Seite 12: Die 100 besten Open-World-Spiele aller Zeiten: Von Assassin's Creed bis DayZ

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Inhaltsverzeichnis

6. World of Warcraft

Entwickler: Blizzard Entertainment
Publisher: Blizzard Entertainment
Release: 23. November 2004

Mary Marx

Hier sind wir wieder. World of Warcraft schafft es nach den 250 besten PC-Spielen aller Zeiten und den 100 besten PC-Rollenspielen auch in die Top 10 der besten Open-World-Spiele. Der Erfolg steht für mich stellvertretend für all das, was WoW richtig macht. Zwischen all den kleinen Problemen ist Azeroth noch immer eine Welt, in der ich mich gerne wieder verliere. Sei es spielerisch mit meiner Nachtelfenschurkin, die mich seit 2006 begleitet oder mit Büchern, Comics und Fanfilmen, die sich alle um die gigantische Warcraft-Lore drehen.

Ich erinnere mich noch gut daran, dass ich zu Wrath-of-the-Lich-King-Zeiten mal für den Weltenbummler-Erfolg eine kleine Weltreise gemacht habe, um alle Kartenausschnitte aufzudecken. Das Ganze hat mich mehrere Tage gekostet, doch es fühlte sich beinahe wie eine Pilgerreise an. Ich habe damals auch Screenshots von dieser Reise gemacht, die allerdings schon lange mit irgendwelchen alten Festplatten im Elektroschrott gelandet sind, was ich gerade sehr bereue.

Doch diese gesamte Reise und alles, was darauf folgte, kam nie an das Gefühl heran, das ich verspürte, als ich zum ersten Mal die Hauptstadt Sturmwind betrat. Ehrfurcht und Stolz erfüllten mich, als ich mit meinem kleinen Charakter durch das steinerne Portal und über die Brücke rannte, während epische Musik mich begrüßte und ich die Wachen zu beiden Seiten passierte.

Platz 6: World of Warcraft - »Das war, als hätten wir Amerika entdeckt« - Die zehn besten Open-World-Spiele Video starten PLUS 9:30 Platz 6: World of Warcraft - »Das war, als hätten wir Amerika entdeckt« - Die zehn besten Open-World-Spiele

Auch, wenn mein Herz mittlerweile keinen Sprung mehr macht, wenn ich durch die Tore von Sturmwind gehe, können mich Azeroth und nun auch die Schattenlande immer wieder durch ihr Zusammenspiel aus epischen Soundtrack und toll gestalteter Welt verzaubern. Neben der ästhetischen Komponente gehört aber auch der WoW-Humor dazu, den ich sehr liebe und der für mich ebenso zur Welt gehört. Denn wer genau hinschaut, findet davon eine ganze Menge in den Questtexten (die ihr unbedingt lesen solltet) und in popkulturelle Anspielungen durch einzelne Charaktere wie Haris Pilton oder Felicia Night.

Natürlich wäre die Welt von World of Warcraft ohne seine Community nur halb so fantastisch. Obwohl sich viel in der Onlinewelt geändert hat, finden sich noch genügend alteingesessene Gilden und fremde Spieler und Spielerinnen, in denen wir Freundschaft und vielleicht auch Liebe gefunden haben. Vielleicht habt ihr ja auch eine eigene Geschichte, an die ihr denken müsst. Ich für meinen Teil erinner mich gerne an die Zeit zurück, als ich einfach irgendeinen vorbeilaufenden Spielcharakter angeschrieben habe und sich daraus eine echte Freundschaft entwickelte.

Na, wieder auf den Geschmack gekommen? Unsere Guides für WoW Shadowlands helfen (Wieder)Einsteigern, sich im MMO zurechtzufinden.

Trivia

  • Azeroth ist etwa 207 Quadratkilometer groß.
  • Der größte Raid der WoW-Geschichte fand 2005 in Deutschland statt. 900 Allianz-Spieler fanden sich nach einer zweiwöchigen Organisations-Zeit zusammen.
  • Die meisten Spieler wählen statistisch gesehen einen Menschen, spielen die Jäger-Klasse und wählen Bergbau als Beruf.

5. Horizon Zero Dawn

Entwickler: Guerrilla Games
Publisher: Sony Interactive Entertainment
Release: 7. August 2020 (PC)

Elena Schulz

Horizon war Liebe auf den ersten Blick für mich. Nicht nur, weil die rothaarige Heldin Aloy meine Zwillingsschwester sein könnte. Schon der erste Trailer zeichnete das Bild einer absolut unglaublichen Welt: Eine Bogenschützin in Steinzeit-Montur kämpft gegen gigantische Roboter-Dinosaurier? Bitte was? Umso erstaunlicher, dass die Entwickler tatsächlich schaffen, das Ganze in eine so glaubwürdige Geschichte zu verpacken, dass ich es ihnen wirklich abkaufe. Etwas, das viele nicht mal mit einer schon zig mal umgesetzten 0815-Handlung hinkriegen.

Denn am Ende ergibt alles wirklich Sinn und regt mich sogar zum Nachdenken über unsere Welt und ihre Zukunft an. Dadurch schafft es auch die Spielwelt, mich wirklich zu berühren. Was für mich alltäglich ist, ist für Heldin Aloy völlig fremd, als sie sich aus ihrem Heimatdorf aufmacht, um das Geheimnis der durchdrehenden Maschinen zu lüften. Aloy findet Kaffeetassen in den Ruinen eingestürzter Hochhäuser und vermutet, es handle sich um Ritualgefäße. Ich muss schmunzeln, weil ich es besser weiß. Aber gleichzeitig spüre ich auch die Melancholie der Welt um mich rum. Diese Orte sind nicht mehr als eine flüchtige Erinnerung, ein Mahnmal dafür, dass alles eine Geschichte hat und letztlich immer im Fluss ist, vergänglich bleibt.

Meine Welt ist unwiederbringlich verloren. Gleichzeitig will ich aber alles daran setzen, Aloys Welt zu beschützen. Denn auch wenn die Open World mit Missionen, Banditenlagern und Herausforderungen gefüllt ist, wie man es schon von Ubisoft und Co. kennt, spricht viel für sie und Horizon als Ganzes. Zum einen sind die schneebedeckten Berge, dichten Wälder oder roten Canyons für sich ein echter Augenschmaus - auf dem PC noch mehr als auf der Konsole. Zum anderen lösen die Entwickler ein verzwicktes Problem, dem sich jede Geschichte mit Open World stellen muss: Dringlichkeit in der Handlung mit der Erkundung der Spielwelt zu verknüpfen.

Platz 5: Horizon Zero Dawn - »Fantastische Ideen für eine Open World« - Die zehn besten Open-World-Spiele Video starten PLUS 10:59 Platz 5: Horizon Zero Dawn - »Fantastische Ideen für eine Open World« - Die zehn besten Open-World-Spiele

Geralt in The Witcher 3 will zum Beispiel eigentlich seine Ziehtochter retten, aber gewinnt nebenbei Gwent-Turniere oder hilft auch noch dem letzten Dorfbewohner mit seinem Nekker-Problem. Aloys Mission besteht aber genau daraus, die Welt zu erkunden und Antworten zu finden, um die drohende Verderbnis aufzuhalten. Erkunden und Lernen sind ihre wichtigsten Aufgaben.

Abgerundet wird die Geschichte durch Aloy selbst, die für mich so viel mehr als nur ein Heldenvehikel ist. Sie hat ihren eigenen Kopf und folgt letztlich einem ganz persönlichen Wunsch statt einem höheren Auftrag. Sie ist ohne Mutter in einem Stamm aufgewachsen, der Mütter verehrt. Jetzt will sie wissen, wer ihre Mutter war und wo ihr Platz in der Welt ist. Sie will nicht länger ausgegrenzt sein, sondern nimmt ihr Schicksal einfach selbst in die Hand. Die Frage danach, wo man hingehört, dürfte jeden schon mal beschäftigt haben und Aloy wird damit so viel nahbarer als Figur. Die wahre Kunst von Horizon ist für mich damit, eine im Kern bodenständige, nachvollziehbare und persönliche Geschichte zu erzählen. Und das in einer Welt, die von riesigen Robotertieren bevölkert wird.

Warum Horizon darüber hinaus auch spielerisch überzeugt und kürzlich sogar eine Aufwertung von uns bekommen hat, lest ihr im Test.

Trivia:

  • Die Grundidee hinter Horizon Zero Dawn war ein Kampf im Stil von David gegen Goliat. Eine weibliche Hauptfigur sollte den Kontrast noch verstärken.
  • Die Stämme im Spiel nutzen Maschinenteile wie Kabel unter anderem als Schmuck. Sie verfügen alle über unterschiedliche Traditionen und kulturelle Merkmale.

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