So schnell geht’s und die E3 2015 ist schon wieder vorbei. Trotzdem möchte ich noch einmal auf die vielen schönen Momente, aber auch auf die Enttäuschungen der wichtigsten Spielemesse des Jahres zurückblicken.
E3 ist fast wie eine fünfte Jahreszeit. Unglaublich viele begeisterte Menschen strömen nach LA um ihr Lieblingshobby, das Gaming, zu feiern. All diese Menschen haben Erwartungen, so wie auch ich Erwartungen habe. Die großen Publisher wollen diese natürlich am besten erfüllen. Was davon besonders gelungen ist und was eher nicht, erwähne ich jetzt:
Der Gewinner der E3 2015
Nach dem ersten Trailer zu Fallout 4 waren die Erwartungen der Fans natürlich sehr groß. Auf dieses Spiel hat man so lange gewartet und man wollte jetzt einfach so viele Informationen wie möglich bekommen. Für Bethesda war das alles andere als leicht. Zudem haben sie die Spielerschafft blöderweise ein Monat davor mit ihren „Bezahl-Mods“ verärgert.
Von dem Moment an, als Pete Hines die Bühne betrat, bis zum Ende der PK, strahlten alle eine unglaubliche Lockerheit aus. Einfach alles passte zusammen. Als dann am Ende Todd Howard Fallout 4 vorstellt, bekommt er gleich einmal den größten Applaus der diesjährigen E3. Sein Humor und auch seine Lockerheit führten uns perfekt durch die Präsentation des Spiels. Plötzlich sprach niemand mehr von schlechter Grafik. Alle konzentrierten sich auf das Gezeigte. Und das war wirklich beeindruckend und übertraf alle meine Erwartungen. Ich hätte noch stundenlang zusehen können.
Einen einzigen kleinen Wermutstropfen gab es dann aber doch: Nämlich bei der Vorstellung von der hauseigenen Plattform „Bethesda.net“. Ich habe jetzt schon die Befürchtungen, dass sich die Plattform zu Origin, Steam und Co gesellt und ebenfalls Pflicht für uns wird um Fallout 4 und andere Bethesda-Games zu spielen.
Alles in allem haben die Bethesda Jungs aber alles richtig gemacht und setzten sich schon in ihrem ersten E3-Jahr die Krone für die beste PK auf.
Neue Hardware von Microsoft
Natürlich war nicht nur die Hardware auf der PK von Microsoft wichtig, trotzdem möchte ich speziell auf diese genauer eingehen. Beginnen wir mit der HoloLens-Demonstration. Vor allem die Minecraft Vorstellung hat mich beeindruckt und sehr gut gezeigt, wozu die Brille im Stande ist. Das dürfte auch ein Grund gewesen sein, wieso Microsoft die Marke letztes Jahr für so viel Geld aufgekauft hat.
Ich bin übrigens der Meinung, dass sich die Augmented-Reality-Brille eher durchsetzen wird, als die VR-Bewegung. Ich sehe hier mehr Potenzial und viel mehr sinnvolle Verwendungsmöglichkeiten. Teuer dürfte aber auch die HoloLens-Brillen werden.
Ebenfalls teuer wird der neue Xbox-Controller werden. 150$ wird das gute Stück kosten, dafür aber einige coole Features mit sich bringen. Vor allem die austauschbaren Teile und die individuelle Gestaltung finde ich toll. Ob mir das schlussendlich aber so viel Geld wert ist, muss ich mir erst überlegen.
Die PK der Überraschungen
Schaute man sich das Lineup der Ubisoft-PK vor der diesjährigen E3 an, dachte man sich, dass es heuer wohl eher eine enttäuschende Vorstellung werden würde. Von Assassin´s Creed Syndicate hatte ich schon nach der ersten Vorstellung genug und von The Division und Rainbow Six Siege war ich eigentlich auch nicht wirklich beeindruckt.
Da war es schon überraschend, dass die PK so locker und gut verlief. Dass Ubisoft aber sicher wieder die Katze aus dem Sack lassen würde wusste man bereits. Inzwischen ist es eigentlich schon zur Tradition geworden, dass Ubisoft am Ende der Vorstellung ein komplett neues und unbekanntes Spiel zeigt. Diese Mal war es „Ghost Recon – Wildlands“. Ein beeindruckender Open-World Shooter aus dem „Tom Clancys Bereich“, dessen Missionen sehr an die bekannten Heists aus GTA erinnern. Dabei muss man zu viert versuchen eine Aufgabe zu erfüllen. Wie man das anstellt, ist einem selbst überlassen.
Neben „Wildlands“ gab es aber noch eine weitere Überraschung von Ubisoft, die die anderen Spiele ziemlich alt aussehen ließ. Nämlich „For Honor“. Das Spiel soll eine mittelalterliche Schlacht simulieren, in der man einen Ritter, Wikinger oder Samurai im Schwertkampf-Stil gegen 4 andere Spieler steuert. Das System erinnert dabei ein wenig an ein MOBA, vor allem dadurch, dass die Entwickler von „Lanes“ sprechen. Gespielt wird es aber in der 3rd Person Ansicht. Die authentischen Nahkämpfe haben mich dabei besonders beeindruckt.
Der Geheimtipp
Im Großen und Ganzen erinnerte die EA PK eher an eine Vorlesung über die Geschichte der Zahlen im Altersheim, als an eine innovative und spannend E3 PK. Im Vergleich zu Ubisoft und Bethesda konnten die EA Jungs nicht wirklich etwas Handfestes zeigen, obwohl mich das Lineup im Voraus ziemlich interessiert hat. Daran konnte nicht einmal der Auftritt von Pelé etwas ändern. Klar wurde endlich Gameplay von Star Wars Battlefront gezeigt. Das sah ich aber eher als eine Art Entschädigung, zumal EA eigentlich schon vor ein paar Monaten Gameplay vom Spiel zeigen wollte.
Trotzdem kommt mein diesjähriger Geheimtipp von der EA PK. „Unravel“ ist ein komplett neues Spiel, das von einem schwedischen Entwicklerteam entworfen wurde. Dabei hat mich das Spiel sofort emotional berührt. Alleine die Hintergrundgeschichte, dass das kleine rote Männchen einen Faden hinter sich nachzieht, der die Verbindungen zwischen den Menschen darstellt, ist mehr als rührend. Die Geschichte, vom Familienausflug, bei dem der Entwickler auf die Idee des Spiels gekommen ist, ist auch wirklich passend. Diese wird übrigens von ihm während der PK auf der Bühne erzählt. Dieses Spiel wird von mir auf jeden Fall notiert.
Die Enttäuschungen
Neben der eher schwachen Vorstellung von EA, gab es leider noch mehr Enttäuschungen. Als „Vollblut PC-Spieler“ ist es für mich natürlich besonders schlimm anzusehen, wie sich die Konsolenhersteller um die „Exklusiv-Titel“ ringen. Dabei zieht man als PC-Spieler immer den Kürzeren und muss immer länger warten als die entsprechende Konsole. Bei der diesjährigen E3 gab es auffällig viele, dieser „Exklusiv-Deals“, was nicht besonders schön mit anzusehen ist. Ein prominentes Beispiel ist „Rise of the Tomb Raider“. Dabei haben die Xbox Spieler vorher Zugang, während sich PS4 und PC Gamer noch gedulden müssen.
Die größte Enttäuschung war für mich eindeutig die Geschichte um Shenmue 3. Die treuen Fans wurden hier vom Entwickler und auch von Sony hintergangen um auf Kickstarter ordentlich Geld zu scheffeln. Und das nur um dann anzukündigen, das Sony der offizielle Publisher sein wird und das die ganze Aktion im Vorhinein geplant war. Noch unverschämter finde ich aber, dass noch immer weitere Strech-Goals von den Entwicklern angegeben werden, anstatt den treuen Backern ihr Geld zurückzugeben. Das höchste Strech-Goal liegt übrigens bei unverschämten 10 Millionen Dollar! Tut mir wirklich leid, aber hier gehen die Entwickler eindeutig zu weit und ich bin mir sicher dass ich hierfür kein Geld ausgeben werde!
Das war natürlich nicht alles zur E3. Ihr könnt meinen Eintrag auch gerne noch in den Kommentaren ergänzen und über die Themen diskutieren. Was war euer Lieblingsspiel auf der E3 2015? Wart ihr live vor Ort oder gemütlich vorm Livestream?
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