Der Hartz IV Thread

Das schlimme ist ja das diese Wohnungsbaugesellschaften teilweise sogar teilweise der Kommune gehören, oder die zumindestens dran beteiligt sind...

 

Nur teilweise, naemlich an den Stellen, wo das Profitstreben unser gesellschaftliches Zusammenleben gefaehrdet. Und klar ist das ein Einschnitt in die Marktwirtschaft. Wo ist das Problem?

 

Damit haben nur Leute ein Problem, denen "Der Markt regelt das schon" derartig tief in die Hirnwindungen eingeimpft wurde, dass sie eben nicht mehr sehen, dass der Markt in vielen Fällen einen Scheißdreck regelt. Zumindest wenn man wie die meisten Leute nicht an den dicken Fleischtöpfen andocken kann. Siehe Wohnungsmarkt, siehe US Gesundheitswesen.

 

Ja wieso überhaupt anstrengen was zu ändern.

 

Das Problem ist ja nicht die Mietsteigerung an sich, sondern die durch externe Kraefte forcierte Stadtumwandlung zwecks kurzfristigem Profitinteresse durch die sich parasitaer verhaltenden Invenstorengruppen, bei der die Bewohner der Stadt auf der Strecke bleiben.

Die Aufwertung in den 90er Jahren in Berlin, oder auch in vielen Staedten des Ostens, geschah ja sozialvertraeglich. Da muss halt geschaut werden, in welcher Geschwindigkeit man Mieten wie steigern kann. Mit 5% in drei Jahren habe ich weniger Probleme als mit einer schlagartigen Erhoehung um 50% und mehr wegen einer Luxussanierung.

Und da bin ich wirklich fuer brutalstmoegliche Eingriffe in den Markt, um diese stadtzersetzenden Prozesse aufzuhalten. Wohnraum dient halt primaer immer noch dazu, ihn zu bewohnen - und Leuten/Firmen, die ein Haus gezielt entmieten um es (trotz knappen Wohnraum) leer stehen zu lassen und spaeter mit noch hoehrem Gewinn weiterzuverkaufen, wuerde ich derart vor den Karren fahren, das die in ihrem Leben keine Datsche mehr kaufen koennen, geschweige denn Stadtimmobilien. Meinetwegen mach es illegal und nimm als Strafe die Enteignung oder die Hoehe des Verkaufspreises des Objekts

Das sind Schmarotzer, die sich ohne gesellschaftliche Gegenleistung an unserem Zusammenleben vergreifen.

Wer in derartige dissoziativen Zustaenden verweilt kann wohl kaum als Masstab einer vernuenftigen und sozial vertraeglichen Wohnpolitik dienen, oder

 

Wenn das mit der Mietpreisbremse genau so ungenau wie mit den Internetgeschwindigkeiten formuliert ist, muss man sich ja nicht wundert das diese nicht gegriffen hat.

 

Noch mal - das Mieten steigen ist kein Problem. Die Frage ist in welchem Umfang, in welcher Geschwindigkeit und was passiert mit den Leuten, die sich diese Mieten nicht mehr leisten koennen.

Das stelle ich nicht in Frage, es kann aber nicht die Loesung sein, jetzt einfach nix mehr zu tun

Das haettest du vor 5 Jahren auch ueber Diesel Fahrverbote sagen koennen Und nur weil einige besonders marktreligioese sich da in ihren Gefuehlen verletzt sehen, heisst es ja nicht das wir deswegen unseren Stadtfrieden aufgeben sollen.

 

https://taz.de/!5543067/?fbclid=IwAR3w0e9_E2DJLjFU8I4ppHoSig-bWhRhLg-zrgAC5SkZMEh5DECVc5AKl-M

 

Jetzt aber rasch wieder an die Arbeit. Sonst wird der Lehnsherr noch grantig

 

Au weia, kaum waehlst du RRG, wird der Kommunismus ausgerufen

 

Nennen wir es "Re-Kommunalisierung" und schon klingt's netter.

 

Hab mich nur auf dein Niveau runter begeben. Ist halt so, kann man nichts machen. Deswegen haben wir ja auch noch einen Kaiser und Frohndienste.

Ich geh übrigens arbeiten.

 

Ist doch ganz einfach.

Wenn in Ballungsräumen der Wohnraum knapp wird und die Immobilien-Investoren die dicke Kohle machen, dann ist das halt Marktwirtschaft und "kann man nix machen".

Aber wenn irgendwelchen großen Konzernen und Investoren wegen eigener Inkompetenz das Geld anfängt davonzugallopieren, dann muss der Staat plötzlich in die Marktwirtschaft eingreifen und die Allgemeinheit darf ran. Weil Alternativlos und Systemrelevant.

 

Nein, wir verfahren weiter nach dem Prinzip Gewinne privatisieren und Verluste sozialisieren. Ist ja alternativlos Wie kommst du eigentlich auf den Quatsch mit den Enteignungen?



Weißt du übrigens was das "lustigste" wäre?
Wenn am Ende dann all die armen Schweine aus den Städten vertrieben sind weil sie sich nicht einmal mehr eine Besenkammer leisten können und dann platzt die Immobilienblase wegen den ganzen nimmersatten Heuschrecken.

Und dann dürfen die armen Schweine, die in irgendein günstiges Dorf gezogen sind anschließend als Steuerzahler auch noch die armen Heuschrecken aus der Patsche helfen. Warum? Weil alternativlos. Wirst sehen

 

Weil er nicht anders kann.

Wird er korrigiert reagiert er aggressiv.

 

Oder Städte in Spanien, Italien, Griechenland ....
Im Übrigen ist das was ich beschrieben habe Marktwirtschaft made in germany.
In anderen Ländern lässt man dicke Fische auch gerne mal verrecken, wenn sie sich verkalkuliert haben und sozialisiert nicht deren Verluste. So wie es halt die Marktwirtschaft auch eigentlich vorsieht

 

Ich zitier mich mal selbst:

Ich sehe wie unsere Regierung mit unseren Automobil, Energie und Finanzkonzernen umgeht. Insofern habe ich da so meine wohl berechtigten Befürchtungen, wenn es hier dann mal hart auf hart in dem Sektor kommt.
Ich denke, dass unser Immobilienmarkt in den Städten unnötig durch Investoren gepusht wird was immer eine Gefahr einer Blasenbildung darstellt. Das wird es immer wenn das Angebot und Nachfrageprinzip durch Spekulation die Realität verlässt.

https://www.welt.de/finanzen/immobi...-sind-jetzt-heiss-auf-deutsche-Wohnungen.html

Zumindest die wird man wohl nicht "retten", wenn es nicht klappt

Aber um mal zum Ausgangspunkt wieder zurückzukommen:

Du hattest z.B. geschrieben

Einschnitte und Eingriffe in die Marktwirtschaft finden ständig statt. Da lässt sich vortrefflich von Fall zu Fall darüber streiten. Ein gutes Beispiel dafür haben wir doch erst dieses Jahr erlebt: Die diesjährige Dürre und die Entschädigung vieler Landwirte durch die Steuerzahler. Allerdings sollten sie nicht nur im Sinne der Unternehmen stattfinden sondern auch Sozialverträglichkeit sollte eine Rolle spielen und hier sehe ich durchaus Handlungsbedarf.

Es muss keiner enteignet werden. Meiner Meinung nach sollten staatliche Immobilien aus dem Boden gestampft werden um hier entgegenzuwirken bzw. pro Neubaugebiet z.B. eine gewisse Quote in Erwägung gezogen werden wo Sozialwohnungen gebaut werden

 

Dann hast du das Memo der Marktwirtschaftspastoren verpasst

 

Edit: Ach egal. Ist eh OT und ich hab kein Bock auf Diskussion.

 

Hat Jemand Fragen zum Thema?

Ach ja Fahrtkosten zur Bewerbung muss man vorstrecken.

Aufs Land ziehen bringt nicht viel. Kosten hat man immer noch genug. Wenn man überhaupt dorthin ziehen darf. In andere Gemeinden darfst als Arbeitsloser auch nicht einfach ziehen.

 

Eine Abkehr vom Dogma des heiligen Marktes wird es mit CDU/SPD/Grünen nicht geben. Und die FDP denkt ja, dass wir eher noch mehr marktliberalismus bräuchten.

Bestenfalls in Rot/Rot regierten Stadtstaaten könnte da ein kleines bisschen was laufen über Vorkaufsrechte. Aber das wird natürlich richtig teuer für die Gesellschaft.

Es läuft in allen Bereichen mittlerweile völlig schief. Aber an das ultimative Heilligtum Privateigentum wird sich in den nächsten 20 Jahren keiner ran trauen. Dafür muss es noch viel viel schlimmer werden. Dafür brauchts Aufstände in Elendsvierteln die den Eliten Angst um ihren Arsch machen.

 

Falls noch andere Fragen bestehen sollten kann ich diese auch beantworten. Arbeite im JC in der Leistungsabteilung.

 

Ok, hatte das falsch in erinnerung. Aber ohne Genehmigung und Übernahme der Kosten wird es eh schwer. So ein Umzug ist nicht billig.

 

Bevor ich mir meine freie Wahl des Wohnorts einschränken ließe, würde ich ggf. das Geld für den Umzug irgendwo schwarz verdienen und dann halt umziehen.

Verstehe eh nicht, wieso nicht viel mehr Hartzer auf sowas scheissen und sich lieber ewig mit irgendwelchen Behördenarschlöchern streiten. Das tut hier in Neukölln meine halbe Nachbarschaft, ohne, dass sie damit irgendwelche Probleme bekäme.

 

Umziehen oder schwarz arbeiten?

 

Schwarz arbeiten um das bezahlen zu können, was einem wirklich wirklich wichtig ist.

Meine Nachbarschaft hier ist da moralisch natürlich noch ne Liga flexibler.

 

Wie wäre es wenn wir Bürger enteignen um Kohle zu fördern?

 

Und wie ist es umgekehrt wenn die Wohnung günstiger ist?!

 

Wenn man sich einmalig schwarz was dazuverdient, geschenkt ...
dauerhaft allerdings sehe ich das sehr kritisch, wenn jemand bewusst schwarz arbeitet (Steuern hinterzieht) und HartzIV kassiert. Das ist Sozialbetrug und kann auch keine vernünftige Lösung sein.

Im Übrigen muss sich keiner ewig mit irgendwelchen "Behördenarschlöchern" streiten.
Jemand der es sich entsprechend einrichtet und stur bleibt, nickt einfach nur Ja und Amen, holt sich einfach immer wieder einen Krankenschein und stellt auf Durchzug sonst. Irgendwann wird dieser als hoffnungsloser Schwerstfall mehr oder weniger in Ruhe gelassen.

 

Kohleförderung bedeutet Arbeitsplätze. Halleluja!

Ne auf Dauer geht das natürlich nicht klar.

 

Dauerhaft auf Stur stellen fordert Kraft. Und andauernd Krank schreiben geht nicht. Dann muss man zum Amtsarzt.

Und die schreiben dich dann wieder gesund.

 

Das ist richtig. Gibt aber einige wenige, die sind da ziemlich schmerzbefreit und ziehen das ziemlich stur so durch.
Den Psychoterror/Druck dahinter darf man aber nicht unterschätzen. Das ist mMn ja die wahre Existenzberechtigung dieser tollen Jobcenterfolterknechte

Ein Amtsarzt kann afaik nicht einfach so einen "gesund schreiben", wenn man schon eine AU von einem anderen Arzt hat. Die Behörde kann aber erwarten, dass man nach Ende der AU bei weiterer Krankheit oder später den Amtsarzt aufsucht.

Dieser aber kann sich auch nicht weit aus dem Fenster lehnen sonst riskiert er seinen Job. Man muss nur wissen welche Krankheiten man angeben muss die schwer vom Arzt überprüfbar sind und dem Amtsarzt bleibt nicht viel anderes übrig als ebenfalls eine AU auszugeben

AU wegen psychischer Belastung ist davon abgesehen ein legitimer Faktor und bei dauerhaften unfreiwlligen Erwerbslosen häufig sehr real und wird denke ich nicht oft wahr bzw ernstgenommen

 

Wenn du ständig krank bist, bist du aber nicht mehr Vermittlungsfähig und hast damit eigentlich auch kein Anspruch auf ALG2 mehr. Abgesehen davon gab es mal eine Beschluss der G_BA der vom BMG abgesegnet wurde und nachdem dürfte ALG2 Empfänger (eigentlich alle) nicht mehr so einfach eine AU bekommen.

 

Eben. Fängt dann meist an, dass Wegeunfähigkeitsbescheinigungen gefordert werden und man dann irgendwann zum ärztlichen Dienst muss. Kann ja letztendlich auch nicht die Lösung sein.

 

es geht auch um "leichte Tätigkeiten" (was auch immer das ist) oder Schulungsmaßnahmen vom JC bis zu 3h täglich

die Wegeunfähigkeitsbescheinigungen kostet ja meist auch Geld was man aus eigener Tasche zahlen muss

 

So oder so, einfach krank schreiben lassen, damit sie dich in Ruhe lassen geht nicht so einfach.

Apropos Termine. Ist auch immer witzig, wenn man Aufstocker ist und man trotz Absprache die Termine so gelegt bekommt, dass man dann nicht arbeiten gehen kann.

Ich war damals nur einmal die Woche arbeiten, da hätte man die Termine auch anders legen können.

Wobei ich Eines sagen muss, als ich Vollzeit arbeiten war, hab ich meine Ruhe gehabt. (Wurde noch 5 Monate lang als Aufstocker geführt, da mein Gehalt schwankt, wirklich viel gab es nicht mehr).

 

du bekommst trotzdem Termine die man wahrnehmen muss, egal ob Fake AU oder AU weil bis zum Hals im Gips

Das mit den Terminen interessiert die nicht, kannte mal einen der hatte 2 Minijobs 1x 3 Tage von 8- 12(13) Uhr und 2x bis bis 15 (16) Uhr und kannst dir ja denken wann er immer zum Gespräch antanzen musste.

 

Immer ab 17 Uhr? Bzw ab 14 Uhr?

 

erst immer Vormittags, nachdem Einwand das er ja da arbeiten ist immer 14 oder 15 Uhr an dem Tag wo lange arbeiten musste