Jeder ist käuflich... oder?

Von Tsabotavoc · 31. Juli 2014 ·
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  1. Christian Schmidt hat einen interessanten Gastartikel für die GameStar verfasst. Als erstes möchte ich der GameStar mal gratulieren: Ihr habt den Artikel praktisch unkommentiert und, das ist zumindest eine berechtigte Annahme, ungekürzt veröffentlicht.

    Worum gings im Groben? Um die Beeinflussung im Kleinen. Wie sich Publisher die professionelle Spielepresse nach und nach zu reinen Werbeträgern heranzüchten. Der Artikel war als Antwort gemeint auf das Video in dem die GameStar Redaktion Stellung bezieht zum Thema käufliche Wertungen.

    Ich gebe Herrn Schmidt Recht: Bestechung beginnt im Kleinen. Ein Kunde hat mir letzte Woche eine Packung Mozarttaler geschenkt. Ich sehe das mit Wohlwollen. Er kriegt dafür sicher keinen besseren Preis aber ich werde sein Werkzeug etwas früher ausliefern als das von einem anderen Kunden der mir persönlich verhasst ist. Das ist eine bewusste Entscheidung und geprägt von Sympathie.

    Hätte dieser Kunde mir aber einen Packen hundert Euro Scheine vor die Nase gehalten hätte ich ihn hochkant rausgeschmissen.

    Ich glaube im Grunde ist es bei den meisten Menschen so: Wir lassen uns gerne umwerben. Aber wir lassen uns nur ungern kaufen. Diesbezüglich gebe ich Herrn Schmidt also Recht.

    Allerdings ist der gute Mann bei einigen anderen Dingen gewaltig auf dem Holzweg:

    Spielehersteller verhängen Embargos und schützen somit große, institutionalisierte Magazine vor kleinen Konkurrenten die eventuell schneller sind.

    Diese Behauptung halte ich für sehr gewagt. Genau das Gegenteil ist der Fall: Die Tester von GameStar können ein Spiel schon wochenlang testen bevor es im Handel ist. Dennoch wird mein Test - wenn mich ein Spiel interessiert und ich es schon bei Release kaufe - nur wenige Tage nach Ihrem erscheinen.

    Nehmen wir zB Age of Wonders 3. Hätte es hier ein Test-Embargo gegeben hätte GameStar seinen Test erst am 1.4.2014 veröffentlichen dürfen. Mein Test war am 10.4.2014 als Lesertest draußen. Yeagers Test sogar schon am 8.4.2014.

    Ob käuflich oder nicht: Die Spieleredaktionen werden immer mit dem Vorwurf leben müssen käuflich zu sein. Einfach deswegen weil sie diesen Job professionell machen und davon abhängig sind als Erste über irgendetwas berichten zu dürfen.

    Würde GameStar jedes Spiel von Ubisoft oder EA zerfetzen würden die schon bald keine Einladungen mehr zu Pressevorstellungen mehr kriegen. Das würde dann zwar auch einiges über die Qualität eines Spiels aussagen wenn ein kritischer Tester einfach erst gar nicht eingeladen wird aber damit kann man keine Seiten füllen.

    Und damit sind wir auch schon bei der Quintessenz: Man hat als Spieletester sicher keine Verpflichtung den Publishern gegenüber. Aber man hat bei GameStar, PC Games und Co. sicher immer im Hinterkopf das man leider auch ein bisschen von deren Wohlwollen abhängt.

    Und gemeinsam mit den Embargos bedeutet genau diese Tatsache das die Spieleredaktionen ordentlich an Boden verlieren. Für professionelle Tests braucht man, wenn man bereit ist ein paar Tage zu warten, keine GameStar und auch keine PC Games. Diese Informationen gibt es auch kostenlos und oftmals genauso professionell auch von Leute die das als Hobby machen. Die Seite fResort.com ist hierfür ein tolles Beispiel: Die Artikel stehen dem Layout eines professionellen Printmagazins teilweise in nichts nach und dadurch dass dort einige der besten ehemaligen Lesertester (zB der gute, alte Firewind) der GameStar veröffentlichen ist der Konkurrenzdruck einen möglichst guten Artikel abzuliefern extrem groß. Auch die Testvideos (wie von Tom) sind auf allerhöchstem Standard und brauchen sich vor der Bezahlpresse nicht verstecken.

    Wir sind übrigens niemals käuflich: Da wir nie auf Presseveranstaltungen eingeladen werden, für das Spiel immer die volle Latte zahlen müssen und auch keine Dienstreisen bezahlt bekommen werden wir Hobbytester immer das schreiben was wir wirklich über ein Spiel denken. Das muss nicht unbedingt objektiv oder fair sein. Aber zumindest ist es etwas hinter dem wir stehen.

    Eine Packung Mozarttaler macht aber zumindest bei mir natürlich einiges möglich...

Kommentare

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  1. Gra
    Mhmm nunja, Suggestion mittels kleinen Extras z.B. die Wertung einer Zeitschrift auf das DVD Cover nehmen gibts sicher, das dient Schlussendlich beiden Seiten.

    In der Maschinenindustrie wird das auch immer gemacht, da werden Teilweise ganze Bankette Verschenkt nur damit der Kunde denkt "Ach sind die Grosszügig, die geben neben Grossen Rabatten ja auch noch Esswaren für die Pause". Das wirkt mehr als man denkt, da Stinken sogar 50% Mengenrabatte zum Teil ab!

    Hier ists sicher das selbe, eventuell machen das die Marketingleute eines Publishers nicht mal Bewusst.
  2. Yeager
    Tja, ich finde die Stelle leider nicht mehr.
    Tippfehler war's keiner, wenn, dann habe ich etwas durcheinander gebracht, sorry for that.
    Eine 97 hat es schon gegeben im IDG Verlag, nur nicht bei der GameStar.
    Letztlich ist es auch egal, ich wollte damit nur sagen, dass - unabhängig von der Wertung, es hätte auch eine 47 sein können - es normal ist ein Spiel im Nachhinein anders wahr zu nehmen.

    Zur Problematik:

    Wie ich schon in einem ähnlichen Blogkommentar schrieb:
    Das Problem sollte sich schnell in Wohlgefallen auflösen, wenn grundsätzlich jemand anders den Test macht, als der, der zum Studio/Publisher geschickt wird bzw. den Kontakt hält.
    Das gute alte Good Guy / Bad Guy - Prinzip.
    Das ist aber ein personelles - und damit ein Kostenproblem.
    Sprich Luxus.
  3. Forsti 13
    @Tsabotavoc

    Ich habe jede Anzeige gezählt, auch die von Gamestar. Wenn man die wegrechnet, dann kommt man auf 22 gegen 6. Das macht den Kohl nicht fett aus meiner Sicht.
    Und ja, klar sind Hardwarehersteller teil der Industrie, aber es sind a) keine Publisher und leben b) nicht davon, dass Spiele gut bewertet werden.

    Sorry, aber dir ist schon klar, dass sie jetzt teureres Papier verwenden als früher? Das wurde von den Redis schon mehrfach bestätigt, dass sie einfach gutes Papier haben wollen und dies vor etwa einem Jahr auch verbessert haben (zwar wegen anderer Gründe als der Qualitätssteigerung, aber egal).

    Auch das ist mir bewusst, aber trotzdem ist der Unterschied zwischen "Ich schalte Werbung und verdiene nichts damit, weil jeder Adblocker an hat." und "Ich verdiene aufgrund meiner Auflagenstärke einen fixen Betrag an Werbung" gravierend.

    Ja und genau darum gings mir bei dem wo ich Jörg Langer frei zitiert habe. Er sagt eben, dass man sich als Webseite kaum was leisten kann. Weil man nichts dafür bekommt, dass die Leute die Infos von einem bekommen.

    Okay, aber dann musst du es anders schreiben. Ich verstehe da, dass du eben schreibst, dass Hobbytester schneller sind als professionelle Tester und damit lese ich da eine Bestätigung raus.

    Einerseits ist das nichts schlechtes, eben weil der Tester so mehr zum Hinterfragen seiner Meinung angeleitet wird und mehr Sichtweisen als nur eine in den Test reinfließen.
    Andererseits ist das ohnehin schon länger nicht mehr der Fall, wie die GS auch mal im Forum schrieb. Es gibt keine "Testsitzungen" mehr, weil man schlicht keine Zeit für sowas hat, weil die Test zu schnell raus müssen.

    Naja "keins" ist etwas übertrieben. 2% sagten Ja.
    Und: Naja 5000 Abonnenten ist nicht sooo die große Hürde.

    Mir wäre neu, dass die Gamestar, außer die großen Messen, irgendwas auf eigene Kosten gemacht hätte. Früher und auch heute nicht.

    Sehr vernünftig. Dito.
  4. Tsabotavoc
    Danke für den Link übrigens. Was mir auffällt: Die kleineren Youtuber haben kein Geld angenommen - die sehr großen schon. Gibt mir das nicht auch irgendwie Recht?

    Im Prinzip liegt das Grundproblem bei den Youtubern gleich wie bei den Spieleredaktionen: Früher schickte GameStar auf eigene Kosten nen Redakteur zu den Studios. Heute fehlt oftmals das Geld. Dadurch geraten vor allem kleine, unbekannte Produktionen noch viel stärker unter die Räder als früher.

    Youtuber wiederum haben kaum Möglichkeit mit dem was sie tun Geld zu verdienen. Solange du das nur als Hobby machst ist das ok - sobald es aber dein einziges Standbein ist wird die Sache sehr ernst.

    Das ist eben auch der Grund warum ich unter anderem die GameStar kaufe und warum ich auf Youtube (hier schon die Seite ist mir zu verseucht aber als Zeitungskäufer geht das doch wohl in Ordnung :D) keinen Adblock habe.

    Ach und nur eins nochmal: Ich glaube nicht das bei der GameStar - historische Fehlentscheidungen hin oder her - lauter käufliche Typen sitzen. Aber der enge Kontakt mit den Publishern ist eben nicht nur positiv. Andre Peschke hat das im Prinzip sogar bestätigt ohne es zu merken: "Du hast auch eine Pflicht dem Publisher gegenüber sein Spiel fair zu behandeln." Ich denke man hat dem Leser gegenüber die Pflicht das Spiel fair zu behandeln. Und da hast du eben das nächste Problem: Was ist wenn ich ein Spiel testen muss das ich eigentlich nicht mag das aber vielleicht gar nicht mal so schlecht ist? Wie gehe ich damit um?

    Als Redakteur bei GameStar kann ich mir das vielleicht nicht immer aussuchen. Irgend jemand muss zB Spin Tires testen. Ob das nun wirklich jemandes Geschmack trifft oder nicht. Und der wird schon per se nie 100% fair sein können.

    Aber irgendwo da draußen gibt es Leute - Hobbytester - die wie gemacht für dieses Spiel sind. Und die schreiben dann einen Test - für andere interessierte - in dem sie eben genau auflisten was denn nun so toll an Spin Tires ist oder warum sie enttäuscht sind.
  5. Tsabotavoc
    Hardware-Anbieter sind ja mal total industriefern. Und bitte sag mir das du nicht die Werbung für die GameStar PCs mitgezählt hast? (Nebenbei wundert es mich wie du auf dreißig Seiten für Nicht-Publisher kommst - rechnest du da etwa die GameStar-Eigenwerbungen auch mit?)

    Jörg Langes gamersglobal würde als Printmedium übrigens nicht überleben. Eben deswegen ist es KEIN Printmedium. Als die GameStar noch jung war, war Internet kaum verbreitet. Für mich war es die einzige Infoquelle zu Spielen die mich interessieren überhaupt.

    Sieh dir die GameStar doch heute an: Früher war die GameStar auf Hochglanzpapier. Heute auf irgendeinem billigen Recyclingfetzchen.

    Rate mal wieso? Weil die Auflage immer weiter sinkt und irgendwann kommt der Punkt an dem du einfach einsparen musst wenn du nicht draufzahlen willst. Denn du hast bei sonem Blättchen nun mal ganz andere Fixkosten als mit ner Homepage.

    Und da sind wir auch schon beim Jumping Point: Du vergleichst kommerziell mit kommerziell. Wahrscheinlich bewusst. Ich vergleiche kommerziell mit Hobby. Das sind zwei komplett verschiedene Schuhe!

    Warum GameStar übrigens nicht auch mal zB ne Möbelwerbung hat wundert mich ehrlich gesagt. Jeder Gamer hat auch Möbel nehm ich mal an. Dafür Werbung in der GameStar zu machen ist genauso gut wie in ner Tageszeitung. Wahrscheinlich ist das sogar recht günstig weil die GameStar nicht die Auflagenstärke einer Bildzeitung hat.

    Ach und da sind wir auch schon wieder bei den Fixeinnahmen: Du hast eben auch als Print keine Fixeinnahmen durch Werbung da Werbung nach Auflagenstärke bezahlt wird. Wenn du eine Seite in der meistgelesenen Zeitung Deutschlands kaufen willst darfst du ganz andere Summen hinblättern als für den Ranzbacher Tageskurier.

    Naja - Ein Nebenkriegsschauplatz. Würde die GameStar nur von ihren Werbeeinnahmen leben müssen, müsste sie wohl verhungern. Dennoch sollte man seinen Anzeigekunden besser nicht ans Bein pissen. Oder denkst du die schaun nicht wenigstens mal in die Zeitung rein? ;)

    Den Eklat gabs übrigens schon mal bei GameStar: Ich weiß nicht mehr für welches Spiel da jemand Werbung und Wertung gerne verquickt hätte. Die damalige Chefredaktion hat aber dazu NEIN gesagt und das ins Editorial geschrieben. Ist aber auch alles schon zu lang her.

    Ach und die Embargos: Die sind wirklich nicht zum Schutz der Printmedien. Das ist eben der Punkt in dem sich Christians und meine Meinung unterscheiden: Er glaubt sie nutzen dem Print. Ich sage sie schaden dem Print. Ich denke das du und ich da das Gleiche denken.

    Zitat: Naja und genau das schreibe ich ja, ist gleichzeitig das Problem. Die sind dadurch nicht über jeden Zweifel erhaben, weil sie eigentlich sogar, wenn eben die eigene Moral nicht entsprechend ist, leichter da zu packen sind, WEIL eben niemand darüber ist und WEIL sie tun können was sie wollen. /Zitat Ende

    Wenn du in der GameStar etwas über Sacred 3 liest wird das genau ein Test sein. Du kannst dann dessen Konsens folgen oder nicht. Wenn du aber ein paar Tage wartest wirst du sehr viele Lesertests dazu lesen. Die Mehrheit wird einfach hingekotzt sein. Aber einige - nämlich genau die, von denen ich spreche, werden fundiert sein.

    Du musst dann nicht deren Meinung sein. Und wahrscheinlich werden diese Tests sich in Details unterscheiden oder zu anderen Schlüssen kommen. Aber eins kannst du sicher sein: Du wirst immer viel mehr gute, fundierte Hobbytests finden als Tests von professionellen Magazinen. Einfach weil es hier immer nur einen Test gibt. Dieser Test ist dann meist noch beeinflusst durch die "Redaktionssitzung" und damit nichtmal mehr komplett die Meinung des Testers.

    Ja sorry aber wenn es beim Lesen eines Tests nicht um die Meinung des Testers geht... worum gehts denn bitte dann? Wie willst du Spielspaß denn anders ratifizieren außer durch den Bericht von anderen Leuten?
  6. Forsti 13


    Naja und genau das schreibe ich ja, ist gleichzeitig das Problem. Die sind dadurch nicht über jeden Zweifel erhaben, weil sie eigentlich sogar, wenn eben die eigene Moral nicht entsprechend ist, leichter da zu packen sind, WEIL eben niemand darüber ist und WEIL sie tun können was sie wollen.

    Sim City ist wohl eins der schlechtest wählbaren Beispiele. Denn niemand hat die Probleme vorher gesehen, auch die ganze Armee von Betatestern nicht. Einfach weil keiner den ganzen Tag da saß und einen Sim verfolgt hat.
    Entsprechend war von den Testern und auch von den Betatestern überall das gleiche zu hören: "Hu, das Spiel ist aber komplex, da hab ich noch nicht alles durchblickt warum ich da jetzt Problem X habe. Super Spiel, das hält mich auf Trab."

    http://www.gamersglobal.de/news/88403/umfrage-26-der-groesseren-lets-player-nahmen-geld
  7. Forsti 13
    @Tsabotavoc

    Aufgrund der Zeichenbegrenzung in 2 Teile aufgeteilt.

    Doch habe ich gelesen.

    Das ist mir schon bewusst, das von Christian die Behauptung kommt, das streite ich auch in meiner Aussage nicht ab.
    Du nimmst dir aber trotzdem den Wind aus den Segeln, wenn du schreibst, dass du eben nicht glaubst, dass dies zum Schutz der großen Printmedien ist und als Begründung aufführst, dass die Gamestar Wochen für ihren Test braucht, du aber nur ein paar Tage.
    Damit bestätigst du doch genau die Behauptung von Christian.

    Das hinkt jetzt gewaltig. Jörg Langer hat erst vor ein paar Monaten darüber gejammert, dass Gamersglobal eben kein Printmedium ist, WEGEN der Kosten. Er hat gesagt was für schöne Zeiten das bei GS oder auch vorher waren, wo er noch Geld durch die Verkaufspreise bekommen hat. Wo Leute überhaupt gezahlt haben um was lesen zu dürfen.
    Denn als Printmedium hast du nun einmal das Geld, dass du über den Verkauf bekommst, als reine Homepage hast du mal gar nichts. Wenn jemand Adblocker ausmacht, dann hast du die Werbung, die bei den Printmedien noch oben drauf liegt, aber mehr nicht.
    Ja, die Kosten für Print sind hoch, aber glaubst du ernsthaft die werden nicht mit den Kaufpreisen gedeckt?
    Entsprechend haut dieser Vergleich nicht wirklich hin.

    1. Das machen nur Publisher? Mal die aktuelle GS aufgeschlagen. Werbung von nicht Publishern: Gamestop, Alternate, Gamestar, T-Mobile, Warner Brothers, WASD, Gamescom, hardware4u, kiebel.de, one.de, xmx.de, sharkoon.de, coolermaster.de, enermax, lc-power, 20 Century Fox, Black Butler, Saturn, Caseking.de, 1&1.de. Insgesamt: 30 Seiten
    Werbung von Publishern: Metro Redux, Alien Isolation, Animas Online, Mass Effect, Bioshock Infinite, Hex Shards of Fate, Sacred 3. Insgesamt: 6 Seiten
    So jetzt erklär mir bitte nochmal wo ich die Augen noch mehr aufmachen soll? Ich sehe ich kaum Werbung von Publishern. Scheinbar ist ja doch Werbung von nicht Publishern möglich. Die auch noch den absoluten Großteil ausmacht. Dazu kommt, das hier 2 Spiele unter den Werbenden sind, die keine Test bekommen haben und auch nicht werden. Weil F2P.
    2. Wie schon geschrieben: Du bekommst einerseits als Printmedium noch den Verkaufspreis und zum anderen deine Werbekosten SICHER, als Homepage eben nicht.
    3. Die Logik hinkt auch etwas. Denn auch eine Homepage würde von den Presseveranstaltungen leben, zu denen sie nicht mehr dürfte, wie du ja behauptest, wenn sie kritisch wären.
  8. Tsabotavoc
    @Forsti: Du hast den Gamestar-Artikel von Christian Schmidt nicht gelesen oder? Gewisse Aussagen in diesem Blog beziehen sich nämlich genau darauf.

    Zitat: Du nimmst dir aber auch etwas selbst den Wind aus den Segeln. Du schreibst, dass das dafür da ist um große Verlage vor den Kleinen zu schützen, behauptest aber, dass dies nicht der Fall sein kann, weil die Gamestar für ihren Test Wochen und du nur ein paar Tage brauchst. Naja damit bestätigst du aber genau das du verneinen willst. /Zitat Ende

    Christian Schmidt BEHAUPTET die Embargos seien zum Schutz der riesigen Printmedien. Ich BEHAUPTE er liegt damit daneben.

    4players und RPS sind beide keine Printmagazine. Das kannst du nicht vergleichen. Als Printmagazin habe ich einen gigantischen monatlichen Overhead an Vertrieb und Druckkosten den ich als reine Onlineplattform niemals habe. Ein Printmagazin ist zudem vom Aufbau her schon ganz anders als eine Webseite. Und nein ich muss nicht zwangsweise 6 Seiten über Spiel XY bringen auf einer Webseite um Klicks zu bekommen. Wenn aber Jugendlicher XY in der Trafik steht und drei Spielemagazine sieht von denen zwei über sagen wir das neue Civilization berichten das er rein zufällig mag und das dritte über sagen wir Dieselstörmers das keine Sau kennt - was denkst du wird er kaufen?

    Oder ein anderes Beispiel: Während du auf ner Homepage mit aller möglichen Werbung konfrontiert wirst (und auch auf youtube) sieht es in Spielemagazinen anders aus: Keiner macht in nem Spielemagazin Werbung für Möbel oder Wurstwaren. Das machen nur Publisher. Und rate mal wer die größeren Werbeseiten kriegen wird? Die Zeitschrift die ein Spiel schon im Vorfeld in Fetzen gerissen hat oder die, die nen achtseitigen Artikel drüber bringt? Mach doch mal bitte die Augen auf!

    Das bedeutet übrigens nicht das ich GameStar für korrupt oder käuflich halte. Würde ich das tun, würde ich deren Zeitschrift nicht kaufen. Das wäre ja idiotisch.

    Was ich sagen will: Hobbytester haben keine Chefs hinter Ihnen die sagen: "Hey dein Artikel ist aber schon ziemlich scharf. Findest du das wirklich fair? Denk doch nochmal bisschen drüber nach ja?"

    Niemand der in einer Firmenhierarchie arbeitet, kann immer das tun oder publizieren was er will. Thats life!

    Niemand wird einen GameStar Redakteur nen Packen Hunderter in die Hand drücken und sagen "Dafür krieg ich aber ne Fette 90"

    Beeinflussung läuft unterschwellig. Nehmen wir zB "SimCity". Redakteur XY sieht recht schnell dass das Verkehrssystem nicht aufgeht und die Stadt im eigenen Verkehr erstickt. Aber da er ja schon mehrfach mit den Entwicklern gesprochen hat weiß er ja: "Ja wissen wir - sind wir selber nicht zufrieden - du wir arbeiten mit Hochdruck dran das zu beheben - wenn du den Test veröffentlichst ist das längst behoben. Die Faust drauf Kumpel!" Ich sag nicht das es so passiert ist. Ich sag nur das es so passiert sein kann. Im Kontakt mit dem Hersteller zu sein hat in dem Fall nicht nur Vorteile.

    Zum LetsPlay Skandal in Amerika kann ich nichts sagen. Ich hör davon zum ersten Mal aber mach mich ruhig schlauer :)
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  9. Forsti 13
    "Ich glaube im Grunde ist es bei den meisten Menschen so: Wir lassen uns gerne umwerben. Aber wir lassen uns nur ungern kaufen."
    Der LPer Skandal in Amerika hat vor kurzem das Gegenteil bewiesen.

    "Würde GameStar jedes Spiel von Ubisoft oder EA zerfetzen würden die schon bald keine Einladungen mehr zu Pressevorstellungen mehr kriegen."
    1. Und? Ich sehe in deinem Blog nicht wirklich eine Begründung dafür warum es schlecht wäre für die Redaktionen, dass sie nicht mehr auf Pressevorstellungen dürfen. Nach deiner Argumentation würden sich damit die Publisher eigentlich sogar ins eigene Fleisch schneiden, weil sie dann an diesen Veranstaltungen ihre Mozarttaler nicht mehr verteilen könnten.
    2. In wie fern funktioniert dies dann mit Magazinen wie z.B. 4players oder RPS, die in aller Regelmäßigkeit schlechte Wertungen für die großen Publisher raushauen. Die sind schon lange da, was nach deiner Argumentation nicht ginge.

    "Spielehersteller verhängen Embargos und schützen somit große, institutionalisierte Magazine vor kleinen Konkurrenten die eventuell schneller sind.

    Diese Behauptung halte ich für sehr gewagt. Genau das Gegenteil ist der Fall: Die Tester von GameStar können ein Spiel schon wochenlang testen bevor es im Handel ist. Dennoch wird mein Test - wenn mich ein Spiel interessiert und ich es schon bei Release kaufe - nur wenige Tage nach Ihrem erscheinen."
    Darüber wurde doch schon in der Feedbacksendung der Gamestar recht logisch geredet. Embargos sind eine rechtliche Geschichte, weil der Publisher einfach so lange das Ding noch nicht raus ist die Rechte hat, damit zu tun was er will. Da geht es eher darum, dass der eventuell schlechte Wertungen so lange wie möglich rauszögern will.
    Du nimmst dir aber auch etwas selbst den Wind aus den Segeln. Du schreibst, dass das dafür da ist um große Verlage vor den Kleinen zu schützen, behauptest aber, dass dies nicht der Fall sein kann, weil die Gamestar für ihren Test Wochen und du nur ein paar Tage brauchst. Naja damit bestätigst du aber genau das du verneinen willst.

    "Wir sind übrigens niemals käuflich"
    Unnötige implizite Anschuldigung.

    "Da wir nie auf Presseveranstaltungen eingeladen werden, für das Spiel immer die volle Latte zahlen müssen und auch keine Dienstreisen bezahlt bekommen werden wir Hobbytester immer das schreiben was wir wirklich über ein Spiel denken. Das muss nicht unbedingt objektiv oder fair sein. Aber zumindest ist es etwas hinter dem wir stehen."
    1. Also sagen professionelle Tester zu EA Spielen (wo es keine Presseveranstaltungen und ergo auch keine Dienstreisen gibt), Indiespielen und allen anderen Spielen wo es keine Presseveranstalltungen und Dienstreisen gibt auch immer das was sie darüber denken? Das Argument ist verdammt holprig.
    2. Okay, verstehe ich das richtig? Objektiv und fair = gekauft. Subjektiv und unfair = freie und ehrliche Hobbytestermeinung. Ernsthaft?
    3. Auch die Unterstellung ist ziemlich krass, dass die professionellen Tester nicht hinter ihren Tests stehen würden.
    4. Um da an dein Eingangsargument anzuknüpfen: Der LPer Skandal zeigt eigentlich sehr deutlich, dass es wesentlich einfacher ist, eben solche "Kleinen" zu bestechen, als die Großen. Diese haben einerseits andere Einnahmequellen und andererseits muss man da wesentlich mehr als nur eine Person schmieren. Entsprechend auch höhere Gefahr das was auffliegt. Auch durch die größere Vergleichbarkeit mit der Konkurrenz.
    All das fehlt bei Hobbytestern. Das Argument, dass die Großen leichter zu manipulieren sind, weil sie zu Presseveranstaltungen fahren hapert also gewaltig.

    @Yeager

    Tippfehler? Bisher hat noch kein Spiel von der GS 97% bekommen, auch Civ nicht.
  10. Yeager
    Was sind denn bitte Mozarttaler?
    So was Ähnliches wie Mozartkugeln?
    Dann verstehe ich alles, für die Dinger würde ich sogar ... naja, lassen wir das ;-)

    Korrektur:
    Wir werden NOCH nicht auf Presseveranstaltungen geladen ;D
    Erst ab einer hinreichenden Menge an Trollen ist das möglich.
    Denn merke: auf 10 Leser kommt 1 Troll.
    Oder war's umgekehrt? :)

    Ich muss zugeben, mich würde es reizen.
    Nicht die Reisen, die stelle ich mir eher stressig vor.
    Sondern wirklich vor Ort zu sein beim Studio XY, den Mädels und Jungs über die Schultern zu schauen - und danach DENNOCH einen ehrlichen Ersteindruck schriftlich abzuliefern.
    Stelle ich mir nicht ganz so trivial vor, ich befürchte, da haben Amateure (nicht bös' gemeint) wie du und ich zum Teil eine recht oberflächlichliche Vorstellung davon.
    Wie sollte es auch anders sein?
    Ich habe noch nie professionell als Spieletester gearbeitet und damit meine Brötchen verdient.
    Du?

    Eine GS-Rubrik der Form "Hinter den Kulissen" fände ich daher interessant.
    Wenn sie ehrlich wäre.
    Eine Video-Show der Marke Eigenwerbung oder wie das wohl an Jugendliche gerichtete High5: kein Bedarf.
    Das Feedback-Format kommt dem schon recht nahe, war eine gute Idee.

    Spieler werden - wie normale Menschen auch ;-) - mit der Zeit nicht jünger. Mich würde es interessieren, wie alt die Leute im Durchschnitt sind, die die GS lesen, online oder per Print.
    Alter an sich ist erstmal kein Kriterium für irgendwas, aber die Wahrscheinlichkeit nimmt mit zunehmenden Alter zu, dass man krtische Texte mit anspruchsvollem Inhalt unkritischen mit oberflächlichen vorzieht. Und auch andere Spielegenres bevorzugt.
    Mit anderen Worten:
    Von BILD zu SPIEGEL: geht.
    Anders herum eher unwahrscheinlich ;-)

    Manchmal wirken daher oberflächliche Tests, die zudem für eine (unbekannte?) Allgmeinheit geschrieben wurden so, als wäre Bestechung im Spiel.
    Ehrlich gesagt, ich glaube nicht daran, dass so etwas statt findet.
    Ich glaube eher, dass man sich in manchen Fällen zu wenig traut.
    Vor einigen Wochen unterhielt ich mich per Mail mit einem Redakteur (Name werde ich nicht nennen) über den Hintergrund zu einem Spieletest. Warum der so positiv ausfiel. Er gab mir gegenüber zu, dass man sich vom Ersteindruck und der Marke hat zu sehr beeindrucken lassen, es im Nachhinein aber bereut hat.
    Jochen Gebauer hat ja sogar öffentlich (Feedback-Folge) seine 97er Wertung für - was war das nochmal, Civ? - bereut.
    Das ist normal.
    Im Nachhinein wirkt immer alles anders.
    Nur kann man natürlich nicht Wochen nach einem Release die Spiel-Erfahrung sacken lassen, um einen objektiveren Test zu schreiben.
    Die Leser wären längst abgewandert.
    Tests hingegen wie der jüngste von Magic sprechen da eine ganz andere Sprache. Das war haarscharf am Verriss vorbei - verdientermassen, muss man dazu sagen.

    So etwas lese ich gerne.
    Auch die postiven Versionen.
    Wenn ich das Gefühl habe:
    "Ja, hier spricht man Tachelles."

    Bei fResort passiert ebendies.
    Bei GameStar - im Rahmen ihrer Möglichkeiten - ebenfalls ;-)
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