Karte, Kornspeicher, Keulenträger: Die ersten Runden im globalen Strategiespiel Millennia spielen sich wie seit anno 1991, dem Geburtsjahr von Civilization. Wir erkunden mit simplen Keulenkriegern die Umgebung unserer Startstadt, entdecken ertragreiche Hexfelder mit Hirschen oder Schäfchen, stoßen auf Barbaren, kleine Siedlungen, Stadtstaaten und Konkurrenznationen.
Eine Info zum Multiplayer: In der Release-Version sind zwar Multiplayer-Partien möglich, aber abgesehen vom Hotseat nur sehr umständlich per Port-Freischaltung oder VPN-Software. Darum (und wegen der altbackenen Grafik) bekam Millennia in den ersten Stunden nach Release nur eine ausgeglichene Wertung auf Steam. Wir sind mit Paradox in Kontakt, wie es mit dem Multiplayer weitergeht – Entwickler C Prompt Games arbeitet bereits daran.
Parallel erforschen wir Technologien und Fähigkeiten, stoßen in neue Zeitalter vor. Alles wie gehabt also. Ist Millennia einfach ein Civilization-Klon mit spartanischer Grafik? Wer das Spiel jetzt schon in diese Schublade schubst, macht einen großen Fehler!
Ein Spiel. Viele Spielstile.
Millennia führt nach und nach gut verzahnte Spielmechaniken ein, die eine Partie sehr vielseitig machen, euren Spielstil unterstützen und den Wiederspielwert hochtreiben. Allen voran durch die sogenannten Domänen. Der arg abstrakte Begriff fasst sechs Bereiche zusammen, die ihr im Spielverlauf freischaltet und erweitert: Regierung, Erkundung, Kriegsführung, Ingenieurwesen, Diplomatie und Kunst.
Jede Runde zahlt ihr durch eure Aktionen, Stadtgebäude, Geländeausbauten und so weiter Punkte auf diese Domänen ein, diese Punkte gelten für eure ganze Nation. Zwei Beispiele: Jedes Kolosseum bringt euch jede Runde einen Punkt Kriegsführung (und unterdrückt praktischerweise Unruhen). Ein Papiermacher als Geländeverbesserung produziert Diplomatiepunkte.
Allein schon durch diese sechs Domänen könnt ihr eure Strategie und Spielweise verfeinern. Wollt ihr euch komplett auf Kriegsführung spezialisieren? Vor allem die Welt erkunden? Euch aufs Ingenieurswesen fokussieren, um mit immer besseren Geländeausbauten mehr Rohstoffe zu gewinnen und weiterzuverarbeiten? Oder wollt ihr Domänen kombinieren?
Je mehr Punkte ihr in eine Domäne einzahlt, desto mehr Möglichkeiten bekommt ihr hier. Zwei Beispiele: Mit Kriegsführungspunkten frischt ihr sofort eine angeschlagene Armee auf oder platziert eine neue Einheit sofort. Und mit Diplomatie erschafft ihr einen Händler oder bestecht randalierende Rebellen, damit die verduften.
Das sind alles mächtige Instant-Vorteile, doch die werden mit jedem Einsatz teurer, manche haben auch einen Cooldown. Knifflig!
Auch die Strategieexperten Steinwallen und Writing Bull haben im Talk heiß diskutiert - und hatten dabei das Gefühl, unterschiedliche Spiele gespielt zu haben:
Organische Expansion
Das Domänensystem ist anfangs gewöhnungsbedürftig, weil ihr zum Beispiel nicht einfach Stadt X anwählt, einen Siedlertrupp baut, ihn auf ein beliebiges freies Feld zieht und Stadt Y gründet. Stattdessen müsst ihr in der Domäne Regierung genug Punkte ansparen, um einen Siedler aufzustellen.
Den Trupp dürft ihr zwar in einer Stadt eurer Wahl platzieren, aber es dauert, bis ihr wieder genug Regierungspunkte für den nächsten Siedler beisammen habt. Expansion über den Bau eigener neuer Städte passiert in Millennia langsamer als in Civ, wirkt dadurch aber organischer und glaubwürdiger – und ihr habt noch andere Möglichkeiten als den guten alten Siedler.
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