Handykauf: Fünf häufig übersehene Fakten auf dem Datenblatt, die ihr bei eurem neuen Handy auf dem Schirm haben solltet

Megapixel, CPU und RAM sind nicht alles: Hier sind fünf Specs, die beim Handykauf häufig übersehen, aber nicht unwichtig sind.

Die Akkukapazität eines Handys ist wichtig, aber das gilt auch für die Ladegeschwindigkeit. (Bild: achira22 über Adobe Stock) Die Akkukapazität eines Handys ist wichtig, aber das gilt auch für die Ladegeschwindigkeit. (Bild: achira22 über Adobe Stock)

Beim Kauf eines neuen Handys ist das Vergleichen von nackten Zahlen eine einfache Methode, um herauszufinden, welches Modell potenziell am besten für euch geeignet ist. 

Dabei gibt es bestimmte Eckdaten, die gerne in den Vordergrund gerückt werden, beispielsweise Megapixel oder die Displayhelligkeit (Nits). Anderen wird hingegen kaum Aufmerksamkeit geschenkt, obwohl sie teilweise noch wichtiger sind. 

In diesem Artikel schauen wir uns fünf davon an, die ihr beim Handykauf auf dem Schirm haben solltet.

Ladegeschwindigkeit

Während viele Käufer ihr Auge nur auf die maximale Akkulaufzeit werfen, ist ein weiterer Punkt mindestens genauso wichtig:

Wie schnell lässt sich der Akku aufladen?

In diesem Bereich sind große Hersteller wie Samsung und Apple noch recht zurückhaltend. Das Samsung Galaxy S24 Ultra lädt zum Beispiel »nur« mit 45 Watt auf. Für eine volle Ladung muss etwa 100 Minuten lang gewartet werden.

Andere Hersteller wie Xiaomi oder Realme bieten dagegen schon Ladegeschwindigkeiten jenseits von 200 Watt an. Damit ist es möglich, euer Handy innerhalb von 10 Minuten vollständig aufzuladen. 

Wenn euch eine schnelle Ladegeschwindigkeit wichtig ist, dann haltet nach Handys Ausschau, die eine Ladegeschwindigkeit von 65 Watt oder mehr unterstützen. Achtet aber darauf, dass ihr zusätzlich das geeignete Netzteil benötigt, sollte es nicht beim Handy mit dabei sein.

Minimale Bildschirmwiederholrate

90 Hertz! 120 Hertz! 165 Hertz! 

Aber was ist mit 1 Hertz?

Inzwischen gibt es sogar Handys für unter 100 Euro, die euch hohe Bildschirmwiederholraten von 90 oder mehr Hertz bieten. Seltener wird hingegen auf das andere Ende des Spektrums geschaut. 

Unterstützt das Handy eine variable Bildschirmwiederholrate wie zum Beispiel dank LTPO-Technologie, kann es bei Bedarf die Hertz-Zahl verringern und euch so kostbare Akkulaufzeit sparen. 

Zum Beispiel reicht 1 Hertz vollkommen aus, um statische Elemente anzuzeigen. Bevor ihr also euer nächstes Handy kauft, überprüft vorher, ob es eine variable Bildschirmwiederholrate unterstützt und wie niedrig diese sein kann. Dabei gilt: Je weniger, desto besser.

Sensorgröße bei der Kamera

Megapixel sind eine schlechte Größe, um die Bildqualität bei Kameras zu vergleichen. Grundsätzlich gilt: Mehr Megapixel ist nicht gleich bessere Bildqualität. 

Auch Handys mit identischer Auflösung haben große Unterschiede. Wenn ihr mehr darüber erfahren wollt, dann schaut unter dem folgenden Link in meinen Test, in dem wir drei Handys mit 50 Megapixel gegenübergestellt haben.

Viel wichtiger ist die Sensorgröße. Hier lässt sich grundsätzlich sagen: je größer, desto besser. Auf größeren Bildsensoren können auch größere Pixel platziert werden. Das Ergebnis ist ein besseres Rauschverhalten, mehr Lichtempfindlichkeit und ein höherer Dynamikumfang.

Für die Hauptkamera des Sony Xperia Pro-I kommt ein besonders großer Bildsensor zum Einsatz. (Bild: Sony) Für die Hauptkamera des Sony Xperia Pro-I kommt ein besonders großer Bildsensor zum Einsatz. (Bild: Sony)

Das Lesen der Sensorgrößen kann etwas verwirrend sein. In der Regel gilt: Je größer die Zahl nach dem Schrägstrich ist, desto kleiner ist der Bildsensor. Hier sind einige gängige Smartphone-Sensoren, sortiert nach Größe in absteigender Reihenfolge: 

  • 1-Zoll-Typ (Beispiele: Xiaomi 14 Ultra, Vivo X100 Pro, Sony Xperia PRO-I)
  • 1/1.3 Zoll (Beispiele: Samsung Galaxy S24 Ultra, Honor Magic6 Pro)
  • 1/1.28 Zoll (Beispiele: iPhone 15 Pro Max, Huawei Mate 40 Pro, Xiaomi 13T Pro)
  • 1/2.55 Zoll (Beispiele: iPhone 11 Pro Max, Samsung Galaxy S9 Plus)

Dochauch die Sensorgröße allein ist nicht aussagekräftig genug, um ein finales Urteil über die Bildqualität zu fällen. Dazu kommen weitere Faktoren wie Blende, Bildverarbeitungsalgorithmen und optische Qualität.

Das wichtigste hierbei ist, dass ihr euch nicht durch hohe Megapixel-Zahlen in die Irre führen lasst. 

Schutzglas-Technologie

Es gibt große Unterschiede zwischen verschiedenen Gorilla-Glass-Versionen oder Alternativen von anderen Unternehmen.

Die neuesten Technologien sind inzwischen so kratz- und bruchfest, dass nicht unbedingt der Kauf eines zusätzlichen Panzerglases notwendig ist. 

Hier ist eine kleine Übersicht, sortiert nach Robustheit in absteigender Reihenfolge:

  • Corning Gorilla Armor (Beispiele: Samsung Galaxy S24 Ultra) 
  • Corning Gorilla Glass Victus 2 (Beispiele: Google Pixel 7 Pro, Samsung Galaxy S23)  
  • Corning Ceramic Shield (Beispiele: iPhone 12 und höher)
  • Corning Gorilla Glass Victus (Beispiele: Redmi Note 13 Pro, Poco X6)
  • Corning Gorilla Glass 6 (Beispiele: Samsung Galaxy S20 Ultra, Oppo Find X2)

Mehr zu den Differenzen erfahrt ihr in der folgenden Übersicht:

Zusätzlich gibt es weitere Gläser von anderen Herstellern:

  • Kunlun Glass (Huawei)
  • Nanocrystal Shield (Honor)
  • Longjing Glass (Xiaomi)

USB-Anschluss mit DisplayPort

Wenn ihr euer Handy auch an einem großen Bildschirm anschließen wollt, benötigt ihr ein Modell mit USB-Anschluss samt DisplayPort. 

Inzwischen unterstützen einige Hersteller wie zum Beispiel Samsung sogar ein Desktop-Interface, sobald ihr das Handy mit einem externen Bildschirm verbindet.

Wenn ihr vorhabt, eine AR-Brille mit dem Handy zu verbinden, dann braucht ihr ein Handy mit einem USB-Anschluss, der Videoausgabe unterstützt. (Hier abgebildet: Lenovo Legion Glasses und Honor Magic6 Pro) Wenn ihr vorhabt, eine AR-Brille mit dem Handy zu verbinden, dann braucht ihr ein Handy mit einem USB-Anschluss, der Videoausgabe unterstützt. (Hier abgebildet: Lenovo Legion Glasses und Honor Magic6 Pro)

Mögliche Anwendungsszenarien:

  • Filme, Serien und Videos auf dem Fernseher abspielen (auch ohne Smart-TV)
  • Mit dem Handy am Schreibtisch arbeiten
  • Verbinden einer AR- oder Videobrille
  • Android- oder Cloud-Spiele mit Bluetooth-Controller am Fernseher spielen

Das waren unsere fünf Handy-Eckdaten, die ihr im Auge behalten solltet! Es gibt natürlich noch viele weitere wichtige Specs und deswegen fragen wir euch: Nach welchen technischen Daten haltet ihr beim Handykauf sonst Ausschau? Gibt es bestimmte, die für euch oberste Priorität haben? Erzählt uns gerne in den Kommentaren, welche das sind und warum sie so wichtig für euch sind. 

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