Zustand der Bundeswehr

Dieses Thema im Forum "Smalltalk" wurde erstellt von OldestVisitor, 24. September 2014.

  1. Butterhirsch Der mit dem Hirsch tanzt

    Butterhirsch
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    Das ist diese Krankheit von Wirtschaftsberatern, die ohne Sachkenntnis der Materie auf rein finanzieller Basis Entscheidungen treffen.

    In der IT sehen wir da jetzt erste Gegenbewegungen, das wird sich in die Produktion erstrecken und erst dann bei der BW ankommen. Bis dahin wird das Versagen systemisch sein.
     
  2. Xizor kann oft nicht so gut mit Bildern

    Xizor
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    Dem fehlt aber die Systemintegration für Atomwaffen, die auch nicht geplant ist und war. Die nukleare Teilhabe fiele da weg, dass die Lösung wirklich gewollt war kann ich mir nicht wirklich vorstellen. :hmm:
     
  3. Es wäre ja nicht das erste Mal gewesen, dass ein Flugzeug im Rahmen des Modernisierungsprozesses entsprechend umgebaut und zweckentfremdet wird. Das hat man damals schon mit dem Starfighter gemacht...
    Diese Option liegt aufm Tisch, wurde aber offensichtlich zugunsten des Erhalts der Tornadoflotte verschoben. Soweit ich weiß, hält das Ministerium aber auch weiterhin daran fest, vordergründig den EF für die Nachfolge des Tornados zu berücksichtigen und sich parallel die marktverfügbaren Konkurrenzptodukte anzuschauen. Ein eingestuftes Briefing von Luftwaffenoffizieren durch das Pentagon für die F35 hat ja bereits vor einigen Monaten stattgefunden.

    Ich bin ja Mal gespannt, welcher es letztendlich wird. Der EF ist da als einzige Hauslösung noch lange nicht aus dem Rennen. Fehlende Fähigkeiten können nachgerüstet werden, auch wenns taktisch absolut keinen Sinn macht, und die Industrie betreibt unverändert starke Lobbyarbeit.
    Gleichzeitig hat die europäische Industrie angekündigt, ein ganz neues Kampfflugzeug (Arbeitsbegriff: Future Combat Air System - FCAS) entwickeln zu wollen, was aber unter keinen Umständen rechtzeitig für eine Ablösung der Tornadoflotte ab 2025 bereit stehen wird.
    Letztendlich ist das "große" Problem ja: Sobald man ein ausländisches Produkt kauft, hat man keine umfassende Einsicht mehr in bestimmte Baugruppen oder Softwareanteile. Die operieren dann halt in einer Black Box, dürfen von deutschen Technikern nicht instandgesetzt werden etc. Dementsprechend weiß man auch nicht, was für Chips da auf die Platinen gelötet werden und welche Aktionen das Flugzeug im Hintergrund ausführt. Aus nationaler Sicht ist das natürlich ein Fiasko, andererseits denke ich mir: Jetzt ists eh schon wurscht. :ugly:

    Wenn die Luftwaffe jetzt wirklich Schwierigkeiten mit ihrer NATO-Einmeldung der Tornados bekommt und die Industrie bei der Entwicklung ihres FCAS Gas gibt, dann wäre ggf. eine vorübergehende Leasinglösung vorstellbar.
     
  4. Was sollte man mir schreiben? :hmm:
     
  5. blurps

    blurps
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    Wobei die Suder und die externen "Experten" ja erst unter vdL kamen. Trotz ihrer gefühlt schon ewigen Amtszeit können die für die Probleme bei den großen Waffensystemen wohl eher wenig, da geht's um Zeiträume von Jahrzehnten für Planung und Produktion.
     
  6. Butterhirsch Der mit dem Hirsch tanzt

    Butterhirsch
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    Die Sparprogramme bei der BW laufen ja auch schon laenger als Uschi ;)
     
  7. Naja gut, die waren aber kein Produkt interner Sparbemühungen, sondern eher haushaltspolitische Vorgaben. Mann kann sich natürlich darüber streiten, ob als Folge daraus an den richtigen Stellen gespart wurde... Und die Kostenexplosionen bei den Rüstungsprojekten sind ein Thema für sich.
     
  8. Ich selbst bin ja dafür, dass jeder Politiker sein darf. Aber bestimmte Posten sollten dann doch nur mit entsprechender Laufbahn/Ausbildung/Studium whatever, besetzt werden dürfen.

    Man muss sich doch intern komplett über sie lustig machen und ich wäre nicht verwundert, wenn das von den Vorgesetzten auch in entsprechenden Gruppen kaum verschwiegen wird.
     
  9. Rirre der von Helli getragen wird Kommentar-Moderator

    Rirre
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    Oh ja.
     
  10. Deutschland: 128 Eurofighter. Davon 4 einsatzbereit

    Österreich: 15 Eurofighter. Davon 6 einsatzbereit

    Da könnt ihr mal von Glück sprechen, dass wir kein Interesse am Nachbarshithole haben, sonst würden wir euch überrennen :tdv:
     
  11. Standardabweichung gesperrter Benutzer

    Standardabweichung
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  12. Intern verbreiten sich schon die ersten politisch inkorrekten Witze...

    Was hatten der 02.05.1945 und der 02.05.2018 gemeinsam?

    Die Luftwaffe hatte nur noch vier flugfähige Strahljäger

    :wahn:
     
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  13. Alex86 Nick der Schlitzer McGurk

    Alex86
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  14. Joskam gesperrter Benutzer

    Joskam
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    Wäre denn sowas wie der Westfeldzug mit der aktuellen Bundeswehr möglich? :tdv:
     
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  15. Alex86 Nick der Schlitzer McGurk

    Alex86
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    Du meinst DEN https://de.wikipedia.org/wiki/Westfeldzug? :ugly:

    3,3Mio Soldaten
    2500 Panzer
    3600 Flugzeuge

    :rotfl:
     
  16. Ach Ursel, das ist echt ne Katastrophe. Wie lange ist die Tante jetzt schon dafür verantwortlich? Wie kann man die eigene Verantwortung so schleifen lassen.
    Gestern kam auch im Radio, dass zich Piloten die Lizenz entzogen wurde, weil sie keine Flugstunden vorweisen konnten und warum nicht? Weil nur rund ein Drittel der Flugzeuge / Hubschrauber überhaupt einsatzbereit sind :uff:
     
  17. Alex86 Nick der Schlitzer McGurk

    Alex86
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    Und dann gibts auch wieder Simulatoren die den halben Tag leerstehen, weil man keine vernünftige Auslastung planen kann. :ugly:
     
  18. acer palmatum

    acer palmatum
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    €: Ups doppelpost.
     
    Zuletzt bearbeitet: 4. Mai 2018
  19. Ich mache ihr da nichtmal persönliche Vorwürfe, zumindest nicht hauptsächlich. Ihre Amtsführung, die ja für sich genommen schon kaum eine positive Außenwirkung erzeugen konnte, macht nur einen kleinen Bruchteil des Gesamtproblems aus. Selbst ihre durchaus vorhandenen Initiativen in die richtige Richtung sowie der minimal gestiegene Wehretat können binnen 10 Jahren nicht das ausmerzen, was ich den vorherigen 20 zerstört wurde. Und ihre positiven Initiativen werden sich wohl auch erst langfristig wirklich bemerkbar machen, wenn sie schon längst nicht mehr in der Politik aktiv ist.
    Dieses Amt ist wahrlich nicht dankbar.
     
  20. Nuja, ich bin kein Soldat war nie in der Bundeswehr. Von daher kann ich auch nur von Berichten sprechen. Dh es wurde alles VOR ihrer Amtszeit schon Scheiße gebaut?
    Habs nur gut in Erinnerung weil genau das gestern Thema im Radio war, dass den ganzen Piloten die Lizenzen wegen zu wenig nachweisbarer Flugzeit entzogen wurde.
     
  21. Alex86 Nick der Schlitzer McGurk

    Alex86
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    Meine Erfahrungen vor ~12 Jahren decken sich grob mit den ganzen aktuellen Meldungen; fehlende Ausrüstung, kaputte Ausrüstung, keine Aussicht auf Besserung.
     
  22. acer palmatum

    acer palmatum
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    Meddlfranken (tatsächlich)
    Wenn man sich auf Luxenburg beschränken würde ja. Aber es wäre ein langer, schmutziger Konflikt und es würde wohl der gewinnen der schneller Ersatzteile ranschaffen kann, also müssten wir wohl das Saarland letzten Endes an Luxenburg abtreten. :yes:
     
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  23. Alex86 Nick der Schlitzer McGurk

    Alex86
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    Man würde auch noch während des Konflikts Panzer an Luxenburg verkaufen. :rotfl:
     
  24. Ja natürlich. Der gesamte Abrüstungsprozess vom Ende des Kalten Krieges, als dann endlich die Friedensdividende ausgezahlt werden sollte, bis zur erstmaligen kleinen Trendwende zur intensivsten Zeit des ISAF-Einsatzes hat letztendlich zu dem Schlamassel geführt, den wir heute haben. Dass damals mit der Abrüstung begonnen wurde, war ja an sich ne gute Sache, wenn er nicht zuletzt in eine Überkompensation geführt hätte.

    Selbst als die Bundeswehr schon fahrlässig klein gespart wurde, gab es noch Depots, in denen ca. 2.000 Leoparden in Folie eingeschweißt für den Verteidigungsfall gelagert wurden. Wurde alles aufgelöst. Der Tiefpunkt war dann kurz vor der Ukraine Krise, als von den vier (?) aktiven Panzerbataillonen á eigentlich 48 Kampfpanzer = 192 Panzer KEINES dieser Bataillone mehr eigene Panzer besitzen sollte. Stattdessen sollten ca. 48 Panzer irgendwo gepoolt werden, die dann nur auf Anforderung (Übungen, Ausbildung der neuen Besatzungen, Shows etc.) an das jeweilige Bataillon ausgegeben werden. Ziel war es, dass die Bataillone nur noch die Manpower und das sonstige Material (Handfeuerwaffen, Pkw, Lkw usw.) aufm Hof stehen haben, aber nur noch an 2 - 3 Monaten im Jahr tatsächlich Panzer zur Verfügung stehen hat. Dafür gab es nen Fachbegriff, der mir grad leider nicht einfällt... aber das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen, wie schamlos diese gesamte Organisation kaputt gespart werden sollte, bevor es "vor unserer Haustür" wieder geknallt hat.

    Bei den Luftfahrzeugen ist das Problem wesentlich komplexer. Die Verträge, die die Ersatzteilversorgung und Wartung regeln, wurden ja teilweise schon vor Jahrzehnten geschlossen. Dann wurde viel outgesourced, was eigentlich ne Kernkompetenz der Armee selbst sein sollte. Dann wurde die Zahl der fliegenden Waffensysteme sukzessive verkleinert, was die Bundeswehr bei Airbus & Co. natürlich ihren Status als Key Account gekostet hat. Dann wurde SAP eingeführt, was wohl in seiner Umsetzung an Schlampigkeit und mangelndem Sachverstand kaum zu überbieten war. Dann kamen neue Waffensysteme, bei denen global das Problem besteht, dass sie unfassbar wartungsintensiv sind... gleichzeitig haben aber Armeen und Hersteller es gleichermaßen versäumt, diese Produkte so anzufordern und/oder so zu entwickeln, dass sie wartungsleicht sind. Das gilt sowohl bei der regulären Wartung, als auch bei der Instandsetzung nach Schäden. Paradebeispiel ist der Eurofighter, der 2015 auf der Autobahn nach Manching gefahren werden musste, nachdem eine seiner Tragflächen beschädigt wurde. Früher bei ner Messerschmitt konnte die Tragfläche abgeschraubt und ne neue rangeflanscht werden. Beim EF brauchts aber Bolzen, die zuerst gekühlt werden, dadurch schrumpfen, dann in die Verbindungselemente zwischen Tragfläche und Rumpf eingesetzt werden und sich dann ausdehnen. Die Bundeswehr kann sowas natürlich nicht selber machen... Und da der Hersteller auch keine finanziellen Anreize hat, um solche und ähnliche Kapazitäten flächendeckend auszubauen, muss dann eben der umständliche Weg genommen werden. Und Wartezeiten gibts da! Bei der CH53 gab es auch Flugstundenprobleme, weil zusätzlich zur Wartung der altersschwachen Maschinen auch noch die Aufrüstung auf einen neueren Standard kommen sollte. Zur Verfügung stehen davon ca. 6 (?) Docks, in denen so eine Maschine halt mal locker zwei Jahre lang (!!!) steht, dadurch selber ausfällt UND dazu noch Dockkapazitäten für andere Maschinen belegt, die nur ne reguläre Wartung brauchen. Es ist ne reine Katastrophe.
    Und gerade bei den Hubschraubern war es ja bekanntermaßen ein ewiges hin und her. Erst sollten es mal ne dreistellige Anzahl von Tigern werden, dann 80, dann wurde wieder ein Regiment geschlossen. Dann haben die Inspekteure von Heer und Luftwaffe am Kartentisch entschieden, dass das Heer den NH90 der Lw bekommt und dafür die Luftwaffe die CH53 des Heeres. Dadurch sind dann auch wieder Reibungsverluste entstanden und ganz persönlich hat es mich die Ausbildung zum Hubschrauberpiloten gekostet. Davon, dass die Hubschrauber dann noch an allen Ecken und Enden ihre Wehwehchen hatten, ganz zu schweigen.

    Und diese WoT ist immernoch nur n kleiner Ausschnitt dessen, was da alles im Argen liegt.
     
  25. Xizor kann oft nicht so gut mit Bildern

    Xizor
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    Dynamisches Verfügungsmanagement.
     
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  26. blurps

    blurps
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    http://www.spiegel.de/politik/deuts...ufe-an-privatfirma-auszulagern-a-1206242.html

    Was könnte da schon schiefgehen :tdv:
     
  27. Rirre der von Helli getragen wird Kommentar-Moderator

    Rirre
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    Man hat ja bei der LHBW gesehen wie sinnig das ist...
     
  28. t-6 80plus-zertifiziert

    t-6
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    Und BwFuhrpark :yes:

    Vielleicht will das auch einfach nur nicht in meinen Schädel, aber irgendwie vertrete ich aus dem Bauchgefühl heraus die Linie, dass eine Armee ihre "eigene" Ausrüstung zu 100% von den Herstellern haben sollte + einen genügend große Reserve an Ersatzteilen + die Eigenfähigkeit Reparaturen durchzuführen statt in bester BWL-Manier komplexen Synergiebullshit herbeizuführen, der einen Wasserkopf generiert der im Ernstfall nicht schnell genug aufgelöst werden kann.

    Dynamisches Verfügbarkeitsmanagement, eigene fucking GmbHs die Autos an andere Armeen vermieten, Verträge mit der Privatwirtschaft mit SLAs die irgendwie völlig egal scheinen, inzestuöse Ko-Abhängigkeiten von einzelnen Herstellern - ey. :ugly:

    Kann man sich nicht mal auf die Kernaufgabe einer Armee beschränken und die einfach (tm) gut ausrüsten um effizient Feinde zu besiegen statt einen wirtschaftlichen Bürgerkrieg zu führen, auch wenn das Capex definitiv höher ist gegenüber einem Opex welches garantiert (gefühlt) immer wieder explodiert? :ugly:
     
    Zuletzt bearbeitet: 5. Mai 2018
  29. Damit zusammenhängend:

    http://www.bundeswehr-journal.de/2018/kursaenderung-mit-neuer-konzeption-der-bundeswehr/

    Während also in der Ausbildung stets gepredigt wird, der militärische Führer müsse Schwerpunkte setzen usw., kommt von ganz oben: "Unser Schwerpunkt ist überall."
    :banana:

    Aber gut, letztendlich ist das ja nichts anderes, als die konsequente Umsetzung der Vorgaben aus dem aktuellen Weißbuch. Große Zweifel bestehen dennoch:

    Als die Bundeswehr zuletzt in Richtung Einsatzfähigkeit entwickelt wurde, hat sie das klassische Warfighting dadurch komplett verlernt. Jetzt bin ich ja mal gespannt, wie man dieser winzig kleinen Armee beide Hüte gleichzeitig aufsetzen will, so dass das am Ende auch Sinn ergibt.
     
  30. Mipizou

    Mipizou
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    @DerTommy86
    Ich frage mich persönlich ständig wie es kommt, dass so viele Informationen nach außen kommen, die nach meinem Dafürhalten eigentlich hochgeheim sein müssten. Um mal nur ein paar Sachen aus den letzten Monaten aufzuzählen:
    Es ist bekannt, dass beispielsweise kein einziges U-Boot Einsatzbereit ist und wann frühstmöglich mit Besserung zu rechen ist.
    Es ist bekannt, welche Anzahl Einsatzfähiger Kpz und SPz ein Verband der Bundeswehr hat, welcher demnächst in der Nähe Russlands zur Abschreckung stationiert werden soll ( Uuuuh, in Russland werden hinterher sicher viele Unterhosen entsorgt werden müssen, solche Angst wird dort herschen :wahn: ). Es sind auch Details bekannt geworden, wie lange es dauert diesen Verband Einsatzfähig in das Baltikum zu verlegen ab Befehlseingang (Das dürfte eigentlich die Stufe "Streng geheim" gehabt haben).

    Jetzt noch die Geschichte mit dem Eurofighter.

    Das sind eigentlich alles Taten, die ( korrigier mich falls nicht ) juristisch unter den Tatbestand Verrat fallen dürften. Es passiert aber nichts wie es aussieht, die Leaks gehen einfach weiter und keinen scheint das irgendwie zu stören.
    Was ist deine Bewertung davon? Sind die Leaker Verräter oder sind es aufrechte Leute die sich im Stich gelassen fühlen und um Hilfe schreien?

    Desweiteren hat die Bundeswehr mit dem MAD ja einen Geheimdienst, der sowas verfolgen und unterbinden müsste. Was machen die? Saufen oder schauen die absichtlich weg? Zu schauen wer Zugriff auf die an die Presse geleakten Dokumente gehabt hat dürfte nicht allzu schwer sein....

    FunFact am Rande: Ich war unter den letzten Wehrdienstleistenden der Bundeswehr. Als ich mit meinem Zug in einem LKW fuhr, sind wir Abseits der Straße im Schlamm stecken geblieben. Einige machten Handyvideos vom LKW wie er im Schlamm steckt und versucht rauszukommen, die Vorgesetzten sagten Sinngemäß: "Wenn diese Videos im Internet landen, werdet ihr Ärger mit dem MAD bekommen. Die verfolgen das. Der Feind kann aus dieser Situation Rückschlüße ziehen." :ugly:
     
    Zuletzt bearbeitet: 5. Mai 2018
  31. blurps

    blurps
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    Durch dynamisches Verfügbarkeitsmanagement beim Personal natürlich. Montag bis Mittwoch jagt Hauptgefreiter Schmalhans Terroristen in Mali und Donnerstag und Freitag wird das Reich die EU-Ostgrenze gegen den Russen verteidigt :teach:
     
  32. Dafür weiß ich zu wenig darüber, welche dieser Informationen tatsächlich wie an die Öffentlichkeit geraten und welche Reaktionen darauf im Hintergrund folgen. Es kann natürlich auch sein, dass der MAD ständig unter Volllast läuft, wir das aber so gar nicht mitbekommen. Andererseits habe ich das Gefühl, dass es in der neueren Bundeswehr schon immer eine gewisse Kultur gab, höher eingestufte Informationen auch wirklich geheim zu halten, dafür aber niedrig Eingestuftes eher stiefmütterlich zu behandeln.
    Ich hab z.B. mal an einem Rüstungsbezogenen Wikipedia-Artikel mitgeschrieben und dafür so ne Informationsfreiheits-Anfrage an das BMVg gestellt. Hab darin auch explizit gesagt, dass ich FÜR EINEN WIKIPEDIAARTIKEL gerne einige Infos über die tatsächlichen und geplanten Rüstzustände eines Waffensystems hätte. Bekommen hab ich dann ne sehr detaillierte Auflistung und den Hinweis, dass diese Information offen sei. "Ok, cool..."
    Dann hab ich z.B. mitbekommen, dass der Betreiber und Autor des Blogs augengeradeaus.net sich gerne mal im investigativen Journalismus versucht und regelmäßig Soldaten in meiner alten Dienststelle angerufen hat, um Informationen aus denen herauszukitzeln. Offiziell wurde der natürlich immer abgeblockt, aber wer weiss schon, ob nicht doch der ein oder andere Referent ein bestimmtes Thema in den medialen Fokus rücken will, weil sich sonst nichts weiter bewegt und er sich anders nicht mehr zu helfen weiß.
    In nem Artikel hab ich auch mal etwas darüber gelesen, dass seit UvdLs Popularitätsabsturz innerhalb der Truppe (Stichwort "Haltungsproblem") auch einige höhere Offiziere in ihrem Dunstkreis nicht mehr soooo verschlossene Lippen haben, wenn es um Dinge geht, die ihr schaden könnten.

    Geheimhaltung ist halt n zweischneidiges Schwert. Manche Sachen sollten wirklich nicht an die Öffentlichkeit geraten, andererseits nimmt es den Leuten auch irgendwie die intrinsische Motivation, ihren verdammten Job richtig zu machen, wenn Fehler unter dem Deckmantel der Geheimhaltung von der gesamten Organisation totgeschwiegen werden. Das findet übrigens in vielen anderen Ländern statt, von denen in Deutschland jeder glaubt, sie hätten die krassesten Armeen überhaupt. England und Frankreich sind solche Beispiele, aber auch die USA.

    Außerdem sollte man auch den Nutzen mancher Informationen für den Feind in Mordor nicht überschätzen. Wie lange es dauert, um Divisionen von A nach B zu verlegen, können die sich selber ausrechnen. Und dass vier Eurofighter einsatzfähig sind, ist auch ne Informationen, die nicht soooo eineindeutig ist. Es kann nämlich sein, dass das Gros der formell nicht einsatzfähigen Maschinen nur nach deutschem Zulassungsrecht gerade nicht fliegen dürfen oder bestimmte Softwarefunktionen noch nicht freigeschaltet sind, die benötigt werden, um der Maschine ne NATO-Zertifizierung zu erteilen. Aber wenn jetzt wirklich die rote Flut kommen sollte, dann würden trotzdem 100 Maschinen voll aufmunitioniert gen Front fliegen. Das selbe gilt auch für Panzer und anderes Großgerät. Das ist so wie diese Story aus Afghanistan, als irgendwelche deutschen Fahrzeuge vorübergehend stillgelegt wurden, weil sie die deutschen Abgasnormen nicht erfüllt haben.... Tja, es gilt halt: Deutsches Recht bei deutscher Truppe. :ugly:
     
  33. Xizor kann oft nicht so gut mit Bildern

    Xizor
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    Eben nicht, dass war ja auch Teil der Meldung. Es sind schlicht keine Raketen da. :ugly:
     
  34. Joskam gesperrter Benutzer

    Joskam
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    https://en.wikipedia.org/wiki/Sonderkommando_Elbe Reloaded... :ugly:

    Oh wartet, es gibt ja kaum Flugzeuge die abhebene könnten.
     
  35. das_opa Aushilfs Student

    das_opa
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    Solche Geschichten zählen in Kreisen der Ausilder doch vermutlich zum kleinen 1x1
     
  36. Oi!Olli Vollzeitskinhead

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    Wo sind die denn jetzt? Verkauft?
     
  37. Captain Tightpants "Gefällt mir"-Bot

    Captain Tightpants
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    Eventuell ist das ein großes Täuschungsmanöver und die Bundeswehr ist so hochgerüstet wie nie. Vielleicht wollen sie durcjh vortäuschen einer massiven Unterlegenheit den Gegener zu einem Angriff verleiten um ihn dann mit überlegenem Material schnell und vernichtend zu schlagen :wahn::ugly:.
     
  38. Xizor kann oft nicht so gut mit Bildern

    Xizor
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    Verkauft oder verschrottet. Es wurden z.B. palettenweise fabrikneue G3 und MG3 geschreddert. Paar Jahre später musste die Truppe dann ausgelutschte MGs für Ersatzteile ausschlachten um zumindest noch ein paar einsatzfähig zu halten.
     
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