Ich hatte mir heute Abend den Livestream zu Google Stadia angeschaut und bin wie viele andere auch erstmal über das Preismodell gestolpert.
Wie? Ich soll 10€ im Monat zahlen, nur damit ich ein paar Gratisspiele bekomme und mir den Rest dazukaufen muss? Klingt nicht nach einem guten Preismodell...
Doch dann habe ich mir etwas Zeit genommen überlegt, welche Vorteile sich daraus ergeben:
- Günstiger Einstiegspreis:
Dadurch, dass nur wenige Spiele in Stadia Pro kostenlos enthalten sind, halten sich die Basiskosten in Grenzen. Die Infrastruktur dürfte für den größten Teil der Basiskosten verantwortlich sein. Ich bezweifle sogar, dass Google mit den 10€ überhaupt Gewinn macht. Wahrscheinlicher ist, dass der Gewinn durch Umsatzanteile der verkauften Spiele entstehen soll.
- Auftreten gegenüber Publishern:
Google tritt nicht als Streamingservice auf (welcher nur temporäre Lizenzen für seine gesamte Kundschaft kauft), sondern als Vertriebsplattform, wie beispielsweise PSN/PS+. Dadurch ist es deutlich leichter neue Spiele für die Plattform zu bekommen, da es kein festes Budget gibt, das die Auswahl einschränkt. Letzten Endes handelt es sich hierbei um PS+ in teurer.- Du zahlst nur das, was du nutzt:
Ein großes Problem vieler Streamingplattformen, und allen voran Amazon Prime, ist, dass die Kunden immer für Inhalte mitzahlen, die sie gar nicht nutzen. Bei Amazon ist dieses Problem besonders ausgeprägt, da hier sogar mehrere Plattformen in ein Bundle gepackt wurden. Das heißt, dass die Kunden für ganze Plattformen zahlen, die sie gar nicht nutzen. Hätte Google sich zu diesem Schritt entschieden, dürfte der Anfangspreis mindestens bei 25€ liegen, um zumindest ein akzeptables Spieleangebot mit einzukaufen. Das ist eine Hemmschwelle, die die wenigsten bereit gewesen wären, zu zahlen.
- Spielzeit ist nicht alles:
Das ist meiner Meinung nach sogar der wichtigste Punkt: Im Vorfeld zu Google Stadia gab es die Diskussion darum, wie sich die Plattform monetarisiert. Die Befürchtung war, dass ein klassischer Streamingdienst Spiele belohnt, die sich in die Länge ziehen, da die Einnahmen aus den monatlichen Beiträgen der Nutzer kämen und die Spiele mehr Geld bekommen, die schlichtweg mehr gespielt wurden. Durch die Entscheidung gegen das Modell verhindert Google schon von vornherein den nächsten Trend, um uns um unser Geld zu bringen. Da ist mir das klassische Kaufmodell lieber
Ob Google Stadia einen guten Start hat, oder nicht, hängt maßgeblich davon ab, ob sie es schaffen, ihr Monetarisierungsmodell an die Spielerschaft zu verkaufen. So, das waren meine 2 Cent. Sollte ich noch Aspekte vergessen haben (sowohl positiv, als auch negativ), lasst es mich wissen, und ich freue mich auf eine angeregte Diskussion
Warum Google Stadias Preisstrategie ein Segen für uns Spieler ist
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