Die Klimakrise und die Konsequenzen

Das wurde dir erklärt. Wenn du es nicht verstehst, such die Ursache nicht bei mir. Ich führe keine Rechthabereidiskussionen, ich beende sie.

 

Offenbar lebst du in einer anderen Realität als ich. Ist notiert.

 

Sorry, aber dein Verdi-Link ist doch wirklich schwach da keinerlei Belege für die dort aufgestellten Behauptungen geliefert werden. Das die Löhne nicht mehr so stark auseinanderdriften aufgrund des Mindestlohns stimmt zwar, aber leider beschränkt sich das auf den Stundenlohn und kommt nicht beim Monats- oder Jahreslohn an: https://www.diw.de/de/diw_01.c.5790...niert_aber_bei_monats-_und_jahresloehnen.html

Wie die Entwicklung der Beschäftigung ohne Mindestlohn weitergegangen wäre, wird dort mit keinem Wort erwähnt.

Aber ich denke das gehört nicht in diesen Thread.

 

Es kommt nur darum nicht beim Monatslohn an, weil die Arbeitszeit sinkt. In der freigewordenen Zeit kann man aber, wenn man das möchte, noch etwas hinzuverdienen und dann steigt auch der Gesamtlohn im Monat. Das DIW sagt damit aber indirekt aus, dass die Unternehmen versuchen ihre Beschäftigten die gleiche Arbeit in weniger Zeit erledigen zu lassen. Weshalb auch der Krankenstand in einigen Branchen so hoch ist.

 

Korrekt. Der positive Effekt des Mindestlohns wird also durch gegenläufige negative Effekte mindestens zum Teil relativiert, genau wie es erwartet wurde. Es kann doch auch gar nicht anders sein, Geld entsteht leider nicht aus dem nichts und muss irgendwo herkommen.

 

Aber, aber...

 

Das Problem dabei ist aber nicht der Mindestlohn, sondern der oft unzureichende gewerkschaftliche Organisationsgrad im Niedriglohnsektor. Amazon, Callcenter usw. Darum muss man das dann auch unterstützen, denn es geht ja nicht um Geld aus dem Nichts (obwohl Banken genau das zu ihrem Arbeitsprinzip haben, vgl. Mathias Binswanger Arbeiten), sondern das Abfließen der Gewinne (z.B. in Steueroasen) zu verhindern, anstatt diese auch ins Unternehmen (Modernisierung, Weiterbildung und Löhne) rückfließen zu lassen. Der Niedriglohnsektor ist eine blutige Landschaft, der sollte stark reguliert werden. Ohne dabei aber zu unterschlagen, dass das in Deutschland geht, aber nicht die Ausbeutung in Albanien verhindert, wo diese Jobs dann am Ende landen, weil es keine internationale Gewerkschaftsbewegung gibt und die Unternehmen tun was sie können, um die Globalisierung gegen die Ware Arbeitskraft in Stellung zu bringen. Auch das natürlich nicht, weil sie der dunklen Seite angehören, sondern weil sie konkurrieren und wachsen müssen.

 

Ich habe und würde auch nie den Mindestlohn als Problem bezeichnen. Das Problem sehe ich darin das er als allumfassende Lösung präsentiert wird, und das kann er leider nicht sein. Er erhöht den offiziellen Stundenlohn in einem bestimmten Bereich, nicht mehr aber leider manchmal weniger.

 

Ich mag deinen differenzierten Diskussionsstil. Schon, dass du seriöse Quellen bemühst und (wichtig!) befragst, finde ich gut. Ich sehe es nämlich sehr ähnlich, dass solche Systeme wie der Arbeitsmarkt hochkomplex sind und jenseits statistischer Marker alles interpretationsbedürftig, während Prognosen und Verlaufsanalysen eine Kunstform sind. Meinungen kann man sich endlos um die Ohren hauen, interessanter werden sie so aber nicht. Diskutiert man hingegen ernsthaft und mit Quellen, kann man daraus immer auch etwas lernen. Leider verschwenden sich viele Beiträge darauf, allein gegen-, anstatt auch miteinander zu diskutieren.

 

Als Quelle das Ifo? Wirklich? Deren Vertreter immer wieder gegen den Mindestlohn und bessere Bedingungen für den unteren Arbeitsmarkt schießen?

Ich hab mir den Text übrigens durchgelesen. Schon auf der 2. Seite Spekulationen, wie viele Arbeitsplätze wegfallen oder gar nicht erst geschaffen würden.

Hm das müsste ja einen deutlichen Impact auf die Zahl der Arbeitslosen haben bzw Aufstocker haben.

https://de.statista.com/statistik/d...arbeitslosengeld-ii-jahresdurchschnittswerte/

Und dann kommt natürlich wieder das übliche. (Ja ich weiß, dass es 3 Autoren sind)

Forderung, wenn schon Mindestlohn, dann nach Region aufgeteilt (ein Ossi kann bestimmt auch mit 6 € über die Runden kommen).

 

Wenn Stellen nicht geschaffen werden, wie willst du das dann so ohne weiteres in deiner Zahl sehen? Das Thema ist schon komplexer.
Ansonsten verstehe ich vieles was du schreibst ehrlich gesagt nicht. Das PDF vom Ifo stellt ja verschiedene Studien/Artikel mit noch mehr Quellen vor, das Institut selbst hat das wenigste davon selbst erarbeitet. Da kann ich auch die Quellenkritik nicht nachvollziehen.

 

Man muss halt die Armen arm halten

 

Sowas wird sich durch Mindestlohnt und AGG nie ändern. Das sind doch früher oder später nur noch Peanuts, aber den Zugang zum Kapitalstock wird ihnen weiterhin verwehrt bleiben.

 

Warum sollte man (wer denn überhaupt?) das müssen?

 

Die Behauptung war, die Wochenarbeitszeit würde verkürzt, es würden Stellen wegfallen und es würden mehrere Hunderttausend Stellen nicht geschaffen. An der Anzahl der Arbeitslosen kann man das nicht ersehen. Im Gegenteil. Trotz Mindestlohn schrumpft die Zahl der Arbeitslosen und Aufstocker seit 2015.

Den Rest verstehst du nicht? Das Ifoinstitiut wird sich natürlich eher Quellen raus suchen, die ihr Narrativ unterstreichen, der Mindestlohn bringe nichts (wogegen ich mit haufenweise Anekdoten gegen halten könnte), Quellen die gegenteiliges besagen scheint man ja nicht in Betracht gezogen zu haben.

 

Wenn das so weitergeht erfüllt sich mein Traum doch noch zu Lebzeiten. Ein paar Meter höherer Wasserspiegel und endlich kann ich mal auf einer kleinen Insel leben und muss dafür nicht einmal umziehen.
Um mal zum Thema zurückzukommen. <3

 

Das kann man an der Anzahl an Arbeitslosen auch nicht ablesen, wie sollte das funktionieren? Dort gibt es keine Vergleichszahlen aus einer Realität ohne Einführung des Mindestlohns.

Du kannst ja gerne andere Quellen heranziehen und hier posten, wenn dir die Auswahl nicht gefällt.

 

Ifo offenbar weil höhere Löhne ja die Wirtschaft zerstören

 

Die Arbeitslosenzahlen sind stabil geblieben. Ein massiver Impact wie dort spekuliert hätte ich natürlich auch auf die Zahl der Arbeitslosen nieder geschlagen. Und mehr ist die zahl auch nicht. Reine Spekulation.

Und eine Spekulation zu widerlegen, wird schwer.

 

Hat niemals jemand behauptet.

Man kann wissenschaftlich schon mehr machen als nur zu spekulieren. Volkswirte sitzen nicht nur mit der Glaskugel rum Sonderbarkeiten schon richtig. Einfache, klare Antworten gibt es da natürlich selten, das sollte aber spätestens jetzt während der Pandemie jedem klar sein das man die Zukunft oder Was-Wäre-Wenn-Szenarien eben niemals exakt bestimmen kann.

 

Ich dachte der Mindestlohn hat so viel zerstört?

 

Volkswirtschaft ist halt ein sehr schnell lebiges und komplexes Thema, weshalb es da so wichtig ist, sehr genau zu diskutieren. Stammtischsprüche sind da wirklich als aller letztes angebracht, da sie wirklich sofort auseinanderfliegen, wenn ein Ökonom hin schaut.

Oft wird ja auch so getan, als würden die da nur "rumrätseln", dabei steckt da ne Menge Mathematik hinter und sehr vieles wird auch ökonometrisch untersucht. Natürlich kann man den Michel dann schnell vom Gegenteil überzeugen, wenn nur ein Zahnrad bei der Argumentation weggelassen wird und das ganze plötzlich zu einem völlig anderen Ergebnis kommt.

Paradebeispiel ist dafür die Inflation. Die Geldmenge steigt, also gibt es Inflation, denn es gibt ja plötzlich mehr Geld und gleich viel Ware, also muss das Geld weniger Wert sein. So klar und einfach verständlich und doch falsch.

 

Warum sollte man sonst gegen einen (höheren) Mindestlohn sein?

 

Der Mindestlohn kostet Arbeitsplätze, zerstört aber nicht die Wirtschaft.

 

Arbeitsplätze die offenbar nicht wirtschaftlich sind weil der Staat die durch Sozialzahlung subventioniert.

 

Musst es halt wie die Franzosen machen und den Staatsapparat immer weiter aufblähen, nachdem das produzierende Gewerbe den Bach runter ging. Was soll schon schief gehen.

 

Richtig.

 

Warum diese erhalten?

 

Weil sie nichts destotrotz etwas zur Volkswirtschaft bei tragen. 100% dazu zu zahlen ist teurer, als 40% um es einfach zu formulieren.

Genau aus dem Grund war Deutschland doch früher der kranke Mann Europas mit der höchsten Arbeitslosigkeit im Niedriglohnsektor.

Ich stimme aber dahingehend zu, dass wenn die Gemeinschaftsverschuldung in Europa sukzessive so weiter betrieben wird, es keinen Sinn mehr macht die Taler beisammen zu halten.

Da könnte man dann auch gewaltige Wirtschaftsprojekte wie die Digitalisierung ausbauen, üppige Mindestlöhne ausschütten usw.

 

Ich kann und möchte nicht darüber entscheiden welche Arbeitsplätze erhalten werden sollen und welche nicht.

 

Um Gewinne für einige Pfeffersäcke zu realisieren . Die Gewinne werden an die Unternehmer ausgezahlt und Verluste werden der Staatskasse auferlegt. Was Anderes ist es nie gewesen .

 

Kleiner Einspruch an dieser Stelle. Der Blick in die unrühmlichen Anfänge des Kapitalismus zeigen, dass Arbeitsplätze die sehr schlecht bezahlt werden, sehr wohl angenommen werden, sofern die Alternative das Verhungern ist. Früher schliefen die Arbeiter halt mit ihren Familien in der Fabrik, das gab es. Das war für das Unternehmen dann schon wirtschaftlich.

 

Die Zeiten sind ja vorbei.

 

Falsch. Da schlief man in einer Baracke in Fabriknähe.

 

Kommt fast aufs gleiche raus. Das Schlafen in der Fabrikhalle gab es teilweise jedoch auch. Schließlich konnte man so die Abwärme der Produktionsanlagen nutzen.

 

Der Mindestlohn sollte eigentlich nicht durch Politik, Gewerkschaften oder Arbeitgeberverbände verhandelt werden.

Er sollte errechnet werden.
Und zwar muss er mindestens so hoch sein, dass ein Vollbeschäftigter mit Mindestlohn keinerlei Anspruch auf irgendwelche Transferleistungen (gleich welcher Art) durch den Sozialstaat hat.

Denn wenn man einen Mindestlohn hinnimmt, der so niedrig ist das Beschäftigte anschließend noch Anspruch auf Transferleistungen haben, so ist das nichts anderes als eine versteckte Subvention an die Arbeitgeber, die diesen (zu niedrigen) Mindestlohn zahlen (dürfen).

Der Mindestlohn beträgt ab 01.01.2021 9,50 €/Stunde, laut ver.di müsste er aber 12,00 €/Stunde betragen damit kein Anspruch auf Transferleistungen mehr entsteht.
Andere Quellen sprechen von >12,50 €/Stunde, aber die ungefähre Größenordnung geht wohl in Richtung 12,00 bis 13,00 €/Stunde.

Da das Arbeitszeitgesetz maximal durchschnittlich 48 Stunden/Woche erlaubt ergibt sich bei einem Mindestlohn von 12,50 €/Stunde ein monatlicher Mindestlohn von
~2.609 €/brutto.

 

Stattdessen sind wir jetzt wirtschaftlich wieder was, die Mittelschicht schrumpft, die Schere zwischen Arm und Reich geht weiter auseinander, die Infrastruktur verfällt, radikale Parteien kommen an die Macht...

 

Wettbewerbsfähig.

Die von dir angesprochenen Probleme sind ja nochmal etwas anderes.

 

Verkäufer im Einzelhandel müssen nicht gegen Verkäufer aus China antreten. Oder Putzkräfte oder etc.