Der wahre Feind

Von Yeager · 12. Juni 2017 · Aktualisiert am 12. Juni 2017 ·
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  1. Der wahre Feind


    Gute Spiele haben einen echt üblen Feind.
    Na, an Amokläufer, Politiker, USK oder keifende Eltern gedacht?
    Nein, es ist jemand anderes.

    Fan, Fanboy - wo soll da schon ein Unterschied sein?

    Es gibt Fans und es gibt Fanboys.
    Beide wirken auf den ersten Blick sehr ähnlich, praktisch identisch:

    Frage: "Freust du dich auf den dritten Teil des Spiels?"
    Fanboy: "Ja, logisch. Bin ein Fan der Trilogie!"
    Fan: "Ja, logisch. Bin ein Fan der Trilogie!"


    Und hier der zweite Blick:





    Fanboy Fan

    Eigene Kritik
    Das Spiel ist toll! Wer was anderes sagt, hat keine Ahnung! Als langjähriger Fan hatte ich mehr erwartet. Der Anfang zieht sich wie Kaugummi, die Features sind nicht durchdacht und das Ende kommt viel zu abrupt. Kein schlechtes Spiel, aber leider auch kein wirklich gutes. Es ist okay.

    Umgang mit Kritik Anderer am Spiel Alter, was laberst du? Mach den Kopf zu, du Lappen! Stimmt leider. Der beste Teil der Trilogie ist es nicht, aber so schlecht ist es nun auch wieder nicht. Ich kann deine Enttäuschung verstehen, teile sie aber nicht.

    Bewertung Das geilste Spiel ever! 11 / 10! Am Anfang macht es Spaß, in der Mitte gibt es Hänger, das Ende zieht aber wieder etwas an, wenn auch nur wenig. 7 / 10

    +++ Wow! OMG! ALLE KAUFEN! Es fesselt von der ersten bis zur letzten Sekunde, so muss das sein! Wer Spaß an diesem Genre hat, wird daran kaum vorbei gehen können.

    --- (...) ? Dieses Feature hätte man sich sparen können. Weder ist es durchdacht, noch macht es Spaß.

    Hype Ich kann's nicht erwarten, das wird so geil! Ich freue mich, bin aber skeptisch, denn die Erwartungen sind hoch, vielleicht zu hoch.

    Vorbestellung Ist raus! Vorbestellung? Was ist das? Ist auf Steam/GOG, kann nicht ausverkauft werden, den Zusatz-Bonus kann man sich sparen, der Erste muss ich nicht sein und ich warte lieber einen Test, Let's Play oder User-Rezension ab, bevor ich mein Geld in den Sand setze.

    DLC Ich habe natürlich alle! Die zusätzlichen Skins interessieren mich nicht die Bohne, sind Geschmacksache für Sammler, muss ich nicht haben. Das erste Addon wird seinem Namen nicht gerecht, bietet kaum Content. Nur der zweite, große DLC ist sein Geld wert.

    Echte BETA Ich war dabei!! Es war so geil! Mein Ersteindruck ist mäßig gut. Hab viel Feedback im Forum dagelassen und hoffe, dass das gelesen und wenigstens teilweise umgesetzt wird vor Release. So richtig rund ist es nämlich noch nicht.

    Bezahl-BETA Ich war dabei!! Es war so geil! Reine Abzocke ohne Mehrwert für das Spiel. Bei sowas fällt das Ansehen der Firma bei mir um ein paar Etagen.

    Umgang mit Devs Ich bin unwürdig! Kann ich ein Autogramm haben? Ich bin froh, dass ihr wenigstens diesmal auf die Spieler gehört habt. Es hat sich auch gelohnt, wie man sieht.

    Verkaufsförderung durch Community Dann geh halt, du Noob! Nur die Besten bleiben! Hmm, womit genau hast du denn Probleme? Vielleicht kann ich dir helfen. Das Spiel ist schwer, keine Frage. Es ist keine Schande, wenn man verliert, passiert mir auch immer wieder.

    Mitläufertum / Bashing Alles von denen kann man blind kaufen! / Alles von denen ist Scheiße! Sie standen für hohe Qualität, aber es war nicht alles Gold, was glänzte. /
    Sie haben in der Vergangenheit ein paar Fehler gemacht. Mal sehen, wie es in der Zukunft aussieht.

    Reaktion auf Konkurrenz Lol! Die können gar nix, wer das zockt, hat sie nicht mehr alle :D Ein, zwei Dinge sind da wirklich besser, als hier. Es wäre gut, wenn man daraus lernt, statt sich darauf auszuruhen, dass man der Platzhirsch ist. Das kann sich nämlich schnell wieder ändern.

    Reaktion Jahre später auf dasselbe Spiel Spielt das noch wer? :D Dank der Modding-Szene zocke ich es auch heute noch gerne und hoffe auf einen weiteren Ableger.​



    Einander so ähnlich wie Tag und Nacht


    Also trifft Folgendes zu:

    Fanboys sind eher ...

    • unreflektiert / absolutistisch
    • unkritisch
    • übertrieben euphorisch
    • fanatisch in ihrem Hobby (Spiel = Religion)
    • pseudo-religiös: Kritik = Blasphemie!
    • pseudo-elitär
    • kindisch
    • gewollt blind
    • kurzsichtig
    • ausgrenzend
    • sehr voreingenommen
    • pöbelnd
    • bedingungslos kaufwillig
    • persönlich angegriffen bei Kritik am Spiel
    • unfähig zur realistischen Einschätzung
    • folgsam
    • heuchlerisch / untreu

    Fans sind eher ...

    • reflektiert / differenziert
    • kritisch
    • euphorisch nur mit Grund
    • pragmatisch in ihrem Hobby (Spiel = Spiel)
    • agnostisch: Kritik = keine Blasphemie, sondern Kritik
    • gemeinschaftlich
    • erwachsen
    • keinesfalls blind
    • weitsichtig
    • hilfsbereit
    • weitestgehend unvoreingenommen
    • nicht pöbelnd
    • nur bedingt kaufwillig
    • nicht persönlich angegriffen bei Kritik am Spiel
    • fähig zur realistischen Einschätzung
    • selbstbestimmt
    • ehrlich / treu



    Das heißt, dass Fanboys in praktisch allen Punkten so ziemlich das Gegenteil von Fans sind. Tatsächlich sind sie viel näher am Hater dran, den sie als Erzfeind hassen, als am Fan, mit dem sie sich verbunden fühlen, aber dem sie eigentlich nur peinlich sind und zum Fremdschämen bringen.

    USK 0

    Die Grenze zwischen beiden verläuft fließend, sodass so mancher Fan Seiten eines Fanboys zeigt. Umgekehrt ist das jedoch deutlich seltener. Auch in der Richtung: Ein Fanboy kann zu einem Fan werden, aber kaum ein Fan wird mehr zu einem Fanboy. Wenn man das bedenkt und die Aussage, dass Fanboys pubertäre Kleinausgaben von Fans sind, wie schon ihr Name suggeriert, könnte man also leicht schlußfolgern, dass es nur eine Frage des Alters ist. Fanboys wären demzufolge alle jung, Fans alle älter.

    So einfach ist das aber nicht. Schaut man mal auf die Details, z.B. freiwillige Altersangaben im Kommentar von Rezensionen oder in Foren, dann sieht man so manchen mit Alter 40+, der eindeutig Fanboy-Charakteristika aufweist und so manchen mit Alter 16 oder niedriger, der eher als (erwachsener) Fan durchgeht.

    Auch aus persönlicher Erfahrung: Ich kenne einen 16Jährigen (ja, du bist gemeint, Daniel), dessen Urteil ich zehn Mal eher vertraue, als dem eines 30Jährigen, ebenfalls aus meinem Bekanntenkreis. Also ist es eher eine Einstellungs- und Charakterfrage, als eine des Alters. Was gut ist, denn eine Einstellung kann man ändern, ein Charakter kann auch später noch reifen, aber auf das Alter hat man niemals Einfluss. Leider, wie ich mit meinen 43 hinzufügen muss.

    Biete 3 Jahre. Suche 3 Monate.

    Nun könnte man sagen, dass das Ganze mit Fanboys nur "unschön" ist, sie aber letztlich dem Spiel und der Firma helfen. Sie sind wie unbezahlte Werbung, sie machen Stimmung, sie kaufen, sogar blind (Vorbestellung) - was will man da mehr als Firma? Doch auch hier wieder: Das ist nur auf den ersten Blick so:

    Spiele werden in den meisten Fällen zwei bis vier Jahre lang produziert. In dieser Zeit sind sie nur Kostengeneratoren für das Unternehmen, denn man gibt Geld für sie aus (z.B. Gehälter), nimmt aber keines ein. Dann kommen sie auf den Markt und müssen binnen kürzester Zeit, meist innerhalb der ersten drei Monate mindestens ihre Kosten wieder rein holen, besser noch Gewinn einfahren, also die berühmten schwarzen Zahlen. Nach dieser Spanne setzt der "Ist nicht mehr neu"-Effekt ein, Gewöhnung, Sättigung, Verpuffung. Der Absatz macht schlapp, die Verkaufszahlen gehen zurück. Der Gewöhnungseffekt passiert immer schneller, wodurch erste Sales manchmal nur wenige Wochen nach Release folgen.

    Hier gibt es nichts zu sehen (also kommt alle gucken)!


    Ein mit allem zufrieden zu stellender Fanboy, der Stimmung macht, scheint da das geeignete Mittel zu sein. Er folgt dem Hype - er ist der Hype - er bestellt vor, er "verprügelt" alle, die nicht seiner Meinung sind, er down votet brav und unermüdlich alle negativen Kritiken, seien sie noch so begründet und durchdacht - und er erzeugt mit seinem Verhalten den "Hier gibt es nichts zu sehen, gehen Sie weiter!"-Umkehreffekt.

    Also die Massendynamik bei Menschen, die fast zwanghaft bei jeder Menschenansammlung die eigene Nase rein stecken. Weil es muss ja einen Grund geben, wenn da so viele sind, so viele was zocken! Es muss gut sein! Oder gratis! Oder sonstwas! Ich muss auch mal gucken! Kaum jemand kann sich von diesem Effekt freisprechen und daher funktionieren Hypes praktisch immer. Es ist exakt derselbe Grund, warum Gaffer bei Straßenverkehrsunfällen nicht nur nicht aussterben, sondern sogar noch eigene Unfälle generieren. Sie müssen gucken! Sie dürfen nichts verpassen! Das ist wichtig! Nichts anderes ist ein Hype. Nur mit weniger Toten.

    Und Hypes zielen fast durchgängig auf Fanboys ab. Genauer: Sie sind daran interessiert möglichst viele Fanboys zu generieren! Nicht hinterfragende, alles supertoll findende, willige, kopflose Käufer, die einen Nachahmer-Sog hinter sich her ziehen, wie ein Überschall-Jet seine rückwärtigen Luftverwirbelungen. Denn der Vertrieb weiß, dass ein kritischer Käufer, sogar ein Fan mit ein paar Anzeigen nicht so leicht zu beeindrucken ist, ein Fanboy hingegen schon.

    Wie in Rocky III: Es gibt kein Morgen!


    Teaser, Vorbestellungen, Vorabverkäufe, Bezahl-Betas, "Spiel weltexklusiv als Erster - Heute schon!" - das alles sind ganz gezielte Maßnahmen des Vertriebs, um das Ding v.a. schnell an den Mann / die Frau zu bringen. Hauptsache verkauft - und zwar so zügig, wie es geht, denn es ist wie beim Boxer-Drama in Rocky III: Es gibt kein Morgen! Morgen - das ist die Phase nach dem Release, die Verpuffungsphase. Da ist das eigentliche Feuer schon längst vorbei, glimmt nur noch vor sich hin für die wenigen Nachzügler - und Fans. Nein, Vertriebler haben von Hause aus Rocky's Tigeraugen. Sie sind hungrige Jäger und wir ihre fette Beute. So läuft der Deal, so lief er schon immer und niemand weiß, wie er sonst laufen könnte.

    Wieso sollte man also Spiele für Fans machen? Wieso sollte man auf Kritik hören, wieso Wagnisse eingehen? Wieso sollte man Spiele machen, die sich nicht binnen kürzester Zeit durchspielen lassen? Spiele, die von Anfang bis Ende durchdacht sind? Warum? Wenn man mit weitaus weniger Aufwand solche machen kann, auf die ein Fanboy abfährt und die sich verkaufen wie geschnitten Brot, wenn auch nur am Anfang ihres Zyklus. Dann aber dafür relativ sicher. Ist das Marketing schuld? Vertrieb und Werbung? Nein. Sie machen nur, was sie sollen: Verkaufen.

    Irgendwas mit Explosionen und so


    Wie sieht es beim Entwickler selbst aus?

    Da hätten wir erst mal den Gamedesigner. Er ist der eigentliche "Erfinder" des Ganzen. Er erstellt das Konzept, er arbeitet mit dem Rest eng zusammen, bis zum bitteren Schluss. Er zieht sich mathematische Statistiken rein, erstellt Prognosen und Zeitpläne, verwirft sie wieder und bleibt bei alledem optimistisch. Zur Not mit Kopfschmerztabletten. Er ist auch für den Spielspaß und damit maßgeblich für den Gesamterfolg verantwortlich. Er hofft (und betet), dass Theorie und Praxis am Ende nicht ganz so doll auseinander klaffen.

    Dann gibt es die Grafiker. Sie geben dem Spiel ein Gesicht. Sie erzeugen 2D-Zeichnungen, 3D-Assets und Animationen. Unermüdlich, mit möglichst wenigen Polygonen und immer mit dem Versuch beim selben Stil zu bleiben.

    Den Komponisten: Er lässt uns etwas hören, möglichst passend abgemischt, aber ja nicht zu aufdringlich, aber auch nicht zu seicht oder einschlaffördernd.

    Den Story-Writer. Er soll Tolkien toppen, aber in kurz und eigen und spannend und nicht zu schwer und nicht zu leicht und verständlich und ... Kleinigkeit!

    Die Programmierer - also die eigentlichen Masochisten bei alledem. Sie dürfen sich von früh bis spät beim Eintippen des Codes von ihrer Entwicklungsumgebung in Form von Fehlermeldungen anhören, wie blöd sie sind. Bei jedem noch so kleinen Fehler zeigt ihnen die Maschine wie "überlegen" sie ggb. der menschlichen Logik ist, die im Vergleich wie ein Schweizer Käse anmutet. Und dann ist auch noch das Beste, was ihnen passieren kann, dass niemand ihre Arbeit sieht. Das heisst nämlich, dass es keine Bugs gibt - oder diese wenigstens nicht so auffallen.

    Dann gibt es noch eine ganze Wolke an Leuten drum herum, die alle direkt oder indirekt am Geschehen beteiligt sind, vom ebenso masochistisch veranlagten Leveldesigner, der ein und dasselbe Level wieder und wieder und wieder ... UND wieder spielt, über den Burnout gefährdeten Producer bis hin zum Supporter, der seit seiner Geburt mit einer Engelsgeduld gesegnet wurde, die nur noch von einem tibetanischen Mönch auf Dope getoppt werden kann. Von der Sekräterin, Putzfachkräften und - ganz wichtig - dem Pizza-Lieferanten noch nicht zu reden!


    Ist es zu weit hergeholt, wenn ich behaupte, dass keiner der Genannten schlechte Arbeit abliefern will? Das Spiel ist ihr Baby, drei Jahre von einem jedem Einzelnen von ihnen stecken da drin. Na klar wollen sie auch Gehalt sehen. Aber nicht nur. Die Belohnung ist auch, wenn es den Leuten gefällt. Sie gehen mit Herzblut an die Sache, mal mit mehr, mal mit weniger. Aber dann kommt jemand daher, der das Sagen hat, der das eigentliche Geld hat, evtl. noch über der Geschäftsführung sitzt und sagt: "Macht irgendwas mit Explosionen und so. Das geht immer." Oder der einen Beta-Test nicht ganz so beta-testerisch macht, sondern als Verkaufs-Event sieht.

    Wenn lauter Ja-Hurra-Sager das Spiel "testen" darf man nicht allzu viel brauchbares Feedback erwarten. Das Problem ist: Fanboys sind i.d.R. die Ersten, die sich dabei melden - und oft auch die Einzigen, auf jeden Fall die lautesten. "Richtige" Beta-Tests wollen schließlich bezahlt werden, statt noch selbst etwas für ihre Arbeit zu bezahlen. Das erhöht die Kosten, das verringert die Gewinnspannen und erzeugt mehr Druck beim ohnehin kurzen Verkaufszyklus.

    Mit anderen Worten: Nein.
    Man geht davon aus, das wird schon. Kann man irgendwem hier wirklich die Schuld an etwas geben? Eher selten, oder?

    Eine angenehme Handcreme namens BILD-Niveau



    Die Presse war's, ganz klar! Daran wird's liegen!
    Die sind doch eh alles Heuchler! Erst machen sie groß Werbung für ein Teil - und dann kritisieren sie es auch noch auf derselben Seite. Denen glaubt man ja gar nichts mehr! Nur noch gesunken das Niveau, immer weiter runter. Schlimmer als BLÖD! Sieht man ja schon an den Überschriften, voll reisserisch und dann noch so viel in Fettschrift überall! Als ob sonst nix auffiele! Als ob ich den Rest des Textes nicht genauso wahrnehmen würde. Als ob ich immer automatisch auf das Fette schielte! Nee, nee, lass mal!

    Dass ...

    • ... die Presse von etwas leben möchte, wie jeder;

    • ... die Medienkrise keine temporäre war;

    • ... man mit dem Verkauf von Printmagazinen allein wenig Aussicht auf eine Auflistung unter den Bestverdienern bei Forbes hat;

    • ... es zum Kerngeschäft gehört Kritik zu bringen, unabhängig von den Deals, die die Vertriebsabteilung mit den Werbeagenturen der Publisher aushandelt;

    • ... das Auffliegen auch nur einer gekauften Wertung eine ähnliche Wirkung auf das Business hätte, wie von einem Panzer überfahren zu werden, sowohl für Verlag, als auch Publisher, sodass man es entweder besser ganz bleiben läßt oder sich verdammt noch mal wenigstens sehr viel Mühe beim Bescheißen gibt und immer Zementblock, Knebel und einen einsamen See für den Notfall bereit hält, sicher ist sicher;

    • ... nicht jedes Spiel und nicht jeder Artikel genügend Leser generiert, die weitere dieser Art rechtfertigen, anders herum aber Artikel nur zu Spielen, die die Masse interessieren kein Alleinstellungsmerkmal auf dem Markt sind, von dem allein man leben könnte und dass die Suche nach einer Balance zwischen beiden Extremen nicht leicht sein dürfte;

    • ... ein Artikel mit langweiliger Überschrift ungefähr dieselbe Chance hat gelesen zu werden, wie einer über alternative Erklärungsversuche für die Dunkle Energie in einem Fachmagazin der Quantenphysik auf einem Nachttisch neben dem Liebes-Bett in einem Bordell;

    • ... man letztlich direkt auf den Leser reagiert und dessen eigenes Klick-Verhalten ...


    ... hat damit natürlich nichts zu tun.


    (Richtig geraten! GS hat mich mit 1 Million für diesen Text bestochen. Je eine weitere kriege ich dann noch für eine Kopie bei PCG, 4P, GG und sogar bei Angry Joe! Wir haben uns allerdings noch nicht einigen können was eigentlich. Muscheln oder feuchte Händedrücke sind jetzt nicht so meins.)


    Es ist so viel angenehmer seine Hände in Unschuld zu waschen und sie sich anschließend einzucremen mit einer Paste des Elitären, bei der man weiß, dass das Niveau rings um einen herum allgemein schlecht ist - und man selbst nichts damit zu tun hat.

    Auch nicht, wenn man auf bestimmte Massenware-Artikel (Ja, Battlefield fällt zum Beispiel darunter, richtig erkannt) klickt, aber solche über Indie-Spiele meidet. Oder wenn man beim Lesen eines längeren Textes nach 5 Sekunden aufgibt (Gratuliere, dass du es bis hierher durchgehalten hast, dauert auch nicht mehr lange, versprochen!), bei einem anspruchsvollen sogar noch früher. Und davon ausgeht, dass das weder der Server gemerkt hat, noch dass es in statistischen Auswertungen rein läuft, noch dass auf Basis dessen Entscheidungen über Thema, Komplexität, Länge und Machart zukünftiger Artikel getroffen werden.

    Natürlich nicht.
    Zusammenhänge?
    Nein, keine, alles üble Nachrede, nichts weiter.

    Die BILD-Zeitung verkauft sich ja schließlich auch deswegen so gut, weil alle, die sie (ja, was eigentlich? Lesen? Gucken? Blättern? Nackt-Bilder ausschneiden und im Spind aufhängen?) in Wirklichkeit darüber lachen. Weshalb sie sie ja kaufen. Und damit dem Axel Springer-Verlag mal so richtig doll schaden und zeigen wie unzufrieden sie mit dem Niveau sind! Voll die gute Taktik, beste wo gibt!

    Der wahre Feind


    Wer ist es also?
    Wer ist imstande mehr Veränderungen, mehr Schaden herbei zu führen, als Amokläufer, Politiker, Nicht-Spieler, Hater und sogar kritische Fans zusammen?
    Wer ist der wahre Feind?

    Liegt es nicht auf der Hand?
    Wir sind es!


    Wir sind es, die darüber entscheiden, welcher Artikel eine Chance hat. Wir sind es, die darüber entscheiden, ob Spiele immer schneller auf dem Markt erscheinen - und vom Selbigen wieder verschwinden, oder ob sie durchdacht sind, langfristig Spaß machen, echte Fans, also kritische, aber wohlwollende Liebhaber als solide Basis haben - oder ekstatisch verklärt zuckende Fanboys, die nicht wissen, was sie tun. Die sie kaufen, kurz spielen, vergessen und auf den nächsten Hype warten, der immer schneller kommen muss. Auf den nächsten Schuss, den nächsten Kick. Er hält nicht lange, das wissen wir, also muss es mehr davon geben!
    Junkies auf Kosten guter Spiele.

    Wir sind es, die Entwicklern echtes Feedback geben können, möglichst zu einem frühen Zeitpunkt, wenn sich Dinge noch ändern lassen. Wenn sie es überhaupt noch hören wollen. Wir sind es, die mit unserem Geld bei GOG, Steam oder im aussterbenden Laden entscheiden, was nicht nur jetzt, sondern auch in der Zukunft eine echte Chance hat.

    Wir sind der wahre Feind.

    Spieler.
    Spieler, die sich um jeden Preis begeistern wollen. Aber zu schnell, zu nachgiebig, zu unkritisch, zu WOW! OMG! Selbst ernannte ProGamer. "Gamer" - allein bei diesem Begriff wird mir schon schlecht, da er suggeriert, dass ein solcher weder Bücher, noch Filme, nicht mal Brett- oder PnP-Spiele kennt - nur Konse oder DOSe, auf jeden Fall Konserven. Gamer - das hört sich so an wie Golfer, nur in uncool und stillos. ProGamer also, die negative Steigerung eines bereits schlechten Begriffes, die auch und gerade interessierte neue und oftmals jüngere Spieler mit einer Herablassung, mit einer besserwisserischen Arroganz begegnen, um sich aufzugeilen, dass der Kreis der Interessenten handverlesen - also klein - bleibt. Die die Communities mit Beleidigungen und Absolutismen nur so vollrotzen, dass jeder, der auch nur halbwegs bei Verstand ist einen weiten Bogen darum macht. Sehr sinnvoll für Spiel, Firma und Genre. Doch, wirklich!

    Fans! Angebliche! Genauer: Spieler, die sich für Fans hielten - und dabei gar nicht realisierten, dass sie nur Fanboys sind. Die den Firmen "helfen", indem sie für das schnelle Geld sorgen - nur um einen Teufelskreis in Gang zu setzen, der gute, weil wirklich durchdachte Spiele fast unmöglich macht. Die also letztlich gute Spiele auf dem Gewissen haben, obwohl sie sich selbst für Supporter des Genres halten. Es ist eigentlich gar kein Kreis, der sich da schließen würde, wie ich in einem ganz ähnlichen Blog vor ein paar Monaten annahm, sondern eine Spirale und sie dreht sich immer enger und schneller. Dank uns.

    Wenn wir immer wieder nur auf dieselben Pferde setzen, uns immer wieder auf's Neue von Hypes angeln lassen, wie Fische bei einem schillernd bunten Köder, wenn wir Kritik schon aus Prinzip mit Argwohn begegnen, wenn wir andere Meinungen nicht zulassen, weil uns ein Zacken aus der (nicht vorhandenen) Krone fällt, dann braucht uns gar nichts zu wundern. Dann haben wir auch kein Recht uns über Qualität von Spielen oder Artikeln zu beschweren. Denn wir haben sie dann selbst verursacht. Aktiv, passiv, durch Über-Euphorie oder durch Unterlassung. Wir hinterlassen Spuren, denen der Rest in einem Gänsemarsch folgt. Blöd nur, wenn wir nicht wissen, dass wir gen Abgrund laufen - und wir laufen immer vorne, als Erste.

    Oder doch: Wir haben es. Wir haben das Recht uns zu beschweren.
    Aber wir sollten unsere Beschwerde dann an das Spieglein an der Wand richten.
    Mit etwas Glück hört es uns sogar zu!


    Früher war alles ... früher.



    Wer nun meint die Sache mit den Fans und Fanboys wäre ganz was Neues, alte Hasen hätten das schon immer besser gemacht (wie sagte mein alter Chef immer: "Das haben wir vor 70 Jahren schon in BASIC besser programmiert" / Ja, natürlich, Chef, selbstredend. Vor allem vor 70 Jahren ...), der lese die paar Zeilen hier noch, dann ist auch schon Schluß wegen TLDR. Was? Komm, für meine Verhältnisse war das ein kurzer Blog!

    Vor ein paar Jahren besuchte ich einen alten Bekannten von mir. Wir sind gleichalt und fingen zeitgleich vor über 30 Jahren mit dem Zocken an. Ich erinnere mich noch an ein Gespräch, es muss irgendwann um 1994 herum gewesen sein. O-Ton kriege ich nicht mehr hin, aber es lief ungefähr so:


    Ich: "Was hälste von UFO?"
    Er: "Ist mir zu kompliziert. Ausserdem passiert da nix!"
    Ich: "Ist doch nicht kompliziert und natürlich passiert da was!"
    Er: "Nee, es muss fetzen, es muss sich so WOW! anfühlen. Wie bei Doom!"
    Ich: "Doom ist gut, das stimmt. Interessante Perspektive, erinnert an dieses eine in Schwarz-Weiss aus den Spielhöllen der 80er. Aber jetzt mal ernsthaft: Tue mal hier nicht so, als ob es sonst keine guten Games gäbe!"
    Er: "Du hast halt keine Ahnung. Action! Ballern! Das zählt! Geh mir weg mit deinen Games für Freaks! Wirst schon sehen, eines Tages sind Spiele wie Doom voll der Renner und dann gibt es auch mehr davon!"


    Ja, er sollte Recht behalten, nur anders, als gedacht.
    Als ich ihn das letzte Mal besuchte, meinte er dann zu mir:


    Er: "Du zockst heute immer noch, ne?"
    Ich: "Ja."
    Er: "Ich nicht. Keine Zeit mehr, Frau, Kinder und so weiter. Außerdem..."
    Ich: "Ja?"
    Er: "Heute gibt es nur noch Müll. Ein Shooter nach dem anderen. Selbst die Rollenspiele sind heute Shooter. Die Leute sind so phantasielos irgendwie, ich weiß auch nicht. Früher! Ja, früher war alles anders. Besser. Weisste noch, X-Wing? Oder Dune II? Oder damals mit UFO? Die guten, alten Zeiten! Das waren noch Spiele! Guck dir den Scheiß heute an, alles weichgespült und Hauptsache KRACH BUMM BÄNG. Die Leute wollen nur noch in FPS rumballern, sonst nix! Nee, ist mir zu hirnlos. Ich achte auch bei meinen Kids darauf: Nicht zu viele Shooter, nachher laufen die mir noch Amok."


    Das sind Momente, in denen ich nur an Eines denke:
    Ein Drink wäre jetzt nicht schlecht!
    Eine Kopfschmerztablette tut's aber auch.







    Yeager

    Über den Autor

    Yeager
    Chuck Yeager durchbrach als erster Mensch die Schallmauer.
    <br/>Ich stolperte über seinen Namen als damals noch kleiner Junge beim Gucken von "Der Stoff aus dem die Helden sind".
    <br/>Sein Name gefiel mir, wurde zum Nick und blieb es.

Kommentare

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  1. Yeager
    Ja, das simmt.
    Aber das macht nichts.
    Irgendwas bleibt immer, irgendwann, irgendwo, bei irgendwem. Dann hat sich's schon gelohnt. Außerdem sehe ich es als Übung darin zu versuchen zu lernen mich kürzer zu fassen. Es brachte mich schon weiter, ich bin schon unter 10 Din-A4-Seiten! Dafür waren nur einige Dutzend Blogs nötig :)

    Eben.

    Das ist die größte Ironie dabei:

    Dem Spiel schadet es sofort und direkt.
    Dem Genre schadet es und kann es sogar zum Aussterben bringen.
    Der Fanboy schadet sich damit langfristig selbst.
    Der Fan bekommt Schaden.
    Der Firma schadet es langfristig.
    Den Entwicklern unmittelbar.
    Der Presse schadet es langfristig auch.

    Der einzige Gewinner ist der Geldgeber.
    Und der ist selbst wahrscheinlich nicht mal ein Zocker und wird das Spiel nie spielen.

    Warum wohl hat Gabe Newell nicht das geringste Interesse daran Half-Life 3 entwickeln zu lassen? Weil er dabei mehr verlieren, als gewinnen könnte. Ein Fail dabei - der immer möglich ist, gerade bei einem Spiel, auf dessen Schultern astronomische Erwartungshaltungen liegen - würde sich auf seinen eigentlichen Goldesel rufmässig negativ auswirken. Und das ist das Verdienen an alledem via Steam, vor Allem an Hypes. Ein guter Verdienst sogar mit 30% in die eigene Tasche! Diesen Dagobert Duck Geldspeicher risikieren wegen eines Spiels NUR FÜR FANS? Wegen Einnahmen in Höhe von ein paar Millionen? Die er auch SO schon macht, sogar täglich, ohne besonderen Aufwand, Risiko oder Rufverlust? Er mag dick sein, doof ist er aber sicher nicht.

    Ob also die dazugehörigen Spiele wirklich GUT sind oder was langfristig aus den Firmen und Entwicklern wird - wieso sollte ihn das kümmern? Und welchen Vorwurf könnte man ihm machen? Er stellt doch nur die Plattform - und ob die Leute darauf A, B oder C kaufen, kann ihm herzlich egal sein. Solange sie kaufen! Ich kann den Mann verstehen, würde es an seiner Stelle genauso machen. Genauso sieht es auch bei Geldgebern aus. Für die Sache selbst dürften sie sich nur in den seltensten Fällen interessieren. Welche Wertung ein Game bekommt, wie viele Fans es hat, wie treu diese sind oder wie gut es ist - was kümmert sie das? Es ist egal, solange der Rubel rollt. Es ist sogar egal, WESWEGEN er rollt - SOLANGE er nur rollt! Letztlich bedienen sie nur uns, die Nachfragenden. Womit wir wieder am Anfang wären:
    Bei Fanboys.


    Ja.
      3 Person(en) gefällt das.
  2. Yeager
    Hater:

    http://www.gamestar.de/community/user/yeager,450669/blog/wer-spiele-liebt-muss-sie-kritisieren,450669,17139.html

    Grob zusammengefasst: Sie sind dasselbe wie Fanboys.
    Was der eine kopflos, weil nur aus Prinzip supertoll findet, findet der andere genauso kopflos, weil ebenfalls nur aus Prinzip superscheiße. Wo ist da ein echter Unterschied?
    Sie führen ihre Kleinkriege und erzeugen damit jede Menge Wind, der letztlich der Aufmerksamkeit des Spiels zugute kommt. Fanboys sind also so oder so die Gewinner dabei und der Effekt, wie ich ihn beschrieb, findet statt. Selbst Games wie NMS, die einen heftigen Shitstorm hinter sich haben, verkaufen sich ordentlich. Weil die Kritiken und Bedenken, sowohl im Vorfeld, als auch im Nachhinein, die von FANS kamen, ignoriert wurden und der Rest im Hype dank Fanboys unterging. Inkl. seiner Echo-Nachhallzeit. Daher dort auch kein Sale, Nachfrage ist immer noch da. Ähnliches droht auch Star Citizen: Bring mal auch nur eine (durchdachte) Kritik daran in einem Kommentar. Die Hölle bricht anschliessend los! Du hast ja ihren Gott bleidigt. Und wenn sie dann mitkriegen, dass du sogar zu den Backern gehörst, verstehen sie die Welt nicht mehr. Dafür kriegste Rückenwind von Hatern. Es ist derselbe Quatsch in grün.

    Dauernörgler:

    Bin ich :)
    Wie alle kritischen Fans.
    Was nicht heißt, dass ich mich nicht begeistern könnte. Wenn etwas wirklich Spaß macht, wirklich durchdacht ist, bin ich genauso Feuer und Flamme - finde aber unter Garantie dennoch irgendwas, das man hätte besser... und so weiter. Ich glaube, so geht es jedem (Fan).

    Nostalgisch Verblendete:

    Bin ich nicht.
    Deswegen zocke ich heute ja noch und meistens NICHT alte Schinken, sehr selten sogar. Erstens habe ich sie ja schonmal gezockt, zweitens sind sie in vielen Punkten längst getoppt worden von heutigen (nicht nur Grafik) und drittens isst auch das Auge mit. Es gibt ein paar Ausnahmen, Evergreens, die immer gehen. Aber die hat jeder, egal wie alt, ist ne individuelle Kiste, nix Besonderes. Ich mag z.B. Pistazieneis. Ich würde es auch dann noch mögen, wenn heute Eis mit Sonstwiegeilem-IST-NEU!-Geschmack rauskäme. Das Eine behindert ja nicht das Andere. Deswegen verstehe ich die Leute nicht, die z.B. die neuen Xcoms ablehnen und sich auf das alte UFO versteifen. Xenonauts ist eine gelungene Hommage daran. Warum sollte man nicht beides mögen und spielen? Für mich war das nie ein Problem und schon gar kein Widerspruch.

    Ansonsten siehe letzter Passus: "Früher war alles früher"
    Der Fanboy von einst ist später der nostalgische Liebhaber guter Spiele. Angeblich. In Wirklichkeit lehnte er sie aber seinerzeit ab. Ich glaube nicht, dass es mit den heutigen Fanboys in 20 oder 30 Jahren anders sein wird. Schon deswegen nicht, weil es heute schon so ist: Derjenige zockt nur eine sehr enge Auswahl immer gleicher Sachen, fixiert sich, überhöht es und negiert alles andere, auch die guten Dinge. Klar, ist ne Geschmacksfrage. Die aber heute schon so behandelt wird, als ginge es da um eine Religion. Wieso sollte das in Zukunft also weniger werden oder sich grundsätzlich anders entwickeln, als bei meiner Generation? Der Fanboy von heute ist der verblendete Nostalgiker von morgen. Nur, dass er es für genauso undenkbar hält, wie es solche aus meiner Generation hielten. Wir wollen immer alles anders machen, als die vor uns. Das ist normal. Aber wenn schaffen wir das mal wirklich?

    Zu sehr Schwarz-Weiss:

    Ich wünschte, es wäre so.
    Dann wäre es nämlich Blödsinn und dann liefen die Dinge generell anders. Der einzelne Entwickler oder Fan ist ein Liebhaber des Genres, einer Marke oder eines bestimmten Spielgefühls. Aber Geldgeber interessieren sich nur für den Gewinn. Wenn es bei der Masse mehr zu holen gibt und wenn diese Masse sich von sich aus leichter begeistern (in die Irre führen) lässt, dann ist es klar, in welche Richtung es geht. Nicht die der Fans, denn sie sind nicht die Masse.
      1 Person gefällt das.
  3. RenegadeSU
    Schöner Blog! Man könnte fast meinen ich wäre dein Eigenpersönlicher Fanboy ;)

    Während ich den Text gelesen habe, hatte ich immer wieder den ein oder anderen Zocker Kumpel vor Augen. Das fängt an mit dem Kollegen der sich Rising Storm 2 vorbestellt und jede der betas (ja mehrzahl) mitgezockt hat. Nach dem Release hab ichs mir dann auch gekauft, auf sein drängen hin, und weil ich Red Orchestra ganz gerne mochte. Vielleicht zeige auch ich hier erste Anzeichen, wer weiß...

    Gleiches gilt für einen anderen Kumpel. Regelmäßig werde ich mit Info's zum neuesten Hype bombadiert. Ghost Recon: Wildlands? Er hat die Beta gezockt und fand es schei*e, ratet wer's trotzdem vorbestellt hat und mir ständig damit in den Ohren liegt, wie toll es ist? Da bekomme ich Flashbacks an The Division... Gut das mich die Open Beta damals nichts gekostet hat...

    Mit Battlefield habe ich nach Bad Company 2 damals aufgehört, genauso wie ich nur CoD 2 und 4 kenne und bis heute nicht vor habe das zu ändern.

    Trotz allem bin ich nicht frei von Sünde, oder so ähnlich, DayZ befindet sich in meinem Besitz. Mit beeindruckenden 300 Stunden sogar, einer der Vorteile wenn man einen starken PC hat schätze ich, so dass ich tatsächlich das versprochene Gameplay genießen konnte anstatt mich mit Performance Problemen rumzuschlagen.
    Auch sonst gibt es in meiner Bibliothek einige Spiele die ich bisher kaum angerührt habe und bei denen ich jedesmal erschaudere wenn ich daran denke, dass die jemand auf meinem PC entdecken könnte... "DAS HAST DU GEKAUFT?!".

    Oftmals habe ich leider auch schon die Erfahrung gemacht, dass Feedbacktracker mehr Deko als tatsächlich Feature sind, bei solchen Spielen bleibt dann meine Hilfsbereitschaft auch recht flott aus, schade eigentlich, vor allem wenn diese Spiele Potenzial haben/ hatten.

    In der modernen Spielebranche entdeckt man leider viel zu oft Analogien zur generellen Konsumgesellschaft... ob Billigfleisch aus Massentierhaltung, 10€ Jeans aus China/ Taiwan oder wo's halt gerade am günstigsten ist, oder was sonst momentan so angesagt ist. Überall ist die breite Masse, der Verbraucher, der aus Bequemlichkeit oder weil er/sie sich nicht wirklich damit befasst Schuld, dass Konzerne weitermachen wie bisher.

    Zum Schluss bleibt nur die Selbstironie, ein Blog der sich umfassend mit dem Thema Hype/ Konsumgeilheit befasst und die Ursachen aufschlüsselt und erklärt, dass viele Verbraucher sich kaum mit detaillierten Berichten auseinandersetzen und geht damit den selben Weg wie diese Berichte. Den Weg in eine Nische des Internets wo er irgendwann ganz verschwindet.
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  4. Takamisakari
    Das Beispiel mit deinem alten Bekannten zeigt, dass man an Empfehlungen sehr viel schneller reifen kann, als wenn man erst selber in den niveaulosen Tümpel (zu den Fanboys) springt, ehe man sich ans Ufer rettet, sofern man dazu noch in der Lage ist.
    Darüber hinaus hilft es auch der Branche, denn jeder Euro, der nicht in niveaulose Spiele investiert wird, der kann einem Publisher/Entwickler zukommen, der es auch wirklich verdient hat.
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