Samsung Galaxy S24 Ultra im Test: Ist es das beste Smartphone 2024?

Das Samsung Galaxy S24 ist da und es könnte sich zum besten Smartphone des Jahres handeln. Ich habe es getestet und verrate euch, was ihr tatsächlich erwarten könnt.

Mit dem Beginn des neuen Jahres startet Samsung eine Offensive im Smartphone-Markt. Die Einführung von drei neuen Smartphones markiert für das Unternehmen den Beginn einer neuen Ära: Der Übergang von herkömmlichen Smartphones zu sogenannten AI-Phones – eine Vision, die Samsung mit Nachdruck verfolgt. 

Die Galaxy-S24-Modellreihe wird als Pionier dieser neuen Generation präsentiert, mit dem Ziel, von Anfang an eine führende Rolle einzunehmen. Ich habe mir das Flaggschiff der Serie, das Galaxy S24 Ultra, genauer angesehen.

Auf dem Papier klingt es bereits fantastisch: Es hat ein Titangehäuse, einen neuen Snapdragon 8 Gen 3 for Galaxy, 12 GB RAM, Kameras bis 200 MP sowie ein brillantes 120-Hz-Quad-HD-AMOLED-Display – alles in einem Gerät. Aber kann es in der Praxis tatsächlich überzeugen und den Werbeversprechen des Smartphone-Herstellers standhalten?

Leistungs-Tipp
Samsung Galaxy S24 Ultra
Samsung Galaxy S24 Ultra
Mit dem Samsung Galaxy S24 Ultra setzt das südkoreanische Unternehmen zum Jahresbeginn eine hohe Messlatte. Mit verbesserten Kameras, den neuen Snapdragon 8 Gen 3 for Galaxy und vielen weiteren Neuerungen möchte man die Ära der AI-Phones einleiten sowie eine Vorreiterrolle einnehmen.
  • Hohe Displayhelligkeit
  • Großes 5.000 mAh Akku
  • Schneller Snapdragon 8 Gen 3 Prozessor
  • Softwareunterstützung bis zu 7 Jahre
  • Nützliche KI-Funktionen
  • geringer Lieferumfang
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Bekanntes Aussehen mit neuen Details

Von außen kommt mir das Samsung Galaxy S24 Ultra sofort bekannt vor. Optisch erinnert es nämlich stark an seinen Vorgänger, aber schnell änderte sich dieser erste Eindruck. Samsung setzt jetzt auf ein flaches Display, das sich bis in die letzte Ecke zieht und dann an einen abgerundeten Rahmen anknüpft.

Es soll jedoch nicht unerwähnt bleiben, dass der neue abgerundete Rahmen sehr angenehm in der Hand liegt und sofort ein hochwertiges Gefühl vermittelt. Persönlich würde ich mir jedoch wünschen, dass Samsung das Gerät nicht noch größer macht. 

Wie Apple vor wenigen Monaten setzt auch Samsung bei seinem Premium-Modell nun auf einen widerstandsfähigen Titan-Rahmen, der weniger anfällig für Kratzer sein soll. Auch etwas Gewicht konnte eingespart werden, was jedoch kaum spürbar ist. 

Kleinere Veränderungen nahm Samsung an der Unterseite vor. Dort sind die Mikrofone nun zusammengerutscht, während der Lautsprecher nicht mehr hinter Gittern ist, sondern sich hinter einem schmalen Schlitz verbirgt, der sich besser reinigen lässt.

Die Rückseite des Samsung Galaxy S24 Ultra zieren vier Kameras. Die Rückseite des Samsung Galaxy S24 Ultra zieren vier Kameras.

Die Spitze der Displayqualität ist längst nicht erreicht

Wer dachte, dass es keinen Raum mehr für Verbesserungen am Display gibt, sollte das Galaxy S24 Ultra einmal mit seinem Vorgänger vergleichen. Grundsätzlich ist wieder ein brillantes AMOLED-Display mit Quad-HD-Auflösung und LTPO-Technologie verbaut. Letzteres erlaubt eine dynamische Anpassung der Bildrate zwischen 1 und 120 Hertz, was etwa beim Lesen den Akku entlastet.

Daneben konnte Samsung die Auflösung durch das neue flache Display leicht erhöhen, sodass auf dem 6,8-Zoll-Display eine Auflösung von 3.120 mal 1.440 Pixel erreicht wird. Zuvor waren es 3.088 mal 1.440 Pixel. 

Samsung setzt beim Displayschutz auf das neue Corning Gorilla Armor, das noch resistenter gegen Kratzer sein soll. Erste Tests legen das auch nahe, sodass ihr zukünftig auch auf Panzerglas oder Ähnliches verzichten könnt. 

Spannender ist jedoch die Helligkeit. Aktuell gibt es unter den Premium-Herstellern ein Wettrennen darum, wer das hellste Display liefert. Vor wenigen Jahren spielte das eine Nebenrolle und es ging mehr um Pixel und Farben. Jetzt rückt die Helligkeit ins Rampenlicht. 

2023 sahen wir bereits Smartphones mit einer Helligkeit von bis zu 2.000 Nits. Display-Experte Samsung weiß das jedoch mit dem Galaxy S24 Ultra (sowie den Einstiegsmodellen) zu übertreffen und liefert in heller Umgebung eine Spitzenhelligkeit von bis zu 2.600 Nits.

Das Samsung Galaxy S24 Ultra ist deutlich heller als das iPhone 15 Pro Max. Das Samsung Galaxy S24 Ultra ist deutlich heller als das iPhone 15 Pro Max.

Besonders im Tageslicht könnt ihr dadurch von einer besseren Lesbarkeit des Displays profitieren. Unterstützt wird das durch eine neue Beschichtung, die die Spiegelungen reduziert, deren Wirkung allerdings derzeit nur schwer zu testen ist. In Innenräumen sind Spiegelungen zumindest abgeschwächt wahrnehmbar, was ein gutes Zeichen ist.

Interessanterweise geht Samsung auch weit in die andere Richtung und lässt euch die Helligkeit sehr weit nach unten regulieren. Gemeinsam mit dem Augenkomfort-Feature schont ihr in dunklen Umgebungen eure Augen und spart dabei noch Akku. Das ist auch praktisch, wenn ihr im Kino seid und einen Blick auf die Benachrichtigungen werfen wollt, ohne andere zu stören.

Alles eine Frage der Performance

Statt mich in die Welt der Benchmarks zu vertiefen – ein Bereich, den ich gerne den Prozessor-Experten überlasse –, konzentriere ich mich auf die alltägliche Nutzererfahrung. Es geht um das spürbare Gefühl der Geschwindigkeit und Reaktionsfreudigkeit im täglichen Gebrauch des Geräts.

Mit dem leistungsstarken Prozessor und 12 GB Arbeitsspeicher entfaltet das Gerät eine Performance, die im Alltag beeindruckt. Beim Durchblättern von Samsungs One UI oder dem schnellen Wechsel zwischen Apps werdet ihr eine geschmeidige, unterbrechungsfreie Bedienung erleben. Hier spielt der Arbeitsspeicher seine Rolle voll aus, indem er Anwendungen geschickt im Hintergrund hält und so für eine flüssige Nutzungserfahrung sorgt.

Laut Samsung liefert der neue Prozessor ausreichend Reserven, um das Galaxy S24 Ultra noch mindestens sieben Jahre mit Softwareupdates zu versorgen. Meine Meinung dazu findet ihr hier:

Gleichzeitig sorgt der verbesserte Prozessor auch für eine längere Akkulaufzeit. In meinem Test hielt das Galaxy S24 Ultra immer einen Tag durch und hatte noch ausreichend Reserven. Geht man sparsam mit Displayhelligkeit und Nutzung um, dann hält das Smartphone problemlos auch zwei Tage durch. 

Immerhin ist auch eine große Batterie mit 5.000 mAh verbaut, die sich per Kabel mit bis zu 45 Watt und drahtlos mit bis zu 25 Watt schnell aufladen lässt. Um solche Geschwindigkeiten zu erreichen, benötigt ihr ein entsprechendes Netzteil, das Samsung nicht beilegt. In der Box befindet sich lediglich ein USB-C-Kabel.

AI-Phone mit viel Potenzial

Als Samsung erstmals vom AI-Phone sprach, hörte ich irgendwie nur iPhone. Schnell legte sich meine Stirn in Falten und im Kopf schwirrte mir die Frage, ob sie das ernst meinen. Ja, meinen sie.

Trotz aller Nähe zum Namen der Konkurrenz beschreibt der Titel das Haupt-Feature des neuen Modells sehr gut. Im Galaxy S24 Ultra schlummern viele Werkzeuge, die sich auf Samsungs künstliche Intelligenz Galaxy AI stützen.

Circle to Search Ich habe mal meine Apple Watch mit Armband von einem Drittanbieter gesucht.

Suchergebnis Circle to Search hat sowohl die Apple Watch Ultra als auch das richtige Armband erkennt.

Meine Lieblingsfunktion ist das Circle to Search. Egal, was gerade auf dem Bildschirm angezeigt wird: Ihr könnt es einfach suchen. Dazu drücktman kurz den Finger auf den virtuellen Home-Button, um den Google Assistant zu starten, und schon kann man darüber beliebige Objekte mit dem Finger oder dem mitgelieferten S Pen einkreisen. 

Sofort startet eine Suche nach ähnlichen Objekten. Ihr könnt auch auf Fotos Gebäude oder Kleidungsstücke einkreisen und euch dann Informationen darüber ausgeben lassen. Insgesamt funktioniert das Feature schon jetzt sehr gut und erstaunt mich immer wieder. 

Gleiches gilt auch für KI-Unterstützung in der Nachrichten-App. Hier kann ich meine Nachricht wie gewohnt eingeben und sie dann nicht nur auf Rechtschreibung und Grammatik kontrollieren lassen, sondern sie auch übersetzen oder in verschiedenen Stilen umschreiben.

Dadurch können Nachrichten locker, professionell oder für Social Media verfasst werden – auf Knopfdruck. Auch die KI-Funktion ist erstaunlich praktisch und kann mir im Alltag helfen.

KI-Vorschläge Aus einer einfachen Nachricht kann Galaxy AI dir verschiedene Schreibstile vorschlagen.

Mehr Vorschläge Sogar für Social-Media-Posts wird eine passende Nachricht generiert.

KI-Zusammenfassung Galaxy AI fasst euch auf Wunsch Inhalte von Webseiten kompakt zuammen.

Daneben integrierte Samsung auch Übersetzungswerkzeuge außerhalb der Samsung-Tastatur, sodass sich Gespräche live übersetzen lassen – direkt auf dem Gerät. Klingt nicht besonders neu? Ist es aber, da ihr auch mit dem Live-Übersetzer telefonieren könnt und auf dem Display sowohl das Gesprochene als auch den übersetzten Text angezeigt bekommt.

Ich hatte zwar nicht die Gelegenheit, die Funktion selbst zu testen, konnte jedoch eine Live-Vorführung beobachten, bei der Gesprächspartner in Deutsch und Spanisch miteinander kommunizierten. Zwar verlief die Übersetzung nicht ganz ohne Schwierigkeiten und manche Sätze wirkten ein wenig ungelenk, doch stelle ich mir vor, dass dieses Feature im Urlaub durchaus nützlich sein könnte.

Es ist übrigens nicht notwendig, dass beide Personen ein Galaxy S24 besitzen, da das Gerät die Übersetzung automatisch spricht. Um den Datenschutz zu gewährleisten, weist die KI den Gesprächspartner automatisch darauf hin, dass eine KI-Übersetzung stattfindet.

Kamera: Fortschritt durch Rückschritt 

Die Rückseite des Galaxy S24 Ultra zieren noch immer vier Kameras, die nahezu vom dem Vorgänger übernommen wurden. Neben der Ultraweitkamera mit 12 MP, der Weitwinkelkamera mit satten 200 MP und der dreifachen Teleobjektiv-Kamera mit 10 MP hat Samsung die vierte Kamera deutlich verändert.

Hinter der Linse verbirgt sich jetzt keine Teleobjektiv-Kamera mit zehnfachem Zoom und 10 MP. Stattdessen reduzierte Samsung die Kamera auf eine fünffache Vergrößerung bei 50 MP. Durch die höhere Auflösung kompensiert Samsung die fehlende Brennweite und nennt das Qualitätszoom, der im Vergleich zum Vorgänger wirklich besser aussieht und ein schärferes Ergebnis liefert.

Die höhere Auflösung erlaubt zudem bessere Aufnahmen im fünf- bis zehnfachen Zoombereich, den zuvor die schwächere Dreifach-Teleobjektiv-Kamera mit 10 MP übernehmen musste.

Am oberen Ende liegt die Grenze einmal mehr bei 100-fachem Zoom. Sollte der notwendig sein, empfehle ich euch ein Stativ für das Smartphone. Bis zum etwa 30-fachen Zoom könnt ihr noch aus der Hand gute Ergebnisse erzielen, aber darüber hinaus muss eine Stabilisierung her.

iPhone 15 Pro Max iPhone 15 Pro Max
Samsung Galaxy S24 Ultra Samsung Galaxy S24 Ultra

Schmale Straße mit Licht und Schattenspiel

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Samsung Galaxy S24 Ultra Samsung Galaxy S24 Ultra

Hier sind deutliche Unterschiede bei der Farbtiefe erkennbar (Weitwinkelkamera)

iPhone 15 Pro Max iPhone 15 Pro Max
Samsung Galaxy S24 Ultra Samsung Galaxy S24 Ultra

Beleuchtung bei Nacht mit Weitwinkelkameras aufgenommen

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Samsung Galaxy S24 Ultra Samsung Galaxy S24 Ultra

Domplatz bei Nacht mit Weitwinkelkameras

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Samsung Galaxy S24 Ultra Samsung Galaxy S24 Ultra

Nachtaufnahmen bei fünffachen Zoom

Die Software übernimmt dabei viel Arbeit, um die Bilder optimal zusammenzufügen und in Szene zu setzen. Auch hier kommt wieder viel KI zum Einsatz. Zudem arbeitet Samsung eng mit Instagram und Snapchat zusammen, um die Aufnahmen in der hohen Qualität und in HDR auch auf die Social-Media-Plattformen übertragen zu können, wodurch eure Posts deutlich besser aussehen.

Apropos KI: In der Galerie-App könnt ihr mit einem Wisch nach oben, eure Aufnahme schnell überarbeiten lassen, Reflexionen entfernen oder auch die Hintergrundunschärfe aktivieren. Im Bearbeitungsmodus wird noch mehr möglich. Dort kann man jetzt Schatten entfernen, um Bildbereiche aufzuhellen oder auch Objekte einfach zu verschieben, um sie in das richtige Licht zu rücken.

Daneben lassen sich störende Elemente entfernen, sodass man auf Urlaubsfotos belebte Orte digital leeren oder zumindest einzelne Personen aus der Aufnahme entfernen kann. Das funktioniert übrigens auch für ältere Aufnahmen, die mit anderen Smartphones oder Kameras aufgenommen wurden. 

Noch befindet sich Samsung in diesem Bereich am Anfang und kann sicher nicht mit Werkzeugen wie Photoshop mithalten, aber bei vielen Motiven klappt die Bearbeitung, das Verschieben oder das Entfernen bereits sehr gut. Bei Aufnahmen aus dunklen Umgebungen kann es jedoch noch Schwierigkeiten geben.

Vorher Im Editor kann man störende Elemente aus Bildern entfernen.

Nacher Das Ergebnis ist gut, aber nicht mit professionellen Anwendungen wie Photoshop vergleichbar.

In den Fotos sind die KI-Features jedoch eine tolle Ergänzung, die im Alltag einen praktischen Mehrwert für die meisten Nutzer bieten, die sonst nur wenig mit Bildbearbeitung nur wenig am Hut haben. Samsung lässt die Wahl, ob ein Wasserzeichen in bearbeiteten Aufnahmen zu sehen sein soll, um auf die KI-Bearbeitung hinzuweisen.

Fazit der Redaktion

Benjamin Otterstein
@benotterstein

Das Samsung Galaxy S24 Ultra ist zweifellos ein technologisches Kraftpaket, das die Grenzen des Machbaren im Smartphone-Segment erneut verschiebt und die Messlatte für alle anderen Smartphones in 2024 hochlegt.

Angefangen mit dem robusten Titangehäuse über den kraftvollen Snapdragon 8 Gen 3 for Galaxy und 12 GB RAM bis hin zu den KI-Kamerafunktionen zeigt das Gerät, was aktuell schon möglich ist.

Besonders hervorzuheben ist das flache AMOLED-Display mit seiner Spitzenhelligkeit von 2.600 Nits und dynamischer Bildratenanpassung, das in jeder Situation überzeugt. Die KI-Funktionen, wie das innovative Circle to Search und die KI-gestützte Nachrichten-App bieten im Alltag einen erheblichen Mehrwert und unterstreichen den Anspruch von Samsung, mit dem Galaxy S24 Ultra eine neue Ära der Smartphones einzuleiten.

Das Galaxy S24 Ultra ist nicht nur technisch beeindruckend, sondern auch ein Vorbote dessen, was wir in Zukunft von Smartphones erwarten können: Leistungsstärke, Intelligenz und intuitive Bedienung. Wenn ich nicht seit 2007 im Apple-Ökosystem verankert wäre, würde ich einen Wechsel in Erwägung ziehen.

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