Deutschland - Politik- und Wahlsammelthread (Nächste Wahl: Europawahl am 09.06.2024)

Wir reden davon, den Status quo zu ändern. Vor 200 Jahren hättest du 80 Stunden die Woche gearbeitet und vor 100 Jahren 60. Trotz weniger Arbeit ist das Wohlstandsniveau über die letzten 200 Jahre gestiegen. Wenn wir jetzt also von weniger Arbeit und mehr Wohlstand reden, ist das keine Illusion sondern ein seit 200 Jahren anhaltender Trend.

Und das sich viele Leute das nicht leisten können. Hat jetzt auch viel mit politischen Entscheidungen der SPD/CDU in den letzten 30-40 Jahren zu tun. Man könnte ja mal drauf gucken, für was man da überhaupt die Woche so arbeitet. 1/3 davon ist schonmal die Miete und mittlerweile für viele wohl sogar mehr. Wie viel Arbeitszeit könnten die Leute die es sich aktuell nicht leisten können kürzer zu treten, mit eine anständigen Erbschaftssteuer einsparen?

Klar, die alleinerziehende Mutter kann es sich nicht leisten weniger zu arbeiten, aber eben nicht, weil es nicht sinnvoll wäre, sondern weil unserem Sozialsystem Alleinerziehende egal sind. Und weil die Mutter dann keine Zeit hat ihrem Kind bei den Hausaufgaben zu helfen, kommt das Kind, unseren Statistiken zur sozialen Mobilität folgended, dann halt finanziell auch auf keinen grünen Zweig.

Bei jeder gesellschaftlichen Debatte wird versucht diese abzuwürgen mit dem Argument "Ja aber Armen können es sich nicht leisten ..." und das Problem daran ist eben grundsätzlich Armut für die können die Leute nicht zwingend etwas. Wir könnten ja einfach mal damit anfangen bestimmte Berufsgruppen anständig zu bezahlen.

 

Abseits irgendwelcher Gedankenspiele? Sehe ich aktuell nicht. Dazu sind alle drei Parteien zu schwach in Umfragen und ich sehe positive Veränderungen maximal bei den Grünen.

 

Ohne diesen übertriebenen Konsum würde die Produktionsblase aber auch direkt platzen.

Wenn jeder nur kauft, was wirklich gebraucht wird und niemand über den eigenen Verhältnissen lebt, brauchen wir ein neues Wirtschaftssystem.

 

Meine durchaus. Im Hinblick auf allerlei andere Staaten bin ich zumindest auf Bundesebene durchaus mit der Regierung zufrieden. Wählen würde ich sie natürlich nicht, aber meine Haltung hat wohl schon so'n gewissen Plus verzeichnet. Ein kleines. Ganz klein. Aber vorhanden!

 

Aber würdest du deshalb dein Wahlverhalten anpassen bzw. bei so einer Sonntagsfrage "CDU/CSU" als Entscheidung angeben?

Dass man mit der Arbeit der Regierung zufrieden ist, kann ich in dem Fall in Bezug auf Merkel nachvollziehen. Aber sonst? Ne.

 

Vermeintlich oder tatsächlich existentielle Krisen sind immer die Stunde der Exekutive. Merkel, Söder, Laschet, Spahn waren 24/7 im Fernsehen und haben die Krise insgesamt ganz gut bewältigt. ( Bis auf Großmaul Söder - Kubickis Worte, nicht meine ) Von der SPD waren nur Scholz und Lauterbach sichtbar. Scholz halten die eher politikfernen Wähler vermutlich auch für einen CDUler und von Lauterbach sind alle generft.

 

Eben. Krisen nutzen fast immer der aktuellen Regierung. Wenn die nicht zu 100 % verkackt, kann die eigentlich nur dabei gewinnen. Egal, ob damals bei Schröder das Hochwasser oder heute nun Corona.

 

Die CDU wird schon verlieren wenn ein Kandidat steht und den Leuten klar wird dass es nicht Merkel ist.

 

Hm. Merkel macht sich ja schon rar. Ich würde nicht drauf wetten.

 

Ich kann mir sogar gut vorstellen, dass die Union es schafft, die Entscheidung noch auf nächstes Jahr zu vertagen.

Mit Kandidaten lässt sich eigentlich nix gewinnen. Aber gut, das ist nur meine Meinung.

 

Wir werden sehen. Lass den Leuten erst mal richtig klar werden das eine der anderen CDU Heinze das wird.

Ich gehe sogar stark davon aus dass die CDU das erst nächstes Jahr entscheidet.

 

Wer auf Kante näht und statt Sparquote lieber den neuen suv vor der Tür hat, kann das sicherlich nicht.
Und wer der Meinung ist, man könne mit einem überdurchschnittlichen Gehalt unmöglich auf 20% verzichten, sollte mal drüber nachdenken wie man mit Mindestlohn oder H4 zurecht kommt.

 

Nun, ich nicht. Aber dass andere Menschen das tun, kann ich nachvollziehen.

Bin noch Referendar, d.h. ich verdiene aktuell wohl weniger als du. Aber ich verstehe deinen Punkt.

Die Sache ist nur die: Ich gönne mir gerne Luxus und ich mag meine Arbeit und saß auch heute wieder deutlich zu lange am Schreibtisch, und ab morgen geht's weiter. Derzeit nehme ich mir den Samstag komplett frei, die anderen sechs Tage arbeite ich. Aktuell kann ich das und tue es auch, weil ich's möchte - zum Teil. Dann wiederum ist der Lehrerberuf für die Diskussion auch keine gute Grundlage, weil man sich die Arbeits- und Freizeit recht frei einteilen kann, eben wann man etwas tut und auch wie viel Zeit man sich nimmt. Ich spreche mich nur gegen die Abwertung von Luxus, überflüssiges Gedönse, und so weiter aus. Natürlich kann ich auf vieles verzichten, und ein angenehmes Leben führen. Wir lebten für sehr viele Jahre unter Hartz IV-Niveau und waren damals sehr glücklich, und sind es jetzt. Aber ich gehe gerne gut Essen, ich mag meinen Balkon, ich würde meine Katze nicht aus Preisgründen abgeben und ich möchte mit meinem Mann in den Ferien in den Urlaub fliegen können und in allerlei Jahren ein Eigenheim finanzieren können.

Ich erkenne an, dass ich auf sehr vieles verzichten kann, aber ich möchte dies nicht. Es sind halt subjektive Entscheidungen, und wer lieber die 30h/Woche arbeiten will und dafür entsprechend auf Lohn verzichtet, und dies ohne größere Einschränkungen kann, dem sei's gegönnt und der soll's tun, sofern er denn will. Ich kann mir vorstellen später auch keine volle Stelle anzunehmen, sondern meine Stunden zu reduzieren. Aber das ist eine persönliche Abwägung und keine Debatte, der ich aktuell eine gesamtgesellschaftliche Relevanz zuschreibe.

Ich denke doch, das man das muss, weil der Niedriglohnsektor sich ausweitet, nicht verkleinert. Ich sehe die Diskussion vor allem aus Perspektive eines Linken, und die 30h/Woche bei vollem Lohnausgleich für Gutverdiener ist jetzt kein Thema, mit dem ich als Mitglied dieser Partei in den Wahlkampf gehen will. Wer seine Stunden reduzieren will und kann, der dürfte schon jetzt entsprechendes mit dem Arbeitgeber aushandeln können. Ich sehe aktuell nicht die gesellschaftliche Relevanz dieser Diskussion, wenn finanzielle Existenzen durch die Corona-Pandemie bedroht sind und es vielen Menschen schon vorher nicht gut ging ...

 

Ich kenne mich auf'n normalen Arbeitsmarkt nun nicht allzu gut aus, aber es gibt doch bereits die Möglichkeit in Teilzeit zu gehen, oder nicht? Gut möglich, dass das je nach Arbeitgeber mal leichter und mal schwerer einzufordern ist, aber die Möglichkeit besteht ja.

 

Wie war das mit dem Einfamillienhaus für 200k €?

Fast 190 Euro pro Quadratmeter
Bauland ist in Deutschland so teuer wie nie
https://www.spiegel.de/wirtschaft/s...tmeter-a-062029d4-a091-4b02-9c39-276403a73da1

 

Kann mir mal einer erklären warum die Maschienen bei 35h rund um die Uhr laufen und bei 30h nicht?

Ich sehe als echte Argumente eigentlich nur den Fachkräftemangel und bedingt die leicht höhren Betriebskosten durch Gedöns wie Arbeitsplatzausstattung und Verwaltungskosten.

 

Wenn alle so denken ja, dann kostet das ein Sümmchen und das ganz gleich, ob die Unternehmen abhauen, oder nicht. Man kann nicht erwarten, dass es keine negativen Effekte hat, wenn alle plötzlich 25% weniger arbeiten und 33% mehr Stundenlohn wollen.

Wenn es dir aber darum geht in allen Betrieben die Möglichkeit durchsetzen, dass sich der AN entscheidet, ob er 8Stunden oder 6Stunden arbeitet(gleicher Stundenlohn), führt das ebenso zu einem Planungswirrwarr, da es zB. in großen Chemieparks oft ein 3-Schichtsystem gibt und das auch nötig ist, weil man sone Anlage nicht einfach mal runterfährt. Wie würdest du so etwas planen wollen, wenn 3mal am Tag ein fester Teil an Mitarbeitern für jeweils 2Stunden fehlt?

Und jetzt komm nicht mit:"Ja wir können ja erstmal gucken, in welchen Jobs es geht und in welchen nicht." Ja können wir und passiert auch schon teils. Nur kann man das nicht generalisieren, geschweige von oben verordnen, ohne Probleme anzurichten. Da gibt es einfach zu viele Jobs/Betriebe in denen das nicht funktioniert.

 

Darauf gehe ich in Absatz 2 ja auch ein.

Das ist dann Absatz 3 und da sagst du im Grunde genommen, das gleiche wie ich nur aus anderer Richtung heraus. Mit anderen Worten sind wir uns hier einig.

 

Hast du doch in einem anderen Thread gelernt: Ganz einfach ein Häuschen außerhalb einer Großstadt kaufen - alle Probleme gelöst. @SpeedKill08 muss sich nicht mehr über die BVG und Rentner in Berlin ärgern, weil er zukünftig der älteste Bewohner im Dorf ist und alles vom Homeoffice aus macht mit perfektem Internetanschluss. @tbm83 freut sich alle Ärzte direkt vom Land aus erreichen zu könne ohne nervigen Stadtverkehr zu haben und die Arbeitgeber von @Akuma und @Oi!Olli erlauben Homeoffice, wärend die beiden sich im Grünen von ihren üppigen Gehältern ein Einfamilienhaus im Speckgürtel einer Großstadt bauen und ich muss nicht mehr mit ansehen, wie von Investorenvillen die Fenster eingeschmissen werden, um gegen Mietpreissteigerungen im Kiez zu demonstrieren.

 

Wusste nicht das wir uns nun dem Dschungelcamp Niveau annähern, aber okay. Undifferenziertheit kann ein schwacher Verbünderter sein, aber ein starker Feind.

 

Und es ist gut das wir in der Vergangenheit die Arbeitszeit reduzieren konnten. Es sagt ja auch keiner das wir das nicht weiter können, aber eben nicht pauschal und staatlich verordnet. In dem von dir angesprochenen Zeitraum hatten wir aber eines eben nicht was wir jetzt haben - Globalisierung.
Wir haben uns eine luxoriöse Situation erarbeitet, konkurrieren jetzt aber in viele Bereichen mit anderen Ländern in denen oft mehr gearbeitet wird bei schlechterer Bezahlung. Das können wir in weiten Bereichen kompensieren, aber nicht immer und überall. Daher ist es logisch, dass es teils eher darum gehen muss den Wohlstand zu erhalten.

 

Ich ärgere mich nicht über die BVG, sondern über die S-Bahn, die zur deutschen Bahn gehört....

 

500m² Grundstück für im Schnitt 33k€, da sollte man bei einem kleinen Häuschen im Bereich 200k€ landen können. Das es in der Stadt nicht möglich ist wird wohl niemand behaupten - aber das ist auch nichts neues.

 

CL hat einen ähnlich glibberigen Altherrenwitz schon 2017 gemacht, mit der gleichen Kunstpause. Aber heute haut er raus, Twitter würde ihn ja bewusst falsch verstehen. Lappen.

https://twitter.com/shengfui/status/1307757329375531008

 

Definitiv.

Mal wieder eine toxische Übermannung.

_______
Ist CL vllt in Wahrheit nur ein mieser Kabarettist, der Parteitage mit einem Poetry Slam verwechselt?

 

Soviel zur sachlichen Diskussion.

 

In manchen Bereichen stimmt das schon, das sind aber gehaltsklassen weit über dem Pfleger.

 

Wieder so ein Fall:
https://www.sueddeutsche.de/panoram....urn-newsml-dpa-com-20090101-200920-99-641786

In Kombination mit dem Thread hier...
https://twitter.com/J_MkHk/status/1307681208030158848?s=19
(Wichtig: https://twitter.com/J_MkHk/status/1307762516999786504?s=19)

... könnte man schon den Eindruck gewinnen, dass die Polizei Sachsen lügt, um ihren Kollegen zu schützen.

Ganz im Ernst: der Institution Polizei kann man aktuell nicht vorbehaltlos gegenüber treten. Und der vermeintliche Vertrauensvorschuss ist für die Tonne.

 

In Kommunen (nicht Orten!) mit weniger als 2000 Einwohnern. Ja, schön, in der Pampa in Mecklenburg- Vorpommern, in der Lüneburger Heide, im ländlichen Sachsen hinter Dresden oder im Nassen Dreieck zwischen Ems und Weser auf dem platten Land, da kriegst du solche Preise, aber doch nicht an Orten, die auch nur halbwegs in der Nähe von Infrastruktur liegen. In meinem Heimatort, einem 3.000-Seelen-Nest im Großraum Hannover, ist der Baugrund schon vor 10 Jahren mit 160 Euro/m² im Schnitt verkauft worden.

500m² für unter 33k Euro sind nicht nur "nicht in der Stadt möglich" - sondern praktisch in allen Gebieten, die man nicht als "abgehängt" bezeichnen kann.

 

Das Bauland werde ich mir gleich von meinem Durchschnittsgehalt kaufen.

Danach mit Frau und 1 1/2 Kindern einziehen und die 12 Kilometer zur Arbeit mit meinem Auto fahren.

 

Natürlich kannst du ein Haus für 200k bekommen, aber keinen EFH Neubau in den „Vororten“ im Pott, wie hier postuliert wurde. Selbst in der Lausitz dürfte ein Schlüsselfertiger Neubau für den Preis kaum möglich sein.

 

Und wo nehm ich die paar Millionen her?

 

Arbeiten gehen. Vom Durchschnittslohn kann man sich einiges leisten.

 

Ja sicher. Eher finde ich nen anderen vernünftig bezahlten Job wo ich weniger Arbeitszeit habe.

 

https://tagesspiegel.de/politik/cdu...gewoehnung-an-leben-ohne-arbeit/26204686.html

 

"Wir".

 

Ich könnte mich durchaus daran gewöhnen das Merz keine Arbeit hat.

 

Was denn ? "Wir" Einkommensmillionäre Mittelschichtler mit Privatjet sind gemeint Gehörst du etwa nicht dazu ?

 

https://www.youtube.com/watch?v=1vhvzHbX1fI

Muss ja eine furchtbare Nacht im Hotel gewesen sein.