Beschissene Arbeitsangebote, Bewerbungsgespräche und dergleichen II

Dieses Thema im Forum "Smalltalk" wurde erstellt von Tom Sawyer, 11. November 2016.

  1. 2Mensch gesperrter Benutzer

    2Mensch
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    Ich empfehle da eine abgewandelte Zen-Meditation. "Du bist ein Berg, die Idioten sind Wolken...". Klappt bei mir gut :ugly:.

    (Und Privathandys stellt man lautlos wenn man schläft^^)
     
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  2. SolemnStatement

    SolemnStatement
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    @TheHellstorm
    Da stimme ich Dir zu. Bei uns arbeitet so ein Kandidat. Umschüler und mäßige Noten, aber der beste Mitarbeiter seit vielen, vielen Jahren.

    Ich musste aber immer wieder feststellen, dass die Quote dieser Mitarbeiter unter Umschülern noch deutlich geringer ist als unter den klassisch ausgebildeten. Das macht es für Umschüler gleich doppelt schwer: häufig weniger interessiert und fast immer schlechter ausgebildet.
     
  3. Rand al'Thor The Dragon Reborn Moderator

    Rand al'Thor
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  4. HK-Argeon

    HK-Argeon
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    Sowas in der Art hatte ich im Kopf, aber werden Geisteswissenschaftler/Sozialwissenschaftler wirklich dazu ermuntert (seitens der Karriereberatung und der jeweiligen Unternehmen) sich auf solche Stellen zu bewerben? Aus meiner persönlichen Erfahrung wird man von der universitären Beratung dazu "gedrängt", sich vor allem auf fachtypische Stellen (Sozialwissenschaftler arbeiten bei Verbänden, Historiker in Museen usw.) zu bewerben. Das war zumindest bei mir der Standard.

    Universitäten und Unternehmen müssten Studenten konkret anleiten, wie man die unterbezahlte Arbeitslosigkeit als Geisteswissenschaftler vermeiden kann. Das wird aber nicht gemacht. Hinterher ist man wieder schlauer, aber ich würde aus heutiger Sicht meinen Kindern das Studium einer Geisteswissenschaft/Sozialwissenschaft fast schon verbieten, außer sie haben einen wirklich konkreten Plan für das danach (z.B. die entsprechenden Beziehungen).
     
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  5. Silent Hunter Bambis Alptraum

    Silent Hunter
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  6. -Z0nK-

    -Z0nK-
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    Darauf gibts ein klares: "Ja, aber..."

    Ich finde es wahnsinnig schwierig mit dem Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit zu argumentieren, wenn das dazu führt, dass staatliche Institutionen Bildung anbieten, die auf direktem Wege in die Arbeitslosigkeit führt. Ich hab mal an der Absolventenfeier eines Bachelorstudiengangs Amerikanistik teilgenommen und fand es sehr bezeichnend, dass der Dekan (?) in seiner Ansprache an alle Absolventen und Angehörigen meinte: "Die erste Frage, die Sie alle wohl ihren Angehörigen gestellt haben, war bestimmt: 'Was kann man denn damit machen'? Die Antwort ist, dass es einige wenige Berufsfelder gibt, insbesondere an der Uni, sie aber Ihren Weg selber finden müssen". Für mich klingt das schlimmer als ne MLM Klitsche. Die Unis werfen reihenweise Absolventen auf den Markt, die ausschließlich dazu taugen, in der Uni zu arbeiten und weitere Absolventen zu generieren, die in der Uni arbeiten und weitere Absolventen generieren, die......
    Und viel schlimmer: Insgeheim wissen diese Leute, dass sie den interessierten Studenten Bullshit anbieten, mit dem sie nichts anfangen können.

    Aber Hauptsache, die 18-Jährigen Kinder (denn das sind sie eigentlich) konnten das studieren, was sie wollten, anstatt dass ihnen jemand klar macht, was sinnvoll ist und was nicht.

    Die und der MBA, aber das sagt ja eben auch schon viel aus. Ich, der sich mit dem Lernen immer schwer getan hat, musste mich mit 32 Jahren nochmal durch die Uni quälen, um irgendetwas halbwegs brauchbares vorweisen zu können. Und selbst jetzt überlege ich, ob es nicht vielleicht doch sinnvoll wäre, neben dem autodidaktischen Programmieren nicht vlt auch nochmal nen M.Sc. WInf zu machen, wobei ich mich dazu noch nicht aufraffen konnte.
    Andere Kommilitonen aus dem Erststudium, die diesen Schritt nicht gegangen sind, hatten es wesentlich schwieriger, trotz Bundeswehrerfahrung. Ich will mir gar nicht vorstellen, wo ich gelandet wäre, wenn ich nur das Politikstudium ohne Bundeswehr und MBA hätte...

    Was ich mir wesentlich verstärkt wünschen würde ist, dass die Möglichkeiten der Bologna Reform wesentlich stärker genutzt werden. Bachelor und Master in einer Geisteswissenschaft sollte nur der machen, der als WiMi in der Uni arbeiten möchte und dafür auch echte akademische Leistung bringt. Für alle anderen sollte es die Regel sein, dass z.B. auf den Soziologie-Bachelor irgendein anderer, nicht-konsekutiver und möglichst nicht-geisteswissenschaftlicher Master gesattelt wird. Dementsprechend sollte es mMn z.B. bei deutschlandweit 25.000 Bachelorplätzen für Soziologie nur 5.000 Masterplätze geben (fiktive Zahlen).
    Ich bin absolut keiner von denen, die nur MINT Feldern eine Daseinsberechtigung zusprechen. Aber wenn der Markt den Geisteswissenschaften keinen inhärenten Wert inkl. Möglichkeit zur Gewinnerzielung einräumt, dann können die Geisteswissenschaften eben nur als Neben-/Basisqualifikation herhalten. Und das ignorieren die Universitäten und die Studenten komplett.
     
  7. Commander Wolf

    Commander Wolf
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    puh... erlebe ich gerade. IT-Projektleiter ohne IT-Background. Ich sag mal so: Es gibt sicherlich bessere Kombinationen und das sage ich als Maschinenbauer, der sich in den Kundenmeetings teilweise fremdschämt.
    Aber gut, es fehlt auch das Verständnis für das Gesamtprodukt und das Problem, das die IT eigentlichen lösen soll.
     
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  8. HK-Argeon

    HK-Argeon
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    Es gibt in anderen Ländern auch die Möglichkeit, durch ein 1-2 jähriges Masterstudium entweder in ein komplett anderes Fachgebiet zu wechseln (z.B. Jura) oder sich konkret für einen Beruf zu qualifizieren, der auf dem BA/Master aufbaut (z.B. Lehramt, das werde ich ab August hoffentlich machen). In den USA ist es auch üblich sich erst in der "Grad school" für Bereiche wie Jura oder Medizin zu qualifizieren - diese Möglichkeiten in den Bereichen Jura, Lehramt, Medizin fehlen zumindest in Deutschland komplett, außer man will nochmal ganz von vorne anfangen. Der MBA scheint mir auch generell eher die Ausnahme zu sein.
     
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  9. -Z0nK-

    -Z0nK-
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    Sagen wirs mal so: Je höher man auf der PL Karriereleiter steigt, umso weiter entfernt man sich von der konkreten Materie und umso tiefer steigt man ins reine Management ein.
    Ich steuere aktuell vier Projektleiter, deren Projekte rein garnichts miteinander zu tun haben. Selbst wenn ich Ingenieur wäre, würde ich wahrscheinlich genauso oberflächlich über die Entwicklungsgegenstände Bescheid wissen.
     
  10. Balupu User

    Balupu
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    Ich denke eher, "der Markt" muss sich langsam anpassen und realisieren, dass Geisteswissenschaftler gebraucht werden in vielerlei Hinsicht. Unternehmen, welche auch im technischen Bereich anfingen Abteilungen zu etablieren mit mehr Interdisziplinären Mitarbeiten haben schnell gemerkt was das für Vorteile hat auf die Ausrichtung des Unternehmens, die Kommunikation und die Marktflexibilität und Sicht. Volvo z.B. hat seit vielen Jahren eine ganze Menge Philosophen, Sozialwissenschaftler und andere eingestellt, welche in erster Linie über die Konsequenzen von Mobilität (per Auto/Truck) in der Gesellschaft und Zukunft nachdenken und hat damit viele progressive Schritte viele Jahre vor den traditionellen Autoherstellern eingeführt. Bis hin zu der Einstellung, dass man selbst Autos nicht mehr als die Zukunft ansieht und sich umorientiert hat. Das kommt nicht, weil man nur Ingenieure bei sich arbeiten lässt, sondern weil man Menschen außerhalb der eigenen Bubble dazugeholt hat.

    Ähnlich profitieren andere Bereiche genauso davon, insbesondere aber technische. Je nach Land und Branche ist da aber noch immer ein großes Stigma auf einer Person mit einem Bachelor/Master in Sozialwissenschaften, was halt auch Quatsch ist. Ich will jedenfalls nicht mehr in einem Unternehmen arbeiten, in dem nur Ingenieure einstellt z.B. :ugly:
     
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  11. DuskX Absolut unkreativer Benutzertitel, weil keine Lust mich anzustrengen.

    DuskX
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    Kenne das auch schon genau andersrum, bzw. als Projektleiter hat man häufig ja so viele Aspekte, dass man gar nicht überall bis ins Detail einsteigen kann, der Gegentrend ist halt, dass der IT-Projektleiter mit IT Background sich dann gerne mal zu sehr auf die Themen versteift von denen er Ahnung hat, und dann halt viele andere Themen links liegen lässt. Bzw. die Fachkräfte die halt schon seit Jahren raus sind, sind auch nicht sonderlich besser, ich durfte als Quereinsteiger auch schon erklären, warum es keine gute Idee ist, die Meldung neuer Kunden ins CRM System auf einmal über XML files machen zu wollen, oder das die Komponenten in CentOS nicht veraltet sind, sondern es sowas wie Backporting gibt. Mir hilfts aber wohl auch, dass ich ein Schuss Asperger habe, wodurch ich bestimmte Systematiken dann doch für meinen Seelenfrieden verstehen will. :ugly:

    Ist aber halt ne Abgrenzungssache, man muss als Projektleiter wissen, wo die eigene Inkompetenz anfängt. Für Grundlegende Architekturentscheidungen fehlt mir tatsächlich der Background, weshalb ich mich bei sowas dann halt auf die Architekten und Senior Entwickler verlasse (wofür die ja auch bezahlt werden). Und der Informatiker der 5 Jahre Software entwickelt hat und dann Projektleiter wurde, hat auch nicht automatisch Ahnung davon, wie den eine skalierbare Infrastruktur und ein sicheres Netz aufgebaut wird.
     
    Zuletzt bearbeitet: 4. März 2021
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  12. SolemnStatement

    SolemnStatement
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    Ich komme historisch aus der Kern-IT (Programmierer) und habe mich primär in diesem Umfeld bewegt. Vor kurzem war ich auf einem digitalen Webinar, welches sich mit Scrum, Produktmanagement und Co. beschäftigt hat, gerichtet an Product Owner. Schaden konnt es ja nicht, oder? Nun gut, sagen wir es so: Das war ein Erlebnis. :ugly:

    Entschuldigt meine Offenheit, aber so ein Unsinn-brabbelndes, selbstverliebtes und aufmerksamkeitssüchtiges Publikum habe ich schon viele, viele Jahre nicht mehr erlebt. Das hatte etwas von Teenagern. Und das sollen die Leute sein, welch den Nerd-Dompteur im Betrieb spielen? :ugly: ²
     
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  13. DuskX Absolut unkreativer Benutzertitel, weil keine Lust mich anzustrengen.

    DuskX
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    Scrum scheitert glaube ich auch ganz ganz oft, weil viele Scrum Master das ein bisschen zu ernst nehmen und viele Entwickler (das aus guten Gründen) nicht ganz so ernst nehmen. Nach mittlerweilen mehreren Jahren, hab ich auch immer noch keinen Mehrwert von Story Points gegenüber guten alten PT gefunden.
     
    Zuletzt bearbeitet: 4. März 2021
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  14. MuSu nässt sich ein

    MuSu
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    Die Woche kaum was zu tun gehabt, teilweise nur eine Stunde gearbeitet in Kurzarbeit. Und nu explodiert plötzlich alles gleichzeitig. :wut: warum kann nicht mal einfach alles nacheinander eintrudeln.
     
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  15. endlaster ist Abfall

    endlaster
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    Hör auf hier im Forum zu posten und arbeite!
     
  16. MuSu nässt sich ein

    MuSu
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    Als undercover Mod ist das doch meine Arbeit. Montag bis Mittwoch war hier nix los und plötzlich muss ich hier Anzeigen rausschmeißen wie sonst was.

    @Captain Diabetes eh @Captain Tightpants Verwarnung wegen Likespam.
     
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  17. Stringer Praktizierender Atheist

    Stringer
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    Eine Ausbildung (grundsätzlich ist es dabei eigentlich egal ob man eine "klassische" Berufsausbildung oder Studium absolviert) völlig am zukünftigen potentiellen Bedarf am Arbeitsmarkt vorbei zu machen ist halt auch schon mehr als nur ein bisschen weltfremd.

    Wenn der Arbeitsmarkt (einschließlich der Universitäten selbst) für eine bestimmte geisteswissenschaftliche (oder vom mir aus auch künstlerische) Fachrichtung einen Bedarf von 500 Stellen im Jahr hat, die Universitäten aber 25.000 Absolventen jedes Jahr auf den Markt werfen (Zahlen willkürlich gewählt), dann kann man sich schon vorher ausrechnen das man ohne Prädikatsexamen + Vitamin B kaum eine Chance hat.

    Und mit einem Notendurchschnitt von 4,49 (= gerade noch so bestanden) braucht man sich dann eigentlich auch nirgendwo mehr bewerben, als Berufsanfänger ohne jede praktische Erfahrung schon gar nicht.

    Dann gibt es eben einen promovierten Taxifahrer mehr. :topmodel:
     
  18. endlaster ist Abfall

    endlaster
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    Sie begehen hier eine Straftat (Amtsanmaßung)! Das klären wir jetzt polizeilich.
     
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  19. HK-Argeon

    HK-Argeon
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    Ich sehe trotzdem die Gesellschaft an sich (inklusive der Politik) sowie die Unis in der Verantwortung. Es kann doch nicht sein, dass man diesen Status Quo mit einem Schulterzucken hinnimmt; weil dann können wir die Unis zu reinen Forschungsinstituten umbauen und auf die philosophischen Fakultäten verzichten. Das wäre zumindest konsequent.

    Und noch was anderes: Ich hatte diesen Erfahrungsschatz nicht mit 18 Jahren. In meinem familiären Umfeld sind alle (!) Akademiker Lehrer die in den 70er/80er Jahren verbeamtet wurden und sich seitdem um nichts mehr Sorgen mussten. Klar wird einem von vielen Seiten eingeredet, wie schlecht die Situation ist, aber man nimmt es ja nicht zu 100% ernst, bis man selber davon betroffen ist (man geht ja irgendwie auch immer davon aus, dass "das schon irgendwie gut gehen wird" bzw. dass man sich mit entsprechender Leistung von der Masse abheben kann). Und wie gesagt, meine Eltern haben - das sage ich heute so frei heraus - den Fehler gemacht, mich das studieren zu lassen, was ich wollte. Und das war ein Fehler, meinen Eltern wussten es aber auch nicht besser.
     
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  20. Stringer Praktizierender Atheist

    Stringer
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    Das läuft dann aber darauf hinaus pro Fachrichtung nur so viele Studienplätze zuzulassen wie der voraussichtliche Bedarf + Sicherheitszuschlag in x Jahren sein wird.
    Hat man mit dem NC ja auch schon (sehr halbherzig) probiert.
    Dass das in der Vergangenheit (auch bei mir) sehr suboptimal ablief bedeutet ja nicht, dass man das auch in Zukunft so schlecht handhaben muss

    Aber dazu bedürfte es einer qualifizierten Berufs-/Ausbildungsberatung (und damit meine ich explizit nicht das was die Bundesarbeitsagentur darunter versteht).

    Und man bräuchte wahrscheinlich unabhängig davon qualifizierte Aufnahmeprüfungen an den Universitäten, um dort schon vor Beginn des Studiums zumindest grob die Spreu vom Weizen zu trennen.

    Aber das hätte eben zur Konsequenz, dass nicht jede/r Abiturient/in unabhängig von der fachlichen/persönlichen Eignung nahezu alles studieren darf, nur weil es ihr/ihm Spaß macht.
     
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  21. MuSu nässt sich ein

    MuSu
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    Ich blicke die ganzen Thematiken mit Kurzarbeit nicht. Für diesen Monat wurden dem Amt wohl 20 Stunden (statt 40) Pro Woche angekündigt. Aber dadurch, dass ich ggf. doch mehr zu tun habe, werde ich die wohl überschreiten. Dazu habe ich gerade mit meinem Chef telefoniert ob das Probleme macht und er meint nu, dass das kein Ding sei da ja erst am Ende des Monats die tatsächlichen Stunden übermittelt werden.

    Aber wozu dann die Ankündigung und warum immer der Fingerzeig, dass ich jaaaaaaaaaa nichts überschreite. Bestände nur das Problem, wenn die Firma 20 Stunden mitteilt, aber der Nachweis 21 Stunden anzeigt? :hmm: Es ist mir alles ein Rätsel
     
  22. Balupu User

    Balupu
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    Ein Studium ist aber keine Berufsausbildung und sollte auch nicht so angesehen werden. Ich weiß, dass Deutschland hier sehr gut dran ist das genauso zu tun, aber das ist doch totaler Quatsch. Ein Studium ist akademisch und soll in erster Linie den Studierenden beibringen selbstständig Informationen und Wissen anzueignen in einer reflektierten Art und Weise - garniert mit bestimmten Spezialisierungen und Fokus, z.B. Naturwissenschaften oder Sozialwissenschaften oder Kunst. Dadurch bilden sich ganz interessante Ansichten, Wissensstandpunkte und daraus resultierende Problemlösungsansätze.

    Stumpf heranzugehen und zu sagen wir brauchen in x-Jahren, y-Anzahl an Maschinenbauingenieuren in der Automobilindustrie ist da ein ganz konkret falscher Weg, gerade weil man sich dann darauf versteift, dass dieser Fall tatsächlich eintrifft und die Leute darauf ausbildet, und eben nicht flexibel zu sein und zu lernen "Ich bin Maschinenbauingenieur. Ich kann Probleme auf die Art mit meinem Wissen lösen". Dadurch schafft man doch gerade die angesprochenen Probleme wie "keine Arbeit für Studierendengruppe X", eben weil ein ganzes System sich darauf versteift ein Studium als Berufsausbildung zu sehen. Und dann kommt eine wirtschaftliche Entwicklung, die unvorhergesehen war und auf Einmal sind alle arbeitslos und wissen nichts mit sich anzufangen. Wir sollten doch besser sein als das mittlerweile.

    Ich finde gerade der Ansatz, dass ein Studium und die Wahl der Fächer offen stehen unheimlich wichtig in der akademischen Welt, denn nur so können wir garantieren, dass wir eine Bandbreite an verschiedenen Perspektiven, Wissen und Problemlösungsansätzen haben. Zumal Menschen, die sich wirklich für etwas interessieren, z.B. das was sie studieren, grundsätzlich besser darin sind als welche, die dieses nur studieren um damit ein bestimmtes Gehaltsniveau zu erreichen, wenn man mir die anekdotische Evidenz verzeihen mag.
     
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  23. HK-Argeon

    HK-Argeon
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    Ich bin ja auch ein Verfechter des humboldtschen Bildungsideals, aber die Korrelation Studienfach/Berufsaussichten existiert nun mal. Und mir wäre es lieber gewesen, wenn ich was "Gescheites" studiert hätte, auch wenn der Arbeitsmarkt natürlich Fluktuationen untersteht. Aber als Maschinenbauer hat man halt die Chance, dass sich irgendwann mal eine Lücke auftut. Für Geisteswissenschaftler gibt es keine Fluktuationen im freien Arbeitsmarkt - vom Lehramt abgesehen; in der freien Marktwirtschaft wird es nie einen Bedarf an Historikern geben. Und das ist das Problem - Humboldt kann meine (zukünftigen) Kinder auch nicht ernähren. Erst das Fressen ...
     
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  24. Balupu User

    Balupu
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    Das ist aber doch nicht das Problem der akademischen Bildung an sich, sondern eines falschen Blickwinkels und Kommunikation auf Absolventen. Deutschland hat als so ziemlich einziges europäisches Land den Bologna-Prozess massiv missverstanden und aus akademischer Bildung irgendwelche Berufsausbildungen gezimmert und das so auch jahrelang kommuniziert und Medien- und Wirtschaftswirksam zum neuen Status erklärt. "3 Jahre für den Bachelor und dann arbeiten" hieß es für die Schüler in der Oberstufe auf Einmal. "Bloß nicht länger als Regelstudienzeit studieren" wurde lautstark kommuniziert, zusammen mit den damals neu-eingeführten Studiengebühren um den Prozess des Bildungs-Fastfoods komplett in die Köpfe zu kriegen.

    Das hat natürlich auch dazu geführt, dass umso mehr als früher Geisteswissenschaften als sinnlos angesehen wurden, während die Arroganz der MINT-Studierenden in die Höhe schoss. Das hat natürlich auch in der Wirtschaft gut Einhalt gefunden, indem alle problemlos nachplappern, dass jemand mit Soziologie-Master ja nichts in einem technischen Unternehmen zu suchen braucht. Das Problem hat sich damit über die letzten 10-15 Jahre auch einfach nur richtig aufgestaut und persönlich finde ich dies auch einfach nur traurig, denn es nimmt der akademischen Bildung in vielerlei Hinsicht einfach ihre Qualität und was diese eigentlich auszeichnet.
     
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  25. Dead man walking tot, aber glücklich

    Dead man walking
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    Wer es praxisbetont haben will, der soll halt an eine FH gehen. Zumindest an meiner Uni gibt es für Geistes- und SoWi Pflichtpraktika und weiterbildende Angebote im Bereich Wirtschaft. Wenn man sich dann noch engagiert, zB in einer studentischen Unternehmensberatung, freiwillige Praktika oder Werkstudententätigkeit, dann ist man auch kein "nutzloser" Geisteswissenschaftler, sondern kriegt auch vernünftige Jobs. Und auch für Historiker gibt es in der Wirtschaft Jobs, zB um die Geschichte von großen Unternehmen aufzuarbeiten, als PR-Manager oder sonst was. Und zu entscheiden, was nützlich ist und was nicht, ist schon ziemlich anmaßend. Und was für Folgen es haben kann, wenn man nur für den Marktbedarf studiert, sieht man ja bei den Maschbauern, die teilweise einfach keinen Job finden, weil es zu viele gibt.
     
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  26. masterhans

    masterhans
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    Das Problem in Deutschland ist doch dass Unternehmen nur Leute für Stellen nehmen die 100% auf die geforderten Qualifikationen passen. Wer ITler ist kennt das. Da soll man für eine popelige Programmiererstelle als Berufsanfänger drei Programmiersprachen und fünf Entwurfsmuster in- und auswendig kennen, zudem noch Spezialsoftware beherrschen. Ich habe zwar Informatik studiert, und 95% von dem was ich gelernt habe benötige ich im Berufsleben nicht. Hab als Programmierer angefangen, bin jetzt im Risikocontrolling bei einer Großbank und habe hauptsächlich mit BWLern, Volkswirten und Mathematikern zu tun. Von dem was ich jetzt mache habe ich inhaltlich nichts im Studium gelernt, außer dass ich mir ab und zu mit Python Skripte schreibe die mir mein Leben vereinfachen. Aber ich habe gelernt selbstständig zu denken und mich zu organisieren.

    Zum Thema "Geisteswissenschaften": In den USA kann man auch als Historiker als Produktmanager bei Google arbeiten. Die wollen dort nur sehen dass man sich in neuen Themen zurechtfindet und einarbeitet. Da gilt das Studium eher als fünfjähriges Assesment Center. Hier in Deutschland ist man in den Unternehmen meist leider nicht so weit.
     
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  27. Stringer Praktizierender Atheist

    Stringer
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    Ein Studium ist aber auch kein Selbstzweck (oder sollte es imho zumindest nicht sein).
    Natürlich kann man etwas rein aus persönlichem bzw. wissenschaftlichem Interesse studieren, sollte sich dann aber auch nicht darüber wundern das man dann nach dem Abschluss uU auf keinerlei Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt stößt.
    Ich bin auch gegen derartige planwirtschaftliche Ansätze.
    Aber wenn man sich darüber "beschwert", dass das eigene Studium bzw. der eigene Abschluss auf dem Arbeitsmarkt auf keine bzw. wenig Nachfrage stößt, dann muss man eben auch darüber nachdenken wie man das zukünftig besser machen kann.

    Und da wäre zumindest eine qualifizierte Beratung vor dem Beginn einer Ausbildung bzw. eines Studiums (und natürlich ist auch ein Studium im gewissen Sinne eine Ausbildung) ein wichtiger Schritt in dieses Richtung, den ich muss @HK-Argeon in dieser Hinsicht recht geben:
    wer hat als junger Mensch mit <20 Jahren schon die nötige Erfahrung bzw. den Durchblick um hier die richtigen Weichen für die eigene Zukunft zu stellen?

    In meinem Elternhaus wäre das z.B. aus diversen Gründen schwierig gewesen (und ich kann meinen Eltern deswegen auch keine Vorwürfe machen, deren Background war ein ganz anderer) und ich selbst war mit 18 Jahren sicherlich auch damit überfordert.

    Aber das ist heute häufig (aber nicht immer!) auch noch nicht anders wenn ich mich in meinem Bekanntenkreis so umhöre.
    Da ist der Studienwunsch dann "irgendwas mit Medien" oder "Lehramt" (aber nur mit einem Nebenfach als Studium, womit man heute später auch NULL Chancen auf eine Stelle hat).
    Alles schön und gut, aber man sollte sich doch vor Beginn schon mal fragen was man später damit machen will und die Chancen dafür realistisch beurteilen.
    Und es mag im Ausland bessere Berufschancen auch für Geisteswissenschaftler in Industrie und Wirtschaft geben, aber das nutzt natürlich wenig wenn man in Deutschland bleiben will.
     
  28. HK-Argeon

    HK-Argeon
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    Das ist vermutlich überall so. Es kann schon sein, dass manchmal Historiker gesucht werden
    , aber in der Stellenanzeige steht dann halt nicht "Historiker gesucht" sondern "Historiker mit Erfahrung bei der Aufarbeitung der Geschichte großer Unternehmen in der Zeit zwischen 1852 und 1885 gesucht". Dass die meisten Historiker darauf trainiert sind, sich in andere Themenbereiche auch schnell einlesen zu können - geschenkt. Sogenannte "Transferable skills" sind ein Witz, weil dich keiner deswegen einstellen wird, wenn man selber nicht in die stringente HR Auswahlschablone passt.

    Das ist auch sowas was ich heute machen würde wenn ich nochmal studieren könnte: Stellenzeigen im ersten Semester durchforsten um das eigene Studium entsprechend nach Bedarf auszurichten. Wenn man nach dem Abschluss das erste Mal Stellenanzeigen liest hat man - in meinem Bereich - eigentlich schon verloren.
     
  29. DuskX Absolut unkreativer Benutzertitel, weil keine Lust mich anzustrengen.

    DuskX
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    Ich denke das ist einer der Hauptgründe, mit 18-20 ist man häufig einfach noch nicht reif genug, zu entscheiden, was man den jetzt die nächsten 45 Jahre seines Lebens arbeitet. Zumindest in dem Aspekt war der Wehrdienst sinnvoll, weil man eben nach der Schule nochmal richtig Zeit hatte zum nachdenken. Ich hab mich mit 18 z.B. für eine Ausbildung entschieden (Macht man halt so, wenn der höchste Bildungsabschluss in der Familie eine Ausbildung ist). Und der Beruf ist zwar nachgefragt, aber in der heutigen Zeit schlecht bezahlt und du machst dich bis zur Rente köperlich kaputt. Bei der Studienwahl war ich dann 23/24 Jahre alt, stand vorher im Arbeitsleben und hab mich dann bewusst für etwas entschieden, dass einerseits meinen Interessen entspricht und potenziell eben auch nachgefragt wird (aber auch erst nach einem Studeingangwechsel im 2. Semester).

    Darüber hinaus ruhen sich die Unis aus meiner Sicht aber auch ein bisschen zu sehr auf ihrem wissenschaftlichen Anspruch aus. Die wissen ja sehr wohl, dass die überwiegende Mehrheit eben nicht in der Wissenschaft landet, von daher wäre wohl schon viel damit geholfen, ähnlich wie FH´s halt auch mal mehr praktische Kentnisse mit zu vermitteln wie z.B. Informatik/BWL für Geisteswisschenschaftler.
     
  30. Balupu User

    Balupu
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    Das entspricht ja nun nicht mehr wirklich der Wahrheit, insbesondere nicht mit akademischen Abschluss. Man wechselt Bereiche, Aufgabengebiete und Jobs deutlich häufiger als jemals zuvor.
     
  31. Stringer Praktizierender Atheist

    Stringer
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    Das war bei mir ähnlich, allerdings hatte ich zu dem Zeitpunkt noch kein Abitur und habe dann eine kaufmännische Berufsausbildung gemacht.

    Mit 18 Jahren hatte ich die Ausbildung schon beendet und "durfte" zur Bundeswehr, wo ich mich dann als Zeitsoldat verpflichtet habe. Während der Bundeswehrzeit habe ich mein Abitur nachgeholt und anschließend die sog. "Berufsförderungszeit" genutzt um BWL zu studieren.
     
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  32. Rhaegar

    Rhaegar
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    Statt zwei Jahre unnötigem Studium, weil man ja nach dem Abi Studieren muss und im Kosmos eines Gymnasiums kein anderes Thema existiert, hätte ich auch besser direkt mal eine Ausbildung gemacht. Danach hat man doch einen viel klareren Blick, wie das Berufsleben so aussieht und wohin die Reise zukünftig gehen sollte. Würde ich auch weiterhin jedem empfehlen, der nach der Schule keine konkrete Vorstellung von seinem zukünftigen Berufsleben hat.
     
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  33. Stringer Praktizierender Atheist

    Stringer
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    Das stimmt auch, den klassischen Weg einer Berufsausbildung und anschließend arbeitet man sein Leben lang (mit möglichst wenig Weiterbildung) in diesem Beruf, findet man immer weniger.

    Das man diese Ausbildung in einem Betrieb macht und dort sein Leben lang bleibt aber auch. Und das man zumindest die Chance hat, in diesem Betrieb im Laufe der Jahrzehnte vom Auszubildenden bis hin zum Vorstand (oder zumindest ins gehobene Management) aufsteigen kann ebenfalls nicht.
     
  34. Rhaegar

    Rhaegar
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    Das hängt aber auch stark von der Betriebsgröße ab. Klar, Vorstand in einem großen Konzern wirst du nicht mehr, gute Aufstiege in kleineren Unternehmen sind aber durchaus auch heute möglich.
     
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  35. DuskX Absolut unkreativer Benutzertitel, weil keine Lust mich anzustrengen.

    DuskX
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    Ja und Nein. Hast schon Recht, 50% der Leute arbeiten nicht in Ihrem Ausbildungsberuf, aber in der Regel gibt die Intiale Ausbildung/Studium halt einen Pfad vor, von dem es mal leicher und mal schwerer wegkommt, und ich stelle auch gerade fest, dass so ein komplettet Fachgebiets/Branchenwechsel für mich mittlerweile z.B. sehr schwierig ist und das obwohl ich extrem generalistisch aufgestellt bin (Obwohl ich das mittlerweile auch schon 1,5x gemacht habe)
     
    Zuletzt bearbeitet: 5. März 2021
  36. Lord Reginald

    Lord Reginald
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    Meine - zugegeben ausschließlich auf dem Eindruck in Medien basierende - Sicht ist aber, dass ein Abbruch einer Ausbildung deutlich verpönter ist, während ein (rechtzeitiger) Wechsel des Studiengangs von vielen als etwas fast normales, vielleicht sogar interessantes oder positives gesehen wird. Bei einem Ausbildungsabbruch schwingt häufig "verantwortungslos" mit. Außerdem ist mein Eindruck, dass Akademiker, die zuvor eine Ausbildung gemacht haben, positiv gesehen werden. Wer aber erst studiert hat (egal, ob mit Abschluss oder nicht) und dann eine Ausbildung macht, steht noch besser da.
    Das wären auch Punkte für die Jobsuche, die pro Studium sprechen, wenn man noch gar keine Ahnung und die Wahrscheinlichkeit eines Wechsels dadurch recht hoch ist. Zumindest etwas generalisiert. Ist natürlich immer eine Frage des Einzelfalls und eigentlich vertretete ich auch deinen Standpunkt, dass es für die persönlich Entwicklung sinnvoll wäre.
     
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  37. Lurtz lost

    Lurtz
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    Wer macht denn das und wie sieht das praktisch aus? :confused:
     
  38. ancalagon Alarmarzt Meier-Wohlfühl

    ancalagon
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    das muss "aus" heíßen nich "von" :p
    angeblich ziemlich viele bei der Deutschen Bank, um dann an interne Stellen zu kommen :nixblick:
     
  39. Lord Reginald

    Lord Reginald
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    Habe einige (ein wenig) kennengelert, die nach dem Studium eine Ausbildung gemacht haben. In meinem aktuellen Umfeld: Er hat ein naturwissenschaftliches Fach studiert und nach dem Studium gemerkt, dass er (verstehe wer will, aber @legal wäre stolz) eine Leidenschaft für Zahlen, Rechnungen und Buchhaltung hat. Hat nach dem Studium eine entsprechende Ausbildung gemacht (weiß nicht, welche konkret). Jetzt arbeitet er im öffentlichen Dienst zwischen lauter Naturwissenschaftlern, mit denen er fachlich über deren Arbeit diskutiert, da er denselben Hintergrund hat. Nur, dass die nach E13 bezahlt werden und er vermutlich ca. E9. Aber er mag seine Arbeit jetzt lieber. Alles richtig gemacht.
     
  40. -Z0nK-

    -Z0nK-
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    Wenn das denn wirklich so gesehen wird, vermute ich, dass das auch am Background derjenigen liegt, die darauf reagieren.
    Die meisten Gesellen kommen aus Gesellenfamilien, die meisten Akademiker aus Akademikerfamilien. Man bewegt sich meist auch abseits der eigenen Familie in den jeweiligen Zirkeln.
    Wenn also der Azubi seine Ausbildung abbricht, reagieren darauf die Leute, die selber Verfechter von Berufsausbildungen sind, weil "man da was konkretes in der Hand hat". Ausbildung abgebrochen = Man hat jetzt eben nichts konkretes mehr in der Hand. Außerdem war man wohl nicht hart genug, um die anspruchsvollen Lehrjahre zu überstehen.
    Wenn der Student den Studiengang wechselt, juckts keinen, weil akademische Ausbildung sowieso eher abstrakt und Berufsbilder dort zu nem gewissen Grad fluid sind. Da weiss jeder, dass es kein Beinbruch ist, solange am Ende ein halbwegs brauchbarer Abschluss steht.

    Das kann ich so weder bei mir bestätigen, noch bei meinen Kollegen. Erst Studium, dann Berufsausbildung ist so ziemlich das seltsamste, was man machen kann. Im schlimmsten Fall holt man sich damit jemanden in die Firma, der ne niedrig dotierte Tätigkeit ausübt und dann schnell unzufrieden wird, weil er sich von "denen da oben" was sagen lassen muss, obwohl er ja genauso hoch qualifiziert ist.
     
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