Seite 38: Die 300 besten PC-Spiele: Das große Ranking

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Inhaltsverzeichnis

2. Warcraft 3

Entwickler: Blizzard Entertainment
Publisher: Activison Blizzard
Erschienen: Juli 2002

Die zehn besten PC-Spiele - Platz 2: Warcraft 3 - »Die bis heute höchste GameStar-Wertung« Video starten PLUS 5:53 Die zehn besten PC-Spiele - Platz 2: Warcraft 3 - »Die bis heute höchste GameStar-Wertung«

Michael Graf: Ich fürchte, allmählich müssen wir uns mit dem Horrorgedanken abfinden: Besser als Warcraft 3 wird es nicht mehr. Zumindest nicht im siechen Genre der Echtzeitstrategie, das seine Glanzzeiten ähnlich weit hinter sich hat wie Arschgeweih und Eurodance. Doch anders als Arschgeweih und Eurodance hat uns die Echtzeitstrategie unvergessliche Momente beschert, und viele davon eben im dritten Warcraft, insbesondere in Verbindung mit dem Addon The Frozen Throne. Alleine die Handlung!

Vier Jahre zuvor hat es Blizzard in Starcraft geschafft, aus Porträtdialogen und Missionsbriefings eine packende Geschichte zu stricken (Kerrigan!), doch Warcraft 3 tritt das Erzählpedal vollends durch. Zwar waberten schon durch die ersten Warcrafts große Geschichten um Dämonen und Götter, doch erst das dritte fügt sie zu etwas zusammen, das den Begriff »Epos« verdient wie kein anderes Strategiespiel - ach, wie die wenigsten anderen Spiele überhaupt.

Mit Arthas' Wandel vom Königssohn zum Mistkerl, der in einer der besten Missionen der Strategiegeschichte seine Untertanen abschlachtet, um anschließend seinem Vater das verfluchte Schwert in den Hals zu stecken. Mit Thrall, der seine Orcs erst aus der Knechtschaft der Allianz und dann auch noch vom Dämonenzorn befreit.

Mit Illidan, der Dämonen jagt und zugleich um ihre Macht beneidet - was natürlich schiefgeht. Mit Jaina und Uther und Grom und Kel'Thuzad und Tyrande, mit dem Sturz der Hochelfen, dem Erstarken der Untoten, der Zerstörung Dalarans, der Invasion der Brennenden Legion und überhaupt mit dem Gefühl, hier um deine Fantasy-Welt zu kämpfen, deren Geschichtenreichtum es mit dem »Herrn der Ringe« aufnehmen kann - mit all dem und natürlich mit seinen fantastischen Zwischensequenzen brennt sich Warcraft 3 in mein Spielergedächtnis ein. Ich habe jetzt noch Gänsehaut, wenn ich diese Zeilen schreibe.

Und dabei haben wir noch gar nicht über das eigentliche Spiel gesprochen. Etwa über das hervorragende Missionsdesign mit seinen vielfältigen Zielen und immer neuen Kniffen und wundervollen Nebenquests. Über das Heldensystem, das zwar nicht so spielbestimmend ausfällt wie ursprünglich von Blizzard geplant, dank seiner Levelaufstiege und seiner Item-Beute aber genau die richtige Rollenspielprise einstreut und zudem - gemeinsam mit dem traditionellen Level-Editor - den Grundstein legt für Defense of the Ancients und damit für den Welterfolg League of Legends.

Über die vier grundverschiedenen Völker mit ihren individuellen Stärken, Schwächen und Taktiken, die auch den Multiplayer-Modus so spielenswert machen. Und natürlich über The Frozen Throne, das beste Addon der Spielegeschichte, das nicht nur dramatische Missionen und erstmals Seeschlachten auffährt, sondern auch eine komplette Rollenspiel-Kampagne für die Orcs. In Warcraft 3 steckt so viel Großartiges, dass Blizzard es locker in drei Spiele aufteilen könnte.

Was sie bei Starcraft 2 dann tatsächlich tun, aber das ist eine andere Geschichte. Warcraft 3 prägt nicht nur das Strategiegenre, es prägt die Spielegeschichte, weil es ein Universum mit erzählerischem Tiefgang sowie hervorragendes Spieldesign verbindet wie kein zweiter Titel. Und überdies die Bühne bereitet für einen weiteren Meilenstein, bitte weiterlesen bei Platz 4.

Trivia:
- Zur Ankündigung 1999 sollte Warcraft 3 noch viel mehr Rollenspiel enthalten, Helden sollten noch zentraler und mächtiger sein, Basisbauten auf Nötigste beschränkt. Das erschien Blizzard dann aber doch zu gewagt.
- Außerdem waren zunächst sechs spielbare Völker geplant, zu Menschen, Orcs, Untoten und Nachtelfen sollten noch die Brennende Legion und die Goblins stoßen.

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