Deutschland - Politik- und Wahlsammelthread (Nächste Wahl: Europawahl am 09.06.2024)

Das Problem ist, dass bei der Masse an Posts und Beiträgen das schwierig wird. Erinnere dich an die Diskussion um das neue Gesetz bzgl. Uploadfilter und Co. und die Verantwortung, die auf die Forenbesitzer zukommt. Das ist dem nicht unähnlich. Oder der Problematik mit offenen Netzwerken (Ich habe den genauen Begriff vergessen, Störerhaftung?)

 

"Im Bahnverkehr gestorben" liest sich als sei es ein Unfall gewesen. Das mit dem Unterton "Stellt euch wegen des einen Kindes mal nicht so an. Im Autoverkehr sterben jährlich Tausende und kein Hahn kräht danach" zeugt von einer ziemlich stark abweichenden Wahrnehmung, was die Tat anbelangt.
Man stelle sich vor die Mutter des Getöteten liest diesen Tweet.

 

Deswegen schrieb ich ja: ungeschickt und unsensibel. Meinetwegen ersetze ungeschickt durch dumm und pack ein "sehr" vor's unsensibel. Aber das war es dann auch schon. Die darin enthaltene Kritik finde ich aber zutreffend. Der PR-wirksame Urlaubsabbruch des Ministers vermittelt ja den Eindruck, Deutschland stünde am Abgrund und Mord im Bahnhof sei in die Top5 der Todesursachen geklettert. Das stimmt halt einfach nicht, unabhängig davon wie verabscheuungswürdig diese Tat ist.

 

Zu teuer, zu aufwendig.

 

Naja ... Aber möchtest du so eine, mAn wichtige Aufgabe, einem Privatunternehmen überlassen?

Ich ehrlich gesagt nicht ...

 

Keine Frage.
Mir ging es auch nur um den Auto <-> Kind Vergleich im Tweet.

 

Liest sich eher danach als würde man den Aktionismus kritisieren.

Und der inzwischen geschlossene Thread hatte auch einige Leute die den Aktionismus kritisiert haben. Wobei es da schon interessant war wie schnell auch da Leute laut über Sperren nachgedacht haben, davon Einige für die ein Tempolimit einen unzulässig großen Eingriff darstellt.

 

Ist doch jetzt schon der Fall. Facebook verwaltet diese Meldungen eigenständig.

 

Wie oben bereits geschrieben teile ich die Aktionismuskritik.

Sperren, ja. So Häufig kommt es jetzt nicht vor, dass wir für zig Millionen alle Bahnsteige umrüsten müssten. Generell hätte ich aber auch nichts dagegen wenn Menschen daran gehindert bzw. davor geschützt werden ins Gleisbett zu gelangen.

 

Und die siehst, dass es nicht funktioniert.

 

Darum war die Idee - statt andererseits die total überlastete Justiz damit endgültig lahm zu legen - es in private Hände zu geben, aber nach staatlichen Vorgaben.

 

Das steht dort nicht. Die Frage war, ob die vorhandenen Sicherheitsmaßnahmen genügen. Sie sagt, das dies der Fall ist. Dies sagt - wie im Artikel erwähnt - auch ein FDP-Abgeordneter, die Polizeigewerkschaft und auch Pro Bahn. Absolute Sicherheit gibt es nicht und mit genügend Kraft kann man jemanden auch über eine hüfthohe Absperrung stoßen. Das hat nichts mit einer besonderen Wahrnehmung der Realität zu tun. Wie viele Millionen Menschen nutzen täglich die Bahn und U-Bahn und zu wie vielen (a) Unfällen und (b) vorsätzlichen Angriffen kommt es?

 

Und diese Aussage ist richtig, wenn sich alle an die Regeln - Hinweis: jemanden vorsätzlich vor einen Zug stoßen widerspricht den allgemein anerkannten Regeln des Bahnverfahrens - dann sind die vorhandenen Maßnahmen ausreichend. Das sagen auch alle anderen im Artikel zitierten Personen.

 

Du verstehst nicht was dort steht. Die Frage war, ob Sicherheitsmaßnahmen diesen Mord hätten verhindern können und ob es vernünftig ist, alle Bahnhöfe und U-Bahnstationen deshalb umzubauen. Die Antwort ist nein. Der Mann hätte den Jungen mit genügend Kraft auch über eine hüfthohe Absperrung stoßen können, wie es sie etwa in Japan gibt. Mangelnde Sicherheitsmaßnahmen sind nicht der Grund für diesen Tot, genauso wenig wie mangelnde Sicherheitsmaßnahmen der Grund warum, weshalb jemand in einen Berliner Weihnachtsmarkt mit dem Auto fuhr. Der Grund ist, dass es keine absolute Sicherheit gibt und man sich überlegen muss, wo man mit begrenzten Finanzmitteln für mehr Sicherheit sorgt. Wie viele Menschen sterben in Deutschland dadurch, dass sie auf Gleise fallen oder vorsätzlich gestoßen werden und ist es vernünftig alle Bahnanlagen in Deutschland deshalb umzubauen, wenn mit diesem Geld eine viel größere Anzahl an Toden verhindert werden kann? Nein.

Das sagt nicht nur die zitierte Grüne, sondern alle im verlinkten Artikel.

 

Durch den Satz vor dem Zitat wirkt es durchaus etwas zynisch:

Die Grünen-Verkehrspolitikerin Valerie Wilms rief Fahrgäste dazu auf, sich niemals zu nah an ein Gleis begeben. „Wenn sich alle an die Regeln halten, reichen diese Maßnahmen für eine sichere Benutzung der Bahnsteige aus“, sagte sie der „Bild“-Zeitung.

Aber keine Ahnung ob sie etwas in die Richtung gesagt hat.

 

Ich würde vermuten, jemanden zu ermorden schließt aus, dass man sich an die Regeln gehalten hat

 

Oh beim Lübkemord forderten alle neue Zäune damit keiner mehr so einfach Grundstücke betreten kann?

 

Eben. Und genau das steht im Artikel. Eine Treppe ist auch sicher benutzbar, wenn sich alle an die Regel halten. Wenn jemand aber einen Menschen vorsätzlich von einer Treppe stößt kann auch dieser bei dem Sturz sterben. Das ist kein Indiz dafür, dass Treppen in Deutschland gefährliche Todesfallen sind.

 

... und in der Sache zutreffend.

 

Ach bitte. Nur weil du es so interpretierst, heißt das noch lange nicht, dass du hier die allgemeingültige Wahrheit für dich gepachtet hast. Es ging nicht darum, dass das Verhalten der Mutter bewertet werden sollte, sondern darum, ob allgemein Bahnsteige sicher sind. Und ja, das sind sie in der Regel. Aber du kannst dir gerne noch ein "Gegen solch widerliche Gewaltverbrechen kann es trotz alledem leider nie eine umfassende Sicherheit geben" dazudenken.

 

Ich verstehe ehrlich gesagt das Problem nicht. Sie hat mit dem Satz quasi eine Nichtaussage getroffen, die korrekt ist, die Tat aber eigentlich gar nicht einschließt, da sich offensichtlich nicht alle an die Regeln gehalten haben.
Wie @Fiesfee schon schrieb wirkt es durch den voraus geschickten Satz im Artikel ein Bisschen wie Victim-Blaming. Das kann man kritisieren.

 

Welche Sicherheitsmaßnahmen möchtest du denn sehen, die greifen, wenn sich Leute nicht an die Regeln halten?

 

Aber das bezieht sich wie gesagt erstmal nur auf den Artikel, denn es gehört nicht zum Zitat.

 

Wilms hat dies als Grünen-Politiker auf Twitter geschrieben, ich schreibe es als Privatperson im GSPB. Der Mutter gegenüber würde ich auch eine andere Wortwahl wählen, aber in der Sache hat Wilms recht. Willst du aufgrund dieses Mordes nun tatsächlich mehrere hundert Millionen Euro investieren, wohlwissend dass sich solch eine Tat auch mit hüfthohen Absperrungen, o.Ä. nicht ausschließen lässt, sodass dieses Geld fehlt um anderswo weitaus sinnhaftere Sicherheitsmaßnahmen umzusetzen? Wer alle Bahngleise in Deutschland absichern will, um ggf. ein dutzend Tode pro Jahr zu verhindern, müsste erklären, warum er stattdessen nicht Straßen und Radwege sichert, wo man mit weniger Geldeinsatz mehr Leben retten kann.

Das mag pietätlos erscheinen, aber Politik das ist keine Maßgabe für Politik. Man sollte einen kühlen Kopf bewahren. Der Junge ist - wie auch die Mutter in Frankfurt - nicht aufgrund fehlender Sicherheitsmaßnahmen gestorben, sondern weil dort jeweils ein Mann willens war zu Morden. Eine Ticketkontrolle, o.Ä. hätte dies nicht verhindert.

 

Ich wäre generell mit dem Begriff "Victim-Blaming" vorsichtig, gerade bei solch allgemein gehaltenen Vorschlägen. Andernfalls wäre auch die zehntausendste Empfehlung Häuser besser abzusichern, nachdem mal wieder die neuesten Einbruchszahlen vorgelegt wurden, nichts anderes als Victim-Blaming.

In solchen allgemein gehaltenen Vorschlägen kann man in meinen Augen nur mit viel böser Absicht einen Vorwurf an Opfer ableiten.

 

Weshalb ich "im Artikel" dazu geschrieben hatte. In der Hoffnung es wäre damit eindeutig, wie es gemeint war...hoffentlich

Es müssten schon geschlossene Absperrungen von Boden bis zur Decke sein, die sich, wie in Japan, auch nur mit den Türen des Zuges öffnen. Unsere Bahnsteige und -höfe sind derart häufig offen gebaut, dass man da sicher Milliarden zum Umbau in die Hand nehmen müsste.
Damit könnte man allerdings auch einfach die Bahn wieder aus dem Keller holen, mehrere Züge kaufen und Personal anstellen, damit es eben möglichst nicht zu Menschenmassen auf dem Bahnsteig kommt.
Aber ach...

 

Aber es liegt doch schon in privater Hand...hast du doch eben selbst geschrieben.

 

Es wirkt ja nur so, wenn man den Kontext auf die Tat legt und nicht auf die eigentliche Frage wie man generell Bahnhöfe sicher machen könnte oder müsse.

Vielleicht passt es einfach nicht auf dein Beispiel.

"Die Grünanlagenpolitikerin Bianca Buchsbaum rief weibliche Feiernde dazu auf, sich niemals Nachts in einen Park zu begeben. „Wenn sich alle an die Regeln halten, reichen diese Maßnahmen für einen sicheren Heimweg aus“

Vielleicht ist es kein Victim-Blaming. Aber die Aussage hat für mich ein Geschmäckle.

 

Gar kein so schlechter Versuch die Fake-News der afd über Spahn zu übertünchen. Immerhin nur aus dem Kontext gerissen und nicht direkt gefälscht.

 

@Trypto: Ab diesem Post interpretierst du etwas in die Aussage einer Politikerin hinein, was mMn und der Meinung anderer nach nicht Sinninhalt ist, um dich danach immer weiter darüber zu empören wenn andere generell bzw. ein User im speziellen nicht deiner Ansicht ist, bis hin zur aktuellen Meldung.

Was soll das bitte? Komm mal wieder runter. Wenn du Streit mit dem User hast dann kläre das bitte per PN.

 

In deinem zitierten Artikel ging es um die Frage bzgl. der allgemeinen Sicherheitsmaßnahmen an Bahnhöfen. Die Grünen-Politikerin wie auch der FDP-Politiker, Pro Bahn und selbst die Polizeigewerkschaft haben ausgesagt, dass die Maßnahmen ausreichend sind. Auch in Köln waren die Sichermeitsmaßnahmen ausreichend, ebenso auf dem Berliner Weihnachtsmarkt. Wer das Ziel verfolgt Menschen Gewalt anzutun wird das tun, daran wie ein hüfthoher Zaun, ein Pöller, o.Ä. nichts ändern.

 

Das Geschmäckle käme für mich eher daher, dass man von Menschen nicht sinnvoll erwarten kann, generell nachts Parkanlagen zu meiden. Für mich muss es auch nach solchen Taten möglich sein, generelle Vorschläge zu einer sicheren Nutzung von X zu äußern. Das heißt im Umkehrschluss nicht, dass man schuldhaft handelt, wenn man diese Vorschläge vorher nicht beachtet hat. Und solche Vorschläge können auch durchaus unsensibel oder empörend sein, bspw. wenn sie von Personen geäußert werden, die selbst massive Versäumnisse zu verschulden haben oder wenn die Maßnahmen ungeeignet oder nicht zumutbar sind. Das kann ich im vorliegenden Fall nicht erkennen.

Das ist ein logischer Fehlschluss deinerseits und folgt nicht aus Rekers Aussage. Aber gut, du wirst deinen Kindern bestimmt auch niemals beibringen, nicht zu Fremden ins Auto zu steigen. Denn das wäre ja Victim-Blaming all der Eltern, deren Kinder entführt wurden.

Du darfst tautologische Aussagen gerne äußern, ich mache mal den Anfang: 0=0.

 

Ist das wirklich so schwer zu verstehen?

 

Ja, ich verstehe das. Dir geht es darum, aber nicht dem Artikel auf den du dich beziehst. Da geht es - wie in der Überschrift ausgesagt - um die Frage nach der Sicherheit an Bahnhöfen. Und auf diese Frage - und nicht in Bezug auf die Tat - antworten die zitierten Personen und auch ich mit dem Hinweis, dass es (a) keine absolute Sicherheit gibt und dass ich (b) die vorhandene Sicherheit für ausreichend erachte.

 

Also verstehe ich dich richtig: Es geht dir darum, dass die Aussage gegenüber der Mutter politisch nicht korrekt war, weil du es als pietätlos wertest, korrekt? Finde ich schon ganz amüsant, dass du jetzt hier ein wenig einen auf SJW machst.

 

Nein. Ich interpretiere die Aussage so: Es ging darum einzuschätzen ob es Sinn macht nun auf allen Bahnsteigen hohe Mauern oder gar Glasbarrieren mit automatischen Türen zu installieren um die Leute davor zu schützen, dass jemand mit der Absicht zu Morden eine Person ins Gleisbett schubst.

Mal abgesehen davon, dass eine Deutsche Bahn, die irgendwann zum Sankt-Nimmerleins-Tag damit rechnet pünktlich fahren zu können mit so einem Vorhaben eh generell überfordern wäre, macht es aus Sicht dieser Politikerin keinen Sinn. Das ist erstmal eine Meinung.

Warum ist sie dieser Meinung? Vermutlich geht es um Statistik. Würde man nicht die Statistik, sondern Einzelfälle zur Bewertung einer solchen Situation heranziehen, müssten auch Straßen an jeder Stelle mit mannshohen Barrieren versehen werden. Sonst könnte man Leute vor Autos schubsten. Zum Beispiel.

Wenn du einerseits nicht in der Lage bist, die Meinung anderer wenigstens zu tolerieren und andererseits ständig bereit bist, dich über die Meinung anderer zu empören, dann musst du in Zukunft leider sehr wohl damit rechnen, hier gemaßregelt zu werden.

 

In meinem Beispiel: Generell nicht; nur, wenn man sicher nach Hause will.
Beim Rest stimme ich dir zu. Möchte allerdings nochmal bemerken, dass ich den Satz im Artikel nicht für Victim-Blaming halte. Sondern unbestimmte Personen es so auffassen könnten.
...ich möchte kein Victim-Blaming-Verwässerer sein

Bei der Aussage der Politikerin ging es überhaupt nicht um die Mutter sondern um die Sicherheit an Bahnhöfen im Allgemeinen. Da braucht es gar keine Pietät sondern die nunmal trockene Politik.

 

Lies doch bitte den Artikel. Es geht nicht um das, was ich verstehe oder nicht, sondern um den Inhalt des Artikels. Dort geht es nicht um die Tat, sondern um die allgemeine Sicherheit an Bahnhöfen. Auf diese Frage haben die zitierten Personen und ich geantwortet.

 

Wir legen unserer Sicht der Dinge hier mMn wirklich differenziert und wortreich dar, aber du willst das garnicht hören oder? Stattdessen wird mit der Nazikeule gedroht. Wenn du nicht diskutieren magst, kann ich gern behilflich sein.