Deutschland - Politik- und Wahlsammelthread (Nächste Wahl: Europawahl am 09.06.2024)

Wieso? Wenn man Online-Krankschreibungen eindeutig erlaubt (bisher Grauzone) müssen sie das ja grade nicht machen. Es geht mir nur darum, dass der Arbeitgeber dann auch eine Möglichkeit hat, Missbrauch zu erschweren.

 

Komische Zeiten, aber ich lob mal die Bundeswehr.

https://www.computerbase.de/2020-05/bundeswehr-matrix-instant-messenger/

Ich kenn die Umsetzung und das Protokoll nicht (@MadCat - kennst du das vielleicht?), aber der verfolgte Ansatz ist gut!

 

Ich sehe halt nicht wie eine Präsenz-Krankschreibung, die ein Arbeitgebern fordern dürfte, den Missbrauch erschweren sollte (aus genannten Gründen).

 

Ein solches Limit wird am Ende niemandem gerecht. Diejenigen, die sich dran halten, aber mal mehr Tage brauchen, fühlen sich schlecht behandelt und diejenigen, die es ausnutzen, bleiben halt immer drunter und machen den Rest anders. Ich würde da einfach auf den Einzelfall gehen.

 

Das Innenministerium kritisiere ich weiterhin aufs Schärfste für seine Hack&Back-Pläne.

https://netzpolitik.org/2020/seehofer-will-bsi-zur-hackerbehoerde-ausbauen/

 

Der Arzt ist dann in der Pflicht und kann vom medizinischen Dienst kontrolliert werden. Bei einer Häufung von Krankmeldungen mit unterschiedlichen und schlecht nachprüfbaren Wehwehchen, müssten Ärzte eigentlich hellhörig werden. Es ist zumindest eine weitere Hürde für diejenigen, die einfach nur blau machen wollen.

Das sind meiner Erfahrung nach wirklich nicht viele, aber die Kollegen, die dann mehr arbeiten müssen, haben meist kein Verständnis dafür, dass einem als Arbeitgeber da oft die Hände gebunden sind.

 

Wir können das jetzige System, weils einmal eingeführt wurde, ja mal bis Ende 2021 laufen lassen und schauen, wie es sich entwickelt.

Die Gelegenheit sollte man nutzen.

 

Das wird man coronabedingt sowieso machen.

 

Na, da wäre ich mir nicht so sicher. ^^

 

Deswegen plädiere ich ja auch für Instrumente mit denen der Arbeitgeber gezielt bei den Leuten, die es ausnutzen (und ihre Arbeit so ihren Kollegen aufbürden,) das Blaumachen erschweren kann.

 

JSON-Format? Damit AKK die zwar nicht löscht aber ausversehen mit Notepad++ umschreibt?

 

Wenn jemand zum Beispiel chronische Migräne hat, dann ist das bestimmt kein "Wehwehchen", sondern eine stark einschränkende Erkrankung - aber sie ist halt nicht für den Arzt sichtbar.

Natürlich ist der Ärger der Kollegen und des Arbeitsgebers ein Stück weit nachvollziehbar. Aber wie stellst du dir, wie das Erwerbsleben von jemanden mit chronischen Beschwerden auszugestalten ist? Lebenslang Sozialhilfe oder doch Arbeiten gehen und dafür in Kauf nehmen, öfters auszufallen?

 

Geht es um Mitarbeiter, die ihre Leistung nicht erbringen oder geht es um das einhalten der Dienstzeiten?

Und gibt es eigentlich einen Beleg dafür, dass die die telefonische Krankschreibung tatsächlich "ausgenutzt" wurde?

 

Um denjenigen mit chronischen Leiden geht es doch gar nicht, sondern um Leute die ohne medizinische Indikation "blau machen". Grade darum die einen von den anderen Fällen zu unterscheiden, geht es mir doch und da ist es eben eine weitere Hürde, ob man zum Arzt muss, oder nur den Hörer abnimmt oder es online macht.

Zumal man in dem Fall auch mit dem Arbeitgeber reden kann, um Zweifel auszuschließen.

Aber gut, das Thema wird mir jetzt zu heikel, bin demnach raus, es wird sonst absehbar wieder auf der persönlichen Ebene landen.

 

Es gibt Mitarbeiter die öfter mal zum Wochenende hin krank sind oder an Brückentagen. Schon jetzt ist das so. Wenn man jetzt die telefonische Krankschreibung aufrecht erhält, wird das mit denen nicht besser und daher wollte ich den Arbeitgebern eine Möglichkeit geben, dem zu begegnen.

 

Sind diese Mitarbeiter generell auffällig?

 

Was meinst du mit "auffällig"? Es gibt halt zB einen der öfter mal Freitag krank ist oder Montag. Wenn er da ist, arbeitet er, an den Fehltagen, die sich im Jahr auf bis zu 70 summieren, (ein zwei reguläre Krankwochen sind auch noch dabei) müssen halt die Kollegen seine Arbeit mit übernehmen, was auch schon Beschwerden gab.

 

70 Fehltage sind schon ziemlich auffällig, das sind 14 Wochen und damit mehr als ein Quartal. Ich nehme an, es gab schon Gespräche etc.?

 

Ja, in der Tat. Danach wurde es für einige Monate besser. Rauswurf wegen Kranktagen ist halt sehr knifflig und weil es immer andere Diagnosen sind, rutscht er nie aus der Entgeltfortzahlung. Das ist schon ärgerlich.

Wir haben auch einen Kollegen mit immer so zwischen 90 und 120 Kranktagen, aber das ist was chronisches und da zahlt dann ab 6 Wochen die Krankenkasse. Das ist dann okay für mich.

Diagnosen so zu kombinieren, dass man je Diagnose nicht über 6 Wochen kommt, ist halt schon auffällig. Aber weil es verschiedene Sachen sind, (angeblich) fällt halt auch die negative Gesundheitsprognose so ein bissel weg, die man für eine krankheitsbedingte Kündigung bräuchte. Klar, man kann es versuchen. Am Ende gibt's eh einen Vergleich und er bekommt noch Geld hinterher geworfen. So wird es vermutlich enden.

 

Verstehe einfach nicht was sone Sauerei soll. Würde Klartext mit denen reden und auch sagen, was ich von deren Verhalten halte. Solche Leuten nutzen ein System aus, was dazu da ist Leuten zu helfen, die es wirklich benötigen.

 

Nope, hab's mal gehört, aber kenne keine Details. Liest sich jedenfalls nicht schlecht, aber wenn's nur offene Referenz-Implementierungen gibt, kann die BW immer noch Käse daraus machen. Das sollte komplett offen sein, wie z.B. Gov.UK Pay.und diverse andere staatliche Projekte im UK.

https://github.com/alphagov

 

Immerhin kein WhatsApp oder gar Teams.

 

Es gibt Menschen denen das egal ist. Ich denke in jedem größeren Unternehmen gibt es ein, zwei Mitarbeiter bei denen direkte Kollegen die Krankheitstage teilweise vorhersagen können.

 

"Excellent day for an exorcism."

 

ExorcistCat?

 

Ich meckere ja oft über meinen Job und wir haben eine hohe Krankenquote, aber so hoch eher nicht.

 

Wie ists denn aktuell im Vergleich zum letzten Jahr?

 

Your mother sucks cocks in hell!

Spoiler

...ist ein Zitat aus dem Film!

 

"Montags ist sie nie da"... wenn Fußballheimspiel am Wochenende war, konnte man mit ner Trefferquote von 99% ausmachen, wer am Montag "krank" war. Das war so auffällig oft und regelmäßig, dass man da allerdings schon drum herum planen konnte. Und da eine Übernahme eh nie zur Debatte stand nach Ausbildungsende, war es die Mühe auch nicht wert da Energie drin zu versenken.

 

Über die Anzahl der "Krankheitstage" habe ich keine Aussage getroffen. Aber auch bei "nur" einem Tag im Monat ist das unschön, insbesondere für die Kollegen die die Arbeit dann mitmachen müssen.

 

Ich habe so jemanden im direkten Umfeld, allerdings andere Abteilung, bei dem man das am Wetter festmachen kann. Und auch nicht in der Ausbildung sondern praktisch unkündbar. Und weiß das in besonderem Maße auszunutzen.

 

Ich sehe es auch so, dass es einige gibt, die das ausnutzen. Ich kenne da zum Beispiel so ein Exemplar, der immer wieder ne Woche krank ist um danach zu erzählen, dass er gerade Fliesen in seinem Haus verlegt hat. Schön doof, aber so welche wird es immer geben.
Um auf den Ursprung der Thematik zurückzukommen, die Krankschreibung per Telefon, ist das dennoch ein aus meiner Sicht denkbar schlechtes Argument. Diese Heinis ließen sich stoppen, in dem man die Möglichkeit auf z.B. wenige Tage im Jahr begrenzt oder krankenkassenseitig personenfallbezogen die Telefonkrankschreibung sperren würde. Ein Allgemeinmisstrauen ist da gar nicht nötig und meiner Meinung nach auch deplatziert. Dass sich jemand mit z.B. Norovirus in die Arztpraxis schleppen muss und da/auf dem Weg dahin seine Viren auch noch streut, ist unmöglich.

 

Niemand hat die Möglichkeit allgemein abgelehnt oder ein generelles Misstrauen ausgesprochen, das war ein Strohmann. Ich begrüße die Möglichkeit zur Online-/Telefonkrankschreibung, möchte für die Arbeitgeber aber eine Möglichkeit schaffen, sich gegen diejenigen zu wehren, die es ausnutzen. Eine individuelle Sperre, wie du sie vorgeschlagen hast, wäre dafür vollkommen ausreichend.

 

Diese Sperre müsste aber aus guten Gründen ebenso begründet werden, sonst besteht im Umkehrschluss die Möglichkeit der Willkür.

 

Dafür gibt es dann Betriebsräte oder notfalls Arbeitsgerichte. Schon jetzt haben die AG zB Spielraum bei der Frage, wann ein gelber Zettel da sein muss. Mein Eindruck ist nicht, dass das großflächig missbraucht wird. Aber von mir aus kann man festlegen, dass der Arbeitgeber eine schriftliche Begründung in der Personalakte festhalten muss.

 

Diese Möglichkeit ist aber ziemlich nutzlos. Entsprechende Leute holen sich dann halt eine Krankschreibung vom Arzt. So wie jetzt schon.

Dein zielgerichtetes Instrument ist nutzlos.

Dass eine kleine Minderheit ein System immer ausnutzen wird, lässt sich nicht vermeiden.

 

Ich muss mich wiederholen: Es erhöht die Hürde für den Betrug, denn man muss halt zum Arzt gehen. Und wenn es den Verdacht von Gefälligkeitskrankschreinbungen gibt, kann der Medizinische Dienst der Krankenkasse beim Arzt kritisch nachfragen. Wenn er jedoch den Patienten überhaupt nicht vor sich hatte, wird er aus dem Schneider sein.

Solche Instrumente erhöhen den Druck auf alle Beteiligten und nutzen daher schon etwas. Andernfalls kommt man Leuten, die das System zum Schaden aller ausnutzen, leider nur schwer bei.

 

Als AN würde ich mich nicht unbedingt auf ein
Arbeitsgericht verlassen

Was überwiegt eigentlich, der organisatorische Aufwand oder der Nutzen?