Alex Garland (Autor/Regisseur: Civil War (neu!),Men, Ex Machina, The Beach, Dredd,Annihilation,Devs)

Wieso erklärt der Film nichts? Er sagt alles was es zu dem Film braucht. Und man muss sich halt schon such ein bisschen mit dem Film auseinandersetzen dann erschließt sich auch die Metaebene. Mag ja nicht jeden ansprechen aber die ist da und funktioniert auch. Hab ja kein Problem damit das man damit nix anfangen kann aber ich kann generalisierende Argumente nicht leiden, die auf nem nicht funktionierenden persönlichen Zugang basieren...

 

Nein, ich erhoffe mit zu solch einem Film viel mehr. Entweder geht man das wissenschaftlich an wie Contact oder Arrival oder halt mystisch geheimnisvoll. Das hat man hier versucht und für mich funktioniert das halt ganz einfach nicht. Der Spannungsbogen ist nicht da, der Film streut optisch tolle Szenen ein die einfach nur den fehlenden Inhalt kaschieren soll.

Also wenn ich nur lange genug über den Film nachdenke, erschließen sich mir plötzlich tiefsinnige Gedankengänge? Ok ...

 

Ja na klar. Wenn du schon im Film mit allen themenrelevanten Gedanken aus dem Film gehst ist der Film entweder unterkomplex oder du verpasst die Hälfte. Und unterkomplex ist annihilation nicht, was man an den Filmen Abhandlungen sehr gut darlegen kann

 

Bei Contact oder Arrival wird viel erklärt aber auch genausoviel bleibt geheimnisvoll. Die Filme haben mich auch lange nach dem ersten gucken gedanklich beschäftigt. Ebenso z. B. The Fountain oder Interstellar. Annihilation schafft es leider nicht, das Rätsel um den Schimmer bis zum Ende konstant spannend zu halten. Am Ende ist es mir sogar egal, ob die Hauptdarstellerin stirbt oder nicht oder was mit der Menschheit passiert.

 

Hmm.für mich hat es funktioniert. Schon mit dem Beginn und der Entstehung des Schimmers bishin der Frage, was darin wieso passiert. Das zieht sich bis zum Ende durch und die persönliche verwicklung zwischen portmans Charakter und dem Schimmer waren einfach spannend. Aber ich mag solche Phänomene mit Philosophischem Subtext wenn die gut gemacht sind. Wie eben auch stalker, Solaris arrival und co. Da ist Annihilation vielleicht nicht die Nummer eins aber definitiv kein Ausbrecher

 

http://www.indiewire.com/2018/04/annihilation-director-alex-garland-devs-television-1201950154/

Garland über Produktionshintergründe und seinen Erfahrungen in Hollywood usw. Und natürlich seine Intentionen für Annihilation

 

Sehr sehenswerte Analyse

https://www.youtube.com/watch?v=LMmA2pu2gdY

 

Ersetze "mystisch geheimnisvoll" durch "emotional." Vieles visuelle in dem Film ist einfach sinnbildlich für das Gefühlskonstrukt der jeweiligen Akteure. Die Todesarten der einzelnen Personen passen auch wunderbar zu ihren psychischen "Dämonen" (das LFTS Video geht ja nur ein bißchen drauf ein). Die eine kämpft einen aussichtslosen Kampf, während eine andere sich selbst einfach aufgibt (und zu einem Baum wird) und so weiter...
Es geht in dem Film nicht darum "was mit der Mennschheit passiert", sondern was mit Lenas kaputter Beziehung passiert. Am besten sieht man das am Ende: "Bist du noch Lena?" - "Ich weiß es nicht." - Umarmung - Augen wechseln die Farbe.
Oh mein Gott, was heißt das jetzt für die Alieninvasion? Nix! Was heißt es für die Beziehung? 'Wir sind nicht mehr diejenigen in die wir uns verliebt haben, aber trotzdem gehören wir zusammen.'

Viele die von dem Film enttäuscht sind, haben einfach mehr Hard Sci-Fi oder Action erwartet. Wenn man sich auf die Gefühlsebene des Films einlässt ist der klasse! Muss halt nicht jedem gefallen.

 

Hatte ich bei der Sichtung nicht so gesehen und trotzdem fand ich den Film toll.

 

Ist auch nicht so. Es sind ja wirklich "andere Menschen". Auch in den Büchern stecken da keine Beziehungsmetaphern.

 

Der Film ist schon klasse. Wie eigentlich fast alles mit Portman. Allerdings muss ich zustimmen, dass ich Arrival z. B. deutlich stimmiger und stringender fand.

Annihilation tanzt mir dann doch auf zu vielen Hochzeiten gleichzeitig und der ein oder andere Charakter ist einfach grottig flach. In der Summe weiterhin ein super Film, aber da wäre mehr gegangen.

 

Auslöschung jetzt auch als DVD/Blu-ray/Amazon Prime Video.
https://smile.amazon.de/gp/product/B07MHJNW7W

 

Als Amazon Prime Video? Link?

 

Den Link zu allen 3 Versionen habe ich gepostet.

 

Achso, dachte Prime Video bedeutet, dass man es als Prime-Abonnent auch kostenfrei angucken kann. Aber die bezeichnen ja tatsächlich auch ein Kaufvideo (was sich jeder kaufen kann, nicht nur Prime-Abonnenten) als Prime Video. Verwirrend.

 

Dachte ich mir, dass du so denkst.

 

Uh. Slashfilm zeichnet die besten scifi der Dekade aus und kürt annihilation auf Platz eins...

https://www.slashfilm.com/best-science-fiction-films-of-the-decade/

 

Ich glaube das sagt mehr über die Dekade als über den Film aus

 

Ich habe mir Annihilation erst kürzlich angesehen, die Bücher kenne ich nicht.

Ich war von dem Film einigermaßen enttäuscht, im Prinzip nur ein Neuaufguss von Stalker mit Frauen in den Hauptrollen (also in etwa so wie das unsägliche Ghostbusters) und moderner Tricktechnik. Das letzte Drittel driftet dann halt sehr in Esoterik-Geschwurbel ab.

Die IMDb-Wertung von 6,90 ist auch nicht so überzeugend (während der 39 Jahre ältere Stalker immerhin eine Wertung von 8,20 hat, was für einen russischen Film aus dieser Zeit schon ein sehr gutes Ergebnis ist).

 

Wer imdb-Wertungen eine Bedeutung zumisst, hat die Kontrolle über sein Leben verloren.

 

Ich bin riesiger Fan von Stalker. Aber Annihilation erzählt halt eine ganz andere Geschichte in einem anderen Setting. Und von der Idee, dass mehrere Menschen losziehen und ein nicht verständliches Phänomen erkunden, kann ich nicht genug bekommen.

 

Meiner Meinung nach war Ex Machina der deutlich rundere und intelligentere Film mit angenehm bodenständiger "Botschaft". Annihilation war mir zu weird und unrund, auch wenn der Film definitiv Spaß gemacht hat.

 

Naja. Annihilation gleicht auch eher einem (Alp-)Traum bze inszeniert sein Szenario so. Es basiert auch eher auf einem Traum vom gleichnamigen Buch und will da gar nicht so logisch und konsequent sein wie ex Machina. Ich mag die Reflexionen über Auslöschung und Tod, die unterschiedlich gespiegelten Auseinandersetzungen damit, aber eben auch dieser biologische Grusel der, irgendwie, gar nicht nur bedrohlich ist. Dieses hin und her über Akzeptanz, Sinnsuche und Staunen hat er jedenfalls sehr gut gemacht, daher verstehe ich nicht, warum der (nicht von dir) hier so viel Fett abbekommt. Bei letterboxd kommt er auch mit ner sehr guten 3,6 daher und ich finde das total gerechtfertigt. Einen Film abzuwerten weil es einen anderen Film gibt der das Thema irgendwie ähnlich behandelt und auch irgendwelche wichtigen Themen diskutiert, scheint mir jedenfalls nicht sonderlich zielführend...

 

Lohnt es sich eigentlich die Buchvorlage zu lesen? Ich hab hier noch den ersten Band rumliegen. Hab irgendwo mal gelesen (vielleicht sogar hier im Thread), dass die Bücher ab Teil 2 stark nachlassen. Wenn ich anfange zu lesen, dann würde ich auf jeden Fall alle Bände lesen.

Den Film fand ich insgesamt eher durchschnittlich, aber das Ende war grandios und das Setting hat mir auch richtig gut gefallen.

 

Die Bücher waren besser als der Film, zumindest empfand ich das so.
Buch 1 war das Beste, die anderen beiden fielen dann wirklich etwas ab, aber passen immer noch wunderbar in die Reihe.

Also ja, lesen.

 

Mir haben die Bücher auch viel Spaß gebracht

 

Dann fange ich mal an

 

https://www.youtube.com/watch?v=Fp9LMsI6uJ8

Alex Garlands neues Projekt...

 

https://www.slashfilm.com/devs-review/

Die neue Serie von Garland kommt sehr gut an

 

Mittlerweile kann man devs auch in Deutschland schauen. Episode 1 gibt's etwa bei Sky Ticket die Kritiken sind bisher auch sehr überzeugend

https://www.spiegel.de/kultur/tv/de...stands-a-9ff4ec74-580e-4670-aac1-5df770208db0

 

Sehr geile Bilder, ich bin interessiert.

Leider ist das ganze schon sehr hipstermäßig, ich mache mir langsam sorgen um meinen Geschmack. Aber gut, man kann Hitler ja scheiße finden und Autobahnen trotzdem mögen.

 

So Hipster fand ich es jetzt nicht, trotzdem tolle Serie.

 

Fangen wir bald an.

 

Nach der 1. Folge bin ich noch nicht restlos überzeugt. Es gibt einige geile Szenen - die sphärische Musik gefällt mir in Verbindung mit den Bildern echt sehr gut. Leider regiert, wie erwartet, häufig das Hipsterprinzip Style over Substance. Der goldene Hackerwürfel ist z.B. an Dämlichkeit nicht zu überbieten - jeder Entwickler würde nach 10 Minuten voller wabernder Reflektionen verrückt werden.

Und dann auch noch so ein Schwachsinn wie "es gibt hier keine Putzfrauen, wir sorgen selbst für saubere Toiletten". Ja klar - nach einer Woche ist das Klo zugeschissen und der Urinstein glitzert mit dem Gold um die Wette. Sorry, aber wenn das Tempo so......... verdammt...... langsaaaaaaam.......... und voller bedeutungsschwangerer Blicke ist, dann muss einfach jedes Wort sitzen. Solche Kleinigkeiten fallen mir auch nicht bei der kritischen Analyse im Nachinein, sondern währends des Schauens auf - was ich immer als ein schlechtes Zeichen deute.

Auf der anderen Seite ist natürlich auch viel Potenzial vorhanden, der zweideutige Titel verspricht einiges. Die Mysterien sind schön nebulös und die Prämisse transzendaler Tech-Philosophen sowieso fazsinierend. Ich verweile nach der riesigen Enttäuschung Annihilation aber erstmal mit einer Gewissen Skepsis. Ich hoffe, das Tempo zieht etwas an und in Folge 2 gehts endlich an die Substanz... ansonsten bin ich erstmal raus und lege die Serie für eine Durststrecke zurück.

 

Die zweite Folge ist eher noch gemächlich. Also es kommen einige sehr spannende und wichtige Elemente hinzu, aber es bleibt entschleunigt und man erkundet eher auch diese emotionale Stimmung und Ästhetik dieses melancholischen Rätsels. Wenn dir die erste Episode zu langsam ist, wirst du sicher mit der Zweiten nicht viel Spaß haben...
Schade das du mit Annihilation nicht so viel anfangen konntest, den mochte ich echt sehr.

 

Nun, die Serie und ich werden getrennte Wege gehen.

Die zweite Folge hat mir etwas besser gefallen (wahrscheinlich, weil es da um handfeste Verschwörungen ging). Leider war die dritte dann wieder recht langweilig und deshalb habe ichs dann gelassen. Die Schauspielerei, speziell die Hauptdarstellerin, hat mich zu oft an Laientheater erinnert - vielleicht liegt es aber auch nur an den prätentiösen Dialogen. Und das größte Problem:

Leider......passiert..... so...... gut..........wie.........nichts.........und.......alles..........zieht.........sich...........wie.........zääääääääher..............Kaugummi...............dahin..........und.............man...........fragt...........sich...............ob...............der..............Plot............nicht............besser..............in.............einen............zweitstündigen............Film..............verpackt...............worden............wäre.

Die Locations schauen schon geil aus, aber halt nicht so geil, als dass sie endlose, sich wiederholende Kamerafahrten rechtfertigen würden. Wenn die Cinematographie auf der Stufe eines La Grande Bellezza wäre, dann hätte ich überhaupt kein Problem mit dem langsamen Tempo. Leider geben das der immergleiche Betonkomplex und die schlechten CGI-Bauten nicht her.

Meine Highlights waren die ersten Minuten und die Eindrücke auf der Leinwand im Goldquadrat (das Sounddesign ist wirklich fantastisch). Der Plot hat Potenzial, ich werde ihn mir einfach mal im Internet spoilern, weil ich nicht dran glaube, dass da aus den Versatzstücken noch was kohärentes entsteht.

Bei näherer Betrachtung von Garlands Werken scheint Ex Machina (für mich) die exzellente Ausnahme von der Regel zu sein. Wirklich seiner mir bekannten Arbeiten (The Beach, 28 Days Later, Sunshine, Annihilation) beginnt mit einer unglaublich interessanten Prämisse und endet ganz, ganz schwach. Mir war nicht bekannt, dass er vor seinen Regiearbeiten für diese Stories verantwortlich war, aber jetzt wird mir einiges klar. In Zukunft erwarte ich mir gar nichts mehr, vielleicht hilfts.

 

Ich hege den schweren Verdacht, dass Garland Devs ursprünglich als Film fürs Kino geschrieben hat, bei den Studios damit aber abgeblitzt ist und der Sender FX eingesprungen ist, unter der Bedingung, dass Garland aus dem Filmdrehbuch ne Serie macht. Zwischen der ersten und den letzten beiden Episoden passiert nicht viel, was den Plot voranbringt.

 

Ich kenn jetzt nur die ersten beiden Folgen aber ich finde, die atmen Atmosphäre, Sich wundern, Charakter und Stimmung. Wenn das allein schon gut gemacht wird kann ich damit sehr gut leben

 

Wenn man es genaunimmt, hat Ex Machina das gleiche Problem wie alle anderen Werke von Garland: das letzte Drittel kann nicht mithalten (denn der Twist war obvious) und erfüllt nicht die durch den Film erzeugten Erwartungen nach etwas Größerem, Überraschenderem. Das ist bei einigen Werken extrem ausgeprägt (Sunshine, Annihilation - beide am Ende nur noch weird), bei anderen weniger (28days later, The Beach, am wenigstens bei Ex Machina), aber es ist eigentlich immer beobachtbar.

Devs fällt da irgendwie aus dem Rahmen, weil zumindest die Pilotepisode (weiter bin ich noch nicht) eigentlich nur audiovisuell beeindruckt. Ansonsten fand ich vieles eher langweilig oder sogar lachhaft (der Protagonist muss von ein paar Zeilen Code kotzen und seine Uhr verstellen, aber der Zuschauer erfährt natürlich nicht im Ansatz, um was es geht). Das ist so, als hätte man in Ex Machina nach einer Stunde immer noch nicht erfahren, dass da eine Roboterfrau im Keller ist, sondern es sich andeutungsweise zusammenreimen müssen. Fad.