Artikel: Ion Fury: Entschuldigung für Sexismus sorgt für Review-Bombing auf Steam

Dieses Thema im Forum "Diskussionen zu Gamestar-Artikeln" wurde erstellt von Michael Herold, 21. August 2019.

  1. Yeager

    Yeager
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    Ein Troll ist jemand, der etwas schlecht machen will, ohne auf irgend etwas einzugehen. Ohne Bereitschaft zu diskutieren. Das ist bei mir keinesfall so. Du hingegen hast bisher nicht einmal auf etwas reagiert, was ich dir schrieb, kommentierst hier aber über mich und meinst ein Trollverhalten entdeckt zu haben? :D

    Es wird immer wieder aufs Neue lustig, wenn Logik verschwindet :)
     
  2. Clerkwerk Errensh

    Clerkwerk Errensh
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    Es gibt nicht nur Menschen, die andere dazu bringen wollen darüber nachzudenken, was sie da eigentlich immer so sagen und inwiefern sie damit Schaden anrichten. Nein, es gibt auch Menschen, die sich für die Rechte von Homosexuellen einsetzen, beispielsweise dafür, dass die heiraten dürfen. Oder dafür, dass im Sexualunterricht in Schulen mehr über Homosexualität aufgeklärt wird, oder dafür, dass in Film, Fernsehen, Musik und Spielen Homosexuelle nicht nur als klischeebehaftete Karikaturen dargestellt werden. Und und und.
    *Das* alles sind deine "PC"-Leute.

    Das nur darauf zu verkürzen auf "Die doktorn nur an der Sprache rum ohne sich um das eigentliche Problem zu kümmern" ist schlicht und ergreifend eine Lüge. Dieses Narrativ stammt aus der Nazi-Propaganda, genauso wie Kampfbegriffe wie "PC", "SJW" oder "Gutmensch". Damit wollen die ihre politischen Gegner als dumm darstellen, damit naive Menschen das sehen und denken "Oh, die Linken sind ja voll doof!" und anfangen Linke anzupöbeln und dabei zu behindern, anderen Menschen zu helfen.

    Nochmal: Es wird alles erdenkliche getan, um Homophobie zu bekämpfen! Ob Sprache dabei das allerwichtigste ist sei dahingestellt, Sprache trägt aber auch einen Teil dazu bei. Wenn ständig immer alle "schwul" als Synonym für "scheiße" verwenden terrorisiert und beleidigt das Schwule und beflügelt Schwulenhasser. Unabhängig davon, ob die Leute, die "schwul" sagen das böse meinen oder nicht. Es *ist* böse, und man kann das auch einfach mal sein lassen.
     
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  4. Clerkwerk Errensh

    Clerkwerk Errensh
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    Wie oft denn nocht? ES WIRD NICHT NUR AN DER SPRACHE GEARBEITET! Wenn man sich nur mit der Sprache befassen würde, ja, das wäre dämlich, aber das ist einfach nicht die Realität. Was davon verstehst du nicht?
    Und setzt du dich an anderer Stelle auch so sehr für die Rechte von Homosexuellen ein wie du sie jetzt hier bekämpfst? Nichts weiter als Whataboutism und falsche Dilemmata, nur das Wirken anderer kritisieren und selber nichts leisten.

    Und dann lies doch mal selber den Link, den du hier postest: Er lehnt "Political Correctness" eben nicht im Allgemeinen ab, nur in bestimmten, krassen Fällen. Dazu kommt dann sowas wie: "He doesn't suggest anybody should go around uttering slurs for the sake of it though."
    Er lehnt also auch dämliche schwulenfeindliche Witze in Computerspielen ab. Er ist überhaupt nicht auf deiner Seite.
     
  5. und was hat das jetzt mit dem thema zu tun? ich bezog mich doch explizit auf PC.
     
  6. fahr mal bitte eine stufe runter, ich lasse mir von dir nicht unterstellen, ich würde aktiv die rechte von homosexuellen bekämpfen. da hätte ich jetzt entweder gerne belege oder du lässt es bleiben, sonst können wir uns jede weitere diskussion sparen.

    und doch, Zizek lehnt PC generell ab:
    For Zizek, political correctness doesn't address any of the problems, like racism, it hopes to solve, but instead regulates them. Given his historic dedication to the left-wing notions of actually solving those problems, you can easily understand why he wouldn't like something that claims to do everything but accomplishes nothing in that area.

    In this way, politically correct language can actually be better at maintaining old systems of oppression than at fixing them, since now you're talking about them in cleaned up language rather than the direct, blunt language that makes the issue plain.
     
  7. Clerkwerk Errensh

    Clerkwerk Errensh
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    Schwulenfeindlichkeit ist nach Definition politisch rechts. Wenn du dich mal mit Politikwissenschaft auseinandersetzt verstehst du auch, warum Leute, die das getan haben sowas alles als "rechts" bezeichnen. Es ist einfach so.

    Klar ist der Kontext wichtig, aber wie zum Beispiel in diesem Fall ist der Kontext nicht klar. Wenn Ironie nicht als solche gekennzeichnet ist, dann ist es keine Ironie. Ein Schwuler weiß nicht, welche Personen um ihn herum Probleme mit Schwulen haben oder nicht, ob ein schwulenfeindlicher Witz ernst gemeint ist oder nicht. Und im Zweifel geht er vom Schlimmsten aus und hält sich lieber bedeckt.
     
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  8. Clerkwerk Errensh

    Clerkwerk Errensh
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    Du unterstellst Leuten, die sich für eine weniger diskrimierende Sprache einsetzen, sie würden sich sonst nicht gegen Diskriminierung engagieren. Du machst damit ein falsches Dilemma auf: ENTWEDER setzt man sich für die Sprache ein ODER für irgendwas anderes. Aber es geht auch alles, und genau das machen die allermeisten Menschen.
    Der Begriff "Political Correctness", insbesondere in der einengenden Bedeutung "Nur an Sprache rumdoktern", ist einfach ein Strohmann-Argument von Nazis. Punkt aus. Es ist völlig dämlich darüber zu diskutieren, so etwas gibt es nicht.

    Sprache ist aber auch wichtig: Wenn jemand überhaupt nicht der Meinung ist, Schwule wären scheiße, dann muss er das auch nicht sagen. Wieso denn auch? Er kann einfach sagen, was er wirklich meint, alles andere sorgt unnötigerweise für Missverständnisse, unter denen Leute unnötigerweise leiden müssen.
    Warum kämpfst du für soetwas?

    Lies mal weiter, nicht nur solange wie dir das in den Kram passt. Er lehnt es nur ab, wenn es über's Ziel hinausschießt (duh!), aber er ist auch der Meinung, dass nicht jeder einfach über alles dumme, diskriminierende Witze reißen sollte.
     
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  9. nein, ich bezog mich nur explizit auf PC.
    auch das habe ich nicht getan. wie schon gesagt, ich bezog mich ausschliesslich auf political correctness, nicht auf unterfangen, wie gay marriage zu legalisieren o.ä.

    weil witze das eis brechen, die gemeinschaft fördern und ein zusammengehörigkeitsgefühl schaffen können. das beste szenario wäre, wenn beispielsweise ein heterosexueller und ein homosexueller mann sich jeweils witze über den anderen erzählen und darüber lachen können. wenn man über schwulenwitze lachen kann, sich aber bei witzen über heterosexuelle männer beleidigt gibt, DANN hat man ein gravierendes problem. ich würde auch nicht sagen, dass ich für irgendwas kämpfe nur weil ich ein paar beiträge in einem forum verfasse, das hätte mir persönlich viel zu viel pathos und würde auch verschleiern, wie viel wirkung so etwas überhaupt hat.

    ich empfehle dir, den text nochmal zu lesen: er lehnt PC ab, weil es reguliert statt löst und distanz statt nähe schafft. das ist ein prinzipielles problem mit PC, nicht nur dann, wenn es über das ziel hinausschiesst.
     
  10. Yeager

    Yeager
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    Wo stachele ich wen gegenüber was auf?
    Zeig mir mal die Stellen, würde mich interessieren.

    Honk:
    Vielleicht war es ein Schwarz-Weiss-Denken bei mir, kann schon sein, niemand ist fehlerfrei, aber ich ging davon aus, dass er selbst reaktionär denkt, wenn er dafür Stellung bezieht, bzw. es für mich auf den ersten Blick danach aussah. Wenn ich mich da irre, dann ziehe ich das zurück - wie geschehen. Wo ist da also Aufregung?

    Und wo sind die persönlichen Angriffe?
    Ist es ein persönlicher Angriff in deinen Augen, wenn ich dir durch die Blume sage, dass ich in deinem Beitrag eine verdrehte - also keine - Logik sehe? Und das lustig finde? Ist das schon persönlich? Aber es ist in deinen Augen kein persönlicher Angriff Witze über Schwule zu machen? Du machst es schon wieder, du verdrehst Logik bis zur Unkenntlichkeit. Ist das jetzt wieder persönlich? :)

    Okay, dann sage mir, wie ich mit verdrehter Logik umgehen soll. Meine ich ernst. Guck mal, ich bin von Beruf Programmierer. Heißt, dass ich von morgens bis abends vom Compiler gesagt bekomme, wie blöd ich bin. Wie unzureichend, oberflächlich und fehlerbehaftet meine menschliche Logik ist. Ich werde also zwangsläufig zur Logik-Maschine geschult, es führt kein Weg daran vorbei. Die Folge ist: Es macht "Klirr" in meinem Kopf :D

    Sage mir also bitte, wie ich mit Logik, die sich selbst widerspricht, umgehen soll.
    Jemanden, der sich über Leute echauffiert, die sich über Leute echauffieren, die sich über Minderheiten echauffieren und der sich über Leute echauffiert, die ihn seinem verdrehten Tun keine Echauffiertheit sehen, sondern Humor :)
     
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  11. Clerkwerk Errensh

    Clerkwerk Errensh
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    Sowas gibt es halt nicht.
    Mal als Vergleich: Es werden Häuser gebaut, erst die Fundamente, dann irgendwann die Wände, dann irgendwann die Dächer, während man im ganzen Haus fleißig weiterwerkelt. Aber dann gibt es Leute, die ein Problem damit haben, dass Häuser gebaut werden.
    Deswegen erfinden die den Begriff "Dachdecking" und sagen: "Da sind Leute, die bauen Dächer! Aber Dächer zu bauen ohne Wände und Fundament ist voll dämlich!". Und Leute wie du hören das und denken: "Waaaas? Da baut jemand Dächer ohne Wände? Dachdecking ist ja echt voll dämlich! Da muss ich unbedingt überall im Internet gegen rumpöbeln!"
    Und ja, Dachdecking ist dämlich, aber genau deswegen existiert es auch in der Realität überhaupt nicht, und sich darüber aufzuregen ist dämlich. Es gibt nur vielleicht einen einzigen Trottel irgendwo, der tatsächlich ein Dach ohne Wände etc. bauen will, und der wird dann natürlich dankbar von den Hausgegnern aufgegriffen um zu zeigen, dass sämtliche Dachdecker Dachdecking betreiben.
    Aber du disktutierst da nur über Einhörner und Yetis, nicht über die Realität.

    Und zu Zizek: Wenn Leute, die sich kennen privat Witze reißen ist das etwas anderes als in der Öffentlichkeit zu sagen "Schwule sind scheiße!". Den letzten Fall lehnt er klar ab, lies du also mal genauer. (Mal davon abgesehen, dass der Typ auch nicht allwissend ist und immer Recht hat.)
     
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  12. der.Otti arachnophiler Fant

    der.Otti
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    "Gay", oder "schwul", wird vollkommen losgelöst von einer sexuellen Orientierung genutzt, vor allem in der heutigen Jugend, ja. Es wird dennoch von diesen Menschen abwertend genutzt. Zumeist aus (jugendlicher) Dummheit, nicht unmittelbar aufgrund von Homophobie, oder dahingehende Tendenzen.

    Wie du es sagst, und wie ich es gestern auch gesagt habe: das wie ist entscheidend. Das wie ist im Falle des Ogay-Shampoos nicht sonderlich galant, im Gegenteil, es gibt keinen Bezug, keinen Twist, keinerlei Pointe. Es ist einfach random reingeschmissener Kram, über den man sich nicht groß Gedanken gemacht hat.

    Wenn man auch nur ein wenig Empathie dahingehend aufbringen kann ist es nicht verwunderlich, dass sich Leute an diesem wie gestört haben. Die Entwickler haben wohl eingesehen, dass ihr wie nicht sonderlich gelungen ist. Selber zuzugeben, dass man einen schlechten Witz, einen Fehler gemacht hat, ist aber ein Zeichen von Stärke, und diesen Fehler auszubügeln, auf welche Art auch immer, ein Zeichen von Respekt.

    Das sind genau die Dinge, die den Leuten, welche dem Studio nun ein einknicken vor irgendeiner Politik vorwerfen, was von Zensur faseln und/oder Reviewbombing betreiben, fehlen: Empathie, Stärke und Respekt.
     
  13. Kiris

    Kiris
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    Danke für den Link, sehr interessant fand ich vor allem:
    "He is merely saying that context is everything and that we should be less concerned about the specific language or jokes used and more concerned about how we use them. If a joke or word is used to humiliate people and keep them down, it and the person who uttered it should be condemned." (hervorhebung von mir)

    Ich verstehe dies so, dass er möchte, dass nichts vorab auf Grund von Political Correctness verboten werden darf, es aber, wenn es einmal ausgesprochen ist und nur die Erniedrigung von Menschen zum Ziel hat, sie durchaus verurteilt werden darf. Da gehe ich in der Absolutheit nicht mit.
    Ich finde es absolut verwerflich, mir vorzustellen, dass Menschen auf die Straße gehen und frei Naziparolen skandieren dürfen. Dass es Leute gibt, die sich auf den CSD stellen, und allen Homosexuellen den Tod wünschen. Dass es Personen erlaubt sein sollte, durch die Innenstadt zu ziehen, und Gewalt an egal wem auch immer zu predigen. Sie könnten nach Zizek danach (!) dafür verurteilt werden, in meinen Augen wäre dies aber in diesen extremen Beispielen bereits zu spät. Es muss Grenzen und Regeln geben, wie er selbst in seinem Beispiel über die Erziehung darstellt. Und eine Regel sollte in meinen Augen sein, dass die Minderheiten bereits präventiv geschützt werden.

    PC heißt für mich nicht, "They know they cannot solve the real problem so they escaped into controlling how we speak about it.", sondern das Ausmerzen von alt-right-Gedankengut. Durch PC sagt bereits meine Generation (derzeit 30-40) nicht mehr "Negerkuss" oder "Zigeunersoße", und versucht Beleidigungen wie behindert oder schwuchtel zu vermeiden. Zudem erziehen wir unsere Kinder ohne die Verwendung herablassender Wörter. Ich kann mir gut vorstellen, dass diese diffamierenden Begrifflichkeiten in den nächsten 2-3 Generationen damit aus dem Sprachschatz größtenteils weggestorben sind. PC hat also durchaus eine Lösung für manches Problem angeboten. Ich glaube, @VaniKa hatte es bereits angesprochen, dass diese Einstellungen mit den nächsten Jahrzehnten immer weiter wegsterben werden. Und da geh ich d'accord mit.
     
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  14. trotzdem kann man die arten von dächern, die gebaut werden kritisieren, ohne gleich den rest des hauses zu kritisieren. ich verstehe echt nicht, was daran so schwer zu verstehen ist.
     
  15. Clerkwerk Errensh

    Clerkwerk Errensh
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    Natürlich gibt es eine "feste Logik", geh mal in die Bibliothek.
    Das Problem bei komplexen Themen ist der Mangel an Daten, nicht an Logik. Man könnte auch durchaus ein Programm für moralische Entscheidungen schreiben, vorausgesetzt man würde über sämtliche nötigen Informationen verfügen. Dem ist aber nicht so.

    Und wenn du erst sagst, dass Beleidigen allgemein voll in Ordnung ist, aber dann kritisierst wenn du beleidigt wirst, haben wir einen klaren logischen Widerspruch.
     
  16. der.Otti arachnophiler Fant

    der.Otti
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    Von jemandem/etwas gezwungen werden und sich selbst zu etwas gezwungen sehen, etwas klarzustellen, ist nicht dasselbe. Zweiteres geschieht nämlich aus Empathie, Stärke und Respekt.

    Es gibt Hinweise darauf, dass das Entwicklerstudio von jemandem/etwas gezwungen wurde, das Spiel anzupassen? Oder sah man sich dazu gezwungen klarzustellen, dass man die Kommentare dieses einen Mitarbeiters nicht unterstützt?
     
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  17. Yeager

    Yeager
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    Aber selbstredender Weise kann ich das. Gibt nix Simpleres als das. Gucke mal hier:

    public int getValueOfHumans ()
    {
    RandomBeginAttributesBySocialInteractionAndInheritance r = new RandomBeginAttributesBySocialInteractionAndInheritance();
    Mensch mensch = new Mensch(r.values);
    return mensch.value;
    }

    <- Das war's schon! :D

    Das sind Jahrhunderte der Aufklärung und des Humanismus in einem superkurzen Algorithmus ausgedrückt.

    Es ist eine öffentliche, also von überall her aufrufbare Funktion, die den Wert eines Menschen liefern soll. Im Innern der Funktion wird eine eine Klasse aufgerufen, deren Namen ich zugegebener Weise etwas zu lang wählte, dafür aber sprechend. Sie generiert zufällige Startwerte, die durch Vererbung (Inheritance) und sozialer Interaktion (Social Interacting) entstehen. Dann wird eine lokale Variable erzeugt, eine neue Objektinstanz vom Typ der Klasse "Mensch" - also ein x-beliebiger neuer Mensch generiert, z.B. ein Schwuler. X-Beliebig deswegen, weil in den runden Übergabeparametern die oben generierten zufälligen Werte als Ausgags-Seed mitgegeben werden (r.values). Schlußendlich wird der Wert des Menschen zurück gegeben.

    Und was soll ich dir sagen?
    Er ist in allen Fällen gleich!

    Machst du dich über Schwule lustig, heißt das, du akzeptierst auch, dass man sich über dich, deine Familie, deine Kinder und alles, was für dich von Bedeutung ist ebenfalls lustig macht. Ohne Probleme. Du lachst noch locker flockig dabei mit. Und, tust du das? Wäre das okay für dich? Nein, wäre es nicht. Schwule haben denselben Wert, wie du als Menschen. Du bist nicht besser oder schlechter, sie sind nicht besser oder schlechter. Akzeptierst du, dass man ihnen weh tut, müsstest du auch akzeptieren, dass man dir weh tut. Da ich nicht davon ausgehe, dass du masochistische Tendenzen hast, ist die Logik also glasklar.
     
  18. Clerkwerk Errensh

    Clerkwerk Errensh
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    Hier hast du mal einen Link: https://steamcommunity.com/app/562860/discussions/0/2763442118824199658/

    Es gab ein paar Kommentare zu den "Witzen", der Entwickler hat diese "WItze" entfernt und sich dafür entschuldigt.
    Die Gegenreaktion besteht aus beträchtlich mehr und beträchlich wütenderen Kommentaren und extrem geschäftsschädigendem Review-Bombing, aber offensichtlich hat *das* die Entwickler nicht zum Einknicken gebracht.
    Offensichtlich lassen die sich von Spielern nicht erpressen sondern machen was sie selbst für richtig halten.

    Doch tut es. Nochmal: Geh in die Bibliothek und lern Logik. Da kannst du noch so häufig "Nein!" sagen, das ändert nichts daran, dass du da einfach etwas nicht weißt.
     
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  19. der.Otti arachnophiler Fant

    der.Otti
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    Auf den zehn bisherigen Seiten ist hier nichts dergleichen verlinkt worden, eher das Gegenteil ist der Fall.
     
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  20. der.Otti arachnophiler Fant

    der.Otti
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    Da du "ihr" nutzt...

    ... gar nichts hab ich dir bislang unterstellt, ich habe dir lediglich versucht begreiflich zu machen, wo das Problem liegt (die fehlende Pointe).

    Aber Danke für die Unterstellung. So viel zum Thema "Logik".
     
  21. wir sind alle gleich viel wert ja
    aber was machst du, wenn es menschen gibt, die sich selbst viel wichtiger sind als andere menschen? die problematik besteht ja nicht an den axiomen, sondern daran, wie sie umgesetzt werden und wie man mit eventuellem widerstand diesbezüglich umgeht. auch mit der logik hast du da probleme, wenn du z.b. voraussetzt, dass alle menschen einen messbaren wert haben, dann wäre es völlig moralisch vertretbar, einen menschen für zwei zu opfern. d.h. also, man könnte einen kerngesunden menschen für organe schlachten, die dann denen zu gute kommen, die auf spenden angewiesen sind. warum sollte ein mensch leben dürfen, wenn durch seinen tod das leben von viel mehr menschen gerettet werden kann? deswegen gibt es eben die zusätze, dass der wert eines menschen nicht messbar (=unantastbar) ist.
     
  22. Yeager

    Yeager
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    Bisher warst du lustig.
    Jetzt wirst du anmaßend.

    Ich war es nicht, mir gebührt hier keinerlei Ehre, dafür bin ich viel zu spät geboren worden.
    Ich habe lediglich in einem Algorithmus Dinge übersetzt, die lange, lange, laaaaange vor meiner Zeit sehr viel Klügere als ich in sehr viel komplexere Ausdrücke packten.

    Zum Beispiel Imanuel Kant mit seinem kategorischen Imperativ. Zum Beispiel Buddha mit seiner Suche nach Glück. Zum Beispiel Martin Luther King oder Mahatma Ghandi mit ihrem untereinander auch sehr verschiedenen Kampf gegen Rassismus, Kolonialismus und Unmenschlichkeit. Zum Beispiel der schwule Alan Touring, der mit dem nach ihm benannten Test eigentlich nur die Absurdität seiner Zeit, die Schwulenverfolgung zum Ausdruck bringen wollte. Und so viele andere. Ich habe hier gar nichts gelöst, das haben lange vor mir Menschen getan. Ihnen gebührt der Respekt, nicht mir.
     
    Zuletzt bearbeitet: 23. August 2019
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  23. Yeager

    Yeager
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    Der Wert ist nicht nur gleich, er ist auch unveränderlich und nicht aufkumulierbar. In keine Richtung.
    Das bedeutet, dass das Leben eines Sterbenskranken nicht weniger wert ist, als das eines kerngesunden. Das bedeutet, man kann den Wert nicht aufaddieren und nichts davon subtrahieren. Das bedeutet, dass die Entnahme von Organen bei einem Lebenden selbst dann nicht akzeptabel wäre, wenn man dafür hundert Millionen Menschen retten würde. Das bedeutet, dass der Abwurf der Atombombe über Hiroshima in einem moralischen Sinne keinesfalls und unter gar keinen Umständen vertretbar war. Das bedeutet, dass jeder Krieg, jede Gewalt gegen Menschen niemals moralisch legitimiert sein kann. Darüber hinaus ist der Humanismus nicht nur wörtlich in seiner Begrifflichkeit zu verstehen, bezieht sich also nicht nur auf Menschen. Das bedeutet, dass kein Tierexperiment der Welt moralisch vertretbar ist, selbst solche nicht, die schwerste Krankheiten beim Menschen heilen würden.

    Nur leben wir nicht in einer idealen Welt - und DAS wiederum bedeutet, dass wir Kompromisse eingehen, Zähne knirrschend und voller Selbst-Ekel, aber wir tun es. Das bedeutet, dass Staaten Menschen dazu legitimieren Gewalt gegen andere Menschen auszuüben, die Exekutive, wie z.B. Polizei oder Militär. Das bedeutet, dass bei Entscheidern in einer Krisensituation tatsächlich unmenschliche Entscheidungen abverlangt werden, das geringere Übel zu akzeptieren, um das Größere zu umgehen. Das bedeutet, dass Tiere geopfert werden, ihnen schlimmste Qualen zugefügt werden, damit wir in unserer Selbstherrlichkeit ein bisschen länger leben können. Vielleicht.

    Aber nichts davon ist moralisch in irgendeiner Form vertretbar.
    Gar nichts.

    Und hier sprachen wir über Fälle der Not, wie eine Krankheit, ein Krieg, eine Katastrophe.
    Es gibt aber keine Not Schwule, Lesben und Trans betreffend. Die einzige "Not" hierbei ist ein wahnsinniger Verstand von Menschen, die im Gestern fest gehangen sind und dort auch bleiben wollen. Ein ekelhafter Verstand, weil er ein Recht für sich selbst beansprucht, das er anderen verwehrt - und das komplett ohne Not! Zusätzlich ist er dann auch noch amoralisch, wie oben bereits geschildert.

    Du kannst es drehen und wenden, wie du willst.
    Die Logik bleibt glasklar.
     
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  24. Reddok Kommentar-Moderator

    Reddok
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    Ich finde ja eure Einstellung und eure Moralvorstellungen gut. Aber eure "Kreuzzugartigen" Tendenzen (so nenne ich es mal) und teilweise auch Überheblichkeit, machen alles zunichte.

    Ich habe keine Lust, Aufsätze zu schreiben, dafür ist aber gerade ein passendes Video online gegangen, welches meine Meinung teilt: (Und nein ich bin nicht mit allem was sie - außerhalb dieses Videos - sagt einverstanden)


    Keine Lust zu schauen? Ein paar gute Stellen (etwas gekürzt):

    Und das ist meiner Meinung nach der Hauptgrund, warum Toleranz möglicherweise zurückgeht. Das Denken oder Verhalten von jemanden ist vielleicht nicht richtig, aber man muss demjenigen auch eine Chance geben und nicht einfach beschimpfen... Allein deswegen halte ich die ganze Kontroverse von vorn bis hinten für überflüssig.
     
    Zuletzt bearbeitet: 23. August 2019
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  25. Yeager

    Yeager
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    Ehrlich, ich kann dir nicht folgen, ich weiß nicht einmal, was dein Problem ist. Dein Denken ist so konfus, was auch andere hier fest stellten, dass ich nicht einmal weiß, was du überhaupt sagen willst.

    Lassen wir es einfach.

    Edit:
    Übrigens noch was: Es ist nicht meine moralische Überheblichkeit. Was ich hier wieder gab, hat ein Biologie- und Philsophie-Professor einer guten Freundin von mir, die in Bio promovierte, an der Uni gelehrt. Da ging es nämlich speziell um die Frage nach der moralischen Vertretbarkeit bei Tierexperimenten als Klausurthema. Die richtige Antwort war: "Es gibt keine". Das Thema wurde dann philosophisch ausgeweitet. Es ist nicht meine Schuld, dass du oder irgendwer die Begriffe "Moral" und "Pragmatismus" durcheinander werft. Moralisch sind die allerwenigsten Dinge vertretbar. Was aber pragmatisch umgesezt wird, steht auf einem ganz anderen Blatt Papier. Das sind einfach zwei grundverschiedene Paar Schuhe. Ich weiß nicht, was daran überheblich oder überhaupt nur schwer verständlich sein soll.
     
    Zuletzt bearbeitet: 23. August 2019
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  26. Clerkwerk Errensh

    Clerkwerk Errensh
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    Also irgendjemand behauptet einfach irgendwas? Toller Beleg... Man weiß nur, das vereinzelte Angestellte fragwürdig sind, inwiefern das die anderen in der Firma betrifft ist reine Spekulation. Und so eine Verschwörungstheorie berechtigt einen, anderen Menschen schweren finanziellen Schaden zuzufügen? Von dem psychischen Leid ganz zu schweigen?

    Und selbst wenn es so wäre: Ein Arbeitgeber sagt seinem Angestellten, er soll etwas anders machen. Oder jemand, der als Verkäufer in einem Laden arbeitet trägt ein T-Shirt mit politischer Botschaft und Chef sagt: "Geht gar nicht!".
    Was hat das jetzt mit Zensur oder PCs zu tun? So etwas ist völlig normal.
    Ich würde auch darauf wetten, dass das Ganze vertraglich geregelt ist.

    Jemanden zu beleidigen, der zuerst beleidigt hat, ist nicht nur moralisch sondern sogar gesetzlich erlaubt, insofern verwundert es mich schon, dass du nicht diejenigen kritisierst, die zuerst beleidigt haben, die zuerst einen Kreuzzug gegen einen Entwickler geführt haben, damit der schwulenbeleidigende Witze in sein Spiel einbaut.

    Insgesamt ist dein Kommentar sowas von überflüssig: Er trägt nicht das geringste inhaltlich zum Thema bei, du beleidigst einfach nur Leute die anderer Meinung sind.
    Und schön wieder wird alles verdreht, denn natürlich sind diejenigen intolerant die gegen Intoleranz sind, nur die sind an der Intoleranz der Welt Schuld! Ja nee, is klar.
     
  27. Way123

    Way123
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    Danke
     
  28. Way123

    Way123
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    Genau das macht dein Kumpel Tsubasa in diesem Thread die ganze Zeit und unter jedem Beitrag steht dein Like. Und bei dir geht es inhaltlich schon lange nicht mehr um dies Vorkommnisse im Spiel sondern um den Grundsatz.
     
  29. okay, was machst du dann wenn dich jemand umbringen will? der punkt bei ideologien ist ja, dass es weltbilder sind, die man nicht teilen muss. dass ein leben etwa unendlich viel wert ist, ist an sich weder ein logischer, noch ein naturwissenschaftlicher schluss, sondern ein axiom, das man an den anfang setzt. eine interne konsistente logik hast du bei vielen weltbildern und ideologien, nur heisst das nicht, dass das deswegen auch wünschenswert ist.

    dir müsste eigentlich auch auffallen, dass 'wert' kein objektiver zustand ist, sondern immer etwas, worüber der konsens in der gesellschaft entscheidet.
     
  30. VaniKa

    VaniKa
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    Also das finde ich jetzt aber nicht in Ordnung. Wenn ich Beleidigungen nicht gut finde, dann beleidige ich auch nicht zurück. Und dieses "er/sie hat aber angefangen" hört sich sehr nach Kindergarten an. Sorry, aber hier merke ich dann doch einen Widerspruch zu meinem persönlichen "Ehrenkodex". So gern ich manche Leute auch beschimpfen und nicht nur verbal eine reinhauen würde, so sehr verkneife ich es mir auch kategorisch, allein schon, weil es mich dann auch diskreditiert und auf das Niveau meines Gegners bringt. Hinzu kommt, dass ich mich dann auch potenziell für Bans und Verwarnungen qualifiziere, was ich vermeiden möchte.
     
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  31. Clerkwerk Errensh

    Clerkwerk Errensh
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    Ja klar, im Prinzip hast du natürlich vollkommen recht.
    Allerdings war das ja eine Antwort auf @Reddok, der versucht alles zu verdrehen und die ganze Diskussion darauf runterzubrechen, dass alle Leute mit anderer Meinung als er nur beleidigen würden.
    Ich habe da mit mehreren unterschiedlichen Aussagen gegengehalten, also bitte nicht diese eine so dermaßen aus den Kontext reißen.
     
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  32. wenn man leute, die reaktionäre ideologien vertreten als wahnhafte irre mit ekelhaftem verstand bezeichnet und dann im nächsten atemzug jemanden, der an der diskussion teilnimmt direkt mal unterstellt, selbst reaktionär zu sein, dann stellt das natürlich eine implizite beleidigung dar.
     
  33. Yeager

    Yeager
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    Moral und faktischer Pragmatismus sind zwei völlig verschiedene Sachen. Ich gebe dir mal nen Beispiel:

    Nehmen wir mal, mein Leben wird durch jemanden bedroht, es kommt zu einem Handgemenge, bei dem ich den Aggressor unabsichtlich umbringe. Die Beweislage für das Gericht ist klar, es war Notwehr, ich werde frei gesprochen. So. Thema damit beendet? Alles soweit klar?

    Mitnichten.
    Denn es kann sehr gut sein, dass ich anschließend in Psychotherapie muss. Nicht nur, weil ich da angegriffen wurde und deswegen vielleicht eine posttraumatische Belastungsstörung entwickele, sondern weil ich jemanden auf dem Gewissen habe. Nur, wie kann das sein? Selbst das Gericht hat mir doch Recht gegeben. Wieso bekomme ich dann Probleme? Wieso mache ich mir Selbstvorwürfe, obwohl doch alles klar zu sein scheint?

    Weil ich ein Mensch bin und als solcher über Empathie und einem moralischen Kompass verfüge. Und der fragt nicht nach. Der sagte nicht: "Najaaaa, unter den Umständen X und Y, dann ....". Der sagt mir: "Junge, du hast jemanden getötet. Komm klar damit! Wie - keine Ahnung. Du hast gegen etwas Elementares verstossen. Das tut richtig Aua. Da wirste lange dran zu knabbern haben!"

    Moral, in uns verankerte Empathie, Wertschätzung des Lebens etc. - und auf der anderen Seite der Pragmatismus, die situations- oder verstandesbedingte Handlung, das sind zwei grundverschiedene Paar Schuhe. Ich kann, simpel ausgedrückt, etwas tun, das der Verstand in mir als richtig erachtet, das Gefühl in mir aber als falsch. Deswegen sind wir Menschen, fühlende Wesen. Deswegen gibt es überhaupt Moral. Sonst bräuchte es die nicht zu geben, die Sachzwänge der jew. Alltagssituation würden allein schon ausreichen, bzw. der Verstand.

    Und so ist das auch mit der Gesellschaft:
    Sie ist eine nicht fassbare Wolke. Niemand ist imstande sich zig Tausend Leute und ihre Ansichten vorzustellen. Oder gar Millionen. Wir reden von Gespenstern, von Konstrukten. Doch selbst, wenn man das könnte, ist darin keine Legitimation zu sehen. Die Gesellschaft könnte zum Beispiel entscheiden, dass das Leben eines Penners nix mehr wert wäre. Was sie schon mal tat, damals unter den Nazis. Aber ob ich dem folge, das hängt nur von mir allein ab. Eine Sache wird moralisch nicht richtiger, nur weil es viele tun. Generell wird eine Sache nicht richtiger, wenn sie viele tun. Wenn viele aus dem Fenster springen, würdest du das dann auch tun?
     
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  34. Yeager

    Yeager
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    In der Tat.

    Nur muss ich dich daran erinnern, dass ich es auf dich beogen zurück zog.
    Ich bleibe aber dabei, wer wirklich rückwärts gewandt denkt, hat kein Problem mit der Ideologie der Nazis. Wer kein Problem mit Nazis hat, hätte auch kein Problem, wenn es sie wieder gäbe. Wer kein Problem damit hätte, dass es sie wieder gäbe, nimmt alles in Kauf, was diese mit sich brachten. Und wer das tut, darf keine Sympathiebekundungen erwarten. Weder von mir, noch vom deutschen Gesetz.
     
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  35. der.Otti arachnophiler Fant

    der.Otti
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    stöhnt
    Grafikkarte:
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    ist die Mutter allen Übels
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    Soundkarte:
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    Maus und Tastatur:
    werden hart geklickt
    Betriebssystem:
    hält den Müll zusammen
    Monitor:
    für die Ganzkörperüberwachung
    Nein, das habe ich nicht versucht, und das habe ich auch nicht behauptet. Und ob es erlaubt ist oder nicht, dazu habe ich auch nicht ein einziges mal etwas geschrieben. Bitte genau lesen und, vor allem, differenzieren. Ich habe mich ausschließlich auf diese eine Parodie bezogen, und nur bei dieser Parodie dargelegt, warum sie nicht gut gelungen ist und weshalb sich Menschen daran stören könnten. Ich habe zu keinem Zeitpunkt von Parodien im allgemeinen geredet.

    Und das du bei Ogay gelacht hättest habe ich (und wenn ich mich nicht vertue auch niemand anderes hier) behauptet. Wenn es keine Rolle spielt, warum erwähnst du es dann?

    "Gezwungen haben soll". Das ist eine reine Annahme der Person, die den Twitteraccount betreibt.
     
    Zuletzt bearbeitet: 24. August 2019
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  36. das hat nicht viel mit pragmatismus zu tun, sondern mit interessenskonflikten, die dem menschen (so wie wohl auch allen anderen lebewesen, selbst pflanzen) innewohnen. eine ideologie, die diesen umstand nicht miteinbezieht wird dadurch erstmal unbrauchbar, weil sie diesbezüglich keine anweisung geben kann, wie man sich zu verhalten hat. was die empathie angeht, die ist selektiv (wenn dein nachbar stirbt, wird dich das eher runterziehen als wenn irgendwo in einem weit entfernten bürgerkriegsland wieder mal dutzende unschuldige über den haufen geschossen werden, ebenso wird dir der tod eines freundes nähergehen als der des nachbarn, usw.)


    generell haben leute eher unter dem umstand zu knabbern, dass sie aus heiterem himmel angegriffen werden und ihr leben bedroht wurde. die wehrlosigkeit und der umstand, dass das jederzeit wieder passieren kann ist das, was die leute dann nachts wach hält - es ist z.b. nicht unüblich, dass menschen, die überfallen wurden PTSD entwickeln und sich nicht mehr aus dem haus oder an den arbeitsplatz trauen. ist dann oftmals eher so, dass es den leuten hilft, sich auf eventuelle folgefälle vorzubereiten, sei es durch pfefferspray, waffen oder selbstverteidigungskurse.

    moral ist in der realität immer relativ - wenn du nicht voraussetzt, dass es irgendwo zumindest eine theoretische objektive moral gibt, derer man sich immer weiter annähern kann gibt es absolut keinen massstab, an dem man messen kann, wer moralisch richtig und wer falsch handelt. sollte man dieben die hand abhacken? wir würden wohl sagen nein und ich denke auch, dass das der richtige weg ist. aber ich habe keinerlei argumente ausserhalb meines eigenen weltbilds, die jemanden, der dieses weltbild nicht teilt zugänglich wären. eine ideologie begründet sich letzten endes immer selbst.
     
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  37. ach komm, das ist doch jetzt albern. perfektes beispiel für ein slippery slope: wer A sagt, sagt auch B, wer B sagt, sagt auch C... wer Y sagt, sagt auch Z also folgt, jeder der A sagt, sagt auch Z.


    das hat schon was von 'wer witze über homosexuelle lustig findet will den holocaust wiederholen'. sorry aber :ugly:
     
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  38. Yeager

    Yeager
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    Da hast du völlig Recht.
    Es ist aber auch kein Widerspruch zu dem, was ich schrieb. Oder habe ich da was falsch verstanden?

    Im Fall mit dem Täter wäre mir dieser ja auf eine eigenartige Weise sehr nahe gekommen, im doppelten Sinne. Denn es war ja nicht irgendwer, nicht ein namenloses Gesicht. Nun nicht mehr. Der Tote hätte einen Namen, ein Gesicht, eine Geschichte. Enemy Mine - der Feind wird zum Vertrauten, wenn man nah genug dran ist. Zumindest kann er das werden, auf eine sehr eigenartige Art und Weise. So erkläre ich mir auch das Stockholm-Syndrom, als emotionales Quasi-Missverständnis, denn der Entführer hatte ja ein deutliches Interesse an einem, vielleicht sogar mehr, als die eigenen Eltern.

    Ich denke, dass es daran liegt, dass wir tief in uns drin immer noch die Affen auf den Bäumen sind. Wir überblicken einfach nicht, was sich jenseits des Horizonts in der Savanne tut. Alles was dort "drüben" ist, ist wie nicht existent. Sobald es aber in die Nähe rückt, sobald es konkret wird, sieht alles ganz anders aus. Deswegen bewegt es uns auch nicht, wenn wir in den News lesen: "Im Krieg starben 100.000 Menschen." Aber sehr wohl, wenn uns das Schicksal eines Einzigen gezeigt wird!

    Es sei denn, man hat keine Empathie.
    Das ist dann wieder eine ganz andere Sache und geht in Richtung der Sozio- und Psychopathie.
     
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  39. Yeager

    Yeager
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    Auch hier haste wieder Recht.
    Ja, stimmt, da wurde ich Opfer meiner eigenen Stringent-Logik durchs Coden :/
     
  40. Clerkwerk Errensh

    Clerkwerk Errensh
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    Jein. Das ist zwar zum Teil slippery slope, zum Teil aber auch eine transitive Relation.

    Außerdem kann so eine Dammbruchgeschichte zwar ein Fehlschluss sein, muss aber nicht zwangsläufig.
    Da ist ja gerade die NSDAP so ein gutes Beispiel: Am Anfang dachten die meisten Leute noch, das seien doch nur eine handvoll Spinner, die müsse man nicht ernst nehmen, und ein paar Jahre später haben die das größte Verbrechen der Menschheitsgeschichte begangen.
    Gewarnt waren alle.

    Man sollte daher schon aufpassen, Rückwärtsgewandten Platz zu lassen und Zugeständnisse zu machen, denn sonst sitzen wir alle ganz schnell in der Vergangenheit. Und wenn die erstmal an der Macht sind werden die nicht so rücksichtsvoll mit uns umgehen wie wir jetzt mit denen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 24. August 2019
    Oi!Olli, VaniKa und Yeager gefällt das.
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