Deutschland - Politik- und Wahlsammelthread (alter Thread)

Scipio will ja leider nicht mehr und die anderen Mitglieder halten sich bedeckt

 

Ich bestreite auch nicht, dass logistisch unmöglich ist, dass alle Flüchtlinge nach Deutschland kommen. An dem Punkt frage ich mich aber, wozu haben wir eine europäische Union, die in diesem Punkt nicht mal gemeinsam solidarisch ist und versucht das Problem durch Aufteilung zu minimieren.

 

War ja nur ein Vorschlag als Gegenvorschlag zu „wir zwingen sie mit (wirtschaftlicher) Gewalt.“

 

Wenn man ein bisschen nach vorne schaut, dann sind die Folgen unseres Handelns, die jetzt schon Millionen Menschen durch (Bürger)Kriege zu treiben doch recht klein, wenn man bedenkt, dass der Klimawandel unter Umständen irgendwann eine Völkerwanderung auslösen könnte? Was tun wir dann? Wir (Europa) scheitern sogar schon an der Aufnahme von 1-2 Millionen Flüchtlingen...

Das macht doch auch keinen Sinn.

Wozu bildet man eine Gemeinschaft, wenn man bei entscheidenden Fragen seine Macht ausnutzt, um andere Mitgliedsstaaten zu unliebsamen Entscheiden zu zwingen?

Das zerstört die Akzeptanz der Union nur noch mehr...

 

Das wird man dann sehen. Aber ich denke du bist da auch zu streng. Jedes Handeln hat Auswirkungen auf andere, positive wie negative. Jetzt wo zB das mit dem Klimawandel seit einigen Jahrzehnten bekannt ist, steuern wir ja auch gegen. Es fließt Entwicklungshilfe und man zahlt in Fonds etc.
Es gibt weitere Maßnahmen.

Aber es ist ja die Welt komplex. Es gibt viele Interessen und Beweggründe, viele Köche rühren im Brei.
Im Moment ist das akute Problem nicht die Fabrik im Münchener Speckgürtel, sondern zB der Diktator in Land xyz.

 

Leider wird es genau dann zu spät sein.

Selbst die Flüchtlingsbewegung hatte sich angekündigt, man hatte Wochen/Monate Zeit um sich etwas zu überlegen. Stattdessen wurde die Thematik unter den Teppich gekehrt, bis auf einmal tausende vor der Grenze standen und man gefühlt von nix wusste.

 

Dein Vorschlag? Wobei, dazu müsste man das Problem kennen, das dereinst die Völkerwanderung auslösen wird. Oder die Probleme. Klima ist da ein Klassiker, aber es spielen auch andere rein.

 

Klima ist wohl der Endgegner, den man aber langfristig im Auge hat, um entsprechende Lösungen zu finden, die vermutlich ebenso lang zur Umsetzung brauchen, wie die Zeit bis die Auswirkungen so gravierend sind, dass sich quasi Afrika in Bewegung setzt.

Du fragst mich nach Lösungen?
Ich habe keinerlei Ahnung. Die Bevölkerung Afrikas wird nicht in Europa Platz finden.

Fakt ist, wir bekommen selbst kleinere Probleme nur mit Mühe und Not irgendwie geregelt, weil wir die Flüchtlinge hier irgendwie einquartieren. Aber anstatt die Fluchtursachen zu untersuchen, an denen man selbst eine Teilschuld trägt und diese löst, werden die Probleme immer weiter erzeugt bzw. verstärkt.

edit:
Auch wenn's unwahrscheinlich und zynisch ist: ich würde mir einen ungekehrten Klimawandel wünschen...

Die europäische Doppelmoral in Form von Militärgewalt würde ich zu gern sehen, wenn afrikanische Nationen sich weigern Europa zu unterstützen und ihre Grenzen dicht machen.

 

Mir fallen ebenso lediglich radikale Lösungen ein und die werden niemals Konsens in der UNO finden. Maximal noch „Grenzen dicht“, wo man nur einen EU-Konsens bräuchte.

 

Die Neue? Kann ich sagen, Versandung des Bodens, Vergiftung des Bodens (auch durch von uns exportierten Müll), Kriege, Überfischung (vor allem durch Fangflotten aus dem Westen), Überbevölkerung.......

Hinzu kommt natürlich noch das Übliche. Zerstörung der lokalen Wirtschaft durch Billigimporte (die man auch zulassen muss, sonst gibt es keine Kredite oder Entwicklungshilfe), ethnische Konflikte (die auch gerne von Außen forciert werden), Politiker die maximal an den eigene Familie denken und in mancher Hinsicht eine extreme Rückwärtsgewandheit.

 

Man hat eig. nur 3 Optionen:
- sinnvolle Verteilung des verfügbaren Lebensraums (betrifft ja nicht nur Afirka, sondern jegliche Regionen um den Äquator)
- massive Investitionen in die dritte Welt, um trotzdem Lebensraum für Menschen dort zu schaffen
- man lässt die Menschen an den Grenzen stehen (Idomeni) und schießt diejenigen nieder, die doch versuchen irgendwie durchzukommen

Der einzige Vorteil den wir haben ist die Zeit, bis der Klimawandel wirklich zum Problem wird. Diese sollten wir sinnvoll nutzen.

 

https://www.n-tv.de/politik/politik...ar-Antisemit-und-Rassist-article20413046.html

 

Ersteres wird nicht passieren.

Der zweite Punkt erscheint sinnvoll, müsste aber durch massive Eingriffe in die dortigen Gesellschafts- und Wirtschaftsordnungen geschehen. Diktatoren müssen abgesetzt und Bürgerkriegsparteien befriedet werden.

Wäre aber ja im Grunde neuer Kolonialismus.

Vielleicht braucht Afrika einfach noch Zeit sich selbst zu entwickeln.

 

Siehe @Oi!Olli Post - das wird nicht funktionieren, da dieser Kontinent durch uns und der daraus resultierenden Eigenendynamik einfach keine Chance hat sich entsprechend zu entwickeln.

 

Warum nicht?

Das hälst du für sinnvoller/realistischer als Lebensraum zu verteilen?

 

Weil kein Land akzeptieren wird jetzt plötzlich mit anderen teilen zu müssen. Das klappt doch kaum mit den aktuellen Fluchtbewegungen und du willst global den Lebensraum zuteilen, wenn ich das recht verstanden habe.
Vorzugsweise unter Beibehaltung des jeweiligen Wohlstandslevels.

Das könnte nicht mal ein planetarer Imperator mit Jedi-Macht durchsetzen, ohne gelyncht zu werden.

 

Am Ende wird's, so wie ich den Menschen und deren Dummheit einschätze, auf Variante 3 hinauslaufen...

Allerdings...es gibt ja keinen Tag X. Es dauert mindestens noch 100? 200? Oder noch mehr? Jahre, bis wir eine Lösung brauchen... Würde man es wirklich ernst meinen, könnte ich mir schon vorstellen, dass man eine globale Lösungsstrategie finden könnte. Es müssten "nur" alle gleichberechtigt mit am Tisch sitzen.

 

Ohne dramatischen Leidensdruck von innen (akute globale Bedrohung) oder außen (Aliensttacke) sehe ich das nicht, denn die derjenigen Interessen wiegen schwerer, als mögliche(!) Gefahren in 200 Jahren für die man bis dahin vielleicht sowieso eine Lösung findet.

So funktioniert der Mensch. Daher sehe ich auch optimistischer in die Zukunft. Wenn die Probleme nah sind, steigt der Lösungsdruck und dann findet man eine.

 

Die Lösungen bzw. der Weg dahin für die Probleme in der Zukunft könnten allerdings auch die Probleme von heute lösen....

Ok, dann Kohleausstieg 2025.

/scnr

 

Mal immer ruhig mit den jungen Pferden

 

Du hast schließlich mein Argument dafür gerade gebracht.

 

Zum Beispiel ein Bevölkerungswachstum, mit dem die Entwicklung der jeweiligen Länder unmöglich Schritt halten kann.

Die Bevölkerung Afrikas soll sich bis zum Ende des Jahrhunderts vervierfachen.

 

Darauf haben wir keinen Einfluss und werden sicher auch keinen bekommen.

 

Der Vergleich hinkt nicht nur, sondern ist auch latent rassistisch, da er impliziert, dass die Bevölkerung Afrikas der Bevormundung bedarf.

Genauso wurde vor ~200 Jahren die Sklaverei gerechtfertigt.

Und vielleicht etwas Werbung für die Tatsache, dass eine Familie nicht ausgesorgt hat, wenn sie ein Familienmitglied durch Zusammenlegen nach Europa befördert. Auch wenn die Schlepper etwas anderes versprechen.

"Im Senegal etwa sank der Hirsekonsum pro Kopf und Jahr von 80 Kilogramm im Jahr 1961 auf 25 Kilogramm im Jahr 2010."

Lustig. Im Senegal hat sich Bevölkerung seit 1961 auch ungefähr vervier- bis fünffacht (3,x Mio auf 15,x Mio).

Was schlägst du vor? Keine günstigen Nahrungsmittel mehr dorthin verkaufen, sondern nur noch teure? Dann haben wir aber ganz ganz fix mindestens zehn Millionen Senegalesen vor der Türe stehen, die der unvermeidlichen Hungersnot entkommen wollen.

Außerdem hat Weizen ungefähr den *dreifachen* Hektarertrag. Deswegen ist er günstiger als Hirse, nicht nur wegen der bösen Subventionen.

Und Senegal hat noch ein Problem:
"Weil große Teile der Nutzfläche für den Erdnussanbau gebraucht werden, kann der Eigenbedarf an Grundnahrungsmitteln nicht gedeckt werden."

Dort gibt es ca. 3,2 Mio. ha Ackerfläche, und damit die 15 Millionen Einwohner wieder 80 kg einheimische Hirse pro Kopf und Jahr verbrauchen können, müssten bei einem Ertrag von ca. 120 kg/ha ungefähr 10 Mio. ha mit Hirse bepflanzt werden. Das Problem fällt dir hoffentlich auf.

 

Das muss nicht zwingend sein. Drei Faktoren (Bildung, Nahrung, wirtschaftliche Entwicklung) können wir zumindest beisteuern. Ein Grund für die Bevölkerungsexplosion ist ja gerade die Lage in manchen Teilen Afrikas. 10 Kinder - ein Teil überlebt mal die Kindheit, davon überlebt ein Teil die Routen ins "gelobte Land" und diese Überlebenden schicken dann Geld zurück.
Die Frage ist also z.B.: Was kann man in den Gegenden tun damit auch dort wieder eine Zukunftsperspektive da ist? (In manchen Teilen Afrikas klappt es ja...)

Das Problem: Z.B. einen Diktator absetzen wird man wohl kaum ohne "Zwang", da müsste man zu US-Methoden greifen. Und wie wir wissen - Niemand kann sagen ob es danach besser wird....
Ein anderes Thema sind noch die Interessen: Große Teile der EU-Wirtschaft profitieren derzeit von der Lage in Afrika. Steuert man also gegen, schadet man der eigenen Wirtschaft. Tut man nichts, muss man sich immer weiter mit Flüchlingen herumschlagen da man ja nichts gegen die Ursachen tut.

Also ich möchte da nicht Politiker sein, denn frei entscheiden kann man nicht, zudem gibt es keinen "klar richtigen" Weg...

 

Auch mal gut zu wissen: Teile des deutschen Netzdurchsetzungsgesetzes sind durch Empfehlungen der Medienfreiheits-Leuchttürme China und Iran zustande gekommen. Und Russland hat das deutsche NetzDG umgehend kopiert.
https://www.reporter-ohne-grenzen.de/pressemitteilungen/meldung/un-anhoerung-kritik-aufgreifen/

Das Problem ist, dass wir die Länder von uns abhängig gemacht haben und sie auf unseren subventionierten Lebensmittel angewiesen sind.

 

Die Alternative wäre gewesen, die Bevölkerungzahl durch das inländische Nahrungsangebot regeln zu lassen.

Also alle paar Jahre eine Hungernot mit den entsprechenden hässlichen Bildern.

Akzeptabel?

 

Mag sein. Aber das ändert ja nichts daran, dass das das entscheidende Problem ist. So toll kann Afrika sich gar nicht entwickeln, dass es mit 4,5 Milliarden Menschen (mehr als die Hälfte der heutigen Erdbevölkerung) keinen noch stärkeren Migrationsdruck nach Europa erzeugt.

Am besten wäre es wohl, die afrikanischen Staaten würden sich selbst für eine 1-oder 2-Kind-Politik wie in China entscheiden. Aber dazu kann man sie schlecht zwingen.

 

Das sind sehr viele Staaten.
Mit sehr vielen unterschiedlichen Regierungen.
Von denen nur ein Teil überhaupt genug Kontrolle über das Land hat, um so etwas prinzipiell durchzusetzen.
Und von diesen hat in erster Näherung keine ein Interesse an so etwas.

Wird nicht passieren.

 

Wohl wahr.

Insofern kann man nur abwarten, ob die Bevölkerung wirklich auf über 4 Milliarden anwachsen wird, oder ob es vorher zu Katastrophen kommt, die ein Umdenken einleiten oder die Bevölkerung wieder verkleinern.

 

Die Katastrophen würden in dem Fall ungefähr apokalyptische Ausmaße annehmen.

 

Kurzer Einwurf für die, die immer wieder behaupten, dass niemand Interesse an Gbit-Internet hätte:
https://www.golem.de/news/unitymedi...oll-monatlich-50-euro-kosten-1805-134239.html

Es muss natürlich zu vernünftigen Konditionen angeboten werden. Wäre zwar nur via Kabel, aber ~60€ wären da echt eine positive Ansage.

 

Bei Unitymedia wird viel gefaselt. Erzähl das mal denen die Abends kaum noch ins Internet können obwohl sie einen Vertrag mit bis zu mehreren hundert Mbit haben.

 

Ich bin bei Vodafone und habe dauerhaft 500Mbit in einer vollen Platte in Berlin.
Aber ja, ich kenn das Problem. Es geht ja ums Prinzip: Das Interesse am scnelleren Internet ist vorhanden.

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Gar nicht mitbekommen, aber Abgeordnetenwatch hat vor Gericht gewonnen:
https://www.l-iz.de/melder/wortmeld...Dokumente-zu-Parteispenden-herausgeben-215157

Schäuble möchte übrigens in Berufung gehen...

@legal - ja, ist sein gutes Recht. Kann man machen, aber als Politiker, der ein Volksvertreter ist, ist das in dem Fall schon echt ziemlich dämlich.

 

Marx war ein Held deiner Kindheit?

 

Inwiefern ist die Aussage von Domain an der Stelle problematisch?

 

Tz. Man merkt gleich: Ich gehe gleich auf die wichtigen Sachen des Posts ein, während Terranigma nur Blödsinn im Kopf hat!

 

Er schlägt damit schon in die gleiche Kerbe wie Menschen, die behaupten, man könnte nicht mehr über [Thema einsetzen] reden, weil sofort alles gelöscht und blockiert wird. Meinungsfreiheit gibt es ja auch nicht mehr und man ist dann sowieso nur ein Nazi....

Man darf sich kritisch über den Islam und/oder jede andere Religion äußern. Es kommt eben auf den Ton, bzw. auf die Argumentation an, sofern diese überhaupt vorhanden ist.

Witzigerweise widerspricht sich Domian hier mit seinem Text, denn wäre Kritik unzulässig, gäbe es diesen Text nicht....

 

Nur damit ich das richtig verstehe. Du hast Dir als Kind um 1 Uhr nachts die intimen Probleme erwachsener Menschen angehört? Ich verurteile Dich nicht, ich will es nur begreifen.