Ego-Shooter = Böse?!?

Von Blake90ification · 3. August 2011 · Aktualisiert am 9. Mai 2013 ·
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  1. Wir alle haben wahrscheinlich von dem schlimmen Amoklauf in Norwegen gehört, genauso wie von dem 2009er-Amoklauf in Winnenden.
    Inzwischen sind die Nachrichten voll davon, und es ist wirklich ein sehr betrübliches Ereignis, das uns alle nachdenklich machen sollte:
    Ein Mann namens Anders B. hat zuerst eine Bombe in Oslo hochgehen lassen, offenbar um die dort stationierte Polizei abzulenken, und ist danach zu der Ferieninsel Utôya gefahren um dort ein Blutbad anzurichten, bei dem er mehr als 80 Jugendliche getötet haben soll, bevor er nach erst 90 Minuten (!) von der Polizei aufgehalten wurde.

    (Näheres dazu hier: http://de.nachrichten.yahoo.com/91-tote-bei-anschl%C3%A4gen-norwegen-132903227.html)

    Allerdings kristallisiert sich wieder etwas heraus, etwas dass mit der gesamten Sache vielleicht gar nichts zu tun hat:
    Die Killerspiel-Debatte.
    So wird zum Beispiel von dem Psychologen Christian P. gesagt, dass „Killerspiele einen womöglich psychisch instabilen Spieler zu Gewalttaten verrohen könnten“. Außerdem nutzt das Militär seiner Meinung nach solche Spiele zur Verrohung der Streitkräfte, dazu, dass sie keine Skrupel mehr haben, wenn sie ihrem wahren Feind gegenübertreten. Dies wurde bereits häufig diskutiert, und wie ich aus mehreren Interviews gehört habe, ist das eine Lüge. (Weitere Quellen benötigt!)
    Zwischendurch gab es immer mal wieder Gedanken über ein Verbot dieser Spiele, dass bis jetzt jedoch noch nie durchgesetzt wurde.
    2006 sprach man sogar von einer bis zu einem Jahr andauernden Haftstrafe, wenn man diese „menschenverachtenden Killerspiele“ gekauft oder verkauft hatte.

    (http://www.gamestar.de/interviews/1466794/interview_mit_guenther_beckstein.html)

    Aber stimmt es wirklich, dass Ego-Shooter jemanden zu Gewalttaten verführen können?
    Anders B., der Terrorist (falls man ihn als so jemanden bezeichnen kann), sagt, dass er diese „Killerspiele“ zur Vorbereitung auf seine Gräueltat gespielt hat, dass er so versucht hat, sich die Situation möglichst nah vorzustellen.
    Dass mag alles sein, aber lässt es wirklich darauf schließen, dass Ego-Shooter Jugendliche zu Gewalttaten verführen, nur weil ein offenbar kranker Mörder sich damit auf seinen Amoklauf vorbereitet hat?
    Meiner Meinung nach stimmt das nicht, aber dabei kann ich nur aus Erfahrung sprechen.
    Viele meiner Freunde spielen Ego-Shooter, ich selbst auch. Allerdings bemerke ich nicht, dass sich meine Freunde seit ich sie kenne, besonders negativ entwickelt haben.
    Millionen Menschen spielen heutzutage Shooter, und wenn die Theorie von Herrn P. wirklich stimmen würde, dann wären von diesen Millionen Leuten die paar Spieler, die einen Amoklauf durchgeführt haben, also psychisch instabil?
    Nein, denn wie wir an dem Beispiel von Anders B. sehen, war er alles andere, nur nicht psychisch labil:
    Er hatte seinen Tat bereits seit mehreren Jahren geplant, selbst nachdem er zugegeben hat, dass er der Attentäter war, plädiert er auf nicht schuldig mit dem Verweis auf den extrem hohen Ausländerpegel.
    Ich fange an zu glauben, dass die Politiker sich hinter dieser –offenbar falschen- Tatsache verstecken wollen, da sie keinen anderen Grund dafür finden, der die Amokläufer antreiben könnte.
    Denn war es im Endeffekt den wirklich das Spiel, welches Anders B. zu dem Amoklauf getrieben hatte? Nein, es war seine offen zur Schau gestellte Feindseligkeit gegenüber Ausländern und den Menschen, die ihr Dasein befürworteten.
    Es mag vielleicht sein, dass er Ego-Shooter zur Vorbereitung auf seine Tat spielte, doch wenn man annimmt, dass ein Spiel jemanden auf die Realität vorbereiten kann, müsste ich inzwischen einen Führerschein haben, da ich bereits seit ein paar Jahren Need for Speed Spiele.
    Zusammenfassend lässt sich sagen, dass diese Debatte meiner Meinung nach absolut unsinnig ist, da sie nicht den Kern der Angelegenheit behandelt (bei Anders B. zum Beispiel seine Ausländerfeindlichkeit), sondern nur etwas, dass womöglich gar nicht der Auslöser für die Amokläufe waren, sondern nur zum „Training“, wenn man es denn so nennen will, diente.

    Weitere Quellen und Infos zu dem Thema:
    http://www.gamestar.de/interviews/1466566/interview_mit_uwe_schuenemann.html

    http://www.gamestar.de/interviews/1466385/interview_mit_josef_kraus.html

    http://www.gamestar.de/news/vermischtes/1466368/emsdetten_und_die_killerspiele.html

    ACHTUNG: In dem Blog steht nur meine persönliche Meinung zu dem Thema, es heißt nicht dass es auch stimmt. Über die Gedanken der Leser dieses Eintrags würde ich mich sehr freuen.

    Über den Autor

    Blake90ification
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