Warum das GameStar Heft auch ein Stück gedruckte Videospiel Geschichte ist.
Warum der Magazin Teil im GameStar Heft heute so wichtig ist (und warum er gerne noch wachsen darf)
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Das gedruckte GameStar Heft hat heute einen völlg anderen Stellenwert als noch vor zehn, fünfzehn Jahren.
Früher (TM) war es für mich selbstverständlich, mir jeden Monat die neue GameStar Ausgabe zu besorgen, darin als allererstes zu den Tests des Monats zu blättern und auf Grundlage dieser Testberichte wieder loszustapfen, um mir Spiel X oder Y zu kaufen.
Heute hat sich das Ganze gewandelt. Infotainment hat sich mit den Jahren immer mehr in Richtung Online verschoben und wurde dadurch immer schnelllebiger.
Auch der Kauf von neuen Spielen hat sich bei mir mit den Jahren völlig geändert. Damals war die Anschaffung eines neuen Spiels eine Tagesaufgabe, die zelebriert wurde. Man hatte Zeit. Nachdem die GameStar studiert war, zog ich mich an, fuhr zum lokalen Elektronik Markt, suchte das Spiel meines Begehrs im Regal, danach vielleicht noch eine Kleinigkeit Essen gehen, während einem die kleine, blaue Saturn Tüte neben einem schon die ganze Zeit anlächelte und Vorfreude pur versprühte.
Diese Zelebrierung ist bei mir mittlerweile völlig ausgestorben. Heute gibt es Steam, den Microsoft oder PlayStation Store und Co.
Oh, ein neues Spiel ist draußen. Kurz die Beschreibung durchgelesen, zwei, drei Screenshots angesehen, in den Warenkorb gepackt, automatisch mit Paypal bezahlt und los gespielt. Binnen weniger Minuten fällt die Entscheidung und nur ein paar weitere Minuten vergehen, bis das Spiel bereits startet, ohne auch nur dabei vom Sofa aufgestanden zu sein.
Aber natürlich suche ich bei vielen Spielen vor dem Kauf dennoch nach einem entsprechenden Testbericht auf Gamestar.de. Diese Testberichte hatten allerdings bisher alle eines gemeinsam: Sie erschienen nur wenige Tage zuvor auf der Website, waren also immer brandaktuell. Und sofort verfügbar. Die Website ist eben immer tagesaktuell, sei es bei den News oder eben bei den Testberichten.
Anders sieht die Sache leider, bedingt in der Natur der Sache, natürlich im gedruckten Heft aus. Viel zu oft kommt es vor, dass ich ein Spiel bereits durchgespielt habe oder gerade mitten drin bin, wenn ich den entsprechenden Testbericht dazu in der aktuellen Heftausgabe lese. Klar sind diese Berichte immer noch unterhaltsam zu lesen, da sie meine eigenen Eindrücke dann entweder bestätigen oder diesen widersprechen und generell blättere ich immer noch lieber durch Papierseiten, gefüllt mit hübschen und stimmigen Begleitartworks auf den toten Bäumen anstatt über den Bildschirm zu scrollen. Aber einen Mehrwert für die Kaufentscheidung eines neuen Spieles bieten diese Tests zu diesem Zeitpunkt natürlich nicht mehr.
Viel mehr freue ich mich aber auf einen ganz anderen Teil im Heft, wenn ich eine neue GameStar Ausgabe in meinen Händen halte: Und zwar den Magazin Teil mit Reports, Kolumnen und Co. In vielen Ausgaben gelingt euch in diesem Bereich immer wieder die perfekte Mischung aus aktuellen Themen, die in den meisten Fällen dennoch eine längere Zeitspanne als die bis zur nächsten Ausgabe umfassen oder generell dauerhafte Erscheinungen innerhalb unseres Hobbies in sich bergen, generellem Hintergrundwissen zur Branche und Retrothemen.
Vor Allem haben sämtliche Artikel in diesem Bereich eines gemeinsam und damit auch einen großen Vorteil gegenüber abgedruckten Testberichten zu einzelnen Spielen:
Sie sind zeitlos.
Sie stellen mit der Zeit ein historisches Journal unseres Hobbies dar. (Anm.: Okay... sind sie dann nicht doch das genaue Gegenteil von "zeitlos"? Egal.)
Ich liebe es, die GameStar Hefte jeden Monat zu sammeln und zu archivieren. Wenn ich mir heute in einem ruhigen Moment eine Ausgabe von vor fünf, sieben oder zehn Jahren zur Hand nehme, so interessiert mich nicht unbedingt, welches Spiel gerade in dieser Ausgabe getestet wurde, sondern viel mehr, was uns zu dieser Zeit gerade bewegte und sich entwickelte. Was bewegte damals uns Spieler und was die Branche? Und genau diese Informationen findet man in den hochwertigen und komplexen Reports und Hintergrundberichten, die man so tatsächlich nur in einem GameStar Heft findet. In diesen Punkten hat die GameStar Redaktion ihr Handwerk einfach gelernt und über die Jahre perfektioniert.
Papier ist beständig und das gedruckte Heft ist das absolut perfekte Medium für genau so einen Content.
Selbst nach zehn, zwanzig Jahren haben diese Reports und Artikel immer noch einen Wert, den man gerne in einer - wenn auch schmucklosen - Archivbox bei sich zuhause als ein Journal der Videospielgeschichte erhält.Über den Autor
ShortSeb hatte seine ersten, ernsthaften Erfahrungen mit Videospielen wohl 1997 mit der ersten PlayStation gesammelt. Über seine Kindheit blieb er dieser Plattform (nicht zuletzt dank Mama und Papa) auch weitgehend treu, bis er als Jugendlicher schon damit begann, seine eigenen PCs zusammenzubauen und sich hauptsächlich diesen zu widmen. Heute hingegen ist "Shorty" überzeugter Multiplattform Gamer und mit Vollblut auf jeder Plattform zuhause, egal ob PC, Xbox, PlayStation oder Nintendo.
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