Ehemann, Vater und Gamer?

Von Guuge82 · 5. Juli 2016 · Aktualisiert am 29. Juli 2016 ·
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  1. Einleitung

    Durch meinen Vater mit Computern und Spielen aufgewachsen und seit 1 Jahr selber Vater eines Sohnes, möchte ich meine Erfahrungen als Gamer Kind und Gamer Vater schildern und meine persönliche Meinung zum Thema Kinder und Games aber auch ob sich Famile und Gamen als Vater überhaupt vereinen lässt, wenn man dabei seine Vater- und Ehemannpflichten nicht vernachlässigen will.


    Vergangenheit

    Seit nunmehr 34 Jahren bin ich auf dieser Welt. Mein Vater, seit den 80er Jahren in der Informatik tätig, weckte bereits vor meinem ersten Schultag mein Interesse an Computern. Wie gebannt beobachtete ich als kleiner Knirps den monochromen Display, wärend mein Vater Spiele wie Alley Cat in Rosa auf schwarzem Hintergrund spielte. Anfangs verunsichert, ob es meiner Entwicklung irgendwie schaden könnte, wenn ich dem bösen Kathodenstrahl des Bildschirms ausgesetzt werde oder mein Gehirn durch die flimmernden Bilder nachhaltig geschädigt werden könnte, durfte ich jeweils nur kurz zusehen oder gelegentlich selber ein paar Tasten auf dem Keyboard betätigen. Und doch war mein Interesse an diesen Wunderkisten bereits geweckt. Der Stein war sozusagen ins Rollen gebracht und bewegte sich unaufhaltsam vorwärts. Um eines aber klarzustellen. Ich war auch ein ganz normales Kind der 80er Jahre. In (nach heutiger Sicht) grässliche bunte Pullover und Tshirts gekleidet, verbrachte ich viel Zeit mit Freunden draussen beim Spielen. Anfang meiner Schulzeit bekam ich dann sogar meine festen Spielzeiten am PC. Natürlich streng limitiert und kontrolliert durch meine Eltern. Mit fortschreitendem Alter wuchs mein Interesse unaufhaltsam weiter und Ender der 80er Jahre, war mein Interesse an dem technischen Hintergrund bereits so gross wie an den Spielen selber. Wenn ein neues Spiel nicht lief, schaute ich zu und löcherte meinen Vater mit Fragen, warum es nicht lief und wie man es zum laufen bringen kann. Damals, als man noch verweifelt um jedes Byte Memory kämpfen musste, Autoexec.bat und Config.sys für fast jedes neue Spiel bearbeiten musste um zu entscheiden ob man den Maustreiber denn nun braucht und ob man ihn lieber in den hohen Speicher lädt oder nicht etc. Mein Vater erklärte mir wie PCs funktionieren und bereits im Alter von ca 9 Jahren, lehrte er mich das Hexadezimal- und das Binärsystem und wie man in Basic einfachen Code schreibt. Alles nur damit ich lernte zu verstehen, wie diese Kisten funktionieren und ich zukünftig meine Spiele selber zum laufen bringen konnte.

    Ich machte folglich die ganze Entwicklung mit. Bewusst startete das mit einem 286er und ging über alle Entwicklungsstufen bis zum heutigen i7. Und ich spielte auch alle möglichen Genres, denn ich probierte immer gerne neues aus. Und natürlich war ich auch immer mit der Problematik der Altersfreigaben konfrontiert. Vor allem auch wenn es um Spiele wie Doom (natürlich habe ich auch die Shareware davon gespielt) ging. Es wurde schon damals viel diskutiert ob man sich mit solchen Spielen nicht eine Generation aus Amokläufern und Waffenfanatikern heranzüchtet. Auch mir wurden Spiele verboten, auch ich habe sie dann trotzdem gespielt und auch ich wurde darauf hin mit temporärem PC Verbot bestraft.

    Mal zockte ich mehr, mal weniger, mal Shooter, mal Strategie, mal online, mal offline... die ganze Palette eben. Der "Höhepunkt" war sicherlich mein Beitritt in einem Battlefield Clan mit aktiven Trainings und dem Mitspielen in der ESL. Auch Ausflüge in die Welt der Playstation und Xbox habe ich mitgemacht. Und trotzdem habe ich das "Real Life" nie vernachlässigt. Ich war über 10 Jahre aktiver Handballer und habe viele Freunde, die nun gar nichts mit Gamen anfangen können. Dementsprechend ging ich auch an Parties (nein, keine LAN Parties), BBQs am Seeufer, Zelten etc. Halt all diese offline Aktivitäten.

    Das vorläufige und vermeintliche "Ende" meiner Gamerzeit war dann mit Rollenspielen und dem exzessiven Spielen von Elder Scrolls Online gekrönt.

    Gegenwart

    Es verwundert wohl niemanden, dass ich auch beruflich eine Laufbahn als Informatiker eingeschlagen habe und seit über 10 Jahren als System Engineer arbeite. Ich bin auch trotz exzessivem Konsum von "Ballerspielen" weder Amokläufer, noch Waffenfanatiker geworden. Ja, ich bin sogar bekennender Pazifist und habe keinen Wehrdienst geleistet. Und das obwohl ich immer noch sehr gerne Battlefield und Co spiele. Warum das so ist? Weil meines Erachtens nach, die grosse Masse an Leuten, problemlos die virtuelle Welt von der Realität unterscheiden können.

    Die Zeit mit täglichem PC Spielen mit Freunden habe ich sehr genossen. Aber dann klopfte der Ernst des Lebens immer lauter an meine Tür. So mit 30 fragt man sich zwangsläufig mal, ob man sein jetziges Leben bis zum Tod weiterführen will oder ob es doch auch ein Leben ohne Bits und Bytes gibt. Ich entschied mich vorübergehen den Stecker zu ziehen und meinen PC abzubauen. Meine Freundin und ich beschlossen ein Kind zu haben und zu heiraten. Gesagt, getan. Scheinbar führt weder häufiges Sitzen, noch Kathodenstrahlen, weiche Drogen (nehmt ja nie Drogen Kinder!), noch Alkohol zwangsläufig zur Unfruchtbarkeit. Bereits 1 Jahr nach Fassen des Beschlusses war ich verheiratet und stolzer Vater eines gesunden Jungen. Zuvor noch schnell meinen Mitbewohner auf die Strasse gesetzt und das Haus renoviert, hatte ich sowieso keine Zeit zum Spielen. Direkt nach der Geburt hat man dann auch viel besseres zu tun als stundenlang vor dem PC zu sitzen. Doch nachdem sich das ganze Team (Mutter, Vater + Kind) nach ein paar Monaten langsam eingespielt hatte und man widererwarten plötzlich fast täglich wieder ein paar Stunden Zeit hatte, kam dieses Verlangen aus dem Hinterkopf wieder hervorgekrochen. Eigentlich war es wohl nie ganz weg, sondern nur temporär ausgeblendet.

    Die "alte" Gamerkiste wurde wieder aus dem Keller geholt, im Büro installiert und wieder aufpoliert. Und siehe da, die Lust auf Spiele war sogelich wieder neu entbrannt. Seit 6 Monaten zocke ich nun wieder aber ich kann euch sagen, das Gamerleben ändert sich mit Familie und kleinem Kind erstmal gewaltig. Falls sich jemand fragt, ob man ein guter Vater, Ehemann und Gamer zugleich sein kann: Ja, das geht! Aber bildet euch ja nicht ein, dass man wieder wie früher Nächte durchzocken kann. Ein Kind interessiert es nicht ob du bis 2 Uhr früh Overwatch gezockt hast. Der kleine ist pünktlich um 6 Uhr wach, will dann Aufmerksamkeit und legt erst um ca 9 Uhr wieder ein Nickerchen ein. Ich bin auch immer noch auf der Suche, nach den richtigen Spielen für Väter und Ehemänner, da ich bei weitem nicht mehr so viel Zeit investieren kann. Umso wichtiger ist es mir, diese wenige Gamer Zeit mit Qualität zu füllen.

    Ich hatte Glück und habe einen guten Job, mit sehr guten Arbeitszeiten, ganz in der Nähe meines Zuhauses. Ich komme jeden Tag mest um ca 17:20 nach Hause. Dann widme ich mich erstmal vollumfänglich meinem Sohn, wärend meine Frau das Abendessen zubereitet. Offline mit dem eigenen Kind zu spielen ist eigentlich besser als jedes Spiel was ihr euch vorstellen könnt. Zwischen 18:00 und 18:30 gibt es Abendessen (ja, es ist jetzt wirklich so gut geplant und strukturiert) und zwischen 19:00 und 19:30 muss mein Sohn ins Bett. Das erledigt immer meine Frau und genau da beginnt mein Zeitfenster. Ich mache meinen Sohn "Bettfertig", sprich wechsle die Windeln, ziehe ihm das Pyjama an und putze seine Zähne, bevor ich noch 15min mit ihm im Bett herumalbere, bevor meine Frau kommt und ihn zum einschlafen bringt (bei mir will er "seltsamerweise" nur spielen und nicht schlafen :-p).

    Nun ist also meine Gamer Zeit. Je nachdem ob es noch "Erwachsenen-Dinge" wie z.B. Rechnungen bezahlen, Dinge mit meiner Frau zu besprechen oder änliches zu erledigen gibt, ist diese Gamer Zeit länger oder kürzer. Manchmal bin ich auch einfach nicht in der Stimmung oder habe noch viele dieser besagten Erwachsenen-Dinge zu erledigen und komme deshalb gar nicht zum Spielen oder lasse mich vom TV berieseln. Wenn ich dann aber mal am PC sitze und ein Spiel starte, muss es gewisse Kriterien unbedingt erfüllen:

    1. Es muss Qualität haben! Meine Gamerzeit ist definitiv zu kurz um sie mit stupidem Grinding zu verbringen. Deshalb fallen leider fast alle MMORPGs weg. Sorry Entwickler aber lasst euch mal was besseres einfallen. Grinding ist BILLIGES Endgame und noch schlimmer wenn ich das schon zum Leveln einsetzen muss (siehe Black Desert Online). Elder Scrolls Online bietet da zum Glück sehr sehr seeehr viele spannende Quests, welche im Einzelnen auch nicht zu lange dauern.
    2. Eine permanente Speichermöglichkeit soll es haben. Unter Umständen muss ich das Spiel schneller als Erwartet abbrechen und will trotzdem nicht den Fortschritt verlieren. Auch wenn die Möglichkeit permanent zu Speichern bei vielen Spielen die Schwierigkeit nimmt, weil man ja bei jedem Fehlversuch gleich wieder laden kann, als Vater ist sowas elementar. Sonst ist der Frust zu gross, wenn man seine kostbare Spielzeit in den Sand setzt.
    3. In Häppchen spielbar: In Levels unterteilt, welche nicht länger als max 30-60min dauern. Beispiel: das neue Doom. Wirklich ein sehr vatertaugliches Spiel. Da kann man sich ganz einfach mal schnell 30-60min an den PC setzen und kann für ein Level viel Action geniessen und danach wieder ausschalten und sich besagten Erwachsenen-Dingen widmen.
    4. Wenn man das Game einfach jederzeit pausieren kann, ist das auch sehr hilfreich. Wenn das Kind aufwacht und schreit, kann man es nicht einfach schreien lassen bis Boss XY gelegt wurde.

    Dann gibt es da noch die Gelegenheits- oder Nebenbeispiele. Wenn ich zusammen mit meiner Frau auf dem Sofa sitze, der TV läuft und sie nebenbei auf dem Internet surft, habe ich ebenfalls Zeit für ein Spiel. Aber es muss dann halt was ganz simples für Nebenher oder etwas rundenbasiertes sein, da man ja doch zwischendurch mal mit seiner Frau kommunizieren sollte und hoffentlich will. Gute Beispiele hierfür sind z.B. Civilization oder ein typisches Gelegenheitsspiel wie Door Kickers (finde ich echt super).

    Zukunft

    Mein Sohn findet natürlich sämtliche Lichter (egal ob LEDs oder leuchtende Bildschirme) total spannend und toll. Wir wollen aber nicht zu Eltern werden, die überall ihr Kind ruhigzustellen indem sie ihm einfach ein Tablet mit einem Film oder Game in die Hände drücken. Dafür hat das Leben einfach noch zu viel nebenbei zu bieten und er soll auch zukünftig klassisch mit Klötzen und später auch mal Legos spielen. Ich denke aber nicht, dass der frühe Kontakt zu Technologie etwas schlechtes ist. Nur ein gewisses Mass muss natürlich eingehalten werden und natürlich ist es unsere Verantwortung für den richtigen Inhalt zu sorgen. Ich denke sogar, dass es in der heutigen Zeit wichtig ist, seinem Kind so früh wie möglich den verantwortungsbewussten Umgang mit Technologie beizubringen. Davon fernhalten kann man sie im 21. Jahrhundert sowieso nicht. Und Verbote führen nur dazu, dass es noch interessanter wird.

    Natürlich ist das leichter gesagt als getan und dieser Weg liegt noch vor meiner Frau und mir. Aber mit gesundem Menschenverstand werden wir auch dieses Kind noch schaukeln. :-p

    Abschliessend

    Ja, man kann ein guter Vater sein (Selbstbeweihräucherung), ein guter Ehemann und trotzdem noch am PC gamen. Man darf nur seine Real Life Pflichten nicht vernachlässigen und Gamen kommt halt einfach an letzter Stelle. Man wird auch nicht mehr bei Call of Duty bei jedem Match in den Top 5 sein und man wird auch viel viel länger brauchen um ein Spiel zu Ende zu spielen. Aber man muss sich nicht vom Gamen verabschieden. Natürlich kann ich nicht für alle sprechen. Ich hatte Glück im Leben, habe einen guten 8 bis 5 Job und einen Arbeitsweg von nur 20min. Andere haben es bestimmt schwieriger und keine Zeit mehr für Spiele. Aber manchmal bedarf es auch einfach nur einem besseren Zeitmanagement.

    Und wärend ich früher wahre Hochgefühle erlebte, wenn ich zusammen mit Freunden ein ESL Spiel gewann, ein neuer bahnbrechender AAA Titel mich zum ersten Mal für Tage an den Monitor fesselte oder ich mit meinem Team zusammen eine Prüfung in einem MMORPG bestanden habe, so reicht es heute schon wenn ich nach Hause komme und das strahlende Gesicht meines Sohnes sehe, wenn er Papa nach einem ganzen Tag wieder sieht. Das kann einem kein Spiel dieser Welt bieten. Und trotzdem werden Computer Spiele wohl immer ein Teil meines Lebens bleiben, auch wenn es nie mehr so wie früher sein wird. Mein Sohn wird sehr wahrscheinlich auch den Technologien verfallen und wir als Eltern stehen vor der Herausforderung, ihm den verantwortungsbewussten Umgang damit beizubringen.

    Dazu sage ich nur: Challenge accepted!

Kommentare

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  1. MaLic3
    Bis zum ~2. Lebensjahr geht es einigermaßen, mit wenig zusätzlichen Schlafeinbußen. Ab dem 2 Lebensjahr würde ich sagen, hat man 2 Menschen die Aufmerksamkeit einfordern. Dann muss man sich entscheiden, Schlaf oder Zocken.

    Und irgendwann.. denkt man sich jetzt Zeit mit spielen verschwenden..., da spiele ich jetzt lieber mit Ernie und Bert und redefiniert Spaß für sich.

    Als Vater wird man über kurz oder lang das Computerspiele spielen, vielleicht nur vorübergehend, an den Nagel hängen.

    An Sachen wie Witcher oder Gothic ist dann nicht mehr zu denken, will man dann auch nicht mehr.

    MFG
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  2. Affe
    In dem Beitrage finde ich mich auch wieder, meine Tochter wird bald zwei und Baby Nummer zwo ist auch schon unterwegs. Die wenige Zeit die ich zum Zocken habe, versuche ich auch in möglichst kurze und intensive Erlebnisse zu investieren, weshalb es mir VR angetan hat. Mit der Vive und ein paar Gewichtsmanschetten, schaffe ich es sogar beim Zocken gleichzeitig zu trainieren. Zeitmangel macht erfinderisch!
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  3. Henry Hofmann
    Was war ich überrascht mal so einen Beitrag hier bei Gamestar zu lesen, das war doch mal sehr erfrischend und noch dazu lesenswert. So bekommt man auch mal einen Einblick wie andere Väter das Problem mit den Gaming lösen und wie es da so ausschaut.

    Das Gaming hat sich bei mir mit dem Kind auch stark verändert, aber das war mir natürlich vor dem Kind bereits klar. Ein paar Dinge sehe ich aber natürlich anders wie im Beitrag zBsp. denke ich das MMORPG's kein unding als Vater sind.
    Warum? Zum einen muß ich sagen das ich mit Shotern überhaupt nichts anfangen kann, das war mal ganz am Anfang als ich noch über die neuen Grafiken gestaunt habe (wer kennt noch 3Dfx ? hehe) und die Spielmechanik mich noch fazinierte. Mitlerweile sind Shoter für mich nicht mehr interessant und zu langweilig geworden und das Interesse hat sich mehr zu Adventures, Echtzeitstrategie oder eben Richtung RPGs bzw. MMORPGs verschoben. Wenn man zBsp. WoW seit beginn an gespielt hat und immer noch eine gewisse Fazination für dieses Spiel hat dann wird man auch später nicht unbedingt das Spiel komplett an den Nagel hängen wollen, aber ja Raids sind schon fast ein Ding der Unmöglichkeit.

    Ich arbeite in 2 Schichten dh. eine Woche Früh- und eine Woche Spätschicht, was ein gewisse Vorteile mit sich bringt, zumindest was die eigene Zeit angeht. Des weiteren wurde WoW mit der Zeit auch sehr vereinfacht. Natürlich darf man seine Ziele nicht mehr so hoch setzen und man muß auch mal einfach auf den Modus "Das Spiel ist nicht so Wichtig" umschalten können wenn das Kind ein braucht und man dabei ist gerade zu sterben. Mitlerweile kann ich das recht gut und wenn das RL ruft dann sind die Finger ruck zuck von der Tastatur. Es ist ein anderes Spielen definitiv und auf gewisse Dinge muß man halt verzichten oder man sucht sich Menschen die damit kein Problem haben und die ein verstehen wenn man öffter mal von der Tastatur verschwindet, weil es wichtigere Dinge gibt (Wer sucht der findet). Ohne das Onlinegaming hätte ich weder meine Frau kennengelernt noch das Kind gehabt, darum verfluche ich es auch nicht, aber man sollte wissen wo man seine Prioritäten setzt und noch wichtiger man sollte auch seine Frau nicht vernachlässigen dh. nicht nur das Kind benötigt Zeit sondern auch deine eigene Frau. Es gibt daher bei mir ganz einfach Tage wo ich einfach mal gar nicht spielen kann, sondern die Zeit mit der Familie verbringe. Um Streit bei diesen Thema zu vermeiden muß man halt vorher viel Kommunizieren und gemeinsam das Thema angehen und sich seine eigenen Zeiten auch mal indirekt gemeinsam einplanen. Es kann ein manchmal wie 24 Stunden vor kommen wo das Kind seine Aufmerksamkeit fordert. Wenn man diese Aufmerksamkeit Ignoriert und lieber weiter am PC sitzt anstelle sich um sein Kind zu kümmern weil es gerade mit einen spielen will dann ist man nicht nur ein schlechter Vater, sondern man sorgt auch automatisch dafür das die Vater - Kind Beziehung weiter auseinander geht und man am Ende nicht mal eine Bindung zum eigenen Kind hat. Sich selber aber auch freie Zeit einzuräumen ist aber ein nicht zu verachtender wichtiger Punkt den man genauso wenig Ignorieren sollte. Hier geht es nicht um das Ego sondern um das innerliche Wohlbefinden. Es gibt zuviele Menschen die das Thema Depression nicht ernst nehmen und nicht verstehen wie schleichend so etwas kommt und das es im Prinzip jeden treffen kann wenn man sein eigenes Wohlbefinden Ignoriert. Vielleicht glaubt der eine oder andere das es nur positiv ist an andere zu denken, aber früher oder später wird man daran zerbrechen wenn man der am nahstehensten Person die man kennt keine Aufmerksamkeit mehr schenkt, nämlich sich selbst. Darum mein Tip: Redet in Eurer Partnerschaft auch über Eure eigene Zeit die ihr benötigt und die der Partner benötigt und stellt einen Plan auf. Gamen und Vater sein lässt sich gut vereinbaren, die Schwierigkeit besteht nur darin alles im Gleichgewicht zu halten. Hab ich ein Glück das meine Frau Waage ist :D
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  4. dantoX
    Die 4 Punkte, die ein Spiel erfüllen muss decken sich zu 100% mit meinen. Dachte schon ich bin komisch
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  5. DJKno
    Wirklich toller Artikel, der auch für mein Leben ganz gut passt.
    Bin jetzt 31, verheiratet und 2 Jungs (4 und 1).
    Auch ich habe früher beinahe jeden Tag mehrere Stunden gezockt und kann bestätigen, dass dies schon mit der Frau aufhört.
    Nachdem wir zusammengezogen waren, habe ich das PC zocken sogar komplett aufgegeben und alle PCs (hatte damals 3 Gaming-PCs) verkauft.
    Als Ausgleich sollte ein Xbox 360 dienen,
    Was im Nachhinein ein blöde Idee war.
    Seitdem der große 2 ist, habe ich wieder einen brauchbaren Spiele-PC und bin wieder aktiv.
    Auch ich beschränke mich auf 1-2 Tage die Woche, dann Abends 20:00 bis 23:00 oder auch mal länger. Solange man miteinander spricht und dem Partner auf mal Zeit für Hobbys lässt, gibt es da auch keine Probleme.
    Ich habe Glück mit meinem Job, habe Gleitzeit und bin normalerweise 16:30 zu Hause.
    Dann bleibt genug Zeit für die Kinder und auch für Frau und Freunde.
    Mir ist es auch sehr wichtig, dass meine Kinder mit der Technik aufwachsen und damit vertraut sind.
    Ich bin selber IT-Administrator und daher sehr technikinteressiert.
    Mein großer hat seit kurzem seinen eigenen Kindle Fire, welches sich mit Amazon Freetime sehr gut einschränken lässt.
    Zukünftig freue ich mich vor allem auf das gemeinsame Zocken mit den Jungs.
    Mal sehen was die Zukunft bringt.
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  6. Dvogel80
    Ich schließe mich an : Ein erfrischender Beitrag vom Opa an die anderen Opas unter den Gamern hier !
    Ich bin erst so mit 12 ( also 1992 ) durch meinen Onkel an Computer und Spiele geraten, aber offensichtlich hat es gereicht, um dauerhaft daran interessiert zu bleiben.
    Mein Berufsleben hat mit Computern nur so viel zu tun, wie eben heute in allen Branchen üblich, doch ich bin dank meiner frühen Erfahrungen sowas wie ein Experte für fast alles neben knapp 4000 anderen Mitarbeitern !!! Auch wenn ich nie gelernt habe wirklich zu programmieren ( außer Grundkenntnissen weiß ich auch nicht viel ), so kenne ich doch alle Windowsversionen, DOS, Office und die meisten Methoden zur Problemlösung. Ich baue Computer auseinander und kaufe mir bei Bedarf nur Komponenten und tausche sie selbst aus.
    Nichts besonderes also, so wie offenbar die meisten von uns. Doch in meinem Betrieb ist es leicht, damit Experte zu sein ;-)
    Was Spiele angeht, bleibt sicher deutlich weniger Zeit als früher, doch Kinder werden größer und plötzlich werden sie Teil deiner Leidenschaft, entwickeln sich sogar zu Herausforderern und guten Gesprächspartnern. Nur meine Frau teilt nur bedingt meine Leidenschaft und kann nicht so recht verstehen, was mich daran fasziniert.
    Counterstrike brauche ich kaum noch versuchen, meine Reaktionszeiten kommen mit 13jährigen einfach nicht mehr mit. Doch ein gutes Strategiespiel lässt die "Jungen" manchmal alt aussehen :-)
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  7. Dunewalker68
    Ich kann mich diesem Lebensabschnitt (Jahrgang 68) nur anschliessen.
    Letztes Jahr baute ich mit meinem Sohn (8 Jahre) eine neue DADDELKISTE zusammen. Jetzt habe ich wieder mehr Lust aufs Zocken und etwas mehr Zeit.
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  8. Kobebeaver
    Es ist nicht nur die Vaterrolle. Ich habe ein Unternehmen (Brauerei-Startup) gegründet, und habe jeden Tag mit Problemen zu tun die mich bis spät nachts beschäftigen. Früher noch in der Studienzeit jeden Tag gefunden zu spielen nun jeden 3.-4. Tag.

    Es ist und bleibt ein Hobby und ich möchte dafür Zeit finden, aber meine Arbeit macht mir auch sehr viel Spaß, es wird halt mehr und mehr eine schwere Entscheidung was man spielen soll etc...

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  9. Guuge82
    Erstmal vielen Dank für die vielen Kommentare. Ich hatte bei Weitem nicht mit einer solchen Resonanz auf meinen Blog gerechnet und vor allem nicht mit einem solch grossen Zuspruch.

    Und entschuldigt bitte die vielen Rechtschreibe- und sicher auch Satzzeichenfehler. Da sollte ich mich wohl etwas schämen und hätte es wohl etwas genauer nochmal durchlesen sollen. Aber wie das halt so ist, liest man häufig das, was man meint geschrieben zu haben und nicht das, was man tatsächlich geschrieben hat. Trotzdem, sorry nochmals

    @Douglais Quaid:
    Ja, das mit den Simulationen ist schon so. Früher habe ich oft Rennspiele gespielt. Und ganz früher auch Flugsimulatoren ala Falcon 3.0. Ja ich hätte sogar noch ein sehr gutes HOTAS in einer Kiste. Zur Zeit bin ich aber mehr auf dem Action Trip. Aber wer weiss, vielleicht gönn ich mir mal wieder eine Simulation.
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  10. xandor9
    Guter Beitrag mir fällt auf, dass es Strategiespieler, so wie ich, deutlich leichter haben Hobby und Kind unter einem Hut zu bringen. Mit ganz wenigen Ausnahmen sind alle Strategiespiele geeignet um schnell zu speichern. Die schnelle Partie gibt es dafür nicht aber das wollen Strategiespieler ja auch nicht. Ich ertappe mich teilweise dabei, wie ich während ich meinen Sohn in den Schlaf singe, über meine nächsten Entscheidungen bei meiner aktuellen Partie nachdenke. Hat ähnliche Wirkung wie entspannt am Klo sitzen es kommen mir die besten Ideen :D
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