Wie passt das denn zusammen?

Von Bastius · 25. Juni 2011 · Aktualisiert am 26. Juni 2011 ·
Kategorien:
  1. Bei der Ankündigung von Black Death (http://www.gamestar.de/spiele/black-death/news/black_death,47021,2323808.html) und Lesen folgender Zeilen

    Dabei soll man die Wahl haben, ob man die Zombies tötet oder versucht zu heilen.

    Das Team betont in der Ankündigung zu Black Death allerdings, dass man dem Spiel möglichst große Freiheiten einräumen möchte, besonders beim Bau der Waffen.

    kam mir folgendes in den Sinn:
    Wie passt das denn zusammen?
    Besonders viel Wert soll auf das Zusammensetzen von Waffen gelegt, gleichzeitig soll der Spieler aber auch die Wahl bekommen, Zombies zu heilen statt zu töten. Diese beiden Features scheinen nicht richtig zusammenzupassen, sich eigentlich sogar auszuschließen: Entweder man ist Retter oder Zerstörer und im Falle einer Zombieapokalypse ist das Zerstören Mittel zum Retten?

    Aber wie kann man sich das überhaupt vorstellen: Der Spieler befindet sich also auf der Suche nach dem Ursprung der Seuche, um die Infizierten heilen zu können. Jedem Zombie, den der Spieler also erlegt, hat der Spieler auch gleichzeitig die Chance genommen gerettet zu werden. Der Spieler wird damit vor eine unbequeme Wahl gestellt, die so untypisch für ein Spiel ist. Aber es geht ja um das Konstruieren von Waffen und MacGyver-untypisch benutzt man die nunmal zum Töten: Die Entscheidung wird also vermutlich banalisiert. Der Spieler könnte dann gar nicht Gefahren umgehen, sondern muss, damit dieses Feature seine Daseinsberechtigung hat, kämpfen.
    Ich bin aber wirklich gespannt, ob das Spiel den Spieler dennoch mit seinen Taten konfrontiert: Vielleicht hält der Protagonist seinen Lebensgefährten, der bereits infiziert ist, gefangen. In jedem Fall eine der "Zweck heilt die Mittel"-Moral, in letzter Zeit erlebt diese eine richtige Auferstehung.

    Aktuell bedienen sich ja auch diverse Hacker dieses Grundsatzes, Robin Hood war auch so einer (Kein Hacker! Tse...), England hat er damit aber nicht verändert.

    Ich frage mich gerade, ob ich Spaß an ernsthaften Spielen haben könnte. Der Spieler als antreibendes Element eines Spiels taugt vermutlich auch gar nicht dafür und damit das (Video-)Spiel als Medium nicht. Denn wer trifft schon gerne unliebsame Entscheidungen, sofern das Spiel überhaupt es schaffen kann, den Spieler in eine solche Lage zu versetzen. In Filmen sind andere handlungstragend und deren Motive werden dem Zuschauer präsentiert. In einem Spiel müsste der Spieler diese Motive aber selbst entwickeln. Enorme Immersion ist dazu notwendig und ein Spieler, der sich darauf einlässt und besonders an dem Punkt, an dem es richtig unangenehm wird, nicht einfach aufhört. Ich glaube, es scheitert am Spiel und nicht am Spieler. Aber dennoch könnten Spiele Konsequenzen zumindest aufzeigen und ein wenig zum Nachdenken anregen, vielleicht schafft Black Death das ja doch.

Kommentare

Um einen Kommentar zu schreiben, melde dich einfach an und werde Mitglied!
Top