Platz 7 - Fallout Shelter
Release: Juli 2016 | Plattform: PC, PS4, Switch, Xbox, iOS, Android | Entwickler: Bethesda Game Studios/Behaviour Interactive | Wertung: 69
Markus Schwerdtel: 2015 war ein guter E3-Jahrgang für Bethesda. In der Pressekonferenz in Los Angeles gab es Doom zu sehen, Dishonored 2, Battlecry (wer erinnert sich?) und natürlich Fallout 4. Dimi, Petra und meine Wenigkeit sitzen damals gebannt im Publikum, an den Handgelenken neuartige, bei Fallout blau blinkende LED-Armbänder, wie sie heute bei großen Stadionkonzerten von Coldplay & Co ganz normal sind.
Sozusagen als »one more thing« zieht Todd Howard während der Präsentation Fallout Shelter aus dem Hut. Eine Vault-Simulation, in der man die Rolle des Aufsehers übernimmt. Komplett mit Bevölkerungs-Management, Ressourcen, Bauvorhaben, Ausflügen ins Ödland und gelegentlichen Raider-Angriffen. Das alles aber ohne die sonst mobile-typischen, nervigen F2P-Komponenten wie Bau-Wartezeiten oder Echtgeld-Währungen.
Genau wie heute bei der aktuellen Streaming-Serie beweist Bethesda, dass die Fallout-Formel dank unzähliger Querverweise und extremer Liebe zum Detail den Sprung in ein anderes Spielegenre oder gar Medium locker schafft. Das Beste: Fallout Shelter erscheint noch am Abend der Ankündigung, die Nacht im Hotel verbringe ich als Vault-Manager, obwohl am Morgen ein anstrengender E3-Messetag droht.
Das kleine Mobilspiel ist einfach der ideale Wartezeitverkürzer, bis dann im Herbst des gleichen Jahres Fallout 4 erscheint. Wie erfolgreich Fallout Shelter ist, zeigt mir ein paar Monate später dieses Erlebnis: Open-Air-Konzert, die Band soll eigentlich loslegen. Der Gitarrist ist aber noch nicht so weit, er fummelt an seinem Handy rum. Bis er dann ins Mikrofon sagt: »Alles roger in meinem Vault, wir können loslegen« – guter Mann!
Für die PC-Version ein Jahr später gab es dann übrigens einen Savegame-Editor, den angeblich manche Kollegen hier (wir nennen keine Namen!) benutzt haben, um ihren Vault zu pimpen.
Platz 6 - Fallout 76
Release: Oktober 2018 | Plattform: PC, PlayStation 4, Xbox One | Entwickler: Bethesda Game Studios | Wertung: 69
Gloria H. Manderfeld: Wer die Fallout-Serie kennt, kennt auch Fallout 76. Was normalerweise wie ein PR-Traum klingt, ist im Fall des einzigen Multiplayer-tauglichen Fallout-Ablegers kein Vorteil. Bei der Veröffentlichung steckte Fallout 76 wegen Bugs, der fehlenden menschlichen NPCs und nicht ausgereifter Online-Mechaniken ordentlich Kritik ein.
Über fünf Jahre später hat Bethesda viele alte Kritikpunkte ausgebügelt, aber längst nicht alle Bugs: Wer sich heute gemeinsam mit Freunden ins Ödland wagt, muss mit hakeliger Steuerung, der auf Konsolentauglichkeit ausgerichteten UI und weiteren Wehwehchen klarkommen.
Kaum aus eurem Zuhause Vault 76 aufgebrochen, um Appalachia wieder aufzubauen, werdet ihr nicht nur mit mutierten Bestien konfrontiert, sondern auch mit beutegierigen Raidern, durchgeknallten Ödlandwanderern, allerlei Intrigen und einer vielfältigen Regionsgeschichte.
Auf den Spuren der damaligen Bewohner kommt ihr den Geheimnissen Appalachias, einem geheimnisvollen Schatz und dem Kampf gegen die Verbranntenseuche nach und nach auf die Spur. Daneben unternehmt ihr Ausflüge nach The Pitt - der ehemaligen Stahlregion um Pittsburgh - und sogar ins mondäne Atlantic City!
Als echter Multiplayer-Titel bietet Fallout 76 abseits gemeinsamer Erkundung stetig wechselnde, kleine und große Events, täglichen Operationen mit anspruchsvolleren Aufgaben sowie Großereignisse, bei denen ihr den riesigen Wendigokoloss oder die gefährliche Brandbestienkönigin besiegt.
Wollt ihr es lieber friedlich haben, bastelt ihr euch mit dem CAMP-Housing-System ein eigenes Zuhause, verkauft per Automat Ausrüstung und andere Waren an Mitspieler oder stöbert in der freien Spielwelt nach nützlichen Ressourcen.
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