Wahl Österreich 2017: Worüber die Kurzen und die Straches dieser Welt schweigen

@Scipio

Also die FDP sehe ich schwerlich als eine rechte Partei, die auch nur irgendwie mit AfD oder FPÖ verleichbar wäre. Die NEOs haben ja nicht umsonst bei uns über den Erfolg der FDP gejubelt und die sind meilenweit von der FPÖ entfernt.
Rechts heißt ja nicht direkt Nazi. Auch die CSU/CDU oder bei uns die ÖVP ist rechts, aber keiner würde wohl da einen Nazivergleich ziehen. Bei den NEOs sind sogar viele vom ehemaligen liberalen Forum mit drin, dass war mal sowas wie eine 2. Grüne Partei nur mehr Fokus auf Soziales als auf Öko.

Und ne, das hat nichts miit "Unerfahren und darum dringt das nach außen" zu tun. Auch unter der Haider Regierung wurde jetzt nicht plötzlich Jagd auf Ausländer gemacht bzw. in Burgenland ist es aktuell bei FPÖ Mitregierung auch nicht der Fall.
Und es gibt ja durchaus solche Aussetzer bei der FPÖ (eigentlich ziemlich regelmäßig), aber meist fliegen diese Leute dann ziemlich schnell aus der Partei und vor Gericht. Aktuellster Fall erst vor 2 Wochen in Tirol mit einem FPÖler, der da eine Naziaustellung aufgemacht hat.
Oder was ich oben angesprochen habe. Mölzer nannte vor 2-3 Jahren mal David Alaba einen "nicht wirklichen Österreicher". Auch der war in wenigen Tagen weg, obwohl er im Parlament saß.

Also ne, die Parteiführung ist da schon wesentlich anders als bei der AfD. Immer noch sehr rechts, das unzweifelhaft, aber nicht derart.

 

FDP war ein Tippfehler von mir. Ansonsten danke.

 

Jetzt habe ich gelesen, dass die SPÖ durchaus mit der FPÖ bezüglich einer Koalition sprechen möchte und dies sogar als halbwegs sinnvoll erachtet. Machterhalt um jeden Preis halt - echt der Wahnsinn.

 

Du hast doch nicht etwa wirklich geglaubt das es bei der ganzen Sache um uns geht? Natürlich geht es um den Machterhalt und ausschließlich um Macht! Hier sind sich alle Großparteien einig. Der nächste Punkt ist dann der wie man den jeweils anderen möglichst gut anpatzen und blockieren kann um seine eigene Position um 0,2% zu stärken. Denn das könnte bereits wieder ein weiterer braver Parteisoldat sein den man mit Steuergeldern füttern kann.

Ja es ist Zeit für Veränderung. Darum haben die Österreicher auch in der Mehrheit Partei ihr Vertrauen geschenkt die seit knapp 30 Jahren in der Regierung sitzt. @flowseven: Das ist auch der Punkt in dem ich mit dem Falterartikel nicht konform gehe. Die Mehrheit der Österreicher sieht das es so nicht weitergehen kann. Zumindest nicht auf Dauer. Man will schon Änderungen. Aber längst nicht alles was nötig wäre würde dem Wahlvieh schmecken. Da rennt man lieber einem Messias nach der in seinem ganzen Leben außer Intrige nichts geleistet hat. Aber im Prinzip egal denn nun muss er zeigen was er kann. Es gibt niemanden mehr hinter dem er sich verstecken kann.

Kurioserweise hat er sich durch seine autoritären Ansätze, nämlich"Alle Fäden in meiner Hand!", bereits selbst das Grab geschaufelt. Jeder Fehler und jede fehlende Reform und jeder kriminelle Ausländer der hier irgendwas dreht wird nun auf seine Kappe gehen. Viel Spaß Herr Kurz!

 

Achso? Gibt es da irgendwelche Artikel zu dem Thema? Bisher habe ich vor allem mitbekommen, dass die SPÖ, also im gewissen Maße eine Arbeiterpartei, von einem ehemaligen Top-Manager geführt wird. Viel weiter weg vom Arbeiter kann man da nicht mehr sein. Schmutzkampagne und darauffolgendes Wegschieben der Verantwortung inklusive.

Man kann von Kurz halten was man will. Mir kommt er deutlich zu schnöselig rüber, sympathisch finde ich ihn insgesamt dennoch. Faktisch ist er ein absolutes Polit-Talent und sehr intelligent. Er lässt sich Dinge aufbereiten und hat sie nach kurzer Zeit verinnerlicht. Auch Zusammenhänge kann er sehr gut herstellen. Eine Bekannte hat bei ihm mal im Stab des Außenministeriums gearbeitet. Bevor ich einem Kern oder Strache mein Vertrauen schenken würde, lieber einem, der bereits mit seiner Liste Kurz Aktion eine gewisse Abnabelung propagierte.

 

Wo genau hat Kurz sich abgenabelt? Einer seiner größten Mentoren ist Wolfgang Schüssel. Eben genau jener den ein Herr Pilz einstmals als Schutzpatron der Korruption bezeichnet hat. Und der nach wie vor Mitglied der ÖVP ist. Das Geld für seinen Wahlkampf hat Herr Kurz in großem Maße von eben jenen bekommen die auch schon vorher die ÖVP finanziert haben.

Wo genau nabelt er sich also ab? Aber jetzt haben wir ihn als Kanzler und jetzt kann er zeigen das ich unrecht habe. Jetzt kann er wirken. Wenn er die Sache gut macht wird es eine Verlängerung geben. Wenn nicht... Nunja den Eurofighter- und den Hyposkandal haben wir auch überlebt. Wir werden auch die Schweinereien der nächsten Bundesregierung zahlen können.

Das ist übrigens das wahre Geheimnis warum die Grünen absoffen und Pilz nun einzieht. Niemand wählt einen Peter Pilz weil er so tolle Regierungsarbeit leistet. Man wählt ihn weil man den Großparteien misstraut und sie für, meiner Meinung nach zurecht, käuflich, machtgeil und bis ins Mark verdorben und korrupt hält. Fast eine Viertel Million Menschen haben der Regierung, noch bevor es sie gibt, ein Misstrauensvotum ausgestellt. Das hat es so in der zweiten Republik noch nicht gegeben. Und wie auch immer unsere neue Regierung aussieht: Sie wird hart arbeiten müssen um das Vertrauen dieser Menschen zurückzugewinnen.

 

Ich denke wir beide wissen das die SPÖ durch ihre seit langer Zeit taktisch unverständliche Haltung (niemals FPÖ) einen Großteil der letzten Regierungsperioden über den Tisch gezogen wurde und als Folge weniger Inhalte durchgebracht hat als die ÖVP.

Freut mittlere und große Unternehmer, ich wüsste aber nicht das die bei uns die Mehrheit sind. Das gerade außerhalb das Städte noch ein großer Teil der Wähler stockkonservativ ist weiß ich natürlich.

Zudem, Kurz hat im Gegensatz zu anderen (selbst der FPÖ) NUR Kurz und Veränderung als Thema gebracht (das ÖVP Programm dahinter zieht im Wahlkampf auch nicht wirklich)..

@Vilden
Der Werdegang ist eigentlich egal, die Parteizugehörigkeit zeigt im Normalfall schon grob die Vorstellungen die jemand hat. Wenn er nicht im Großen und Ganzen die ÖVP-Politik mitträgt, warum hätte er zu Beginn dort beitreten sollen? Und selbst in den gesellschaftspolitischen Fragen wirkt er derzeit nicht wirklich progressiver (wo man noch am ehesten eine Weiterentwicklung der ÖVP erwarten könnte), warum sollte er es dann gerade bei wirtschafts- oder sozialpolitischen Fragen sein?
Persönlich erwarte ich mir eine ähnliche Entwicklung wie unter der letzten Schwarz-Blauen Episode, im besten Fall hab ich mich geirrt...Wenn nicht, schade das ich nicht reich genug bin dann davon zu profitieren..-