Beschissene Arbeitsangebote, Bewerbungsgespräche und dergleichen II

Weil das so ist. Lauf mit der Masse mit und hinterfrage es nicht.

 

Hiho,

ich fange demnächst in einer Kanzlei als Assessor, später als Anwalt an. Das gebotene Einstiegsgehalt bis Ende der Probezeit lautet auf 2,8k brutto. Für Berufsanfänger in meinem Metier und meinen Abschlussnoten ist das durchschnittlich. Kenne Kollegen mit über 3k, aber auch mit nur 2,5k. Ich möchte nur mal aus Interesse fragen, welche Einstiegsgehälter in Unternehmen für andere Akademiker derzeit so üblich sind. Nicht statistisch, sondern rein von den Erfahrungen hier her. Informatiker und Ingenieure sollen wohl eher besser verdienen, aber was ist mit Biologen, Chemikern, BWLern, VWLern usw?

 

Bin damals als LL.B mit 45k im Großkonzern eingestiegen. Das war als Einstiegsgehalt mit eher durchschnittlichen Noten recht gut und eher aus der Kategorie "Zur richtigen Zeit am richtigen Ort und nicht zu dumm angestellt."

Einnige meiner Kommilitonen sind irgendwo bei 35k eingestiegen, die die in die Big 4 gegangen sind dürften bei 41k+ gewesen sein. Bekannte aus dem Bereich Marketing/ Design sind irgendwo bei 30-35k eingestiegen. Alles Rhein-Main Gebiet.

Davon abgesehen werde ich nicht müde, Glassdoor.com zur Recherche von Gehältern zum empfehlen.
https://www.glassdoor.de/Gehälter/index.htm

Hilft mir seit Jahren dabei meinen Marktwert richtig einzuschätzen und ist somit extrem hilfreich in Gehaltsverhandlungen.

 

Mir erschließt sich nicht ganz, warum du nach Erfahrungswerten fragst, die null Aussagekraft haben, wo es doch eben sehr aussagekräftige Statistiken (z.B. absolventa) dazu gibt. Wenn ich in Chemnitz und du in München wohnst, dann sind unsere Gehälter schlichtweg nicht vergleichbar. Ebenso wenig, wenn ich in nem DAX Konzern arbeite, du in ner Kleinen Firma. Oder ich bei nem große Dienstleister (hoher Preisdruck), du bei nem hidden champion.

Grundsätzlich ist es so, dass BWL und VWL'ler ne recht weite range haben. Man kann halt als einfacher Sachbearbeiter einsteigen, oder als Associate bei ner MBB Beratung. Nen Erfahrungswert kann ich allerdings nicht nennen, da ich beim Berufseinstieg als "Beamter auf Zeit" mit grüner Uniform unterwegs und nicht studiennah tätig war. Als ich ins zivile Berufsleben gewechselt bin, hatte ich nen geisteswissenschaftlichen Master, nen MBA und mehrere Jahre nur bedingt relevante Berufserfahrung. Damit hab ich nen Einstieg in ne Beratung und in eine derzeit kriselnde Branche mit 60k geschafft, was, gelinde gesagt..... ausbaufähig ist, aber andererseits für nen Geisteswissenschaftler gar nicht Mal so schlecht. Bin da hin und her gerissen.

 

Bin mit einem B.Eng als Berater mit 44k eingestiegen und hab nach 2 Jahren 20% mehr bekommen.
Da ich direkt ins Ausland bin kamen dann noch Unterkunft und Verpflegung dazu.

Interessant ist nicht das Monatsbrutto sondern das Jahresbrutto plus aller Zulagen, Prämien usw.

 

Nur mal aus Interesse. Warum Assessor und nicht direkt als Anwalt? Du hast doch das zweite Staatsexamen oder?

 

Die Haftpflichtversicherung, die mir als angestellter RA der Arbeitgeber zahlt, soll erst ab dem 01.01. laufen.

 

Also faktisch wirst du sehr bald anwaltliche Tätigkeiten ausüben können.
Ich bin überrascht wie niedrig die Einstellungsgehälter sind, für eine Ausbildung die gut und gerne mal (inkl. 2 Staatsexamen) 8 Jahre dauert.
Knapp 3k Brutto, sind auf das Jahr gesehen magere 36k. Nehmen wir an, dass nach der Probezeit das Gehalt mit 20% erhöht wird, ist man trotzdem so bei 42-45 kEUR.

Weißt du, wieviel das Gehalt erhöht wird?
Wie ist es mit Arbeitszeiten? Könnt ihr die Stunden aufschreiben? Ich habe immer gehört, dass Anwälte sehr viel unvergütet arbeiten. Ich weiß nicht, ob das nur für die Prädikatsexamen Anwälte gilt, die bei Linklaters 90+ Wochenstunden kloppen und 100 kEUR zum Einstieg bekommen.

Ich habe damals 65 kEUR zum Einstieg bekommen, mit einem sehr guten Informatik Master und AI Background. Ich finde das lächerlich, dass die Gehälter bei dem härtesten Studium in Deutschland so niedrig sind im Vergleich zu dem gehypten Scheiß den ich mache. Die alte Leier mit Angebot und Nachfrage kann ich nicht hören.

 

Bin VWLer im Energiebereich (aktuell Leiharbeiter) und habe 47k zum Einstieg bekommen, mich aber schlecht verkauft und nach 6 Monaten nun 58.XXX bekommen + 13. Gehalt, wegen Equal Pay.

 

Die Arbeitszeiten sind tatsächlich für Juristen human, 8-17 Uhr, Freitags kürzer. Aber ich erwarte auch, dass nach der Probezeit nach 6 Monaten das Gehalt um mind. 30% steigt. Andernfalls bewerb ich mich vielleicht doch noch als Richter.

 

lel.
Ich weiss schon wieso ich nicht studiert habe.

 

Was verdient denn ein Richter?

 

Abhängig vom Bundesland, dem Alter, den Kindern und dem Beförderungsamt netto wohl etwa 2,8-3k als Berufsanfänger, später Richtung Pension dann auch gerne 4,5k. Aber dafür sind die Arbeitszeiten lang, die Arbeitsbelastung erheblich und die Arbeitsbedingungen die Hölle. Deswegen fehlt auch überall Personal.

 

Weißt du was eine Vollmacht beim Immobilienverkauf kostest? Hab gelesen 300€ bis 250k Immowert stimmt das überhaupt?

Vielleicht weiß das auch @endmaster

 

In der IT und Region Ruhrgebiet/NRW liegen die Einstiegsgehälter im Regelfall zwischen 30k und 45k p. a., wobei letzt genanntes eher selten ist und nur bei den großen Buden in Großstädten gezahlt wird. Im KMU oder auf dem Land ist davon nur zu träumen.

die Sprünge sind dann in den ersten Jahren ziemlich gut, aber ab 50k, spätestens 60k, wird die Luft dünn. Auch mit zig Jahren Erfahrung, Studium und in der angeblich so fachkräftemängeligen IT geht es mehr häufig nur noch gegen Leitungspositionen, Überstunden oder Reisebereitschaft. Vitamin B und Glück ausgenommen.

ich kann immer nur wiederholen, wie ärmlich ich so ziemlich alle hier genannten Gehälter finde. Wir reden von Akademikern, „hochwertigen“ Berufen wie Anwalt, IT, etc. und vom Jahr 2019. relevante Preise des Lebens (Miete/Immobilien, Energie, etc.) haben sich in nicht einmal 10 Jahren verdoppelt und die Gehälter klingen immer noch fast wie vor gefühlt 20 Jahren. Und dann wundert man sich, dass der Frust und die Spaltung in der Bevölkerung immer größer werden.

 

Ja, ich finds auch erbärmlich für unsere Politik, dass man sich als durchschnittlicher Mittelschichtsangehöriger kaum noch ein Eigenheim leisten kann, ohne sich massivst und riskant zu verschulden. In der Rhein-Neckar-Region zahlt man für halbwegs sanierte Spießerbuden mit 120m² und 250m² Grundstück inkl. Nebenkosten eine halbe Million. Dafür hab ich vor 15 Jahren im Osten eine Villa bekommen. Wie man das mit 40k Jahresbrutto - selbst in der Doppelverdienerehe - seriös finanzieren soll, interessiert keinen. Ich zähle die Tage bis zum nächsten Crash...

Wobei natürlich auch viele profitieren. Meine Schwester hat sich 2008 als Postangestellte mit ihrem Freund, der auch nicht gut verdient, für 180k ein Reihenhaus gegönnt. Das ist jetzt locker das doppelte wert.

 

Davon hab ich keine Ahnung, sorry. Bin ja noch Berufsanfänger und so was lernt man in der Ausbildung ganz sicher nicht. ^^

 

Ich frage mich woher trotzdem noch das Geld vieler Leute kommt. Für uns ist schon ein neuer VW praktisch unbezahlbar, geschweige denn eine der wirklich teuren Marken. Trotzdem sind die Straßen gefühlt voll davon.
Haben letztens unsere Nebenkosten bekommen, ich arbeite ja einen halben Monat schon nur für Heizung und Wasser

 

Es gibt einfach zu viele studierte.
Wenn es zu viele gibt die etwas machen auf diese eben nicht so viel Wert, selbst wenn sie gebraucht werden.
Früher hieß es, mit einer Ausbildung zum Elektriker hat man im Job 30-35k Jahresbrutto sicher.
Eingestiegen bin ich mit rund 20k. Hab mich über die Jahre jetzt auf die 35k hochgekämpft. Und einen klassischeren Mittelstand als Elektriker, Schlosser oder ähnliches kenne ich kaum.
Mit einem Studium galt man in meiner Welt schon als Besserverdiener.
Warum es denn meisten Studierenden mittlerweile kaum besser geht als den Leuten, die eine Ausbildung machen und nicht in der Zeitarbeit landen, kann ich nur mutmaßen.
Aber für mich ist ein Studium längst nicht mehr so viel Wert, wie es Mal gewesen ist. Oder gefühlt war.

 

Ich muss selbst bei einem Renault oder Mazda überlegen ob das geht Und das bei ~47k Jahresgehalt. Aber mal eben 300Euro im Monat abzahlen ist halt auch 'ne Summe.

 

Auf den Straßen sind aber keine Neuwagen unterwegs

Ansonsten greift meist eine der folgenden Erklärungen: Bonze, Firmenwagen, alter Kiste oder verschuldet.

 

Welche Noten braucht man für die Richterstelle? Dachte das die recht hoch sind.

 

Früher 9-10 Punkte im 2. Examen. Heute können schon 7,76 reichen, je nach Bundesland. Wie gesagt, der Job ist nicht mehr so nachgefragt wie früher.

 

D.h. du hast die 7.76 ja drin wenn du ernsthaft überlegst dich als Richter zu bewerben. Ist es denn eine durchschnittliche Note?

 

Stimmt, aber Hauptsache der Staat kann die Leute in diesen moderaten Gehaltsregionen zur Oberschicht rechnen, obwohl man sich in Großstädten nicht Mal mehr ne durchschnittliche Mietwohnung leisten kann. Von Eigentum ganz zu schweigen

 

Du kannst doch nicht aktuelle Immobilienpreise in ner West-Metropolregion mit Preisen von vor 15 Jahren im Osten vergleichen...

 

https://de.statista.com/statistik/d...nzahl-der-schuldner-in-deutschland-seit-2004/

Da kommts her.

 

Naja, zur Oberschicht zählt man als Single ab ca. 3.500€ netto im Monat. Da ist eine Wohnung in einer hippen Großstadt schon gerade so drin.

 

Ist halt oft eine Frage der Prioritäten und natürlich auch eine Folge der Möglichkeit so ziemlich alles auch relativ problemlos finanzieren zu können. Und man sollte auch nicht unterschätzen, dass sehr viele auch noch von einer oftmals deutlich sparsameren Elterngeneration profitieren.

 

Musst halt weniger duschen.

 

West-Metropolregion? Ich wär ja schon über schnelles Internet und einen zuverlässigen ÖPNV dankbar.

 

Leute bin allein auf Geschäftsreise in einer völlig fremden Stadt und hab keine Ahnung wie ich mich ernähren soll. Geht ihr alleine essen? Befürchtef fast das werden 3 Tage belegte Brötchen.

Absolut keine Ahnung. Versteh nicht Mal die Frage lel

 

Warum sollte man nicht alleine essen gehen...?

 

Klar geh ich da allein essen. Per Google Rezensionen und Preis anschauen sowie die Karte und ab gehts

 

Find das irgendwie unangenehm.
Gucke auch beim Essen - wenn ich allein bin - am liebsten Serien oder so. Das kann ich doch nicht (mit Kopfhörern) in einem Restaurant machen oder?


Edit: Fliege in 3 Tagen zurück und bin gerade beim Check in. Wieso sind bitte alle Plätze mit mehr Beinfreiheit schon weg? Da ist doch schon für bezahlt

 

Klar kannst du...

 

Ouch get auch alleine essen.
Aber oft genug esse ich auch aus dem Supermarkt auf den Hotelzimmer. Ist günstiger.

Wen du schon bezahlt hast für solch einen Platz sollte dir auch einer zustehen.
Ich bin mir aber nicht sicher, ob man sich wirklich gegen Aufpreis einen solchen Platz sichern kann, wenn es nicht in einer klasse festgehalten ist.

 

Okay vielleicht traue ich mich. Hab jetzt hier auch schon so ein Araber ausfindig gemacht. Der Falafel war gut, Dönerspieß sah auch gut aus und die Pizzen auch.

Hab das ja nicht gebucht. Nehme an, es haben fast alle so einen komischen Zwischenbusinessclass Tarif gebucht, in dem mehr Beinfreiheit drin ist und deswegen sind nur noch die andere Hälfte ohne die Beinfreiheit frei. Wird so mittel geil mit knapp 2m

 

Meine Vermutung ist, dass die Leasingangebote derzeit einfach wahnsinnig gut sind. Gefühlt gibt's jeden Tag ein bis zwei "Premiumfahrzeuge" für unter 300€ / Monat. Manche legen ihre Prioritäten dann halt einfach anders...

Klar kannst Du, da spricht absolut nichts dagegen.