Spielst du noch oder meckerst du schon?

Von Bethoniel · 1. August 2014 ·
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  1. Immer öfter finde ich mich, beim lesen der User-Kommentare hier auf Gamestar.de, ernsthaft daran zweifelnd ob nicht mittlerweile viele ihr Hobby viel zu ernst nehmen. Bei jeder News in welcher der Publisher EA auftaucht wird dieser sofort ohne zu hinterfragen verdammt, so aktuell vor allem bei News zu Die Sims 4. Da wird dann entweder bemängelt das man die Kleinkinder und Pools gestrichen hat (ersteres kann ich aus spielerischer Sicht sogar nachvollziehen, haben sie in Die Sims 3 spielerisch doch keinerlei Mehrwert geboten) oder es wird sofort auf den "EA ist ja soooooo pöse"-Zug aufgesprungen, wahlweise weil sie in der Vergangenheit viele Spieleserien an die Wand gefahren haben, oder weil man sie einfach nicht mag weil der durchschnittliche Deutsche in den letzten Jahren vorzugsweise eine Sache gelernt hat, nämlich das alle großen und wirtschaftlich agierenden Unternehmen die Inkarnation des Teufels sind.



    Das man etwas kritisiert erachte ich als völlig legitim. Ich stelle aber immer häufiger fest, dass einige Publisher, ganz vorneweg - natürlich - EA, nicht mehr nur Kritisiert, werden, nein, ihnen schlägt geradezu ein Hass entgegen den man sich als rational denkender Mensch kaum noch erklären kann.



    Ich kann verstehen wenn man das PR geschwurbel der Publisher nicht glaubt.

    "Das alles liegt begründet in der neuen Technologie und den Systemen, die wir für das neue Grundspiel in Die Sims 4 entworfen haben: die neue KI, das neue Animationssystem, neue Audio-Positionierungs-Tools, die neue Bewegungslogik, neue Wegfindungsroutinen und vieles mehr sind von Grund auf neu für dieses Spiel entworfen worden. Die Vision für Die Sims 4 ist es, dass eure Sims auf viel tiefergehenden, einzigartig persönlichen Wegen zum Leben erweckt werden – durch Emotionen, persönliche Eigenschaften, Verhaltensweisen und Wechselwirkungen. Um das zu realisieren, musste die dahinterstehende Technikplattform vollständig aufgerüstet werden.

    Dadurch wurde uns durch intensive Gespräche im Team irgendwann klar, dass das, was wir mit dem Spiel machen wollten, all die neue Technik, die wir einbauen wollten, Kompromisse notwendig machen, die einige unserer Fans enttäuschen würden."

    - Zitat aus dem Sims 4 Blog

    Das klingt als Begründung natürlich wenig glaubwürdig. "Wir haben festgestellt das es keinen spass macht die Kleinkinder zu spielen." wäre zwar auch nicht die perfekte Begründung, aber wesentlich glaubwürdiger und sympathischer gewesen, hätte es doch gezeigt das man sich Gedanken gemacht hat und dann halt zu dem Schluss gekommen ist das Feature zu streichen. Aber anstatt das die Spieler versuchen sich selbst eine Meinung zu bilden, und darüber nachzudenken weshalb man das evtl. wirklich gestrichen hat sieht man nur Hass und Ablehnung.



    Es wird nicht einmal anerkannt wenn ein Publisher Fehler eingesteht und sich offensichtlich bemüht diese wieder gut zu machen. Selbst als EA Die Sims 2 Ultimate Collection allen Besitzern von Die Sims 2 kostenlos zur Verfügung gestellt hat gab es noch einige die das negativ auslegen wollten. Sogar als sie sich nach den Schwierigkeiten, die alten Keys von Die Sims 2 auf Origin zu aktivieren, kurzerhand entschieden haben das für einen bestimmten Zeitraum für alle Interessenten kostenlos anzubieten haben viele noch nach Negativpunkten gesucht ("Ist ja nur eh nur PR"). Das Publisher wie EA nicht gerade viel tun um ihr öffentliches Bild zu ändern ist eine Tatsache die man anerkennen muss. Zu häufig wurden Dinge versprochen die nicht eingehalten wurden, zu häufig wurde zu arrogant agiert, und das EA viele große Marken, ganz vorne dabei Sim City und Command & Conquer nicht nur gegen die Wand gefahren hat, sondern einem regelrechten Totalschaden verursacht hat, ist auch unbestritten. Der schlechte Ruf kommt also nicht von ungefähr. Aber wie bitte soll EA eine Chance haben sein Image aufzubessern wenn so viele Leute immer und immer wieder nur das Negative sehen und Ihnen selbst etwas das sie richtig gemacht haben negativ ausgelegt wird. Selbstverständlich war das verschenken der Die Sims 2 Ultimate Collection in erster Linie eine PR-Aktion, aber hätte man das Daedalic auch negativ ausgelegt? Selbst als vor dem Release von Diablo 3 das mit dem Echtgeld Auktionshaus rausgekommen ist gab es keinen annähernd so großen Aufschrei wie es bei einem einfachen DLC von EA der Fall ist. Selbst das Spielprinzip des Smartphone Ablegers von Dungeon Keeper wurde angegriffen, obwohl es dem anderer Smartphone und Browsergames 1-zu-1 gleicht. Zugegeben, EA hat es da mit dem Pay-to-Win etwas arg übertrieben, aber das ändert nichts daran das damals ein bereits großflächig etabliertes Spielprinzip beanstandet wurde. Bei jeder Erweiterung für Die Sims ist zu lesen das die Kuh weiter gemelkt wird. Gut, über die Qualität einzelner Erweiterungen kann man streiten, und die Stuff-Packs sind definitiv der Gipfel der Unverschämtheit, aber Erweiterungen mit fragwürdigem Preis-Leistungs-Verhältnis gab es schon bevor das Internet Massen tauglich und Großkonzerne zur Inkarnation des Teufels wurden.



    Und dieses verhalten ist nicht nur im Zusammenhang mit EA zu beobachten, auch Publisher wie Ubisoft oder teilweise auch nur im Zusammenhang mit einzelnen Spielen, eigentlich allem das mal irgendwo negativ in den Schlagzeilen war, ist das gleiche verhalten zu beobachten. Und dieses Phänomen ist nicht nur auf die Spielebranche beschränkt. Im Moment ist es ja auch unglaublich In auf Google herumzuhacken. Egal was Google tut, sie sind nur der große böse Großkonzern, der die Inkarnation des Teufels darstellt... nun ja, zumindest eine Inkarnation von den vielen Tausenden. Ähnlich wie bei Microsoft, wo mittlerweile jedes Betriebssystem schon vor dem Release runtergemacht wird, weil Vista und Windows 8 eben scheiße waren - das sagt zumindest die Mehrheit, und die muss es bekanntlich ja wissen. Das sie es aber eben nicht weiß, zeigt mir meine persönlich Erfahrung. Entgegen der langläufigen Meinung sind weder Vista noch Windows 8 schlechte Betriebssysteme. Vista lief zumindest ab dem Service Pack 1 sehr stabil und flüssig. Auch Windows 8 ist weit besser als sein Ruf. Klar, die Modern UI muss nicht jedem gefallen, ich persönlich mag sie auch nicht, und die Handhabung ist anfänglich auch etwas gewöhnungsbedürftig, aber wenn man sich erstmal daran gewöhnt hat, dass man wieder etwas mehr mit der Tastatur arbeiten muss als in den vorherigen Versionen, lässt sich damit genauso flüssig und sauber arbeiten wie mit jedem anderen Windows davor auch.



    Versteht mich nicht falsch, ich möchte weder EA noch irgendeinen anderen Konzern verteidigen. Ich verstehe nur einfach nicht weshalb man soviel Energie verschwenden kann um einen Konzern oder eines seiner Produkte schlecht zu machen, und nicht mal versucht auch die andere Seite zu sehen. Auch an der Spitze eines Konzerns arbeiten nur Menschen. Menschen sind fehlbar und treffen deswegen auch Entscheidungen die halt nicht so toll sind. Leider trifft der Mensch aber auch häufig Entscheidungen die nur ihm zugute kommen, aber auch das liegt in der Natur des Menschen. Ich bin mir sicher das jeder Kritiker der Großkonzerne in seinem Leben mindestens eine Entscheidung getroffen hat die nur für Ihn einen Vorteil hatte und sich auf andere sogar negativ ausgewirkt hat. Oft treffen wir solche Entscheidungen und sind uns über deren Konsequenzen nicht einmal im Klaren. Damit will ich auch nichts was EA, Ubisoft und wie sie alle heißen, gemacht haben beschönigen. Ich hoffe nur das der eine oder andere sich vielleicht mal die Mühe macht nicht alles sofort zu verteufeln nur weil Konzern X irgendwo scheiße gebaut hat, sondern auch mal zu versuchen sich Gedanken darüber zu machen was man selbst getan hätte. Und zwar nicht mit dem Blauäugigen-Selbst das eine Rosarotebrille trägt und bereits weiß welche Entscheidung falsch ist, sondern mit dem Blick eines Menschen der noch nicht die Nachricht bekommen hat das er gerade eben auf den großen Roten Knopf gedrückt hat der die Mutter aller Shitstorms auslöst.



    Wie bereits zu beginn gesagt, Kritik zu üben ist völlig in Ordnung, aber der Blanke Hass der einem hier teilweise entgegenschlägt ist zum einen völlig Nutzlos, zum anderen Nervig, und nicht zuletzt wird sich dadurch nichts ändern. Statt dessen einfach mal das Lieblingsgame rausholen und spielen und nicht meckern. Frei nach dem Motto: Meckerst du noch oder spielst du schon.

Kommentare

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  1. badtaste21
    Also ich sage dann immer "Gluteus Maximus" *snob* *kaffeetasse*


    Eben das. Ich bin einer der Leute die Marken wie Need for Speed, Battlefield, Command and Conquer und diverse andere bekannte EA franchises groß gemacht habe. Die Generation die die damals wie heute großartigen Konzepte trotz rückblickend miserabler Grafik, schlechtem Gameplay usw. zum Vollpreis gekauft haben.

    Ohne uns (klingt etwas überheblich, ist es aber nicht weil Fakt) wären diese Marken heute nicht mehr existent, ganz zu schweigen davon welchen Marktwert sie heute haben. Wir sind es also auch die als erste das ungeschriebene Recht haben alles was diesem Geiste nicht mehr entspricht mit negativer Kritik zu Bedenken zu geben. EA kehrt uns aber den Rücken und provoziert damit ohne Not eine Grundhaltung bei ehemaligen Fans von der letztendlich keiner etwas hat. Leider versteht EA dabei nicht das sie schätzungsweise deutlich mehr Einheiten verkaufen würden wenn sie mehr auf Qualität und weniger auf Quantität achten würden. Ob das insgesamt zu mehr Gewinn führen würde ist natürlich fraglich und kann von mir auch nicht einfach mal so bewertet werden. Das es allein nur noch um Gewinnausrichtung geht ist ja nun aber genau das oder zumindest ein entscheidendes Problem. Hinzu kommt die von dir erwähnte Abzocke, die speziell bei EA ganz besonders schlimm getrieben wird.

    Das geht mir auch bei Microsoft so. Es hätte schon längst ein würdiger neuer Teil der Age of Empires Reihe kommen müssen, der hätte sich verkauft wie geschnitten Brot. Oder Rockstar... natürlich, GTA V kommt jetzt auch für PC, aber es dauerte einfach viel zu lange und trotzdem wollen sie nochmal 50€ dafür haben. Das ist bei weitem nicht nur EA die den Knall nicht gehört haben...

    Stattdessen wird immer mehr in Werbemaßnahmen und Marketing gepumpt die bei einem so guten Spiel das es ohnehin ein Selbstläufer wäre und von tausenden LPern und Spielemagazinen in der Welt indirekt beworben werden würde gar nicht notwendig wären. Ich werfe insofern den großen Publishern absolute Inkompetenz vor, weil nicht verstanden wurde wie Kundenbindung funktioniert und wie wichtig Mund-zu-Mund Propaganda ist. Die kann es aber nur geben wenn man die Leute mit den Spielen überzeugt, nicht indem man ihnen einen Sonderlack für den Porsche verspricht wenn sie eine Meldung auf facebook teilen oder twittern. Nicht wenn man mit zig überteuerten mini-DLCs ein scheinbar absichtlich unvollständiges Spiel erstmal komplettieren muss usw.
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  2. Takamisakari
    Das bringt es auf den Punkt.


    Allein die Tatsache, dass jemand EA (jetzt mal stellvertretend für alle Publisher/Entwickler mit ähnlichem Standpunkt) negativ kritisiert, heißt ja schon, dass ihm EA nicht egal ist. Man möchte auf die Defizite aufmerksam machen. Wie so oft, ist der Anteil der aktiven Protestanten eher klein. Es sind überwiegend auch nur jene, die sich näher mit der Materie befassen. Das sollte einem Unternehmen klar sein, um dann eben nicht zu sagen, dass es ja nur eine Minderheit ist, die sich da beklagt. Es mag sicher nicht alles konstruktive Kritik sein, aber das merkt man ja selber, würde man sich damit befassen. Den konstruktiven Teil sollte man sich aber zu Herzen nehmen. Es spielt keine Rolle, ob eine Sache von nur einer oder von tausenden Personen angesprochen wird. Wichtig ist, dass jedes Defizit aufgezeigt wird.

    Speziell bei EA spielt allerdings noch ein weiterer Faktor eine Rolle. Die Rede ist von der bewussten Abzocke. Solche Dinge kann man hoch und runter kritisieren, doch da lässt sich EA nicht reinreden. So ein Faktor fügt dem eigenen Image weitaus mehr Schaden zu (wobei das bei EA wohl kaum noch eine Rolle spielt). Man könnte denken, dass ihnen das Image egal ist. Ich bin jedenfalls der Überzeugung, dass bereits Millionen von Spielern EA den Rücken zugewandt haben. Es fing im Grunde klein an und EA tat damals genau das Falsche, wodurch sie sich in eine Abwärtsspirale bewegten, die heutzutage so groß wie nie ist. Die Rede ist in erster Linie davon, dass sie die Spiele vereinfachen (lassen), um diese so für ein breiteres Publikum interessant zu machen (Vercasualisierung). Die anspruchsvollsten Spieler waren vielleicht noch eine Minderheit, doch es ging dann Level für Level tiefer, wo mit jedem Level immer mehr Spieler verloren gingen. Das Problem: Sie erreichten das unterste Level schon vor einiger Zeit und schrumpfen inzwischen nur noch ihre Levelspanne weiter zusammen. Parallel zum Abstieg wurde immer mehr in Werbemaßnahmen investiert. EA vermarktet inzwischen mehr sich selbst als die eigenen Produkte, mit denen sie einst groß wurden.
  3. Golem
    Ich frag mich auch warum man sich die mühe machen sollte immer differenzierte Kritik zu äußern. EA ist doch eh lernresistend, das beweisen die ganzen Fettnäpfchen in die EA immer und immer wieder mit voller absicht tritt. Die taumeln doch von einem Disaster zum nächsten und wollen einfach nicht dazulernen. Stattdessen zünden sie PR-Nebelgranaten und lügen den Kunden die Hucke voll oder reden sich alles schön. Das ist schon fast Kunst was die an Realitätsverleugnung betreiben in ihren PR-Ansprachen.Man fragt sich manchmal wen die überzeugen wollen ihre Kunden oder sich selbst.

    Basti von TheOrigin.de und ein paar seiner Leute wurden doch mal zu einem Rundentisch eingeladen herrausgekommen ist das Gegenteil. Obwohl Bastie und sein Team der Führung wirklich alle zusammenhänge aufgeschlüsselt haben und ihnen zahlreiche Verbesserungsvorschläge abgeliefert hat.
    Es hat sie nicht interessiert, es war nur eine weitere PR-Nebelgranaten Aktion.

    EA ist einfach ein absoluter Drecksladen geworden, vollgestopft mit gierigen taktgebenden Schlipsträgern denen die Spiele total egal sind, denen gehts ums Geld, um die Aktienkurse und die Gewinnerwartungen das Spiel ansich ist degradiert worden zur reinen Einnahmequelle und so wird es auch behandelt. Auch was Spieler wollen oder nicht wollen ist irrelevant geworden.

    Die Gaming Industrie hat den Luxus heutzutage das Gaming Gesellschaftlich akzeptiert ist und mittlerweile mehr Umsatz als Hollywood macht. Deshalb müssen sie keine Rücksicht nehmen, es gibt zuviele Konsumenten und ständig kommen neue naive hinzu.

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  4. Yeager
    Glaubst du, ich habe zufällig die zwei anderen Aussagen deines finalen Satzes weggelassen - oder weil es mir nicht ins Konzept passte?
    Mir war von Anfang an klar, was du sagen wolltest.
    Nur sollte Dir klar werden wie du mit deinem Imperativ-Aufruf AUCH verstanden werden kannst.

    Du mokkierst die Hexenjagd, rufst aber gleichzeitig zum Konsumieren und zurückhalten auf.
    Das ist ungeschickt, sorry.
    Wie sehr man dabei falsch verstanden werden kann zeigt gleich der erste Kommentar. Besonders mit dessen letzten Satz.

    Ausserdem schallt es genauso aus dem Wald heraus, wie man reinrief.
    Siehe z.B. EA.
    Sie stehen deswegen am Pranger, weil sie bedeutsam sind, weil sie mit ihrer Kohle auch omnipräsent sind - und Spiele für die Massen schaffen.
    Hätten sie ihr Geschäftsmodell diversifiziert, hätten sie auch Indie-Studios unterstützt, dem Spieler mehr zugetraut, weniger Casualisierung zugelassen, hätten sie vlt. weniger Leute erreicht, vlt. auch weniger Geld verdient - hätten dafür aber einen gänzlich anderen Ruf. Sie suchten sich ihre eigene Kundschaft aus, von der sie wissen konnten, wie diese reagieren kann.
    Sie tauschten kompliziertes Heterogenes gegen berechenbares Homogenes aus. Einzelinteressen gegen Massenwahn.
    Wenn ich eine Serien-Casualisierung nach der nächsten betreibe, mit Origin Userdaten erspähe, dann erzeuge ich meinen eigenen Ruf.
    Diesen wieder loszuwerden ist alles andere, als leicht.
    Von einem Winzig-Publisher, unerfahren auf seinem Metier, könnte man dieses Wissen vielleicht, vielleicht auch nicht erwarten.
    Ein Gigant wie EA sollte sowas aber wissen.
    Ich unterstelle ihnen, dass sie das auch tun.
    Doch was bedeutet es schon, wenn Millionen oder gar Milliarden auf dem Spiel stehen?
    Und wie reagieren Massen seit jeher?
    Mit Hexenjagden.
    Massen wohlgemerkt, die EA bedienen wollte.
    Niemand bat sie darum, sie haben sich ihr Schicksal selbst ausgesucht.
    Ich hätte keine Probleme gehabt, wenn sie ein Billig-Fifa nach dem nächsten rausbringen, wenn Sims nunmehr ein Suffix von 10 hätte.
    Wenn darunter nicht auch anderes hätte leiden müssen.
    Zum Beispiel Dungeon Keeper, siehe Tsa's Post.
    Kannst du die Markenrechte zählen, die EA aufkaufte und die dann in der Schublade ein Staubdasein fristeten?
    Ich nicht.

    Denn ich gehöre zu denen, die Golem in seiner Liste aufführte.
    Den älteren Usern, die noch andere Dinge kannten.
    Ich wollte Spiele, die Spass machen und mein Hirn in Anspruch nehmen.
    Nicht Spiele, die schnell vorbei sind, flach sind und bei denen ich mein Hirn ad acta legen kann.
    Aber damit gehöre ich nicht mehr zur Zielgruppe, ergo wird EA wohl auch verstehen, dass ich sie mit differenzierteren Betrachtungsweisen, also dem Gegenteil einer Hexenjagd, jetzt auch mal im Stich lasse.

    Sie haben die Kundschaft erhalten, die sie wollten.
    Und vielleicht auch eine solche, die sie verdienen.
    Nun sollen sie damit leben.
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  5. Golem
    Bei älteren Spielern gibt es, meiner Ansicht nach, mehrere Faktoren...
    1. Sie kennen Spiele noch mit mehr als 4-5std Singleplayer Spielzeit
    2. Sie kennen echte Addons sowohl mit Singleplayer u. Multiplayer
    3. Sie kennen Modding Tools / also Umsonst Maps/Mods der Comunity
    4. Sie kennen noch den Lan-Modus
    5. Sie kennen die Freiheit ohne Portalknast

    Desweiteren ist das Problem das der Anspruch ans Spiel ansich steigt, da man im Grunde alle Spielsysteme schon kennt. Nun ist aber EA ein Konzern der den Anspruch stettig senkt um bei der breiten Masse besser zu Punkten. Ähnlich wie beim Fernsehen sinkt der Anspruch um den Dümmsten anzunehmenden User anzusprechen und als Konsumenten zu gewinnen.


    Echt findest du?
    Wenn jemand ein Arschloch ist nenn ich ihn auch nicht unappetitliche Darmöffnung sondern einfach Arschloch.
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  6. badtaste21
    Es sei denn der Publisher übt Druck aus und setzt ein Releasedate ohne Absprache mit den Entwicklern. Dann wäre es mir auch wichtiger dass das Spiel wenigstens überhaupt lauffähig wird. BattleForge wurde leider nicht sehr gut gepflegt und war als free2play zu eingeschränkt für meinen Geschmack. Hinter dem Geschäftskonzept steckt: Richtig, EA.

    Na klar, ich fühle mich einfach nicht mehr als Zielgruppe. Mit dem Alter hat das aber nichts zu tun.

    Und das wird EA zurecht um die Ohren gehauen. Auch jedem anderen der das macht. Diskutabel ist meines Erachtens nur wie man kritisiert. Nicht ob.
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  7. Tsabotavoc
    Schwieriges Thema. Als Erstes: EA war nicht immer so wie sie aktuell sind. Battleforge, Warhammer Online, Mirrors Edge, American McGees Alice, Black and White, Mass Effect 1... All diese Spiele haben ein tadelloses Vertriebssystem (kein Origin), waren teilweise extrem wegweisend oder auch einfach nur sehr unterhaltsam.

    BattleForge war seiner Zeit echt voraus, Warhammer Online - ich verbinde damit meine schönsten PvP Erlebnisse.

    Letzten Endes ist fast alles von oben gefloppt. Sei es wegen handwerklicher Fehler (wofür ein Publisher aber mal echt nix kann!) oder weil das Spielkonzept von den Konsumenten nicht gut aufgenommen wurde (wie zB BattleForge)

    Ich behaupte: Würde man BattleForge heute neu auflegen würde es wesentlich mehr Geld einspielen aber damals war die Welt noch nicht reif dafür (Ich vermisse dich mein armer Ernter :( )

    Und dann haben wir Dungeon Keeper 1 und 2. Wir verdanken beide nur EA. Und sorry aber das war die größte Vergeudung an Lebenszeit die ich je hatte. Die beiden Spiele haben einfach alles richtig gemacht,

    Ich glaub EA wird von älteren Spielern vor allem deswegen gehasst weil es sich so extrem in die falsche Richtung entwickelt hat. Und weil sie damit auch noch erfolgreich sind. Wenn ich zB Richtung THQ schaue (von denen ich fast alles gekauft habe und denen wir Saints Row - The Third verdanken) - die sind mit dem EA Kurs Pleite gegangen,

    Oder simpel gesagt; Wir selbst senken das Hackbeil über Konzerne die ein Stück zu innovativ sind, Und hintennach echauffieren wir uns darüber. Das nennt man Doppelmoral.

    Dabei wäre es zumindest aus meiner Sicht sehr einfach: Wenn Warhammer Online 30 Euro im Monat kostet hätte ich es bezahlt. Nur eben nicht über Kreditkarte und Amikonto wie es zum Schluss war.

    Ein vernünftiges Dungeon Keeper? Ich würd dafür auch 70 Euro hinlegen wohingegen mir ein Sacred 3 (das nicht von EA ist ) keine 10 Euro wert ist.

    Für Dinge die mir gefallen bin ich doch bereit Geld springen zu lassen, Ich will mich nur nicht verarschen lassen mit First Day DLCs und Co.
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  8. badtaste21
    Richtig. Ich will noch ergänzen: Nach und nach hat EA immer mehr Marken den Gulli runtergespült und wenn dann bspw. anstatt eines "Comebacks", eines echten Fanhappens wieder nur irgendein mobile Ableger einer einst großen Marke kommt und da dann auch noch die übliche Abzockmasche implementiert wird, dann muss man sich nicht wundern wenn es ganz einfach in die Köpfe der ehem. EA Kunden, vielleicht sogar Fans, eingebrannt wird das diesem Konzern nichts, aber auch gar nichts an ihrem Vergnügen, an ihren Erwartungen liegt.

    Deswegen ja, die Art und Weise der Kritik darf man gerne bemängeln, die ist nicht immer fair, aber was ich viel schlimmer finde als die Art und Weise der Kritik ist das EA und Co. sich eben trotz dieser massenweise geübten Kritik nicht auch nur einen Millimeter auf die Fans und Kunden zubewegt. Stattdessen hat man den Eindruck das nur auf die Bilanzen geschaut wird und solange die passen interessiert sich keiner für Kritiker. Ich glaube wirklich das man bei den großen Publishern glaubt das es sich um eine Minderheit handelt die da mosert.

    Dass das völlig fatal und verkehrt ist sieht man an GTA V. Wieviele Mio. Einheiten haben sie gleich nochmal verkauft? EA, Ubisoft usw. kapieren das nicht.
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  9. Takamisakari
    Wenn ein User mit seinem Kommentar das Thema verfehlt und den üblichen Unmut äußert, ist das zurecht daneben.

    Dann gibt es ja noch die Kommentare, wo die User zwischen den Zeilen lesen und sich darauf beziehen, was bspw. nicht gesagt wurde. Zusammen mit den berechtigten Vorurteilen ist ein Kommentar mit negativer Kritik ruck zuck geschrieben.

    Die Publisher/Entwickler haben sich den Spott durch abgelieferte Leistung verdient. Wenn sie ins Reine kommen wollen, müssen sie ebenso erstmal Taten folgen lassen. Dass eine möglicher Weise gute Tat im Vorfeld negativ kritisiert wird, muss man dann einfach hinnehmen. Es gilt, die Kritiker eines Besseren zu belehren. Anderenfalls haben sie halt Recht.

    Aber all die Shitstorms, und seien sie teilweise deplatziert, sind letztendlich dazu da, die Massen aufzuklären. Im Zuge der Verbreitung sozialer Netzwerke bekommen das dann immer mehr Menschen mit. Gefühlt passiert das aber noch viel zu langsam ... und so behilft man sich dann unlauterer Methoden, um sich bei jeder Gelgenheit über alles zu beschweren.

    Die Kritik ist aber auch an die Magazine gerichtet, denn sie haben da schon etwas mehr Einfluss. Sie berücksichtigen das zunehmend in ihren Spiele-Tests und stellen bei Interview-Gelegenheiten auch mal die entscheidenden Fragen, wodurch der Unmut der Spieler dem Publisher/Entwickler auch mal persönlich näher gebracht wird.
    Nur leider ziehen die Wenigsten die richtigen Schlüsse daraus, was den Unmut der Spieler weiter steigen lässt.

    Die Art und Weise der Kritik könnte diplomatischer sein, aber definitiv nicht weniger.
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  10. Richard S.
    Ich finde den oft unnötigen Hass und das häufig alles, was manche Publisher machen, von Haus aus kritisiert wird, auch nicht gut.

    Aber gerade was dein Beispiel EA angeht: Die haben sich den Hass über Jahre hinweg hart erarbeitet, indem sie beliebte, langjährige Marken an die Wand gefahren und/oder bis zur Unendlichkeit gemolken haben und zudem reihenweise Entwicklerstudios gekauft und dann geschlossen haben (zB Bullfrog). Außerdem ist es vlt nicht vollständig, aber doch zu einem großen Teil auf EA zurückzuführen, dass einst beliebte Studios wie Maxis oder BioWare sich heute auf einem Beliebtheitstief befinden (eben durch das Melken von Sims und Mass Effect; oder das zerstören von SimCity).

    Ich bin nicht der Meinung, dass man EA und alles, was EA macht, verteufeln sollte. Aber es gab einmal eine Zeit, als die Abkürzung EA tatsächlich noch ihrer Bedeutung gerecht wurde; und EA hat selbst dafür gesorgt, dass dies nicht mehr so ist. Und bis sie irgendetwas tun, um das zu ändern, werde ich EA weiterhin misstrauen und alles, was sie tun und mir gegen den Strich geht, auch kritisieren (dafür ist GS.de bis zu einem gewissen Grad auch da ;) ).

    Alles in allem aber guter Blog :thumbsup:
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