Deutschland - Politik- und Wahlsammelthread (Nächste Wahl: Europawahl am 09.06.2024)

Die Energie wird nicht knapp, nur die zeitliche Verteilung des Energieverbrauchs muss an die immer stärker durch zufällige Faktoren getriebene zeitliche Verteilung der Energieerzeugung angepasst werden.

Ist im Prinzip nix anderes als ein Wärmestromtarif, bei dem der Versorger den Strom auch für ein paar Stunden pro Tag unterbrechen darf.

 

Was hat das nun explizit mit AKW zu tun? Der eigentliche Fehler ist neue Kapazitäten nicht schnell genug forciert zu haben. Zumal AKW im Artikel nicht mal erwähnt werden. An anderer Stelle ist Lastabwurf auch kein großes Ding und weil es vielleicht irgendwann mal in Notsituationen passieren könnte soll nun ein Fass aufgemacht werden? Interessanter wäre eher zu wissen, ob und wie eine Leistungsreduzierung regelt ist und durchgeführt werden kann.

 

Diese Leier hört man nun auch schon seit Jahren während nach und nach Kraftwerke abgeschaltet werden. Und das Netz stabil bleibt

 

Stabiler wird das Netz durch fehlende Möglichkeiten die Grundlast aufrecht zu erhalten halt nicht. Und Kernkraftwerke sind halt Grundlastfähig. Genau wie die Kohle.

 

Ist dir bekannt, dass wir vor wenigen Tagen fast einen europaweiten Blackout gehabt hätten? Sowas bekommt man halt nicht mit.

 

Richtig, es bleibt trotz der Abschaltungen bisher stabil. Es sollte aber doch ganz logisch sein, dass es schwieriger wird wenn Kraftwerke mit gleichmäßiger Stromerzeugung abgeschaltet werden.

 

Ist dir bekannt, dass die Ursache unklar ist, nicht in Deutschland lag und die hiesige Stabilität laut BNetzA nicht gefährdet war?

 

Die Ursache wird eher in Südosteuropa vermutet aber was die Aussage ist, ist eben, dass Netze eine gewisse Grundlast benötigen und schnell einsetzbare Kapazitäten für Spitzen. Dass das durch das Aus der Kernkraft und Kohlekraft nicht besser wird, ist ja klar. Die beschworenen Speichertechnologien für die Erneuerbaren lassen wohl auf sich warten. Ich erwarte daher schon, dass das Netz volatiler wird und die BuReg offenbar ebenso. Was sollte sonst so ein Gesetz?

 

Oder Gas- oder Speicherkraftwerke.
Was du in dem Post machst, ist das Framing so zu gestalten als wären AKW die einzige Lösung und dieses Problem signifikant.

 

Kohle und Gas gehen natürlich auch aber aus Gründen des Klimaschutzes halte ich sie für die schlechteren Alternativen. Speichertechnologien werden dann immer beschworen, aber bis auf Pilotprojekte sehe ich sie nicht.

 

Ja, mir schon und die Lösung bestand nicht darin AKW zu haben genauso wenig wie das Problem dadurch hätte vermieden werden können.
Btw sind große AKW-Blöcke oder überhaupt große Kraftwerksblöcke selbst eine Gefahr fürs Netz falls sie durch Störungen abspringen müssen.

 

Die Stabilität immer gewährleisten zu können, so wie bei dem kürzlichen Ereignis. Was ist daran dramatisch, wenn in einer Extremsituation Großverbraucher vom Netz müssen? Die Argumentation der FDP kenne ich. Die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts. Wenns das ist, worum man sich sorgt, ja, schaltet die Dinger weiter ab.

 

Störungen kanns immer geben, das ist klar. Es schadet halt dem Klimaschutz erheblich, wenn die Leute kein Vertrauen in die Elektromobilität bekommen. Und diese Regelung ist definitiv nicht geeignet Vertrauen zu wecken.

 

Ich weiß nicht ganz von was du redest, aber ich rede von dem geplanten Ansinnen Ladestationen von Elektroautos abschalten zu können. Siehe Artikel. Das untergräbt das Vertrauen in die Elektromobilität.

 

„bei drohender Überlastung“. Als ob geplant wäre, dass diese Ausnahme-Situation zum regelmäßig auftretenden realen Fall wird.

 

Speichertechnologien haben in erster Linie nichts mit der Spitzenlast zu tun und Grundlastkraftwerke schon mal gar nicht, deswegen heißen sie nämlich so.

Kohle habe ich nicht erwähnt und Gaskraftwerke gehen sehr wohl mit Klimaschutz und sind wahrscheinlich eher förderlich da sie zukünftig besser integriert werden können.

 

Das befürchte ich aber halt, wenn man aus der Kernkraft aussteigt ohne endlich mal ein Konzept für Speicher zu schaffen. Oder man baut halt, in diese Richtung geht es ja nun, auf Gaskraft die aber halt CO2-technisch mehr so "meh" ist.

 

Grade aus Speichern könnte man durchaus Strom bei Spitzen abrufen. Gas kann das sicher auch, aber fossile Brennstoffe sind halt nicht so super.

Du meinst je nachdem was verfeuert wird?

 

Zumal die Abhöngigkeit von Russland steigen würde.

 

Nein, die Regelung selbst wird kein Vertrauen erschüttern, sondern die Art der Kommunikation, also das "wie" die politischen Akteure es ausschlachten oder für ihre Agenda nutzen.

 

Und du hast wirklich Angst, dass man in unserem fortschrittlichen Land sowas mit Regelmäßigkeit der Ausnahmesituation in Kauf nimmt?
Bevor man riskiert, dass es in Deutschland auch nur zu regelmäßigen Teilblackouts kommt, Menschen also zum Beispiel ihre Autos nicht laden können, wird man wieder Kraftwerke ans Netz nehmen.

 

Die Laufzeit von Kohle- oder gar Kernkraftwerken zu verlängern wäre politisch extrem schwierig. Ich glaube nicht das eine Partei das machen würde.

 

Speicher sind keine Erzeugungskapazitäten, das sind zwei unterschiedliche Aspekte des Energiesystems. Kohle habe ich immer noch nicht eingeworfen. Außerdem habe ich bereits geschrieben, dass es ein Versäumnis der Vergangenheit ist und dieses "aber AKW"-Framing nun davon ablenkt bzw. für dieses selbsterzeugte Problem nun so tut als wäre es von Anfang an die Lösung dafür gewesen.

Nicht nur, auch was die indirekten Kosten angeht bzgl. des Aufwandes einen gesamten Wandel zu vollziehen, sowie nicht-CO2-bezogene Dinge.

 

Das sehe ich anders. Die Leute müssen wissen, dass sie jederzeit "auftanken" können.

Wenn Reservekapazitäten da sind würde das wohl gehen. Energie- und Verkehrswende müssen aber eng aufeinander abgestimmt sein und mein Eindruck ist nicht, dass die Bundesregierung das im Griff hat.

 

War ja auch nicht behauptet, ich schrieb, man könne dort Energie nach Bedarf abrufen.

Aber da tut sich ja auch nichts.

 

Bislang hat sie das und wichtiger ist die Frage, was passiert, wenn es nicht wie vorgestellt funktioniert. Ich habe nicht das Gefühl, dass man dann bereit ist, dunkle Phasen in Kauf zu nehmen.

 

Das zumal meistens von Leuten kommt, die sich ansonsten nicht gerade als begeisterte Umweltschützer hervortun. Aber bei den AKWs ist die CO2-Bilanz dann plötzlich gaaaaanz wichtig

 

Was genau hast du mir in Sachen Umwelt-/Klimaschutz persönlich vorzuwerfen?

 

Speichertechnologien sind in großem Maßstab einfach nicht umsetzbar.
Wir sprechen ja nicht von ein paar Kilowattstunden, sondern im nationalen Maßstab von Mega- oder Gigawattstunden.

Selbst wenn wir deutschlandweit jedes höher gelegene Tal fluten und in einen Wasserspeicher umwandeln reicht das nicht (davon mal abgesehen, dass das auch massive Eingriffe in Natur und Umwelt mit sich bringt und deshalb in großem Maßstab gar nicht umsetzbar ist).

Das können bestenfalls kleine und regional begrenzte Insellösungen sein, aber für ein nationales Energiekonzept sind solche (und ähnliche) Konzepte bestenfalls ein (sehr kleiner) Baustein.

Ich sehe sehr viel mehr Potential in der Energieeinsparung, denn jedes gesparte Watt muss auch gar nicht erst erzeugt werden.

 

Ganz interessanter Einblick zum Thema "Verdienste von Abgeordneten":
https://www.zeit.de/arbeit/2021-01/abgeordneter-bijan-kaffenberger-gehalt-landtag-hessen-kontoauszug

Ca. 5k Netto im Monat sind zwar durchaus viel, aber auch nicht völlig von jeglicher Lebensrealität entkoppelt. Wenn man bedenkt, dass nie sicher ist, wie lange man im Amt ist und wie es danach beruflich weitergehen könnte, sogar gar nicht mal so gut.

Hätte da aus dem Bauch heraus mit mehr gerechnet.

 

Ich hatte da weniger an dich gedacht, sondern in erster Linie an die in regelmäßigen Abständen in der Presse auftauchenden AKW-Werbeartikelchen. Aber wer sich den Schuh anzieht ...

 

Ich glaub eher man wird den Atom- und Kohlestrom bei unseren Nachbarn einkaufen. Die deutsche Politik hat so die Eigenschaft dass sie sehr die nationale Brille auf hat. Da würde ich keine Bundespartei von ausnehmen.

 

Es sind halt noch mehr Leute der Ansicht, dass man zuerst aus der Kohle hätte raus sollen.

 

Ja, und diese Sicherheit wird ihnen nicht durch die Regelung genommen, die sowieso nur in Ausnahmen greift und vielleicht auch gar kein Nichtladen, sondern nur ein leicht reduziertes Laden bewirkt, wenn sie zufällig bei einem selber angewandt wird, sondern dadurch, dass Leute dieses Thema in ihr Framing pressen, Formulierungen entsprechend wählen, aufbauschen... kurzum für ihre Agenda versuchen die Menschen zu manipulieren. Das Gegenteil davon wäre das Ganze in Relation und Kontext zu setzen.

Dein Post oben tut genau das nicht, sondern verknüpft das Problem mit einer dafür wenig geeigneten Lösung.
Grundlastkraftwerke sind eine miese Lösung für Spitzenlastprobleme.

Man kann aus Speichern nach Bedarf Energie abrufen, aber eben nicht Leistung, wenn sie dafür nicht gebaut sind.
Kurzzeitspeicher mit hohen Leistungen für Spitzenlast sind verfügbar, stehen bereits rum, genauso wie Gaskraftwerke, die als Spitzenlast dienen können, verfügbar sind.

Das würde nur Sinn machen, wenn es nur PSKW geben würde und irgendjemand fordern würde nur diese zu bauen. Trifft aber beides nicht zu. Die Energiewende war von Anfang an als Systemlösung mit komplexem Management gedacht und nicht auf eine bestimmte Technologie fokussiert.

 

Das ist doch der Kontext. Du kannst die Verkehrswende mit Elektromobilität nicht losgelöst von der Energiewende sehen. Egal ob jetzt Grund- oder Spitzenlast, es muss ein Gesamtkonzept her, das beides CO2-arm abbilden kann und das sehe ich aktuell nicht.

 

Diese Reaktion verstehe ich auch überhaupt nicht. Ich wüsste ja gerne die Reaktion von Altmaier, als er das mitbekam

 

Ein Stundenlohn wäre mal interessant. Abgeordnete haben ja meistens nen harten Terminplan.

 

Das ist mir schon klar und das mit den Wasserspeichern sollte eher als Beispiel dienen, kam aber von meiner Seite sicher nicht so klar rüber.
Das grundlegende Problem, das wir für eine sinnvolle Speicherlösung irgend etwas brauchen, das massive Energiemengen mindestens im mehrere hundert MW-Bereich speichern kann, betrifft aber alle (ggf. auch kombinierte) Speichertechnologien (die ja auch noch bezahlbar sein müssen).

Mit Akkus kommt man da nicht weit.