Deutschland - Politik- und Wahlsammelthread (Nächste Wahl: Europawahl am 09.06.2024)

Nuja, es ist zB bei Mode so, dass immer recht viel vernichtet wird, damit es nicht mehr in den Umlauf kommt.

 

Omas und PC... wie konnte das eigentlich passieren?

 

Unter ihm war die AFD nicht vergleichbar mit dem was sie jetzt ist. Er hat sie bereits vor 4Jahren verlassen, nachdem die Partei immer weiter nach rechts rutschte. Wieviel klarer soll er sich denn noch distanzieren?

Er würde dort Makro-Ökonomie unterrichten, was in dem Sinne nichts mit irgendeiner politischen Ausrichtung(links/rechts) zu tun hat. Ihn da nieder zu Brüllen zeigt einfach nur, dass sie es mit dem demokratischen Verständnis nicht so ganz verstanden haben.

Er kann sich da genauso hinstellen und sagen:"Ich finde die AFD jetzt genauso scheisse wie ihr." Dennoch würden die Leute weiter brüllen, bis er abhaut. Sinn ergibt das aber gar nicht, muss es doch ein nachvollziehbares Ziel bleiben.

Was ändert sich denn daran, wenn er dort jetzt nicht unterrichtet? Ist ja nicht so, dass er dort "Nazikunde" unterrichten würde.

 

Er war nunmal einer der Mitbegründer der AfD. Dass die Reaktionen entsprechend ausfallen, war zu erwarten.

 

Naja Lucke ist sicher kein Nazi, scheisse ist er trotzdem und hat auch Grundlegend bewiesen das er von Ökonomie keine Ahnung hat.

Wie eine Unileitung darauf kommt den dort eine Vorlesung halten zu lassen? Das ist doch grenzdebil zu denken das dies einfach hingenommen wird?

 

Er kann sich da genauso hinstellen und sagen:"Ich finde die AFD jetzt genauso scheisse wie ihr." Dennoch würden die Leute weiter brüllen, bis er abhaut. Sinn ergibt das aber gar nicht, muss es doch ein nachvollziehbares Ziel bleiben.

Was ändert sich denn daran, wenn er dort jetzt nicht Makro-Ökonomie unterrichtet? Wird die Welt dadurch zu einem besseren Ort. Andernfalls ist das einfach nur irrationaler Hass gegen ihn.

 

Zu einem schlechteren Ort wird sie auch nicht.

Sinnvoller wäre es gewesen, der Vorlesung mit maximaler Ignoranz zu begegnen und dafür zu sorgen, dass möglichst niemand diese besucht. Die aktuelle Aufmerksamkeit hat er eigentlich nicht verdient. Aber wie gesagt: die Reaktionen waren zu erwarten.

 

Viele der Protestierenden würden die Frage sicherlich bejahen, da sie nicht objektiv beantwortbar ist. Demnach kann auch eine objektive Weltverbesserung nicht das Ziel einer Protestaktion per se sein und ich finde das auch nicht tragisch.

Zu dem Vorfall kann ich wenig sagen. Protestieren an sich finde ich legitim, den konkreten Protest für überzogen und stillos. Die Frage ist, wie im Vorfeld damit umgegangen wurde: Wurde die Aufnahme der Lehrtätigkeit seitens Bernd Luckes von der Uni klar kommuniziert und mit den Studierenden zusammen abgestimmt? Falls die Studierenden übergangen worden sein sollten, so könnte ich deren Unmut durchaus nachvollziehen - ohne den Protest in der Form toll zu finden. Die AfD ist eine polarisierende Partei und Lucke - egal wie er zu der Partei nun steht - eine polarisierende Person.

 

Er hat sich für mein Verständnis erkennbar von der AfD in dieser Form distanziert. Man sollte ihm nicht das Recht verwehren seiner Arbeit nachzugehen. Protest ist per se legitim, in dieser Form finde ich ihn aber unerträglich. Erwartbar waren die Reaktionen sicherlich, aber wenn ein Schwarzer ein Rechtsrock-Konzert besucht sind die Reaktionen ebenso erwartbar. Das besagt ja nichts.

 

Sein Versäumnis liegt darin, die AfD zu Beginn nicht klar gegen Rechts abgegrenzt zu haben. Das lag sicher auch daran, dass die Schnittmenge zwischen Eurogegnern/Skepitkern und Rechten vorhanden war und eine Abgrenzung darüber hinaus Schwung gekostet hätte. Das kann man ihm schon vorwerfen, allerdings sieht man jemand sein Rechtssein bei Aufnahme in eine Partei auch nicht an, und grade kleine Parteien sind unglaublich schnell unterwandert und übernommen, das Zeitfenster war also recht klein.

 

DVU, Republikaner, NPD und Co gab es bereits zuvor. Die Kritik an Lucke ist natürlich berechtigt, aber die Lucke-AfD war nicht die Gauland-AfD. Er hat sich durchaus distanziert und die AfD nicht willentlich in diese Richtung entwickelt. Deshalb sollte man ihm nicht das Recht verwehren seiner gelernten Tätigkeit nachzugehen. Ich kann ihn ja auch nicht ab, aber der Vorwurf, Lucke stehe am rechten Rand, halte ich nicht für begründet.

Ansonsten gibt's auch zivilisiertere Wege um Protest zu äußeren, als jemanden niederzuschreien. Ist vielleicht auch ein persönliches Ding, aber wenn ein Mob auf eine einzelne Person einschreit wird mir anders, unabhängig vom Kontext.

 

Das ist so doch nicht ganz richtig, wie Terra auch schon sagt. Außerdem war die AfD zunächst eine Partei von ein paar Professoren, die die Eurokritik bzw. das Verlassen des Euro als Hauptthema hatte. Die Gründer wurden aber weitestgehend oder komplett von den Populisten vertrieben, die sich der Partei angeschlossen hatten.

 

Wer die Demokratie als entartet bezeichnet muss halt ein bischen aushalten.

 

Nochmal zur Shell Jugendstudie - ein interessantes Detail wie ich finde:

https://www.tagesschau.de/inland/shellstudie-101.html

 

Hat er doch gar nicht getan....

Darum gehts ja nicht, sondern um sein persönliches Unwohl/Leid, in einer solchen Situation.

Du kannst auch nicht eine Mutter dafür verantwortlich machen, dass ihr son ein Nazi oder Vergewaltiger oder sonst was geworden ist.

 

Nun, wenn sich irgendwelche Triebe oder die fehlende Kontrolle über jener Triebe auf Misshandlungen in der Kindheit zurückzuführen sind, dann irgendwie schon.

 

Schon mal von Familie Ritter gehört?

 

Und weils bei den Ritters so ist, ists bei allen so.

Wunderbar, dann können wir ja künftig die Mütter von Vergewaltigern mit faulen Obst bewerfen. Zurück ins Mittelalter.

 

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Lucke hatte in seiner eindimensionalen Positionierung gegen die aktuelle Form des Euro nicht nur ein Alleinstellungsmerkmal, sondern auch eine Existenzberechtigung. Alle anderen Bundestags-Parteiem wollten den Euro erhalten - mit unterschiedlichen Mitteln, aber allen Beteiligten.

Die Probleme kamen so richtig ins Rollen, als er diese Eindimensionalität des Euro erweiterte auf „konservative Werte“ und damit allerlei Gesocks anlockte .. da war es schon ein Geister, die ich rief gepaart mit anfänglicher Schläfrigkeit.. hinsichtlich Grenzen

 

Wo konservative Werte im Trog sind, sammelt sich halt die Nazischweine...

War schon immer so, und dass hätte ein Lügenlucke auch wissen müssen. Ich hab so ziemlich genau gar kein Mitleid mit dem... so überhaupt gar nicht

 

Mitleid habe ich ebenfalls keinen, aber halt Anstand. In dessen Genuss kommen selbst solche Kackbratzen wie Lucke.

 

Ist halt ein Sammelbegriff.

 

Sippenhaftung wird eigentlich schon im AT verboten.

 

Was hat er denn gemacht, dass er eine solche Betitelung verdient? Afaik ging es ihm hauptsächlich um die tragische Eurorettungspolitik. Und das waren schon Themen, die man diskutieren musste.

Liest sich nunmal genau so, wenn es plötzlich wieder darum geht Leute zu Teern und Federn und die Lebensgrundlage zu nehmen. Sowas ist nicht in Ordnung. Ich würde selbst irgendwelche gefangen genommenen Mörder nicht anrotzen und im Pöbel belästigen.

Nur, weil diese Leute sich wie Schweine benehmen, muss man nicht auf selbiges Niveau herab sinken.

 

Die AfD hat sich insb. im Osten sehr schnell radikalisiert und den Schulterschluss mit Pegida gesucht. Zu dieser Zeit hat Lucke wiederholt Vorwürfe abgewiesen, die AfD sei in der rechten Ecke und habe diesbezüglich ein Problem. Dieses Problem war sehr evident, Lucke hat es allerdings über sehr lange - zu lange Zeit - kleingeredet. Er wird die heutige AfD nicht gewollt haben und teilt die Ideologie nicht, aber er hat diese Geister gerufen und dies sehr lange Zeit nicht realisiert.

Politisch ist er'n klassischer Neoliberaler. 'Kackbratze' finde ich im Rückblick und mit Blick auf die Gegenwart durchaus angemessen.

 

Dahingehend hast du recht. Allerdings ist sowas als Außenstehender nachträglich immer leicht zu beurteilen. Am Ende ist er ein Mensch. Menschen machen Fehler, geben sich Illusionen hin, wollen vll in dem Moment nicht wahrhaben, was gerade in Teilen der Partei passiert und klammern sich dran fest, dass es schon alles gut ausgeht.

Menschlich erkenne ich in Lucke wirklich keinen schlechten Mann. Er war eigentlich durch und durch vernünftig und war viel weniger rüpelhaft, als manch aktiver Politiker. Hat er eigentlich je auf persönlicher Ebene gegen anderen Politiker/Menschen geätzt, wie zB. Pöbelralle usw?

 

Sehe ich ebenso. Deshalb finde ich 'Kackbratzen' im Hinblick auf den langfristigen Schaden, den er hinterlassen hat, noch sehr milde. In der freien Wirtschaft verlieren Menschen für weniger ihren Job. Lucke hat seinen.

 

Du implizierst, dass sich sonst keine AFD gebildet hätte. Ab 2010 war es aber nur eine Frage der Zeit, bis sich eine solche Partei, wie auch in allen anderen europäischen Ländern, bildet.

Und Lucke hat nichts getan, was gegen das Gesetz verstößt. So tut es das aber auch nicht, wenn du ihn als Kackbratze bezeichnest. Du magst ihn nicht und das ist vermerkt. Ich halte ihn für einen, der wenigen fähigen, wenn auch blauäugigen Politiker.

 

https://www.tagesspiegel.de/berlin/...et-nicht-fuer-entgangene-loehne/25124398.html

 

Fähig und blauäugig schließt sich da doch ein bisschen aus^^

 

Überhaupt nicht. Ich kenne äußerst fähige Leute, die in der realen Wirtschaft nicht klar kommen würden, weil sie zu gut/nett/blauäugig sind.

 

Ja und was denkst du wie fähig sie als Politiker wären?
Da werden doch ganz andere Dinge verlangt

 

Die Sache ist, dass ich in Bernd Lucke einen fähigen Ökonomen/Wirtschaftler sehe, der aber total untergehen würde, wenn hart verhandelt würde. Ein klassischer "Streber", der aber nicht ernst genommen würde und recht leicht zu verarschen/manipulieren wäre.

Ein Merz ist da wesentlich abgekochter, obwohl er sicherlich weniger drauf hat.

 

Ah, eine Einigung bei der Grundsteuerreform. Dank FDP mit einer echten Öffnungsklausel. Jetzt schauen wir mal, welches Modell sich in welchem Bundesland durchsetzt.

 

"Rechtsradikale lehnen Demokratie und Parlamentarismus ab. Sie befürworten ein Führerprinzip, sie sind rassistisch, antisemitisch, revanchistisch. So etwas hat in der AfD keinen Platz und ich kenne niemanden bei uns, der auch nur annähernd so denkt."

Das war Lucke, 2014 - da war die Verklärung seiner Bewegung in vollem Gange. Damals hat er schon gegen die "Altparteien" gewettert, gegen die "satte und fette CDU", und er hat mit Angstszenarien gegen den Euro getrommelt, die noch heute zitiert werden. Das war zu einer Zeit, in der die Friedrich Ebert-Stiftung den AfD-Anhängern längst eindeutige Tendenzen attestierte - "Die politischen Einstellungen der AfD-Sympathisanten weisen im Vergleich zur Gesamtstichprobe einen erhöhten Chauvinismus und eine stärkere Verharmlosung der NS-Zeit auf", hieß es. "Auch die Abwertung von Homosexuellen und die generelle Kritik an Politikern ist überdurchschnittlich", schrieb man damals, und es zeige sich eine "deutlich rechte politische Gesinnung, die an rechtsextremes Denken grenze."

Man muss den Mann nicht aus dem Hörsaal jagen. Man muss jetzt aber auch nicht so tun, als hätte die AfD von 2019 nichts mit der AfD in den Tagen ihrer Gründung zu tun. All das, was wir heute im Extrem sehen, hat Lucke damals angelegt oder im Erfolgsrausch toleriert - den Euro-Hass, das abdriften nach rechts, die Verunglimpfung der Parteienlandschaft, die Erschütterung des Vertrauens in die Presse, die Talking Points für "Das wird man wohl noch sagen dürfen":

"Nun gibt es aber manche Medien, die holen die Rechtsradikalismuskeule schon raus, wenn sich jemand kritisch zur Zuwanderung äußert. Das ist einfach infam, denn es verunglimpft Menschen, die mit Rechtsradikalismus nichts zu tun haben. Sie finden nur, dass wir schon genug Zuwanderung haben. Das darf man doch denken und das denken auch viele AfD-Mitglieder, auch wenn die Mehrheit eine geordnete Zuwanderung befürwortet. Das hat die Parteibasis in einer Urabstimmung entschieden."

Auch von 2014. Man kann die AfD und das, wofür sie steht, nicht von Lucke trennen. Dass der Mann nicht durch den Rosenbogen in den Hörsaal schreitet, sollte klar sein.

 

Das war kein Euro-Hass, sondern absolut rational. "Wir"(also der Euro-Verbund) hätte Griechenland nicht immer weitere Rettungspakete zugestehen müssen. Es gab diskutable Gründe dafür, dies nicht zu tun.

Auch das ist absolut nachvollziehbar. Zuwanderung bedeutet je nach Herkunft auch statistisch Probleme. Damit wurde sich jahrelang kaum auseinandergesetzt.

 

Das heißt wenn ich ein Bauunternehmen beauftrage mir ein Haus zu bauen, das geht dann pleite, dann ist mein bezahltes Geld weg, ich hab ein halbfertiges Haus und ich muss auch noch die Schulden des Bauunternehmens tragen? Ja, das klingt nach einem tollen Konzept.

 

Auch wenn es einem für die beiden Arbeiter leid tut. Tatsächlich aber völlig korrektes Urteil.

Die Firma hat Insolvenz angemeldet, nicht der Auftraggeber/Bauherr.