wurscht. Bitte weitergehen.

 

Oh, ob da wieder der eine oder andere Unschuldige abgeknallt wird?

 

Er war nicht unschuldig. Sonst wären die Polizisten ja verurteilt worden.

 

Der IS droht mehr oder weniger indirekt mit weiteren Anschlägen. Mit dem schlechtesten Poster das jemals von einem Bildschirm wiedergegeben wurde

http://isis.liveuamap.com/en/2017/24-may-prois-telegram-channels-are-spreading-this-poster

 

Nö. Der Staat hat sich nur angestrengt, um bei keinem der beteiligten Polizisten genug Hinweise auf strafrechtlich relevantes Fehlverhalten zu finden.

Ziemlicher Knüller, den sich England da geleistet hat, aber dass an des Gesamtaktion etwas falsch war, zeigen die Prozesse, bei denen es "nur" um Kohle vom Staat und nicht um Knast für seine Bediensteten ging.

 

Haben die wirklich ein Godzilla Plakat verfremdet?