Zugegeben, dieser Blog hat mit dem Thema „Computerspiele“ überhaupt nichts zu tun. An dieser Stelle wollte ich einfach mal etwas Humoristisches schreiben und auch mal sehen, was ihr zu meinem Schreibstil sagt.
Es geht um das Thema „Deutsche Bahn“. Ich fahre, da mein momentaner Hauptaufenthaltsort recht weit von meinem ursprünglichen Geburtsort entfernt ist, eine ziemlich lange Strecke mit der Bahn, wenn ich mal wieder das geliebte alte Zuhause besuchen will. Und das nun schon seit einigen Jahren. In dieser gesamten Zeit hat die DB ein ums andere Mal den Vogel abgeschossen, und daher dachte ich mir, einfach mal einige dieser Episoden niederzuschreiben.
Ja, wer mir jetzt anschuldigt, dass das Ganze nur von Tom_82s Blogs zu seinen Straßenbahnabenteuern abgekupfert ist, hat nicht ganz unrecht- sie haben mich hierzu inspiriert. Aber ich versichere euch, dass diese Geschichte (und eventuell folgende) wirklich stattgefunden hat und höchstens in kleinen Details umgeändert wurde.
Nummero 1- Nirwana, ick hör dir trapsen (oder so ähnlich).
Wer lange Strecken fährt, muss damit rechnen, bei seiner Reise öfter mal umsteigen zu müssen, es sei denn, man fährt von einer Großstadt in die andere, da reicht es meistens, einen ICE zu benutzen. In der Regel geht das dann recht schnell und nicht allzu problembehaftet.
Nicht so bei mir. Wenn ich von meiner momentanen Heimatstadt (ich nenne sie mal U.) zu meinem Geburtsort fahre (welchen ich mal O. nenne), kann ich nur einen Teil der Strecke auf einem ICE absitzen. Sobald ich dann in eine etwas größere Stadt einfahre (an dieser Stelle zum Hauptbahnhof), heißt es, umzusteigen. Vom Hauptbahnhof geht es dann bis nach O. weiter. Normalerweise.
Problematisch an der ganzen Sache ist, dass zwischen der Einfahrtszeit des ICEs und der Abfahrtszeit des Regionalzuges nach O. keine zehn Minuten liegen. Was umso blöder ist, da ich mit dem ICE eine ganze Weile fahre und das Risiko, mehr als zehn Minuten Verspätung zu sammeln, recht groß ist.
Es kam schon vor, dass ich meinen Regionalzug um zwei Minuten verpasste und anschließend zwei Stunden warten musste, bis der nächste kam. Was nicht nur Zeit, sondern auch Kraft und vor allem Nerven kostet.
Doch dieses eine Mal war ich kurz davor, den Bahnhof in Stücke zu schlagen. Warum? Nun, gehen wir das langsam an.
Bevor der ICE in jener Stadt den Hauptbahnhof erreicht, passiert er noch einige Bahnhöfe davor. Viel Zeit zwischen den Halten existiert allerdings nicht, daher stehe ich meistens schon einige Zeit vorher auf.
Jedenfalls kommt dann diese typische Durchsage, kurz bevor der ICE den nächsten Bahnhof erreicht: „Meine Damen und Herren, in Kürze erreichen wir den Bahnhof…….. Sie haben dort Anschluss an den“ und dann werden noch einige Züge genannt. Fakt ist, dass der Regionalzug, in welchen ich am Hauptbahnhof einsteige, auch diesen Halt davor passiert. Und im Normalfall wird er auch in den Anschlussmöglichkeiten erwähnt. Doch diesmal geschah das nicht.
„Hä?“, sage ich. „Was…?“ Ich fische mir einen Prospekt, auf welchem die Anschlüsse in einer schönen Liste aufgereiht sind. Auch mein Anschlusszug ist dabei. Warum wurde er dann nicht genannt?
Wahrscheinlich nur übersehen, denke ich. Der ICE hält an, lässt Passagiere heraus, neue herein und fährt wieder weiter. Nächster Halt: Hauptbahnhof.
„Meine Damen und Herren, in Kürze erreichen wir den Bahnhof…… Hauptbahnhof. Sie haben dort noch Anschluss an den…“ Und schon wieder wird er nicht genannt.
Ich kratze mich am Kopf. Neue Angestellte, die sich mit dem Kram noch nicht auskennt? Überlesen, weil es nur ein Regionalexpress ist, mit dem ich gleich fahren will? Überstunden geschoben und deshalb nicht aufgepasst?
Dann passiert es: „Moine Domen und Hearrn, nochma ´n Hinweis an Faahgässte mitm Faahtziel Richtung O… bidde informiean Se sich ma am Sörviss-Point, da kriegn Se meah Informationen zu iahm Zug.“
Oh nein. Ich soll zum Service-Point. Wegen meines Zuges. Nicht gut. Ein übler Verdacht steigt in mir auf, eine dunkle Vorahnung.
Am Hauptbahnhof angekommen, werfe ich einen Blick auf das Gleis, von welchem aus der Regionalexpress abfahren sollte. Nichts steht auf den elektronischen Tafeln. Als ich auf die Tafel sehe, die sämtliche Züge anzeigt, die in den nächsten 30 Minuten abfahren werden, erkenne ich, dass meiner nicht darunter ist.
Ich sprinte schon fast zum Service-Point. Die recht gereizt wirkende Dame hinter dem Schalter Muster mich kurz. „Tach.“
„Äh, ja, guten Tag“, sage ich. „Ähm, ich wollte eigentlich mit dem Zug nach O. fahren, aber im ICE wurde gesagt, dass ich mich deswegen mal hier am Service-Point melden sollte. Ist da irgendwas passiert?“
Sie rückt ihre Brille zurecht und hämmert irgendetwas in den Computer. Dann hält sie inne, einer ihrer Mundwinkel zuckt leicht. „Was soll denn da sein?“
„Ja, das weiß ich doch auch nicht.“, sage ich, etwas verärgert. „Deswegen sollte ich mich ja hier melden.“
„Also, hier im Computer steht nix.“, sagt sie monoton. „Der müsste jetzt eigentlich von Gleis 8 abfahren. Ganz normal.“
„Da steht aber nichts auf den Tafeln.“, erwidere ich.
„Na, dann gehen Se erst mal runter und sehen nach, ob der denn noch kommt.“
Ich hab´s gewusst, denke ich, als ich zum Gleis herunterlaufe. Der Zug erscheint nicht mehr, weder in den nächsten fünf Minuten noch in den nächsten zwei Stunden.
Bis heute weiß ich nicht, was mit dem Zug passiert ist. Er ist nie erschienen, ich musste den nächsten nehmen. Als wäre er irgendwo im Nirwana verschwunden oder auf der Fahrt gekidnappt worden.
Das hatte ich bis dahin noch nicht erlebt- dass ein Zug einfach nicht erscheint und die Bahn mir nicht einmal sagen kann, warum. Ich weiß gar nicht mehr, wie sauer ich danach gewesen war, aber mein Wut-Level muss ganz schön hoch gewesen sein. Mit dieser Sache hatte die Bahn echt den Vogel abgeschossen.
Zu meiner persönlichen Einstellung mit der Bahn werde ich mich später nochmal äußern, dieser Blog hat eher als Einleitung zu weiteren Blogs fungiert, die sich auch um dieses Thema drehen werden.
Die Frage hier ist eher: Habt ihr manchmal auch so einen „Spaß“ mit der Bahn? Seid ihr überhaupt auf die angewiesen?
Und abseits davon natürlich: Hat euch dieser Blog gefallen? War er gut zu lesen, hat das Lesen Spaß gemacht? Ich würde mich sowohl über Lob als auch über Kritik freuen.
Gruß Bakefish
Im Zwange des DB-Monopols- Klappe die erste
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