Eines ersetzt tatsächlich meine Tastatur: Zwei der beliebtesten Gaming-Keypads im Vergleich

Diese zwei Geräte können eure Gaming-Tastatur ersetzen.

Ich habe zwei besonders interessante Alternativen zur Gaming-Tastatur getestet: Move Master und Azeron Cyborg.

Bei beiden Geräten handelt es sich um Keypads mit eingebauten Joysticks. Beim Move Master steuert ihr diesen mit dem Handgelenk und beim Azeron Cyborg mit dem Daumen. Die Geräte versprechen eine bessere Ergonomie und Reaktionszeit beim Spielen. 

In diesem Vergleichstest finden wir heraus: Welches Gerät ist der bessere Tastaturersatz? 

Übrigens: Die Einzeltests zu den beiden Geräten findet ihr ganz unten verlinkt.

Verarbeitung

Der Move Master ist sehr hochwertig verarbeitet. Das Gehäuse besteht aus einem wertigen Kunststoff, der eine feine Textur besitzt. Für die Bodenplatte wird Edelstahl verwendet. Für die zehn Tasten kommen mechanische Tastatur-Schalter von Cherry MX zum Einsatz.

Der Azeron Cyborg besteht fast ausschließlich aus Kunststoff, das sehr offensichtlich aus einem 3D-Drucker stammt. Das heißt allerdings nicht, dass der Cyborg sich billig anfühlt. 

Ganz im Gegenteil: Ich habe noch nie ein Produkt in der Hand gehabt, das wohl aus einem 3D-Drucker stammt und trotzdem so gut verarbeitet ist. Die Tasten verwenden Omron-Schalter, wie man sie auch in vielen Gaming-Mäusen findet. 

Der erste Punkt geht dennoch an Move Master. Das Gerät ist sehr gut verarbeitet und macht einen robusten Eindruck. 

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Lernkurve

Der Move Master besitzt nur 10 Tasten. 14, wenn man die Richtungen des Joystick-Moduls noch mitzählt. 

• Der Daumen bedient zwei Tasten.
• Die restlichen Finger bedienen acht. 
• Das Handgelenk bewegt den Joystick. 

Jede einzelne Taste kann zusätzlich mit einer Doppeltipp-Aktion belegt werden, was die Anzahl an verfügbaren Eingaben auf 24 erhöht. 

Der Azeron Cyborg verfügt über 23 individuelle Tasten. Hinzu kommt ein Vier-Wege-Joystick, der auch gedrückt werden kann und die Taste des Analog-Sticks. Somit kommen wir auf 29 belegbare Tasten. 

• Der Daumen bedient beide Joysticks und eine Taste.
• Die restlichen Finger bedienen 22 Tasten. 

Wie beim Move Master kann jede Taste mit zusätzlichen Aktionen belegt werden, die bei einem Doppeltipp ausgelöst werden. Potenziell sind somit 58 verschiedene Eingaben möglich. 

Die Lernkurve ist beim Azeron Cyborg um einiges höher. Es war für mich deutlich schwerer im Kopf zu behalten, was ich mit welcher Taste belegt habe. Azeron bietet euch zwar die Möglichkeit unterschiedliche Profile anzulegen, das verlängert das Erlernen der Tasten allerdings um ein Vielfaches.

Der Move Master war deutlich schneller zu erlernen. Obwohl die Steuerung mit einem Handgelenk-Joystick ungewöhnlich ist, war sie dennoch sehr intuitiv. Der Azeron Cyborg erfordert etwas mehr Eingewöhnung. 

Noch ein Punkt an Move Master.

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Ergonomie

Beim Move Master könnt ihr die unteren horizontalen Finger-Tasten in der Höhe verstellen. Bei der Daumentaste ganz rechts ist zusätzlich noch der Neigungswinkel veränderbar. 

Das Joystick-Modul hat Einbuchtungen für eure Finger und die Handgelenkauflage ist schön abgerundet. Die mitgelieferten Tastenkappen sind nach innen gewölbt und drücken sich angenehm leicht. 

Insgesamt ist die Ergonomie des Move Masters sehr gut, bis auf eine Ausnahme: Die Tasten für den kleinen Finger sind für mich persönlich nur erreichbar, wenn ich mein Handgelenk anhebe oder nach links drehe. 

Der Azeron Cyborg kann äußerst individuell eingestellt werden. Jedes der Fingermodule kann ich in Länge, Winkel oder Höhe einstellen. Bei der Handgelenkauflage kann zwischen einem geschwungenen und einem flachen Modell gewählt werden. Die Bedienung der beiden Joysticks mit dem Daumen ist sehr natürlich.

Beim Cyborg gibt es dank der umfangreichen Anpassbarkeit keine Taste, die ich locker erreichen kann, ohne mein Handgelenk bewegen zu müssen. Lediglich das Betätigen der oberen Tasten ist etwas gewöhnungsbedürftig, da man hier die Finger strecken muss. 

Dazu kommen Griptapes, die für sicheren und angenehmen Halt sorgen. 

Dieser Punkt geht an den Azeron Cyborg. Die Ergonomie des Move Master ist nicht schlecht, aber bei weitem nicht auf dem Level des Cyborgs. 

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Vorteile in Spielen

Mit dem Move Master könnt ihr euren Charakter steuern, ohne die Finger belegen zu müssen. Alle Finger sind frei und können die 10 Tasten bedienen. Im Spielen könnt ihr so Aktionen ausführen, ohne die Bewegung von eurem Charakter stoppen zu müssen. Leider schränkt die Anzahl der Tasten etwas ein, weshalb ihr euch bei der Belegung für die wichtigsten Aktionen entscheiden müsst. 

Beim Azeron Cyborg steuert ihr euren Charakter mit dem Daumen auf dem Joystick. Das ist immer noch besser, als mit drei Fingern WASD bedienen zu müssen. Der größte Vorteil ist die leichte Erreichbarkeit von den 29 Tasten. Diese können sogar mit Tastenkombinationen belegt werden. Spielerisch bietet euch der Azeron Cyborg daher größere Vorteile.

Dieser Punkt geht an Azeron.

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Übrigens: Move Master will noch in diesem Jahr ein Add-On veröffentlichen, das das Gerät um acht weitere Tasten erweitert. 

Software

Die Move Master-App ist recht übersichtlich und bedarf meiner Meinung nach ein paar Verbesserungen. Auch die Bezeichnung der Buttons könnte für etwas Verwirrung sorgen. Ihr könnt eine Konfiguration »lesen« und »schreiben«, aber auch Konfigurationsdateien speichern und laden. Dann ist da ein Button, der mit »Setzen« betitelt ist. Passender wäre wohl »Änderungen speichern« gewesen. 

Auch der Update-Prozess ist nicht so einfach. Ihr müsst dafür eine Reset-Taste am Gerät selbst drücken – das geht mit einer Stecknadel oder mit einem Sim-Eject-Tool – dann klickt ihr in der App auf »Firmware flashen«. Dann wartet ihr genau eine Sekunde und drückt den [R]-Button in der App. 

Darüber hinaus könnt ihr verschiedene Profile, »Konfigurationen« hier genannt, anlegen, abspeichern und auf das Gerät übertragen. Das funktioniert auch, wie es soll. 

Die Azeron-App ist deutlich umfangreicher und bietet viele Optionen. Einige der Möglichkeiten erfordern etwas technisches Knowhow über Controller und Eingabegeräte. So könnt ihr zum Beispiel innere und äußere Deadzones einstellen oder Reaktionskurven anpassen. 

Der Update-Prozess ist deutlich einfacher: Wenn eine Aktualisierung bereitsteht informiert euch ein Pop-Up, das ihr bestätigen könnt.

Auch bei der Azeron-App dürft ihr verschiedene Profile anlegen und auf das Gerät übertragen. Im Gegensatz zum Move Master kann der Azeron Cyborg zwei Stück abspeichern. Mit einem Knopf kann dann zwischen den beiden gewechselt werden. 

Dieser Punkt geht an Azeron. 

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Preis

Beide Geräte kosten gleich viel: 180 Euro. Es gibt allerdings einen kleinen Unterschied. Der Preis beim Move Master ist inklusive Mehrwertsteuer. Der vom Azeron Cyborg ist ohne. Außerdem wird der Move Master aus Deutschland geliefert und der Azeron Cyborg aus Lettland. 

Preislich hat also der Move Master die Nase um Haaresbreite vorn.

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Zusätzliche Funktionen und Features 

Der Move Master verfügt über einen eingebauten USB-2.0-Hub, über den ihr Peripherie-Geräte anschließen könnt. Die Cherry MX-Schalter sind außerdem Hotswap-tauschbar. Was etwas enttäuschend ist: Das USB-Kabel ist fest verbaut. 

Der Azeron Cyborg bietet euch die Option, einen Elite-Joystick mit austauschbaren Stickhöhen zu verwenden. Zudem könnt ihr auch aus zwei verschiedenen Handablageflächen wählen. Das USB-Kabel ist beim Azeron Cyborg austauschbar, allerdings verwendet das Gerät noch einen veralteten USB-Mini-Anschluss. 

Beide Geräte bieten eigene Features und Funktionen, die ihr beim anderen nicht findet. Ein Unentschieden.

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Und der Gewinner ist …

…sind beide Geräte?! 

Der Move Master konnte sich anfangs an die Spitze setzen, jedoch hat der Azeron Cyborg seinen Rückstand aufgeholt. Am Ende rennen beide gleichzeitig durch die Ziellinie. 

Letztendlich handelt es sich bei beiden Geräten um herausragende Produkte, die ihre eigenen Vor- und Nachteile haben. Der Preisvorteil vom Move Master ist debattierbar, da der Azeron Cyborg mehr Tasten von Haus aus bietet. Das Tasten-Add-On vom Move Master wird mit Sicherheit nicht kostenlos sein. 

Die Punkteverteilung in der Übersicht:

Zu den Einzeltests

Azeron Cyborg im Test: Ist dieser Controller der beste Ersatz für eure Gaming-Tastatur?

von Duy Linh Dinh

Move Master im Test: Der Grund, warum ich nie wieder zur Tastatur zurückkehren werde

von Duy Linh Dinh

Fazit der Redaktion

Duy Linh Dinh: Für mich persönlich wird der Azeron Cyborg die Gaming-Tastatur ersetzen. Dass das Gerät etwas schwerer zu erlernen ist, nehme ich für die (noch) bessere Ergonomie und die hohe Anzahl an Tasten in Kauf. 

Ich bin trotzdem sehr gespannt darauf, ob das Tasten-Add-On für den Move Master meine Meinung ändern wird. Die etwas geringe Anzahl an Tasten ist der größte Nachteil des Gerätes. Betrachtet man die steile Lernkurve des Azeron Cyborg, könnte das sogar auch zu einem Vorteil gemünzt werden.

Auf jeden Fall sind beides empfehlenswerte Geräte.  Wer sich für den Move Master entscheidet, trifft keine falsche Entscheidung!