Abenteuer Wasserkühlung #1 - Intro, Komponenten

Von Weltensohn · 15. Juli 2016 · Aktualisiert am 15. Juli 2016 ·
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  1. Der Moment, etwas erstmalig vollbracht zu haben, ist meist mit einem großen Seufzer der Erleichterung verbunden. All der Schweiß und die harte Arbeit, die man über viele Wochen, Monate oder gar Jahre hinweg erbracht hat, ist plötzlich vergessen. Glücklich betrachtet man das Ergebnis seiner Strapazen und Mühen und man wird von Stolz durchflutet. Genau so, wie in meinem speziellen Fall mein PC erstmalig mit Wasser, und das Ende meines feuchtfröhlichen Abenteuers ist vorerst erreicht.





    Keine Sorge, weder die Überschrift mit 90er-Jahre-Flair noch die zahlreich vorkommenden Wortspiele ähnlich überragender Qualität spiegeln in irgendeiner Art und Weise den Informationsgehalt oder die Seriösität dieses Blogs - meinem ersten, wohlgemerkt - wieder. Aller Anfang ist schwer, und wer wenn nicht ein User namens "Weltensohn" könnte dafür besser geeignet sein, um billige C-Komiker-Klischees auszugraben? Halten wir uns also nicht weiter mit Nichtigkeiten auf und kommen zum eigentlichen Thema dieser Rezension: dem Bau meiner ersten Wasserkühlung.

    Da ich derzeit nicht viel Zeit habe - Ferien undso :D -, wird der Blog in 3 Teile gespalten sein, die allesamt zumindest Stellenweise Tutorial-Charakter enthalten werden, allerdings gemischt mit einer großen Prise zusätzlicher Informationen. Der 1. Teil beinhaltet mein Persönlichkeitsprofil sowie meine Anforderungen und Wünsche an dieses Monsterprojekt, damit Gleichgesinnte eine möglichst gute Vorstellung davon bekommen, wieso ich getan habe was ich getan habe. Außerdem gehe ich auf die Komponentenauswahl der Wasserkühlung ein. Im nachfolgenden 2. Blog werde ich ein detailliertes Tagebuch des Einbaus, sowie sämtliche Pro- und Contra-Argumente der einzelnen Teile und Methoden, die ich beim Einbau benutzt habe, geben. Dabei gehe ich auf meine Sorgen und Ängste, aber auch meine Hoffnungen und Ziele ein, die ich mit währendUnterfangen hatte und teile alle Tipps und Tricks, die ich während dem Einbau gelernt habe. Außerdem werden dann zu allen Schritten Bilder eingefügt sein, damit es leicht nachzuvollziehen ist. Der Blog bleibt also nicht so grau in grau wie dieser hier. Zu guter Letzt - im finalen und somit 3. Blog - gebe ich eine Empfehlung ab, um ebenfalls Interessierten, die so wie ich schon lange mit einer Custom-Wasserkühlung liebäugeln, einige hilfreiche Anhaltspunkte zu liefern.

    Ok, und außerdem sind es drei Teile (schließlich könnte ich ja alles auf einmal schreiben) da ich nicht weiß, ob Gamestar ein Zeichenlimit bei Blogs vorgibt. Ich möchte mir ungern die Finger wund schreiben, nur um es nacher ernüchternde Fehlermeldungen beim Posten zu bekommen und in Folge künstlich nach Splits suchen zu müssen.

    Bevor es nun mitten rein in die selbst unter Last beinahe raumtemparierten Fluten geht, noch ein letzter Hinweis: die Blogs (insbesondere Teil 2) werden sehr. lange. Jeder, der nicht über genügend Sitzfleisch verfügt, kann allerdings direkt ganz ans Ende springen, wo eine kurze, in bester tl;dr-Manier gehaltene Zusammenfassung des jeweiligen Blogs vorzufinden ist, die ich auch mit Hilfe von Kursivschrift entsprechend kennzeichnen werde, sodass sie sofort ins Auge sticht.





    Wer bin ich?

    Nun, mein Vorname ist Alexander, doch der Nickname "Weltensohn", welchen ich mir vor elf Jahren gegeben habe und zwecks Nostalgie als auch der Einfachheit halber behalten habe, hat sich bei meiner Online-Präsenz durchgesetzt. Ich bin 19 Jahre alt und komme aus Österreich. Im Herbst dieses Jahres werde ich hoffentlich an der UNI Innsbruck beginnen, Medizin zu studieren, dafür habe ich bereits einen Aufnahmetest geschrieben, bei dem es mir relativ gut ging. Man darf die Daumen also gerne Drücken. :P (Ich erwähne dies bereits hier, da sich der Zeitplan des Baus aufgrund der mehrere Monate andauernden Vorbereitungen für besagten Test immer wieder mal stark verschoben hat.)

    Meine Matura habe ich 2015 abgelegt und habe danach den Zivildienst beim Roten Kreuz als Rettungssanitäter geleistet. Etwa 1100€ des Gehalts habe ich in die Waserkühlung gesteckt, womit also die Frage nach der Leistbarkeit einer derartigen Investition für einen 19-Jährigen wohl auch geklärt sein dürfte. Den PC selbst besaß ich bereits davor.

    Kommen wir also zu meinem Nutzerprofil: Wie man auch meinen Spieletests hier auf der Website der Gamestar, meinem Profil hier und auch meinen Kommentaren unter diversen Artikeln benutze ich meinen PC größtenteils für das Spielen von Strategiespielen, Simulationen, RPGs und generell Spielen mit einer packenden Geschichte. Außerdem liebe ich das Schreiben von viel zu langen Texten, zumeist sind das Geschichten und Reviews. Auch Filme schaue ich gerne dank meinem 21:9-Monitor, meinen Fernseher habe ich bereits vor langer Zeit verkauft, da er für mich keinen Nutzen hatte. Zu guter Letzt verbringe ich viel Zeit auf YouTube und auf 9gag, woher mein fabulöses Einsetzen genial-schlechter Wortspiele ebenfalls erklärt sein dürfte. Besonders für letztere Tasks war es natürlich besonders wichtig, 32gb Corsair Dominator Platinum RAM anzuschaffen #Genius. Nein, die sind für meine künstlerisch-zeichnerischen Arbeiten und Gehversuche mit Adobe-Ramfresser-Photoshop. Den RAM habe ich aufgestockt, seit ich ein Grafiktablett besitze.





    Blizzard - ein eiskaltes Biest

    Natürlich habe ich es mir nicht nehmen lassen, meinen aktuellen PC mit einem fantasiereichen Namen auszustatten, der - entgegen vieler erster Annahmen - nichts mit dem Spieleentwickler zu tun hat sondern lediglich dazu dient, damit mein PC mehr Leistung bekommt. Eigentlich ging es dabei nur um die Farbwahl, es dominiert nämlich weiß, lediglich einige Elemente sind in hellem, aber kühlen blau gehalten. Die bentutzten Wasserblöcke sind schwarz und stellen somit einen kleinen Kontrast dar. Aber kommen wir zum wichtigsten: was steckt denn im Phanteks Enthoo Primo (schwarz/weiß)?

    Motherboard: Asus Sabertooth Z97 Mark S

    CPU: Intel i7 4790k OC@4,7Ghz

    RAM: 32gb Corsair Dominator Platinum 4x8gb, 1600MHz CL7

    GPU: MSI Gaming 6G GTX 980ti

    Soundkarte: Asus Xonar Essence STI II

    SSD: 500gb Samsung EVO 950

    HDD: 2tb Western Digital Green

    PSU: Corsair AX760W

    Anderes: Bluray-Player von Asus, internes Kartenlesegerät von Akasa, NZXT AC-SEN-MIX2-M1 Fan-Hub

    Peripherie: Dell U3415W, Roccat Tyon, Corsair K70 RGB (MX Brown), Sennheiser HD700, Rode NT-USB





    But why?

    For the glory of Stan, of course! In 9/11 Fällen ist das jedes mal meine Antwort auf die Frage, wieso ich eine Wasserkühlung, noch dazu eine derartig teure, in meinem ansich schon tollen PC verbaut habe. Die anfallende Wartung, die zahlreichen Gefahren, aber auch all die ins Negative hin voreingenommenen Kommentare unter zahlreichen YouTube-Videos lassen "Noobs" wie mich erstmal abgeschreckt dastehen und meine Gedanken alles noch gefühlte 1000 Mal durchgehen, bevor ich eine Entscheidung treffe. Auch wenn es nicht immer gut sein mag, wie eben im Beispiel von Flamern unter Videos von Leuten wie jayztwocents, die lediglich die unterirdische Preis-/Leistung seines PC "Skunkworks" kritisieren, aber so ziehe ich derartige Kommentare dennoch in Betracht. Einen wahren Kern haben sie ja durchaus. Habe ich erwähnt, dass ich gerne mal abschweife?

    Bremsen wir uns also wieder etwas ein und lassen Blizzard an uns mit all seinen Teraflops an Leistung vorbeirauschen, während ich etwas tiefer auf die Begründung dieses Mammutprojekts eingehe.

    Begonnen hat es, wie so viele andere Dinge in meinen Leben auch, mit dem bloßen "Wollen". Das Design hat mich fasziniert und allein deswegen wollte ich eine Wasserkühlung verbauen. Der kühltechnische Mehrwert war mir damals noch vollkommen egal. Dazu muss man aber auch sagen, dass der Zeitpunkt erstmaligen Lechzens im zarten Alter von 14 Jahren geschah. Ein Jahr daraufhin leistete ich mir von meinem (ehrlich im Sommer erarbeiteten!) Geld meinen ersten Gaming-PC, welcher aber irgendwie nie so richtig funktionieren wollte, obwohl ihn ein Elektronikshop zusammengebaut hat. Doch nichtmal die konnten die Gründe für die zahlreichen Fehler finden, besonders auch deswegen, da sich kein einziger davon reproduzieren lies. Also habe ich ihn 2015 als Bastlerstück auf Ebay verkauft und mir vom bisher neu angesparten Geld und dem Erlös meines alten PCs (der immerhin mit einer GTX680 von Zotac bestückt war und für den ich ganze 450€ bekam) einen neuen PC gegönnt mit der Hardware von oben sowie einem Swiftech H240X CPU-Kühler, da dieser erweiterbar ist und ich den Traum der eigenen Wasserkühlung nachwievor in einem Hinterstübchen meines Kopfes hatte. Zu meiner großen Überraschung gestattete es mir mein Vater sogar, den PC diesmal selbst zusammenzubauen, da er zuvor Angst vor Fehlern beim Einbau und Problemen der Hardware hatte. Gebaut habe ich den neuen PC dann mit Hilfe eines in diesem Bereich erfahrenen Freundes (auch wenn er sich selbst zurückhaltend als "mentalen Beistand" bezeichnet.^^ Jap Dunkel, du bist gemeint).

    Der PC lief und läuft nachwievor einfwandfrei, also habe ich mich irgendwann ans Übertakten gemacht. Hier war aber vor allem die Grafikkarte durch den TwinFrozr-Kühler von MSI eingeschränkt, welcher zwar wirklich ein guter Custom-Kühler ist, aber natürlich keine Chance hat im "Kampf" um die niedrigsten Temperaturen mit einer Custom Wasserkühlung. Da mir der spürbare Mehrwert an Leistung, den das Übertakten mit sich brachte, sehr zusagte, machte ich mich an die Suche rund um das Thema Wasserkühlung. Dabei entdeckte ich den genialen deutschen YouTube-Kanal "KenschundCo" und schaute ebenfalls zahlreiche Videos von "jayztwocents", welcher eher den englischsprachigen Raum bedient. Ich hoffe, diese schamlose Werbung für die besagten YouTuber funktioniert!

    Nun war also klar: mit den richtigen Tipps und Tricks muss so eine Wasserkühlung auch her. In den folgenden Wochen und Monaten habe ich mich dann also an die Suche nach Komponenten gemacht, diverse 3D-Modelle erstellt, Pläne geschmiedet und verworfen, schlaflose Nächte verbracht, und all das stets mit der ultimativen Karotte vor Augen, der ich hinterhereiferte. Zwar wusste ich noch nicht, wohin mich die Reise führen würde und welche Probleme sie mir machen würde, doch eines war mir von Anfang an klar: Das Ergebnis ist es wert!





    PC mit Herz

    Der nachfolgende Teil wird nicht nur sehr lange, sondern auch sehr theoretisch und trocken. Zwar habe ich immer versucht, eigene Erfahrung einzubringen, doch die Lockerheit entfaltet sich im Bereich "benötigte Komponenten" dann doch nicht so sehr wie bei den vorherigen Kapiteln. Aber immerhin wird gezeigt, dass ich mich nach langem Suchen für das Benützen von EK-Kühlkörpern und Alphacool-Radiatoren entschieden. Die Pumpe stammt ebenfalls von EK. Doch erstmal langsam mit den jungen Pfer...Computern.

    WICHTIG: Alle genannten Markennamen sollen weder Werbung noch die "besten" Exemplare sein, die es am Markt gibt. Man sollte selbst Nachforschen, da es viele unterschiedliche Typen, Designs und Preisklassen gibt und individuell das wählen, was seinen Bedürfnissen entspricht. Die unten angeführten Marken dienen lediglich als Richtwert und sind diejenigen, die ich gewählt habe.

    Zu Beginn stand gleich eine große Ernüchterung: die EK-Radiatoren, deren simples Design ich liebte, passen nicht in das Phanteks Enthoo Primo, da sie zu breit sind. Lediglich 126mm breite Konstruktionen passen unten rein, wenn man einen 480er-Radiator verbauen möchte, doch die von EK sind weit jenseits der 130mm-Marke. Wer jetzt erstmal nur Bahnhof versteht, erstmals eine kleine zwischengeschobene Einführung:

    Damit eine Wasserkühlung funktioniert, benötigt man mindestens die folgenden Teile: Damit die Kühlleistung überhaupt zustande kommt, benötigt man einen Radiator, der sowohl "passiv" als auch aktiv funktionieren kann. Das bezieht sich darauf, ob ein eingeschalteter Lüfter darauf montiert ist oder nicht. Leistungsschwache PCs können also mithilfe genügend Radiatorfläche völlig ohne Lüfter betrieben werden, da die meist aus Kupfer bestehenden Lamellen des Radioators auch so genügend Wärme an die umliegende Luft abgeben. Das ist vergleichbar mit dem Radiator eines Autos: Hier dient der Fahrtwind als Kühlung, der gleiche Effekt tritt bei PCs durch einen oder mehrere Lüfter auf. Radiatoren können unterschiedlich groß und dick sein. Die Größe bezieht sich auf die Lüfter, die man darauf montieren kann. So passt auf einen 120er-Radiator ein 120mm-Lüfter. Bei größeren Lüftern funktioniert das ganze ebenfalls sehr simpel: man verdoppelt, verdrei- oder vervierfacht einfach die Lüftergröße. Meine zwei 480er-Radiatoren besitzen also Montagestellen für 4 120mm-Lüfter, mein 240er-Radiator für 2 120mm-Lüfter. Übrigens können auf jeder Seite der Radiatoren Lüfter befestigt werden, auf einen 480er-Radiator passen also gesamt 8 120mm Lüfter, sollte man den wollen.

    Ich habe mich für das Benützen von Lüftern entschieden, obwohl ich wahrscheinlich genug Radiatorfläche für einen lüfterlosen Betrieb von lediglich einer CPU und GPU hätte. Hierführ verwendet habe ich die Corsair SP120 Lüfter, da sie austauschbare Lüfterringe besitzen, die zwar keinem Nutzen dienen, aber schön aussehen und im Zweierpack zu humanen Preisen erhältlich waren. Dennoch muss man rechnen, dass man beispielsweise in meinem Fall gesamt 10 Lüfter verbaut hat und nochmal drei weitere für Airflow im Gehäuse. Der Vorteil ist aber, dass man die Drehzahl der Lüfter extrem niedrig regeln kann, wodurch ein beinahe lautlöser Betrieb ermöglicht wird.

    Danach braucht man Wasserblöcke. Diese gibt es für zahlreiche Komponenten des PCs, im prominentesten Fall aber für die CPU, die GPU und den RAM. Da ich die Tops der Corsair Dominator Platinums mag, habe ich mich gegen einen RAM-Kühlkörper entschieden, welcher außerdem eh nicht wirklich Sinn macht, wie man in den meisten Foren liest. Wie man einen CPU- und GPU-Block befestigt, schreibe ich in Part 2. Im Endeffekt unterscheidet sich aber zumindest der CPU-Kühler fast gar nicht von einem regulären Luftkühler. Der einzige Unterschied liegt darin, dass die Kühlung in die Radiatoren ausgelagert wird, und in den Blöcken nur die Hitze der CPU durch die Kühlflüssigkeit aufgenommen wird.

    Speaking of which, um die Kühlflüssigkeit zu den einzelnen Komponenten zu befördern, kann man weiche Schläuche oder harte Acryl- bzw. PETG-Röhren verwenden. Die Schläuche sind besonders dank ihrer Verformbarkeit gut für Anfänger geeignet, ich habe mich aber für PETG-Röhren entschieden. Diese sind wie Acryl durchsichtig und lassen sich unter Hitze verbiegen (mit Hilfe eines Biegeschlauches in korrekter Größe/Durchmesser!), brechen aber nicht so leicht und sind daher "idiotensicherer". Hier gab es aber das zweite Problem: PETG-Röhren in 16/13mm wie ich sie wollten waren beinahe nicht lieferbar. Doch dank dem bereits erwähnten "KenschundCo" habe ich die Röhren von Nanoxia entdeckt, welche glücklicherweise bei einem Internethändler lagernd waren und genial einfach zu verarbeiten waren. Aber auch dazu mehr in Teil 2, der erste Teil ist schon außergewöhnlich lang, und dabei ist noch immer nicht alles gesagt oder besser gesagt geschrieben.

    Machen wir also weiter mit der seltsamen Bezeichnung "16/13mm". Was ist das nun schon wieder?! Hierbei handelt es sich um Durchmesserangaben. Erst steht der Außendurchmesser, danach der Innendurchmesser. Diese müssen mit den Fittingen übereinstimmen, die man benutzt. Fittinge sind quasi die "Anschlussteile" der einzelnen Komponenten zu den Schläuchen (Soft Tubing) oder Röhren (Hard Tubing/Hardline). Es gibt für diverse Durchmesser unterschiedliche Fittinge, außerdem kann Soft Tubing nur mit Schläuchen und Hardline nur mit Röhren verwendet werden. Aufpassen! Ich habe mich für Nanoxia-Fittinge entschieden, da sie gut aussehen, mehrfache Dichtungsringe besitzen und bedeutend günstiger sind als die der großen Konkurrenz von Bitspower. In meinem System sind gesamt 19 Fittinge verbaut. Hätte ich bei Bitspower eingekauft, wäre der Preis über 280€ lediglich für die Fittinge gewesen. Da erschienen mir als erstmaliger "Bauherr" die günstigeren Alternativen von Nanoxia als sinnvoller, zumal ja auch meine Röhren von Nanoxia stammen.


    Nun da das alles geklärt ist, stellt sich noch eine Frage: wie kommt die Kühlflüssigkeit jetzt von A nach B? Mit dem Herzstück der ganzen Konstruktion, der Pumpe. Ich habe die EK DDC-Pumpe gekauft, da sie im Gegensatz zur ebenfalls sehr beliebten D5-Variante über mehr Förderhöhe (also Kraft) verfügt. Da mein System drei Radiatoren und zwei Wasserblöcke enthält, wollte ich auch Nummer Sicher gehen. Im Endeffekt wäre eine D5 aber wahrscheinlich genauso gut gewesen. Diese hat eine höhere Förderrate und ist etwas leiser, aber ich kann auch meine DDC-Pumpe unter Maximallast nicht hören.

    Um alles zu Befüllen ist es jetzt noch sinnvoll, sich ein Reservoir zu kaufen. Das ist ein (meist durchsichtiger) Behälter, der einen Teil der Kühlflüssigkeit enthält. Neben Showzwecken dient er vor allem dem einfacheren Einfüllen der Wasserkühlung, anders ist es anhand meiner Nachforschungen offenbar beinahe unmöglich. Ich habe das EK Res-X3-250 Reservoir, in welches etwa 440ml Flüssigkeit gehen. Es ist ein zylinderförmiges Reservoir, welches 25cm hoch ist und unten vier sowie oben einen Aus- oder Eingang hat. Reserevoirs können aber auch in einer oder mehreren 5,25" Drive Bays sitzen. Oft gibt es auch bereits fertige Reservoir/Pumpem Kombos zu kaufen, was sich ebenfalls auszahlt, aber in meinem Fall nicht genug Platz für meinen Layoutwunsch der Wasserkühlung hatte. Generell sind solche Kombos übrigens günstiger, als beides einzeln zu kaufen!

    Wofür das nun genau wichtig ist, darauf gehe ich gegen Ende von Teil 2 ein. Dann darf noch die richtige Kühlflüssigkeit nicht fehlen: Ich wollte einen undurchsichtigen, hellblauen Farbton, also habe ich mich für Mayhems Pastel Blueberry entschieden. Ich habe das Konzentrat gekauft, welches ich mit destilliertem Wasser vermischt habe, bis es die richtige Farbe hatte. Generell ist es beim Kauf der Kühlflüssigkeit wichtig, dass sie keine großen Partikel enthält, da die die Wasserkühlung verstopfen können, antikorrodierend wirkt und mit Chemikalien versetzt ist, die eine Ansiedlung von Kleinslebewesen verhindern. Darum sollte man nicht nur destilliertes Wasser verwenden, sondern zumindest einen Korrisions- und Wachtstumsschutz hinzufügen. In welchem Verhältnis hier gemischt gehört, steht bei dem jeweiligen Produkt dabei und ist unbedingt zu beachten!

    Wars das jetzt? Wenn ich schon so dumm frage, nein, natürlich nicht! Eine wichtige, aber nicht essentielle Sache fehlt noch. Gerade wenn man Hardline-Tubing benutzt, ist ein Auslasshahn sehr sehr sinnvoll. Hier habe ich zu Bitspower gegriffen. Ein Auslasshahn dient... na wozu wohl? Der Name verrät es bereits - zum Auslassen der Flüssigkeit. Diese sollte nämlich je nach Produkt alle ein bis zwei Jahre gewechselt werden, und wenn man eine wundervolle Wasserkühlung verbaut und dann draufkommt, dass man sie nicht auslassen kann, ohne zu riskieren die Komponenten unter Wasser zu setzen. Außerdem kann man, sollte das System undicht sein, so schnell das Wasser raus bekommen. Vertraut mir, ich spreche aus Erfahrung. Der Auslasshahn hat wohl meiner CPU das aktuell noch so kurze Leben gerettet.

    Alle gewählten Teile habe ich entweder wegen ihrer Preis-/Leistung oder wegen ihrers Design oder der Funktionalität gewählt.

    Zu guter letzt benötigt man einiges an Werkzeug: ein Schraubenzieher schadet prinzipiell einmal nie (für die deutsche Userschaft verweise ich für eine Übersetzung dieses höchst österreichischen Ausdrucks auf google, da ich mich nicht auf das tiefe sprachliche Niveau des "Schraubendrehers" hinablassen möchte, schließlich heißt der Klostopfer auch Pümpel in Deutschland, wie ich durch meine deutsche Freundin erfahren habe. Grauenhaft xD /sarcasm_out). Das meiste Werkzeug wird aber bei den gekauften Teilen (zumindest in meinem Fall) mitgeliefert. Eine Taschenlampe hat mir ebenfalls immer mal wieder geholfen, da mein Gehäuse etwas verwinkelt ist und man so nicht überall gut Licht bekam. Zusätzlich habe ich in meinem Fall auch Abdichtband und zwei Dosen weißen Plastidip benötigt, da ich sowohl das Motherboard als auch die Radiatorenrahmen und einen Lüfter farblich an das Gehäuse anpassen wollte. Keine Sorge, dabei ging nichts kaputt. Und wie ich das hinbekommen habe, könnt ihr in Teil 2 lesen. Die größte Hilfe war aber mein Vater, wie man ebenfalss aus Teil 2, den ich hoffentlich bald fertig geschrieben habe, erfahren wird. An dieser Stelle daher nochmal ein riesiges Dankeschön an ihn, auch wenn er den Blog wohl nie lesen wird. Du hast mir sehr geholfen und ich bin dir dafür unendlich dankbar! :)

    ... bis die Rechnung für deine Dienste kommt.^^

    EDIT: Es gibt auch von Marken wie EK oder Alphacool bereits fertige Sets, die alles beinhalten, was man benötigt. Nur die Kühlflüssigkeit fehlt manchmal noch. Besonders für Beginner, die ein erweiterbares Set suchen, ist das daher von Vorteil. Auch Swiftech-Wasserkühler sind erweiterbar, ich habe meinen Swiftech H240X aber wegen zu geringer Radiatorfläche und zu wenig Kraft der Pumpe für einen Kreislauf meiner Größe nicht benutzt.





    Ich bin bereit, ich bin bereit!

    Nachdem ich nun auch ein weiteres Lebensziel, nämlich die Woody-Stofffigur eines Freundes in einem auf einer Website mit derartiger Reichweite veröffentlichten Artikel zu zitieren, erreicht habe, begebe ich mich nach drei Stunden Schreiben endlich ins wohlverdiente Bett; wissentlich, dem geneigten Leser jetzt alle wichtigen Grundlagen mitgegeben zu haben, um für Teil 2 und 3 berei... also äh gerüstet zu sein.

    Für alle Faulen, die weniger Zeit haben und nur für den tl;dr-Part bis hierher gescrollt haben, kommt hier also nochmal die Zusammenfassung, ihr faulen Säcke, die ihr meine geistigen Ergüsse nicht lesen wollt!

    -Ich bin angehender Medizinstudent, der gerne zockt und mit Photoshop malt, sowie im Web surft

    -HighEnd-PC sollte aufgrund von mehr Übertaktungsspielraum mit Wasserkühlung ausgestattet werden, dabei wollte ich deppensicher vorgehen
    -benötigte Teile für eine Wasserkühlung: Radiatoren (mind. 1), Lüfter, Wasserblock (CPU, GPU, RAM,...), flexibler Schlauch oder Acryl-/PETG-Röhren, Fittinge, Pumpe, Reservoir, Kühlflüssigkeit (Konzentrat, pur oder Zusätze), Werkzeug für basic-heimwerking wie ein Schraubenzieher, Taschenlampe


    Ahja, eins noch bevor ich euch wieder in die weite Welt entlasse: das Resultat meiner unendlichen geplagten Mühen kann bereits jetzt als mein Profilbild begutachtet werden!

Kommentare

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  1. Weltensohn
    Teil 2 ist heute online gestellt worden, ich hoffe, du wirst mit ihm glücklicher. :) Viel Spaß beim Lesen und nochmal danke fürs Feedback.
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  2. Guuge82
    Ich werde Teil2 sicher lesen, weil mich das Thema Wasserkühlung auch schon länger interessiert aber ich mich nie damit befasst habe.
    Also schlimm ist dein erster Teil ja nicht. Man liest ihn einfach und denkt sich mehrfach "ach, komm doch bitte mal zum Thema" :-p
    Ich freue mich aber auf jeden Fall auf Teil 2
      1 Person gefällt das.
  3. Weltensohn
    Vielen Dank für das Feedback, das dachte ich mir bereits ein bisschen. In Teil 2 (an dem ich gerade schreibe) geht es direkt um den Einbau in Form eines Tagebuchs, und da ist nur am Anfang Ausschmückung dabei, die man gut überspringen kann, da es da mehr um den Bestellvorgang und das Informieren im Internet geht.

    Ich kann deine Kritikpunkte nachvollziehen und versuche, es in Zukunft besser hinzubekommen. Es ist mein erster Blog und ich wusste nicht wirklich, welche Art von Konzept gut ankommt. Ich ziehe insofern den Hut vor dir, dass du dir dennoch alles angetan hast! Ich hoffe, dass dir Teil 2 - insofern du ihn denn lesen solltest - mehr zusagen wird. :)
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  4. Guuge82
    Ich habe mir tatsächlich deinen kompletten Blog angetan. Er ist zwar eigentlich recht gut und amüsant geschrieben aber die Abschweifungen und Ausschmückungen sind echt zu viel. Ich hätte wohl alles gestrichen ausser "PC mit Herz" wo du endlich mal auf den Punkt kommst und die Zusammenfassung ein klein wenig ausführlicher gemacht, wenn überhaupt.
    Ich persönlich will einen Bericht über deine erste Wasserkühlung lesen und nicht deine Memoiren. Nicht böse sein aber meines Erachtens ist das Thema etwas verfehlt. Und das Aufsplitten in 3 Teile nur für eine Wasserkühlung etwas übertrieben.
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