Ein paar allgemeine Fragen zu den GameStar PCs bzw. zur verbauten Hardware

Dieses Thema im Forum "Fragen zu BoostBoxx GameStar-PCs" wurde erstellt von PukerattheUnclean, 21. November 2022.

  1. PukerattheUnclean gesperrter Benutzer

    PukerattheUnclean
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    Hallo allerseits,

    da ich ernsthaft drüber nachdenke, mir einen GameStar-PC anzuschaffen und selber technisch bestenfalls ein Laie bin (eher weniger) habe ich ein paar Fragen an die, die mehr wissen als ich und bedanke mich schonmal im Voraus :-)

    1. Eher weniger auf die GameStar-PCs bezogen, sondern mehr eine allgemeine Frage:

    Wieso sind Geforce 3070 und 3080 Karten teurer als Radeon Karten, auch wenn die teilweise den doppelten Videospeicher aufweisen?

    2. Wieso werden meistens nur 16 GB RAM standardmäßig angeboten, obwohl dieser Teil der Hardware a) nicht sehr teuer ist und b) erfahrungsgemäß einen großen Unterschied macht, wenn es um Gaming-Performance geht?

    3. Sind die Lüftungs- und Kühlungsmaßnahmen ausreichend?
    4. Welche Upgrades würdet ihr zum Standard-Setup der meisten Modelle empfehlen?
    5. Welche Konfig. wäre die SInnvollste für jemanden wie mich, der in WQHD und 60+ fps zocken möchte?

    Danke :-)
     
  2. sgt__luk3

    sgt__luk3
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    Mein RIG:
    CPU:
    Ryzen 7 5800X3D @ Liquid Freezer II 280mm
    Grafikkarte:
    AMD RX 6900 XT
    Motherboard:
    Gigabyte X570 Aorus Elite
    RAM:
    32GB DDR4 3200
    Soundkarte:
    Topping MX3, DIY Lautsprecher, Auna Mic, Hifiman HE400SE
    Gehäuse:
    Cooler Master Qube500
    Maus und Tastatur:
    Akko 5075B Plus mit Aliaz Silent Switchen
    KBD75V2 mit Tecsee Coral Switchen
    Glorious Model D wireless
    Betriebssystem:
    Linux Mint Cinnamon
    Monitor:
    LG OLED42C21LA
    Weil die RTX Karten bessere Performance haben und beliebter sind. Außerdem unterstützen sie DLSS, wobei AMD auch jetzt mit FSR2.0 eine gute Alternive anbietet die immer verbreiteter wird.
    Dafür ist die Raytracing Performance bei NVidia deutlich besser.

    Wie kommst du darauf dass es einen großen Unterschied macht? Ich würde sagen, dass ist mit die Komponente die am wenigsten bringt.
    Aber ja, 32GB kann man heutzutage schon verbauen.

    Das kommt auf den Kühler und das Gehäuse an.
    mMn wird da extrem gespart bei den PCs. Vor allem wenn da wieder so ne 120mm AiO Wasserkühlung verbaut wird.

    Zum Rest sage ich mal nichts. Netzteil z.B. ist irgendwie so ein Boostboxx no Name Krempel...
    Ich würde von dem Laden einfach Abstand halten, das ist meine ganz ehrliche Meinung dazu.
    Schau lieber bei dubaro vorbei.
     
  3. Jakob Erckert Mitarbeiter

    Jakob Erckert
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    Hallo in die Runde,


    hier noch mein Senf. Da ich die ganzen Interna kenne, bringe ich gerne Licht ins Dunkel.


    RTX Karten sind n gutes Stück teurer, das stimmt. In der reinen Rechenleistung/Rasterisierung brauchen sich die Radeon Karten gegenüber den RTX 30iger Karten nicht zu verstecken. Wie schon Luk3 schrieb bei Raytracing stoßen die Radeon Karten allerdings an ihre Grenzen. Der Grund für den Preisunterschied ist aber auch eine Preisoffensive von AMD und Partnern wie ASUS, Gigabyte etc. In Sachen Euro pro FPS sind die Radeon 6000er (Raytracing und DLSS mal außen vor) wirklich super Karten.


    RAM: 16 GB reichen dicke zum Spielen aus. Wirklich mehr Leistung erhältst du kaum bis gar nicht durch mehr RAM. Takt und Zugriffszeiten können da schon eher was bewirken. Wobei man hier auf Fertig-PCs bezogen sagen muss, dass die Einkaufspreise für “Standard-RAM”, also DDR4 mit 3200 MHZ und CL 16, so gut sind für Hersteller/Systemintegratoren wie CSL/BoostBox, dass sich der Aufpreis zu schnellerem RAM nicht wirklich lohnt. Heißt, hier ist der interne Preissprung von schnellem RAM zu sehr schnellem RAM im Vergleich zum Performancesprung zu groß - das lohnt den Aufpreis nicht wirklich bei Fertig-PCs. (Ist aber jederzeit aufrüstbar im Konfigurator)

    Mehr RAM lohnt sich, wenn du viel Zeugs gleichzeitig machst, viele Browserfenster offen hast, beim Videoschnitt, ggf beim Streamen etc.


    Kühlung: Auf die GameStar-PCs bezogen. Hier wird JEDER GameStar-PC vorher intensiv getestet. Nehmen wir die 120 mm AIO mal als Beispiel beim GameStar PC 25 Jahre Gold Edition (Hier sind glücklicherweise die Preise der anderen Komponenten leicht gefallen, weshalb wir auf eine 240iger aufrüsten konnten). Bei diesem PC haben wir mal beide AIOs genommen und in einen 65 Stunden Dauertest gepackt.


    Ergebnis: Es macht auch bei Volllast über 65 Stunden keinen nennenswerten Unterschied.


    Kurz ein paar Daten aus dem Test:

    Umgebungstemperatur: 20,5°C


    Durchschnittlicher Temperaturunterschied: ~ 5°C

    Durchschnittlicher Taktunterschied: ~ 65 MHZ


    Der Ryzen 5800X erreicht mit einer BoostBoxx Liquid B120 unter Volllast (Stromstärke von 140A limitiert) mit AIDA64 bei einer Umgebungstemperatur von 20,5°C immer mal wieder sein Temperaturlimit von 90°C. Die Drosselung, die die CPU aufwendet um unter dieser Grenze zu bleiben, beträgt dann im Schnitt zwischen 2 und 3 Taktstufen (Taktstufe=25MHz). Dies liegt im Bereich der regulären Unterschiede der Siliziumqualität eines 5800X. Eine potentere Kühlung würde die Differenz leicht erhöhen, da Ryzen 5000 bereits deutlich vor dem Erreichen des Temperaturlimits die Taktraten sukzessive reduziert.



    Zwei Anmerkungen noch dazu:


    1. Gleichzeitig wurde auch die GPU (RTX 3070 bei anderen Systemen eine RTX 3080) einem 65 Stunden Test unterzogen, die hat halt ebenfalls auf 100% gearbeitet.

    2. Dieses Szenario ist keinster Weise ein realistisches Szenario. Kein Spiel und auch nahezu keine Anwendung lastet CPU und GPU über 65 Stunden zu 100% aus.

    Diesen 65 Stunden Test haben noch mehr Systeme beigewohnt. Ich machs kurz: auch bei den anderen Systemen zeigt sich: Das Power-Limit ist der limitierende Faktor, nicht das Gehäuse oder die Kühlung der CPU bzw. die hohen Temperaturen im System an sich.


    Netzteile: Sgt_luk3 ich finde es schade, dass du einfach mal Behauptungen in den Raum stellst, ohne auch nur ansatzweise hinter die Kulissen schauen zu können.

    Offen gesagt, als wir Anfang 2020 mit CSL/BoostBoxx die Kooperation gestartet haben, stand ich den Netzteilen ebenfalls kritisch gegenüber, daher kann ich das auch verstehen. Doch gerne bringe ich etwas Licht ins Dunkel. Denn: Wenn die Netzteile mich nicht vollends überzeugt hätten, dann wären sie auch nicht verbaut in den GameStar-PCs.


    Hier ein paar Fakten zu den PSUs von BoostBoxx:

    1. Die Teile laufen vom selben Fließband wie Corsair, be quiet und viele andere. Anders gesagt: sie haben dieselbe Produktionsqualität wie andere auch. Der Unterschied ist natürlich der Einkaufspreis, denn da überspringt BoostBoxx logischerweise den Markenhersteller und spart nen Haufen Kohle. Und natürlich kommen noch Design/Case und Lüfter hinzu. Das ist auch anders im Vergleich zu be quiet und Co.

    2. In meinem privaten Mining-Rig, das ich mir mit meinen alten Grafikkarten gebaut hatte, hatte ich über 2,5 Jahre ein BoostBoxx 850 Watt Netzteil. (Bis ETH nicht mehr wirklich minebar war) Das hat also fast 2,5 Jahre Vollgas ohne Probleme ausgehalten.*

    3. CSL/BoostBoxx ist einer der Größten Systemintegratoren Europas. CSL verkauft diese Netzteile in Stückzahlen jenseits der Zehntausenden pro Jahr. Für CSL wäre es eine wirtschaftliche Vollkatastrophe, wenn sie nach wenigen Jahren den Geist aufgeben würden oder gar einen PC grillen. Unabhängig von Garantie und Co stehen Kunden nämlich auch nach vier oder mehr Jahren auf der Matte, sollte was mit dem PC sein. Alleine der Supportaufwand würde das nicht rechtfertigen. Der umgangssprachliche Chinaböller wäre in diesem Fall also ein Schuss ins eigene Knie.


    So dann noch Upgrades, also Punkt 4.

    Das ist gar nicht so leicht, denn PCs sind super individuell. Mehr SSD-Speicher hilft natürlich immer, wenn du viele Games hast und diese auch regelmäßig nutzt. Gehäuse sind Geschmackssache und so geht das weiter. Die aktuellen CPUs sind durch die Bank durch stark, eignen sich gut fürs Gaming und brauchen bei einem reinen Gaming-PC eigentlich kein Upgrade. Wenn du Streamen willst oder andere Dinge machen möchtest neben dem Gaming, kann hier ein Upgrade aber durchaus hilfreich sein.
    Grafikkarte: hier hängt es total von Auflösung und Spielen ab, ohne zu wissen, was du zocken willst, kann man hier nur sehr schlecht eine Aussage treffen. Aber wie gesagt, die Radeon Karten haben gerade alle ein wirklich solides Preis-Leistungs-Verhältnis.

    RAM: siehe oben
    Mainboard: Da reichen meistens Mittelklasse Mainboards wie ein TUF von ASUS dicke aus, außer du hast mega fancy Zeugs vor wie krasses Übertakten etc.


    Konfig für WQHD

    Ich gehe mal davon aus, dass du nur spielen willst. Auch das ist wieder abhängig von den Spielen, aber allgemein gesagt hast du flüssiges Gameplay in nahezu allen Spielen bei den Grafikkarten:

    RTX 3060 Ti/RTX 3070 aufwärts

    Radeon 6700 XT aufwärts

    Streng genommen sogar mit Open End, denn wenn du unbedingt 300 FPS in Apex haben willst, kommt in WQHD auch gerne mal eine RTX 3090 an ihre Grenzen. Aber das ist wohl eher ein unwahrscheinliches Szenario.


    Wie bereits gesagt sind grade alle aktuellen CPUs super stark, da reicht für WQHD eigentlich alles, was in den aktuellen GameStar-PCs bereits verbaut ist, mit den oben erwähnten Grafikkarten. Exotische Szenarien mal ausgenommen.

    Ach ja bin grade krank und kann nicht groß ab etwaige Fragen etc Antworten.

    *Bevor die Hölle über mich losbricht, weil ich mit meinen vier alten Grafikkarten ein Minigrig gebaut habe und eine Umweltsau bin: Das stand bei Oma aufm riesigen Grundstück in der Garage, die mit ihren PV-Anlagen (Aufm Hausdach und den Garagen), selbst im Winter mehr Strom gewinnt als sie als Alleinstehende verbraucht - mit Energiespeicher natürlich. Sie bekommt keine EEG-Umlage mehr. Also habe ich ihr etwas Strom abgekauft fürn Appel und n Ei bis Anfang des Jahres 22. Was ursprünglich mal ein Experiment aus Interesse war, hat dann am Ende überraschend gut funktioniert.
     
  4. PukerattheUnclean gesperrter Benutzer

    PukerattheUnclean
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    Wow! Danke für diese ausführliche Antwort, das weiß ich wirklich zu schätzen :-)

    Einen von Euren PCs hab ich mir jetzt tatsächlich geleistet und muss sagen, dass ich mir nach deiner super Ausführung hier sogar ein bisschen ins Knie beisse, da ich ein paar - im Nachhinein - fragwürdige Änderungen am Setup unternommen habe, die mir zwar fast 700 Euro Aufpreis beschert haben, aber wohl gar nicht viel Performance im Gegenzug.
    Ich muss zugeben, dass auch ich Kühlung, Netzteil und Gehäuselüfter nicht traute und bei diesen Komponenten auf signifikant teurere Markenprodukte ausgewichen bin.
    Dein Post zeigt mir, dass ich mir gutes Geld hätte sparen können.

    Auch dass ich von 16 auf 64 GB Ram hochgegangen bin, bringt mir offensichtlich nix :-)
    Seis drum, ich sehe das dann einfach mal als zukunftssicher und hake das Thema mal ab :-D

    Jedenfalls nochmals vielen Dank für den tollen Einblick!
     
    Mary Marx und manfred4281 gefällt das.
  5. Stornieren und neu bestellen?
    Ansonsten: Für welchen hast du dich entschieden?
     
  6. PukerattheUnclean gesperrter Benutzer

    PukerattheUnclean
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    Tristram
    Nein, nein ist schon in Ordnung so. Manche Komponenten hätten vielleicht nicht sein müssen, aber ist okay:-)
    Hab mich für den Black Friday Radeon 6900 XT Ultimate (oder so ähnlich) entschieden. War im Angebot um 1599,- und ich hab ihn dann mit Extrawürsten wie Krakenkühler, 64 GB RAM usw. noch auf 2250,- oder so raufgetrieben.
    Das wär vielleicht nicht unbedingt nötig gewesen :-D
     
    manfred4281 gefällt das.
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