Ich habe 7 VR-Brillen getestet – mein Fazit ist eindeutig

Es mangelt nicht an verschiedenen VR-Brillen auf dem Markt, die Modelle unterscheiden sich zum Teil deutlich voneinander. Welche davon aber wirklich empfehlenswert sind, ist am Ende doch sehr deutlich.

Ein wichtiges Merkmal von VR-Brillen: die verfügbaren Spiele. Beat Saber zum Beispiel darf auf keiner Plattform fehlen! Ein wichtiges Merkmal von VR-Brillen: die verfügbaren Spiele. Beat Saber zum Beispiel darf auf keiner Plattform fehlen!

Erst war es der große Hype, dann plötzlich gefühlt aus der Öffentlichkeit verschwunden: Virtual Reality hat in den letzten Jahren keinen leichten Stand gehabt. Nach Half-Life: Alyx wurde es lange ruhig, hierzulande auch, weil Meta die Meta Quest 2 in Deutschland lange nicht verkauft hat.

Ich habe seit meiner ersten Begegnung mit VR an die Zukunft dieser Technologie geglaubt. Und vertraut mir, das war nicht immer einfach. Mit meiner Webseite VR-Legion.de und ein paar Podcasts begleite ich die VR-Community seit Jahren und habe die meisten Headsets selbst besessen oder zumindest ausprobieren können.

Gute Verkaufszahlen der Meta Quest 2 und 3 sorgen aktuell wieder für Bewegung im VR-Markt, primär allerdings bei den mobilen Brillen und nicht so sehr bei PC-Headsets.

Immer mehr VR-Games knacken Umsätze von mehr als einer Million US-Dollar und in letzter Zeit erscheinen auch mehr und mehr aufwändiger produzierte Titel wie Assassin's Creed: Nexus VR oder Asgard's Wrath 2.

Immer mehr bekannte Spiele-Serien bringen jetzt auch VR-Ableger - neben Batman, Assassins Creed und Half-Life bald auch Metro. Immer mehr bekannte Spiele-Serien bringen jetzt auch VR-Ableger - neben Batman, Assassin's Creed und Half-Life bald auch Metro.

Solltet ihr daher überlegen, ob VR nicht inzwischen doch einen Versuch wert ist, bewerte ich fünf aktuell angebotene VR-Headsets nach meinen Erfahrungen und folgenden Kriterien:

  • Displayqualität: Welche Display-Technik und Auflösung werden eingesetzt, welcher Typ Linsen kommt zum Einsatz?
  • Features und Funktionen: Beherrscht das Headset zusätzlich Mixed Reality oder besondere Tracking-Techologien, wie fällt der Funktionsumfang aus?
  • Spieleauswahl: Mobile Headsets nutzen eigene Stores, was bringt ein Headset schon ohne passende Games? Sind PC-VR-Games möglich?
  • Bedienkomfort: Wie einsteigerfreundlich ist der Einstieg und Umgang mit der VR-Brille?

Für PC-VR braucht ihr bei jeder Brille nicht einmal zwingend einen Steam-Account, auch wenn bei Steam die größte Auswahl an Spielen zu finden ist. Mobile VR-Brillen wie von Pico oder Meta setzen auf eigene Stores, bei denen ihr einen Account anlegen müsst.

Meta hat die Zwangskopplung der VR-Accounts mit Facebook beendet.

Einsatzbesprechung im eigenen Wohnzimmer: Dank Mixed Reality fühlt sich Gaming ein wenig nach Minority Report an. MR bietet viel Potential und sollte bei einer neuen VR-Brille nicht fehlen. Einsatzbesprechung im eigenen Wohnzimmer: Dank Mixed Reality fühlt sich Gaming ein wenig nach Minority Report an. MR bietet viel Potential und sollte bei einer neuen VR-Brille nicht fehlen.

Auf Mixed Reality würde ich nicht mehr verzichten wollen, wenn ich mir eine neue VR-Brille kaufe. Dabei wird ein Bild der realen Umgebung ins Headset eingeblendet und mit computergenerierten Bestandteilen erweitert.

So sind Spiele, virtuelle Arbeitsplätze mit beeindruckend großen virtuellen Bildschirmen und vieles mehr möglich, ohne dass man befürchten muss, von der Umwelt abgeschnitten zu sein.

Oldie but Goldie? Valve Index

Die Valve Index ist zwar bereits ein VR-Opa und kann vor allem bei den Punkten Ausstattung und Bildqualität nicht mehr mithalten - es gibt sie aber noch im Handel und sie hat andere Vorzüge. Da sie ausschließlich per PC und kabelgebunden genutzt werden kann, dient als Store schlicht Steam.

Beziehungsweise jede ausführbare Datei auf dem PC und unzählige Mods wie der Unreal-Injector, der viele UE-Engine-Games in VR bringt.

Die Valve Index war in meiner Familie über Jahre der Daily-Driver was VR angeht, hier spielt mein Sohn Star Wars: Squadrons mit der Katze. Besonders toll, wenn man sich beim Spielen abwechselt, ist der Tragekomfort der Valve Index. Die Valve Index war in meiner Familie über Jahre der Daily-Driver was VR angeht, hier spielt mein Sohn Star Wars: Squadrons mit der Katze. Besonders toll, wenn man sich beim Spielen abwechselt, ist der Tragekomfort der Valve Index.

Das erhöht die Spieleauswahl, auch wenn aktuelle Top-Games seltener auch für den PC erscheinen und eher im Meta-Store zu finden sind. Ein großes Plus der Valve Index ist aber der Komfort.

  • Sie wird mit einem Paar sehr gut über den Ohren schwebender Lautsprecher geliefert und sitzt erstklassig auf dem Kopf, auch ohne Zusatzhardware wie alternative Kopfgurte.
  • Auch die Index Controller sind überzeugend.

Auf Mixed Reality, Eyetracking oder andere aktuellere Features müsst ihr allerdings komplett verzichten und sonderlich viel Zukunft hat der Oldie Index auch nicht mehr. Gegen einen Kauf spricht auch der hohe Preis inklusive der nötigen Lighthouse-Trackingstationen und Controllern.

Valve Index
Valve Index
Aufgrund altersbedingter Qualitätsprobleme bei der Darstellung kaum noch zu empfehlen, wer aber eines der komfortabelsten Headsets mit ausgewachsener Audio-Lösung sucht, könnte zumindest gebraucht zuschlagen. Valve Index setzt ausschließlich auf den PC als Plattform und benötigt Lighthouse-Trackingstationen und (Index-)Controller zusätzlich.
  • Tragekomfort
  • Audiolösung
  • Tracking
  • Displayauflösung und Linsen veraltet
  • Preis
  • Features: Kein MR

Der Herausforderer mit TikTok-Genen: Pico 4

Auch wenn die Bildqualität der Pico 4 des asiatischen Unternehmens Bytedance (die auch hinter TikTok stehen) dank guter Pancake-Linsen mit der Meta Quest 3 mithalten kann, fehlt es der Pico etwas an Rechenleistung, da nur ein Snapdragon XR2 Gen1 genutzt wird. Dafür bietet die Pico 4 ein gutes Passthrough in Farbe, jedoch ohne Tiefensensor.

MR geht damit gut, aber nicht auf dem Niveau der Quest 3.

Die Pico 4 ist technisch zwischen Meta Quest 2 und 3 angesiedelt. Allerdings setzt ihr die Quest 2 auch preislich arg zu - wer aber partout keinen Account bei Meta eröffnen will, findet hier eine gute Alternative. Die Pico 4 ist technisch zwischen Meta Quest 2 und 3 angesiedelt. Allerdings setzt ihr die Quest 2 auch preislich arg zu - wer aber partout keinen Account bei Meta eröffnen will, findet hier eine gute Alternative.

Wollt ihr eine autarke VR ohne Kontozwang bei Meta (aber dafür beim TikTok-Betreiber, entscheidet selbst), gibt es nur wenig Auswahl: HTC Vive Focus oder Pico 4.

Im Store von Pico finden sich recht viele Spiele und Apps, auch in der Community beliebte Überraschungshits wie Walkabout Minigolf. Das volle Programm an VR-Spielen findet ihr dort aber nicht und dass es Meta-Exklusives nicht bei Pico gibt, sollte sich von selbst verstehen.

Habt ihr bereits Spiele im Hinterkopf, auf die ihr nicht verzichten wollt, checkt das Store-Angebot vor dem Kauf besser genau durch.

Aber selbst wenn alles vorhanden ist: Bytedance scheint das Experiment Pico zu beenden, Massenentlassungen und Aussagen zur Schritt-für-Schritt-Abwicklung von Pico sprechen gegen einen Kauf, wenn ihr langfristigen Support erwartet.

Wahrscheinlich lässt sich die Brille aber selbst nach einem Bytedance-Aus noch als PC-Headset nutzen.

Pico 4
Pico 4
Der Herausforderer zur allgegenwärtigen Meta Quest bietet gute Pancake-Linsen für ein klares Bild, fällt aber als Standalone-VR ausgerechnet beim Prozessor zurück - Meta Quest 3 ist flotter. Und bietet mehr Spieleauswahl im eigenen Store sowohl die etwas besseren Zukunftsaussichten des verantwortlichen Unternehmens. Als PC-Headset aber trotzdem gut nutzbar.
  • Displayqualität und Linsen
  • Features: MR-Funktionen
  • Tracking
  • Spieleauswahl im Pico-Store
  • Zukunft ungewiss

Wie aus einem Sci-Fi-Film: Bigscreen Beyond

Das mit Abstand kleinste und leichteste Headset stammt vom Entwickler der Kino-VR-App Bigscreen. Die Beyond ist teuer und benötigt die ebenfalls nicht günstigen Lighthouse-Stationen und dazu kompatible Controller wie die der Index von Valve.

Vor der Auslieferung müsst ihr zudem einen Scan eures Gesichtes anfertigen, damit perfekt passende Inlays gefertigt werden können.

Die Meta Quest 2 (rechts) wirkt fast schon gigantisch gegenüber der Bigscreen Beyond. Allerdings verzichtet die Bigscreen-Brille auf Standalone-Fähigkeiten und benötigt einen PC und ein Kabel. Die Meta Quest 2 (rechts) wirkt fast schon gigantisch gegenüber der Bigscreen Beyond. Allerdings verzichtet die Bigscreen-Brille auf Standalone-Fähigkeiten und benötigt einen PC und ein Kabel.

Wozu das alles? Beispielsweise um Filme mit Freunden in Bigscreen zu schauen. Oder jedes SteamVR-Spiel und PC-Mods zu spielen. Einen eigenen Store oder gar Autarkie wie Pico 4 oder Meta Quest gibt es jedoch nicht, was den Komfort etwas einschränkt.

Die Bigscreen Beyond bietet ein hervorragendes Bild und wirkt verblüffend futuristisch. Der Sprung in der Bildqualität, beispielsweise der Valve Index gegenüber, ist drastisch. Auch hier verzichtet ihr aber auf Exklusiv-Spiele, wie sie inzwischen meist in den Herstellerstores mobiler VR-Brillen angeboten werden.

Bigscreen Beyond
Bigscreen Beyond
Preislich kaum eine Empfehlung wert, technisch aber schon: Die Bigscreen Beyond ist außergewöhnlich klein und leicht, bietet aber vollen PC-Support und Lighthouse-Tracking über Zusatz-Stationen im Raum. Wenn eine aktuelle VR-Brille an den Visor aus Star Trek TNG erinnert, dann diese - und das mit erfreulich guter Bildqualität dank Micro-OLED und Pancake-Linsen.
  • Displayqualität und Linsen
  • Extrem klein und leicht
  • Tracking
  • Kein Audio serienmäßig
  • Features: Kein MR
  • Preis

Luxus-Headset mit Highend-Anspruch: Pimax Crystal

In eurem PC steckt eine RTX 4090 und ihr ärgert euch, dass kein SLI damit mehr möglich ist, weil für euch selbst das technisch beste noch nicht ganz ausreicht?

Hervorragend, dann solltet ihr euren Hardware-Fuhrpark dringend um eine Pimax Crystal erweitern. Sie hat einen Preis, der eigentlich durch keine private Aktivität gerechtfertigt ist, bietet aber im Gegenzug das mit Abstand beste VR-Bild eines Consumer-Headsets.

Die Pimax Crystal ist die RTX 4090 der VR-Brillen: Eigentlich viel zu teuer aber trotzdem das Stückchen besser als alles andere, um bei Enthusiasten für einen Kaufreflex sorgen zu können. Die Pimax Crystal ist die RTX 4090 der VR-Brillen: Eigentlich viel zu teuer aber trotzdem das Stückchen besser als alles andere, um bei Enthusiasten für einen Kaufreflex sorgen zu können.

Zwar verzichtet Pimax auf OLED aber dank Local Dimming wirkt das Bild trotzdem extrem kontrastreich. Auch die Farben der QLED-Displays überzeugen, ebenso die exorbitante Auflösung von 5.760x2.880 Pixeln.

Beim Tracking setzt sie nur noch optional auf Lighthouse, das integrierte Kameratracking funktioniert gut aber nicht so perfekt wie Lighthouse.

Pimax Crystal bietet zwar die theoretische Option, dank eines XR2-Prozessors und Akku auch autark zu arbeiten, diese Funktion ist aber nicht relevant. Seht die Crystal als die aktuell beste Brille für PC-Games und dabei vor allem Simulatoren. Günstiger als ein nachgebautes Cockpit ist sie zumindest.

Pimax Crystal
Pimax Crystal
Die Traum-VR für alle, die gerne am PC zocken und natürlich Fans von Simulationen wie dem MS Flight Simulator: Dank sehr hoher Auflösung sowie guter Linsen und Displays wirkt VR endlich fast wie die Realität. Der Komfort fällt schwächer aus, mitunter wirkt es, als müsse das Produkt noch etwas reifen.
  • Displayqualität und Linsen
  • Features: Local Dimming
  • Preis
  • Tragekomfort in der Basisversion
  • Wirkt noch nicht 100% fertig

Noch exklusiv für Playstation 5: Sony Playstation VR2

Sony schafft es mit der zweiten PSVR-Brille, gleich eine ganze Reihe Pluspunkte auf der Featureliste zu sammeln:

  • Serienmäßiges Eye-Tracking beispielsweise, aber auch Rumble-Funktionen am Kopf oder die HDR-Darstellung des sehr guten OLED-Displays.
  • Auf der anderen Seite ist ein Kabel zur PS5 Pflicht, es gibt keine Wireless-Option.

In Zukunft könnte die PSVR2 auch als PC-Brille dienen, jedenfalls gibt es Andeutungen von Sony.

Wie genau das technisch umgesetzt werden wird, ist aber noch unklar - die PSVR2 nutzt ein einzelnes USB-C-Kabel, über das auch das Bild übertragen wird, euer PC wird aber mit großer Wahrscheinlichkeit keine Displaysignale über USB ausgeben können.

Die einzige VR-Brille, die in diesem Haushalt tatsächlich mehr oder weniger verstaubt: Sonys Playstation VR2 hat viel Potential, das mangels exklusiven Spielen aber (noch?) nicht ausgereizt wird. Die einzige VR-Brille, die in diesem Haushalt tatsächlich mehr oder weniger verstaubt: Sonys Playstation VR2 hat viel Potential, das mangels exklusiven Spielen aber (noch?) nicht ausgereizt wird.

Schwächen zeigt Sonys VR-Ausflug ausgerechnet beim Store. Dort finden sich zwar zahlreiche bereits von anderen Plattformen bekannte VR-Games wie Beat Saber oder Bulletstorm VR und eine Handvoll Exklusivtitel wie Horizon oder der VR-Modus von GT7, das Angebot fällt aber verglichen mit Metas Store eher schwach aus.

Vor allem an neuen Exklusivtiteln, die die ebenso exklusiven Features der PSVR2 auch wirklich ausreizen, fehlt es.

Bei den Linsen hat Sony zu den inzwischen eher als veraltet geltenden Fresnel-Linsen gegriffen, was für einen schwer zu treffenden Sweetspot, der Punkt wo das VR-Bild wirklich scharf ist, sowie optische Fehldarstellungen wie God Rays, sorgt.

Dabei ist die Kopfhalterung der PSVR2 durchaus gut, auch wenn ich mir integrierte Kopfhörer statt herunter baumelnder In-Ears gewünscht hätte.

Sony Playstation VR2
Sony Playstation VR2
Technisch einerseits durchaus ambitioniert mit Rumblefunktion am Kopf, Eyetracking und HDR, dann aber doch wieder nicht mit veralteten Fresnel-Linsen und fehlenden MR-Funktionen. Sony schafft es bislang nicht, den Store mit hochwertigen VR-Games zu füllen und als Audiolösung dienen In-Ear-Kopfhörer. Hätte mit mehr Liebe seitens Sony viel Potential, zumal es keine Konkurrenz auf Konsolen gibt.
  • Displayqualität
  • Gutes Tracking
  • Tragekomfort
  • Features: Eyetracking, Rumble
  • Linsen mit kleinem Sweet-Spot (Fresnel)
  • Vergleichsweise schwach bestückter Store

Verkaufshit mit ersten MR-Versuchen: Meta Quest 2

Diese VR-Brille hat einen ganzen Markt umgekrempelt: Verbuchte die erste Meta Quest noch nur einen Achtungserfolg, ist ihr Nachfolger die erfolgreichste Consumer-VR bisher.

Ich habe sie selbst einige Jahre lang genutzt, erst nur als Kuriosum neben dem Daily-Driver Valve Index und dann mehr und mehr auch für ihre Exklusivspiele und weil Meta vieles richtig gemacht hat.

Meine Katze mochte die Quest 2 lieber als das Nachfolgemodell: In deren Controller-Kränzen ließ es sich so gut schlafen. Meta Quest 3 verzichtet auf diese Tracking- und Katzenschlafunterstützung. Meine Katze mochte die Quest 2 lieber als das Nachfolgemodell: In deren Controller-Kränzen ließ es sich so gut schlafen. Meta Quest 3 verzichtet auf diese Tracking- und Katzenschlafunterstützung.

Die Displayqualität ist aus heutiger Sicht noch der größte Schwachpunkt. Mit 1.832 x 1.920 Bildpunkten pro Auge liegt es weniger an der Auflösung, sondern eher an den eingesetzten Fesnel-Linsen. Diese sorgen für einen schmalen Sweetspot und störende Bildartefakte wie Überstrahlen und God Rays.

Im Gegenzug bietet Meta den mit Abstand am besten gefüllten Store aller mobiler VR-Brillen, von Beat Saber über Blade&Sorcery und After the Fall findet ihr hier alle relevanten Games und auch viele seriöse Apps, die beispielsweise die zweckmäßigen MR-Funktionen der Quest 2 nutzen.

Meta Quest 2
Meta Quest 2
Metas meistverkaufte VR-Brille hat den Trend zu autarker Standalone-VR erst losgetreten und wird spätestens seit der letzten Preissenkung auch noch extrem gut verkauft. Ihr Ende steht aber bereits fest, erste Spiele erscheinen exklusiv für den Nachfolger Quest 3. Bis der Nachschub versiegt, bietet die Meta Quest 2 aber viel VR-Spaß sowohl Standalone als auch kabellos am PC.
  • Sehr gut ausgestatteter Store
  • Features: MR (allerdings nur S/W)
  • Preis
  • Gutes Tracking, auch ohne Controller
  • Displayqualität und Linsen (Fresnel)
  • Tragekomfort ohne alternativen Kopfgurt

Meta Quest 3 ist der aktuelle VR-Standard

Lange Zeit hatte ich eine Sammlung verschiedener VR-Brillen, auch um unterschiedliche Einsatzbereiche abdecken zu können. Mit der Quest 3 ist das zumindest bei mir nicht mehr nötig: Die Meta-Brille ist gleichzeitig eine überzeugende PC-Brille als auch autark sehr gut nutzbar.

Allerdings bedarf es für einen anständigen Tragekomfort eines alternativen Headstraps, die serienmäßige Kopfhalterung der Quest 3 ist zumindest für meinen Kopf nur sehr unbequem nutzbar. Ein Modell mit integriertem Akku verlängert zudem die Laufzeit, was angesichts von nur 2-3 Stunden durchaus ratsam ist.

Vor allem die MR-Funktionen bringen viel Spaß, da sie spielerisches Neuland ermöglichen. Im Bild das Spiel Crumbling, das auch Fingertracking für die Eingabe unterstützt. Vor allem die MR-Funktionen bringen viel Spaß, da sie spielerisches Neuland ermöglichen. Im Bild das Spiel Crumbling, das auch Fingertracking für die Eingabe unterstützt.

Der Store bekommt sogar noch ein paar Prozentpunkte mehr an Kopf-interner Bewertung als bei der Quest 2: Mehr und mehr Titel werden exklusiv für Quest 3 angekündigt oder sind bereits nur für die neuere Brille verfügbar.

Viele andere punkten zumindest mit besserer Grafik. Und dann ist da noch das deutlich bessere Mixed-Reality-Erlebnis durch farbigen Passthrough mit Tiefenkamera.

So lassen sich auch Objekte im Raum ins Spiel integrieren, ganze Räume scannen und abspeichern und auch Mehrspielergames in einem Raum mit euren Kumpels spielen. Vor allem wenn euch MR und AR reizen, würde ich zur Mehrinvestition in Form der Quest 3 statt der günstigen Quest 2 raten.

Meta Quest 3
Meta Quest 3
Mit Pancake-Linsen und guter Displayauflösung bietet die Quest 3 ein gutes aber nicht perfektes Bild. Auch der Tragekomfort ist serienmäßig eher lausig. Mit einem Alternativ-Kopfband spielt sie aber vorne mit: Der Store ist reich gefüllt, einige Exklusivtitel gibt es ebenfalls. Überzeugen kann auch der MR-Modus mit farbiger Stereo-Durchsicht und vielen darauf aufbauenden Spielen und Apps.
  • Displayqualität und Linsen
  • Feature: MR (farbig, stereo)
  • Gute gefüllter Store
  • PC-Verbindung optional
  • Tragekomfort ohne Zusatzprodukte
  • Akkulaufzeit

Mein Fazit: Die Meta Quest 3 gewinnt das Rennen

Warum die Valve Index in dieser illustren Runde trotz ihres Alters antreten durfte? Weil für mich persönlich kein VR-Headset danach mehr so komfortabel war und ich Valves Erstlingswerk jahrelang sehr gerne genutzt habe.

Und ausgerechnet beim Tragekomfort verliert mein aktueller Gewinner auf dem VR-Markt in der Grundausstattung krachend. Wie kann das sein?

Ganz einfach: Ich habe die ca. 30 Euro für ein alternatives Kopfband zum Preis addiert und schon passt alles. Denn in fast allen anderen Punkten rennt Meta der Konkurrenz davon. Der Store ist prall gefüllt mit teils erstklassigen Games, mit dem AppLab und Sidequest gibt es auch für Indie-Titel einen Platz. Das Bild ist vor allem für eine mobile VR-Brille erstklassig.

Batman: Arkham Shadow wird Ende des Jahres exklusiv für Meta Quest 3 erscheinen - Fledermausfans sollten daher überlegen, ob der Aufpreis von der Quest 2 zur 3 sich nicht doch lohnt. Batman: Arkham Shadow wird Ende des Jahres exklusiv für Meta Quest 3 erscheinen - Fledermausfans sollten daher überlegen, ob der Aufpreis von der Quest 2 zur 3 sich nicht doch lohnt.

Das liegt auch an den Pancake-Linsen, die zudem für den schmalen Formfaktor der Quest 3 und einen sehr angenehmen Sweetspot sorgen. Auch die PC-Verbindung für eine Runde im MS Flightsimulator oder mit Half-Life: Alyx (das immer noch fleißig mit Mods versehen wird) ist sehr leicht und in guter Qualität hergestellt.

Nur wenn ihr partout ausschließlich den PC und das mit maximaler Bildqualität nutzen wollt, wäre eine reine PC-Brille wie Pimax Crystal interessant. Auch die Pico 4 lässt sich mit dem PC nutzen, was sie interessant für alle macht, die Meta nicht vertrauen (aber dem chinesischen Unternehmen hinter TikTok).

Mit einer Meta Quest 2 lässt es sich zwar noch gut spielen, der deutlich bessere Mixed-Reality-Modus der Nachfolgerin und auch deren bessere Bildqualität und Rechenleistung sprechen aber eher für die Quest 3.

Als sehr günstiger Einstieg in VR überzeugt die Quest 2 aber weiterhin und das wird das sicher auch noch einige Zeit.

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