Die momentane Halbleiter-Krise trifft die meisten von uns auf die eine oder andere Weise. Als Spieler sind wir vor allem durch die schlechte Verfügbarkeit und hohen Preise von Grafikkarten betroffen. Aber auch andere Branchen, wie die Autoindustrie und Smartphone-Hersteller, haben mit der Chip-Knappheit zu kämpfen.
Mit 43 Milliarden Euro aus der Krise?
Um Europa aus der Krise zu führen und einer zukünftigen möglichen Krise vorzubeugen, will die Europäische Union im Rahmen des sogenannten EU-Chips-Act die Mikrochip-Industrie in der EU mit insgesamt 43 Milliarden Euro bis 2030 unterstützten. Laut der Präsidentin der EU-Kommission, Ursula von der Leyen, soll sich die Investition auf vier Schwerpunkte konzentrieren:
- Forschung und industrielle Innovation: Vom Labor zur Fabrik
- Fortschrittliche Produktionsanlagen
- Skills und Unterstützung für kleine und mittelständische Unternehmen
- Partnerschaften in der Lieferkette mit den USA, Japan und anderen
Dazu stellt von der Leyen klar, dass der Chips-Act Europa zu einem Marktführer im Mikrochip-Markt machen möchte. Das klare Ziel seien 20 Prozent der weltweiten Mikrochip-Produktion in Europa bis 2030:
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Wo kommt das Geld überhaupt her? Rund 11 Milliarden Euro der Investitionssumme stammen dabei aus öffentlichen Geldern. Weiter sollen mehr als 30 Milliarden Euro von Mitgliedstaaten der EU und aus dem privaten Sektor kommen. Dazu gehören auch Unternehmen, die eine Fab, also eine Fabrik zu Produktion von Mikrochips, in der EU bauen möchten.
Um Milliarden von Euros ging es auch bei diesen Übernahmen von riesigen Hardware-Unternehmen. Die größten Deals der Geschichte haben wir euch in diesem Artikel zusammengefasst:
Die Investitionen sind langfristig angelegt
Die ersten Auswirkungen der Investitionen in den EU-Mikrochipmarkt werden wir aber erst frühestens in ein paar Jahren spüren. Die Fabs müssen zunächst gebaut und in Betrieb genommen werden, was einige Zeit in Anspruch nehmen wird. TSMC zum Beispiel hat für seine Fab15 rund 2,5 Jahre gebraucht, um sie betriebsbereit zu machen. Dazu kommen noch die Planungszeit und die Weiterverarbeitung der Chips, bis wir davon etwas in der Verfügbarkeit und den Preisen merken.
Es ist also Besserung in Sicht, allerdings können wir die momentan nur weit entfernt am Horizont sehen. Bis dahin können wir nur hoffen, dass unsere Spiele-Hardware noch ein wenig durchhält oder auf Cloud-Dienste wie GeForce Now ausweichen:
Glaubt ihr die Investitionen kommen wirklich bei uns Spielern an? Kann die heimische Produktion uns vor einer weiteren Chip-Krise in der Zukunft schützen oder liegt das Problem woanders? Wir sind auf eure Einschätzungen gespannt.
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