Privat und vor allem beruflich verbringe ich viel Zeit vor Monitoren und im Internet. Da ist zum einen die Themensuche und zum anderen die Recherche. Schnell sind 20, 30 oder gar mehr Seiten für einen einzelnen Artikel geöffnet.
Damit sich das Lesen diverser Texte für meine Augen angenehmer gestaltet, verwende ich nicht nur ein dunkles Thema im Browser, sondern außerdem die äußerst beliebte Erweiterung Dark Reader, die immerhin fünf Millionen Chrome-Nutzer verwenden und die bei 11.330 Bewertungen auf 4,7 von 5 Sternen kommt.
Das Tool wandelt helle Flächen in dunkle um, Schrift wird wiederum aufgehellt oder direkt weiß dargestellt. Auch Farben werden teils angepasst. Falls ihr das Tool noch nicht kennt: Den Dark Reader gibt es für verschiedene Browser.
Beim Surfen möchte ich keine langen Ladezeiten
Bei der täglichen Arbeit (und auch privat) ist mir jedoch mindestens ebenso wichtig, dass sich Seiten schnell aufbauen und ich nicht lange auf die verschiedenen Elemente warten muss. Seit einiger Zeit habe ich das Gefühl, dass ich mit Blick auf die Ladezeiten nicht alles aus den von mir genutzten Browsern heraushole.
Die Geschwindigkeit beim Seitenaufbau hängt von vielen Faktoren ab: Einen gewissen Teil steuert die Performance des Rechners bei (sofern der PC besonders alt und langsam ist). Dann ist da die Internetgeschwindigkeit beziehungsweise die Latenz der Anbindung (die Verzögerung in Millisekunden). Kabelgebunden oder drahtlos kann ebenfalls eine Rolle spielen.
Ein wesentlicher Teil fällt außerdem den Webseiten-Betreibern zu: Sind Bilder optimiert, Javascripte minimiert? Wird Caching verwendet und wie leistungsfähig ist der oder sind die Server? Nicht zu vergessen: Wo steht der Server? Ist er am anderen Ende der Welt, fällt die Latenz etwas größer aus.
Der Browser macht einen Unterschied
Und dann ist da noch der Browser selbst. Nicht alle sind gleich schnell. So gelten Google Chrome und viele darauf beziehungsweise auf Chromium (Open-Source-Ableger von Chrome) basierende Browser als besonders schnell. Firefox wiederum gilt als etwas langsamer. Und ist es in meinen Tests auch (minus rund elf Prozent versus Chrome).
Browser-Engines
Browser werden um eine Kernkomponente herum aufgebaut – die Engine. Von einmal zwölf Engines sind heute im Wesentlichen drei übriggeblieben, an denen entwickelt wird: WebKit (von Apple: für Safari), Blink (von Google: für Chrome, Chromium, Microsoft Edge, Brave, Vivaldi und Opera) und Gecko (von Mozilla: für Firefox und Librewolf).
Es gibt auch noch Goanna (von M.C. Straver: für Pale Moon, Basilisk und K-Meleon). Goanna spielt jedoch eine untergeordnete Rolle.
Ich habe den Dark Reader unterschätzt
Wie ich jetzt und zu meiner Schande feststellen musste, hat auch der Dark Reader Einfluss auf die Geschwindigkeit des Seitenaufbaus. Und das sogar ganz enorm.
Wenn ich so darüber nachdenke, ist es auch recht logisch: Neben der normalen Verzögerung beim Seitenaufbau kommt durch den Dark Reader noch einiges hinzu.
Schließlich dauert es seine Zeit, bis eine Webseite entsprechend auf dunkel getrimmt ist. Meinen oberflächlichen Tests zufolge können das teilweise einige Hundert Millisekunden sein. Auf jeden Fall ist die zusätzliche Verzögerung deutlich spürbar.
Messbar ist sie im Übrigen auch, aber nicht in Sekunden, sondern in Form eines Scores. Die Webseite Browserbench.org bietet mehrere Benchmarks für Webportale an. Am wichtigsten dabei ist der sogenannte Speedometer-Test, bei dem die Reaktionsfreudigkeit von Standard-Webapplikationen überprüft wird:
Der Dark Reader verlangsamt den Browser erheblich
Was ich herausgefunden habe: Mit einem frisch installierten Google Chrome komme ich unter Ethernet-Anbindung mit Vodafone Kabel auf einen Wert von 25,2 Punkten an meinem Arbeitsrechner.
Damit fühlt sich das Surfen im Netz geschmeidig an. Ist der Dark Reader aktiviert, fällt der Wert auf 16,5 Punkte (minus 34,5 Prozent) - ein spürbarer Unterschied.
Noch schlimmer sieht es auf meinem Laptop aus, bei drahtloser Anbindung via 5 GHz und WiFi 6. Ohne den Dark Reader erreicht Chrome 15,4 Punkte. Ist die Erweiterung aktiv, sind es 9,2 Punkte (minus 40 Prozent).
Ich verwende Chrome für diesen Test im Übrigen deshalb, weil das laut Statista mit einem Marktanteil von 33,5 Prozent der mit Abstand beliebteste Browser ist.
Was lerne ich daraus?
Ab jetzt überprüfe ich bei Browsererweiterungen immer, wie sie sich auf die Performance auswirken. In vielen Fällen haben sie gar keinen Einfluss auf die Geschwindigkeit. Anwendungen wie der Dark Reader, die in den Seitenaufbau eingreifen, können sich jedoch ganz erheblich auswirken.
Tipp aus der GameStar-Community
Von unserem Community-Mitglied Mokkafix stammt indes ein Tipp, der mir gefällt und der auch vielen Freunden von Dark-Modes gefallen wird. In auf Chrome respektive Chromium basierenden Browsern kann der Dark-Mode ohne spezielle Erweiterung aktiviert werden. So geht ihr vor:
- Gebt in der Suchleiste des Browsers chrome://flags ein.
- Gebt anschließend im Suchfeld dark ein und drückt Enter.
- Nun seht ihr eine verfügbare Option mit dem Namen Auto Dark Mode for Web Contents.
- Ändert rechts im Dropdown-Menü von Default auf Enabled.
- Der Browser startet nun neu und der Dark-Mode wird gestartet.
In ersten Tests konnte ich feststellen, dass die Leistungseinbußen hierbei nur äußerst gering ausfallen. Mit dem Speedometer-Test erreiche ich 24,4 statt 25,2 Punkte - das ist ein Minus von lediglich rund drei Prozent.
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