Südkorea hinkt nicht hinterher und beschließt eine Maßnahme, um auf das Wachstum der USA in der Chip-Industrie zu antworten

Auch in Südkorea stehen Förderungen in Milliardenhöhe für die Chip-Industrie ins Haus.

Bei Speicherchips ist Südkorea bereits führend, doch das soll längst nicht das Ende sein. (Bild: stock.adobe.com - Grispb) Bei Speicherchips ist Südkorea bereits führend, doch das soll längst nicht das Ende sein. (Bild: stock.adobe.com - Grispb)

Der Finanzminister von Südkorea hat am vergangenen Sonntag bekannt gegeben, dass ein Förderungspaket in Höhe von fast 6,5 Milliarden Euro für die Chip-Industrie des Landes in Planung ist.

Hintergrund sei ein anvisierter Sieg im Wettkampf der Halbleiterindustrie, so die Nachrichtenagentur Reuters.

Warum das wichtig ist: Im Zuge der Chip-Krise zu Zeiten der Corona-Pandemie hat ein regelrechtes Wettfördern in der Halbleiterindustrie eingesetzt, allen voran in den USA mit dem so genannten CHIPS and Science Act.

Einer der größten Namen in der Halbleiterindustrie überhaupt: TSMC aus Taiwan. Einer der größten Namen in der Halbleiterindustrie überhaupt: TSMC aus Taiwan.

Im Detail: Bei den modernsten Chips steht TSMC aus Taiwan als Auftragsfertiger für große Namen wie Apple und Nvidia ganz oben auf der Liste der erfolgreichsten Hersteller.

Viele Länder wie die USA und Südkorea wollen diese Dominanz mittel- bis langfristig durchbrechen.

  • Der 2022 von Joe Biden unterzeichnete CHIPS and Science Act sieht insgesamt Förderungen in Höhe von 280 Milliarden US-Dollar für amerikanische Firmen wie Intel, Micron und Qualcomm vor.
  • Die jüngsten Investitionspläne in Südkorea sind längst nicht die Einzigen: Bereits Anfang des Jahres wurde bekannt, dass bis 2047 stolze 471 Milliarden US-Dollar in die Branche investiert werden sollen (via Computerbase).
  • Südkorea ist mit Samsung und SK Hynix bei den Speicher-Chips bereits führend, will aber auch bei anderen Chips zu der Konkurrenz aufschließen beziehungsweise sie überholen.

Die genauen Pläne Südkoreas

Wie es bei Reuters heißt, werden die neuen Gelder verschiedenen Bereichen der Chip-Industrie zugutekommen.

Details dazu sollen zeitnah folgen, Ziel seien aber Material- und Ausrüstungshersteller sowie fabriklose Unternehmen entlang der gesamten Halbleiterlieferkette.

Ambitionierte Pläne bis 2047: Bei der geplanten Großinvestition über die nächsten 23 Jahre geht es dagegen vor allem um den Bau neuer Fertigungsstätten.

  • In der Region Gyeonggi rund um die Stadt Yongin soll nicht weniger als der größte Chip-Cluster der Welt entstehen.
  • Bereits jetzt befinden sich dort laut Computerbase schon 19 Fabriken und zwei Forschungs- und Entwicklungszentren.
  • Insgesamt sind mindestens 13 weitere Fertigungsstätten in Planung, wobei drei davon bereits bis 2027 eröffnen sollen.

Was macht Europa?

Auch in Europa ist die Förderung der hiesigen Chip-Industrie ein wichtiger Faktor. Das verdeutlicht sich unter anderem am European Chips Act:

  • Insgesamt sollen dabei 43 Milliarden Dollar in den Ausbau der Halbleiterindustrie vor Ort fließen.
  • Der ambitionierte Plan ist, dass der Weltmarktanteil von in Europa hergestellten Chips bis 2030 bei 20 Prozent liegt.
  • Wie die Tagesschau berichtet, gibt es mit Blick auf die Summe auch kritische Stimmen gegenüber dem European Chips Act, eben weil andere Staaten wie die USA in den nächsten Jahren wesentlich mehr Geld für die Förderung der Halbleiterindustrie einplanen.

Welche Region im Hinblick auf die Halbleiterherstellung in Zukunft am erfolgreichsten sein wird, ist kaum vorhersehbar. Fest stehen dürfte nur, dass es einer der Industriezweige unserer Zeit ist, der am stärksten umkämpft ist.

zu den Kommentaren (6)

Kommentare(6)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.